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Sächsische Volkszeitung : 06.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194005062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400506
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400506
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-06
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.05.1940
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Montag. «. Mal 1940 Sächsische Volkszeitung Nummer 1V4, Seite L Ser Wehrmacktberlch« vom Sonntag rsoaooo BRT Handelsschiffsraum versenk» — Seit dem s. 4. zz selndl. U-Boot« oernichlet — Namsos und Grong genommen Berlin, 6. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gab Sonntag bekannt: Starke feindliche Kräfte haben unterstütz« durch Flieger, unsere Sicherungen nördlich Narvik wiederholt angcgrissen. Sie wurden im Zusammenwirken mit eigenen Kampffliegern abgewehrt. Von Steinkjcr nördlich Drontheim sind unsere Truppen im Vormarsch nach Norden. Namsos und Grong wurden genommen Der Befehlshaber der in diesem Gebiet stehenden norwegischen Truppen hat bedingungslos kapituliert. Auf dem Flugplatz Lesjaskog, südostwärts Andalsnes, wur den 2V verbrannte englische Flugzeuge ausgcsunden. Im Gebiet von Röros und Trysil sind Säuberungs aktionen im Gange. Die Luftivafse versenkte bei Namsos am 3. Mai, wie bereits gemeldet, ein englisches Schlachtschiff, einen Schweren Kreuzer und ein großes Transportschiff, am 4. Mai zwei feind liche Handelsschiffe und vor Narvik einen ehemals polnischen Zerstörer. Ein eigenes Flugzeug mutzte wegen Brcnnstosfman- gels notlanden. Zahlreiche leichte Streitkräfte der Kriegsmarine sind seit dem 3. April zur Sicherung der Truppentransporte und des Nachschubs nach Norwegen eingesetzt. Gegenüber den feindlichen U-Booten und der bestehenden Jlankenbcdrohung durch See streitkräfte haben diese Einheiten ihre Aufgabe im vollen Um fange gelöst und so zum raschen Erfolg des Feldzuges In Nor wegen beigetragen. Minensuchboote, Vorpostenboote, U-Boot-Jäger und Ucber» wachungsslugzeuge haben dabei seit dem S. April 23 feind» liche Unterseeboote vernichtet. Trotz stärkster Beanspruchung unserer U-Boot-Wasfe wäh rend der Aktion In Norwegen wurde der Handelskrieg gegen England auch Im Monat April erfolgreich fortgesetzt. Die Versenkunqsziffer an. feindlichem und für den Feind nutz barem neutralen Handelsschifssraum hat 2 Millionen BRT überschritten und beläuft sich fetzt auf rund 2 300 000 BRT. Hierbei mutz berücksichtigt werden, daß die zum Teil durch Minentreffer eingetretenen Handelsschlsfsverluste vom Feinde nur dann bekanntwerden, wenn sie von deutscher oder von neutraler Seite festgestcllt morden sind und ohnehin nicht mehr verheimlicht werden können. Es darf also angenommen werden, datz die feindlichen Verluste im Handelskrieg durch die deutschen Scckrlegsmaknahmen höher als bisher angegeben sind. Die Küstenverteidigung In den besetzten Abschnitten Nor wegens wurde durch Ausstellung von weiteren Spezialbatterien leichten, mittleren und schweren Kalibers verstärkt. An der Westsront keine besonderen Ereignisse. Vas Sohelled des deutschen Soldaten Einzelheiten zum Untergang des Kreuzers „Blücher" am S. April 1940 vor Oslo Berlin, 0 Mai. lieber den Untergang des Kreuzers „Blü cher" am 9. April 1940 vor Oslo «verden nachträglich folgende Einzelheiten bckanntgegebe.i: E!n Verband der Kriegsmarine unter Konteradmiral Kummetz bestehend aus mehreren Kreuzern. Torpedobooten und kleinen Fahrzeugen, hatte den Befehl, am 9. Apil früh über raschend in den Oslo-Fjord einzulaufen und die an Bord der Kriegsschiffe eingeschifften Truppen des Heeres in Oslo zu lenden. Beim Passieren der Festung Oskarsborg eröffneten um 5.30 Uhr norn-eqische schwere Kiistcnbaltcricn plötzlich o-s nur 500 Meter Entfernung das Feuer auf den vorausfahrendcn Kreuzer .Blüclier". Das Land ivar noch in Dunst gehüllt, da gegen mar ..Blücher" vom Lande aus gilt zu beobachten. „Blü cher" erwiderte sofort das normcgische Feuer mit allen Ge schützen. Es gelang, die norwegischen Batterien nicdcrzukämp- fen und damit die Einfahrt für weiter« deutsch See streit Kräfte frei zu machen „Blücher" hatte hierbei mehrere schivere Treffer erhalten. Sie letzten eine» Teil der Kessclräumc ung Maschinen anker Gefecht und riesen im Mittelschiff und am Oberdeck Brände hervor. Trotz aller Bemühungen der Besatzung gelang es nicht, diese Brände cinznkrcisen. Nach Passieren der Dröbalr- Cnge erhielt „Blücher" außerdem noch mehrere Treffer norwe gischer Torpedobotte rien vom Lande her. Das Schiff wurde da mit manövrierunfähig. Wegen der cindringenden Wassennasscn mußte es ausgeaeben «verden. Der Komincr.idant gab Befehl, das Schiff zu verlassen. Während der ganzen Zeit der Beschießung zeigten sowohl die Besatzung als auch die eingeschisslen Truppen vorbildlici»? Haltung und Disziplin. Auch in den darauf folgenden Stunden des Unterganges und der Bergung hielten sich alle auf dem „Blücher" cr.imelenden Soldaten hervorragend. Mit einem Sieg-Heil auf Führer und Vaterland, das der Kommandant. Ka pitän z. S. Woldag, vor dem Verlassen des Schiffes ausbvachte. »iersank der Kreuzer „Blücher" mit wehender Flagge im Oslo- Fford. Oslo selbst und seine Bafestigungen sielen kurz darauf I» deutsckze Hand. Aust sprach M Zuaend Feiern mit Gemelnschaftsempfang in den Schufen. Vertin, 6. Mai. Im Rahmen der vom Ministerrat für die Rcichsverteidigung angeordneten Aktion zur geistigen Betreu ung der Hitlerjugend sprach Reichsminister Rust am Montag vormittag zur deutschen Jugend von der Horst-Wessel- Schule In Berlin aus. Die Rede des Reichsministers wurde von sämtlichen Reichsscndern übertragen. In den Schulen fand-n anläßlich der Uebertragung der Rede Morgenfeiern statt. In seiner Ansprache alng der Minister zunächst auf den Helden kampf und den glänzenden Sieg unserer tapferen Truppen in Norwegen ein. Die Heldentaten, die in den vier Wochen des Kampfes vollbracht wurden, seien für die deutsclz« Jugend ein leuchtendes Vorbild. Der Minister fuhr dann fort: Ich weiß, was die meisten von euch empfinde» und wünschen. Ihr müßtet keine deutsche Jugend sein, wenn ihr nicht Irgendwie mittun wolltet, wenn ihr nicht bedauern würdet, daß ihr nicht schon ein paar Jahre älter seid. Das kann nun für die meisten von euch nicht sein und doch Ist auch euch eine Aufgabe in dieser Zeit der Entslfzei- dung zuerteilt, die euch niemand abnehmen kann. Wenn dieses Geschichtserleben zu einem lebendigen Bewußtsein wird und eine Verpflichtung für euer Denken und Tun in aller Zu kunft, dann werdet auch ihr etivas Außerordentliches vollbrin gen, was den Söhnen und Enkeln siegreicher Geschlechter vor uns noch nie beschicke» war: nämlich, das geschichtliche Werden tätig weiterzuformen und, wenn auch angekommen am Ziel, dem die Geschlechter von Jahrhunderten zugestrcbt haben, in Freiheit und Größe nie zu vergessen, daß, wenn auch kein Feind Aeifoe^nimen und ffanMenilnierhalt Bersin, k. Mai. Verschiedene Aisragen an die Dienststel len der Deutscizen Arbeitsfront lassen erkennen, daß über die Errechnung des Nettoeinkommens zur Festsetzung des Tabellen tatzes bei dem Familienunterhalt für d>e Angehörigen dec zum Wehrdienst Einberufenen vielfach Unklarheit-« bestehen. Cs wurde darauf hingeiviesen, daß sich das Nettoeinkommen, las der Errechnung des Tabellensatzes zugrunde gelegt werden muh, wie folgt zusammensctzt: Von dem Bruttoeinkommen sind abzu setzen die Einkommensteuer, die Bürgecsteuer und die gesetz lichen Beiträge zur Reichsversicl-erung (Krankenversicherung einschließlich Ersatzkasscn. Invalidenversicherung, Angestelsien- versicherung und kaappschaftliche Pensionsversicherung), ferner die Beiträge zur Arbeitslosenvesicherung. Nicht abzusetzen dagegen sind der Kriegszuschlag zur Ein kommensteuer und sonstige auf dein Lohnzettel erscheinenden Abzüge wie z. B. der Beitrag der DAF, Sterbegeld für Einberufene Auch in der privaten Krankenversicherung Bersin, 3. Mai. Aehnlich der bereits für die reichsgesetz liche Versicherung (Ortskrankenkassen, Betriebskoankenkassen, Innungskrankcnkasfem, Landkrankenkassen. Ersatzkassen und Rentenversicherung) ergangenen Regelung hat das Rcichsauf- sichtsamt für Privatversicherunq jetzt auch seine Anordnungen hinsichtlich der Kriegsklausel für die private Krankenversiche rung erweitert und ergänzt. In den Geschäftsplänen enthaltene Bestimmungen, wonach Versiclzcrungslcistungen nicht gemährt «verden sür Sclzäden und Todessälle, die durch unmittelbare oder mittelbare Kampfhandlungen im Kriege oder infolge von Kricgsereignissen hervorgeruson worden sind, werden bis aus weiteres außer Kraft gesetzt. Wem« das Reich sein« Leistnngs- pslicht anerkannt hat. sind außer dem Sterbegeld weitere Lei stungen nicht zu geivährcn. Auch die bereits angckündigte Rege lung für das Sterbegeld ist gleichzeitig erlassen worden. Auch für Einberufene ist im Falle des Todes ein Sterbegeld in der Höhe des Betrages zu zahlen, der bei einem Nichtrukzen der Ver- siclzerung zum Zeitpunkt des Todes zu zahlen sein würde. Für das Sterbegeld sind naclzeinander der Ehegatte, die Kinder, die Eltern und die Geschwister bezugsberechtigt. Es ist mich zu zah len, ivcnn den Hinterbliebenen keine Bestattungskosten erwach- sen sind. Da die Regelung rückwirkend« Kraft seit Kriegsbeginn hat, sind fällige Sterbegelder unverzüglich auszuzahlen. «Sofern bisher eine Gebühr für das Sterbegeld während des Ruhens der Versicherung erhol>en wurde, ist sie ab 1. Mai nicht mehr zu lässig. Schließlich wird klar gestellt, daß das Ruhen der Versiche rung vom Zeitpunkt der Einberufung an automatisch in Kraft tritt, ohne daß es eines besonderen Antrages bedars. Keine ulinS^e VelaNuna der Reichsbahn! Berlin. 6. Mai. Das Relcl-sarbeitsminlsterium und die Deutsche Arbeitsfront geben folgendes bekannt: Wie schon zu Osten,, so ist es auch zu Pfingsten der Reiahsbahn nicht möglich, den an diesen Tagen sonst besonders starken Reiseverkehr zu bewältigen. Vordringlich ist vielmehr die reibungslose Abwicklung des Wehrmachtsverkehrs und des von draußen sichtbar ist, der dieses Glück bedroht, der gefähr lichste Feind die eigene Sorglosigkeit und die Hingabe an den Genuß ist, während das ewige Gesetz uns stete Wachsamkeit und Kampfbereitschaft für immer auferlegt hat. Wir sind heute nicht mehr nur das Volk der Dichter und Denk-r sind vielmehr ein politisch mü.rdig gewordenes Volk, das soldatisch In einer einzigen Front, und unter einer einzigen Führung steht. Wir wollen und müssen aber darum nicht weniger auch vor den ungeheuren geistigen Leistungen unserer Ahnen bestehe», und zivar mehr denn je. Wohin auch euer Weg aus der Schule führt, alle müßt ihr — das verlangen Opfer, Tod und Sieg des kämpfenden Geschlechts von euch — L e i stu n gsm e n sche n werden. Das aber ivevdet ihr nicht nur mit heißer Teilnahin« an dem großen Geschehen oder mit zutätzlicken Leistungen außerhalb der Scknle, sond-rn durch ein beharrliclzes, geordnetes Lernen und stetiges Steigen eures Könnens und Leistens. Euer Leben 'n- und außerhalb der Schul- siebt unter dem gleichen Gesetz. Einer, der auf dem Rasen kämpft und siegt, gilt als ein Heid. Warum sosi der Wetteifer in der Leistung der Schulstube unter allen Umständen als Streberei gebrandmarkt «verden. Der Trieb, „Immer der erste zu sein und vorzuleuch ten den anderen", gilt nicht nur auf dem Sportplatz und im Lager, sondern auch In der Schule. Den todesmutigen Männern dieser vier Kompswoclum stattet Ihr nicht dadurch eure Dankesschuld am besten ab. daß ihre eure Bücher In die Ecke werft, sondern dadurch, daß ihr euch das Versvrccl«en gebt, den Platz der Männer, die von die sem neuen großen Opfergang unseres Volkes nicht mehr zurück kehren. einzunehme» und zu arbeite», damit ihr ihn ausfüllen könnt! krieas- und lebenswichtigen Güterverkehrs. Es muß daher an bi« Einsicht eines jeden deutschen Volksgenossen apn-'liert «ver- len, alle venneidbaren Reisen in ben Tagen des Bsinastfestes zu unte'olassen. Der gleickzc Rus ergeht auch an alle Betriebs führer und Gefolgsckraftsmitglieder: Beginnt oder beendet Heine Urlaubsreife in den Pfr.igst» tagen. Legt auch die Jamilicnheimfahrten. auf die I«« bestimm ten Gewerbezweigen ein tariflicher Anspruch besteh», nicht in verstärktem Maße >n diese Tage, sondern haltet sie nach Mög lichkeit aus dieser Zeit heraus. Wir bitten die Betriebssichrer, durck genaue Beachtung der tariflich-» Vorschriften und dnrch ein pla.ivolles Verteilen der Familicnheimfshcten auf den Zeitraum eines B-rtottahrcs mit- zubelscn, den Verkehr auf der Reichsbahn zu Pfingsten zu ent lasten. Wir erwarten von der stets vorbildlichen Disziplin des deutschen Arbeiters, daß ec diese in der Kriegszeit notwendigen Einschränkungen willig aus sich nimmt. Der Verzicht aus die sonst übliche Psingstreisc ist ja nur ein kler.ies Opfer in einer Zeit, «vo alle Kräfte des Volkes zu sammengesaßt «verden, um unsere Feinde vernichtend zu schla gen. Laßt dal«e-r die Plätze auf der Reichsbahn und die Schienen wege frei für unsere Soldaten und sür die Kriegs- und lebens« wichtigen Güter. Nr Gashläiienbesucher Butter auf Margarineabschnltte In Gaststätten und ähnlichen Einrichtungen kann, ivic da» Reichsernähningsministeriun« mitteilt, auf die fünf Gramn«- Magarine-Abschnitte der Reichsfettkarten und die Reise- und Gaststättenmarken „Margarine usw." auch Butter bezogen wer- den, soweit die Gaststätten über Buttervorräte verfügen. Eben so können bei den mit Butter zubereiteten Speisen statt Butter marken Margarinemarken abgegelum «verden. Den Gaststätten «st die Möglichkeit gegeben worden, auf die vereinnahmten Mar- garinemarkcn nach ihrer Mahl an Stelle von Margarine Butter zu beziehen. Mit Rücksicht auf den in den nächsten Monaten zu erwartenden stärkeren jahreszeitlichen Anfall an Butter wird envartet, daß die Gaststättenbcsucher von der Möglichkeit, aus ihre Margarinemarken In Gaststätten Butter zu beziehen, weit gehend Gebrauch machen. Im Kleinhandel berechtigten die Fünf- Gramm-Margarlnc-Abschnittc der Fettkarten und Rcisemarkei« „Margarine usw." zunächst nicht zum Bezüge von Butter. rism kvicks Die steuerlich« Behandlung der Sonderzuwendungen zum 1. Mai. Biele Betriebssichrer haben auch in diesem Jahre ihre» Gefolgschaftsmitgliedern zum Nationalfeiertag am 1. Mai be sondere Zuwendungen gemacht. Die Sonderzuwendungen sind zum Teil als Sachleistungen bei Beiriebsfeicrn, zum Teil als Gcldzuivcndungen gegeben worden. Für die steuerliche Behand lung gelten, «vie die „Deutsche Stcucrzeitung" mitteilt, die Lohn steuerrichtlinien 1940. Die «Sachleistungen sind danach steuer frei, wenn sie den üblichen Rahmen nicht übersteigen. Für Geldzuwendungrn ist die Steuerfreiheit auf Zuivendungen bis zum Betrage von 3 RM. beschränkt. Uebersteigen die Zuweu- düngen diesen Betrag, so sind sie in voller Höhe steuerpflichtig. Beisehurig -es Erzpriesters Bo-enbura Dresden, S. Mat. Die Herz-Jesu-Gemeinde Dresden ha» heute ihren Pfarrer, den ain 30. April verstorbenen Erzpriester und Vikariatsrat Franz Johann Dodenburg zur letzten Ruhe geleitet. Früh 9 Uhr wurde In der Herz-Iesu-Klrche das Tote » ofsizium gebetet. Das Gotteshaus ivar würdig mit Grün geschmückt, die Altäre, insbesondere der Marienaltar, reich mit Blumen bedacht. Bor dem Hochaltar hatte der Sarg mit der sterblichen Hülle des Erzpriesters Aufstellung gesunden; Meßgewand und Stola, Kelch und Meßbuch schmückten ihn. Säulen mit brennende«« Kerzen flankierten die Tumba. Auf den Stufen vor dem Hochaltar war eine große Anzahl von Kränzen niedergelegt worden. Mehr als 40 Geistliche, unter ihnen Domherr Soppa sBautzen) und Propst Beier, hatten sich zum Beten des Totenofftzlums eingefundrn. Neben dem Kle rus der Dresdner Pfarreien sah man insbesondere die Pfarr geistlichen auswärtiger Gemeinden, die früher als Kapläne unter Erzpriester Dodenburg an der Herz-Iesu-Kirche gewirkt haben. Zu dem feierlichen Requiem, das anschließend gehalten wurde, erschienen die Gläubigen der Herz-Jesu-Gemeinde In großer Zahl Feierliche Stimmung lag über dem Gotteshaus, galt es doch Abschied zu nehmen von dem geistlichen Vater der Gemeinde, der ihr mit nimmermüdcin «Seelenelfer mehr als ein Bierteljahrhundert gedient hat. Ministranten mit brennenden Kerzen nahmen zu beiden Selten des Katafalks Aufstellung. Das Totenamt zelebrierte Domherr Soppa als Vertreter des Bautzner Domkapitels, dem der Verstorbene als Ehrendomherr ongehört l«at. Die Kapläne der Herz-Iesu-Pfarrei assistierten ihm. Die musikaliscl)e Umrahmung des Gottesdienstes gestal tete der Kirchenchor der Herz-Jesu-Gemeinde unter der Leitung von Kantor Pausitz. Feierlich klang das „Requiem aeternam", ernst das „Dies Irae" durch den Kirchenraum. Nicht gering war die Zahl der Gläubigen, die im Schlußteil der Messe zum Altäre eilten, um die Kommunion für die Seelenruhe des Verstorbenen aufzuovfern. Während der Chor das ,»2!dera ansnmmre, nahm Domherr Soppa in feierlicher Weise die „Absolutio ad tumbam. vor. Nach der Einsegnung wurde der Sarg ausgenommen und unter Vorantritt sämtsicher Geistlichen und ^'nlstranlen zum Kirchenportal geleitet. Von dort erfolgte die Ueberführung zum Inneren kath. Friedhof tn der Friedrichstadt Feuermelder wieder in Betrieb. Um schnelle Löschhilfe In lustangrlffsfreien Zeiten zu ermöglichen, sind durch einen ge meinsamen Erlaß des Rcichsluftfahrtministers und des Reichs führers SS die Bestimmungen des Lustschutzplanes für Lust schutzorte 1. Ordnung aufgehoben worden, wonach mit Aufruf des Luftschutzes die öffentlichen Feuermelder zu sperren und alle Schadenmeldungen an die Luftschutzrcviere zu richten sind. Die WIederzulaffung der Feuermelder gilt auch für Luftschutz orte 2. und 3. Ordnung, soferi« dort eine Außerbetriebsetzung der Feuermelder erfolgt ist. Auch die in einzelnen Orten ge sperrte Feuermeldung über Fernsprechanschlüsse ist wieder zuzu lassen. Ebenso sind Privatfeuermelder von Fabriken, Waren häuser«« und Theatern usw. wieder in Betrieb zu sehen. Feuer schuhhilfe ist in luftangriffsfreien Zeiten bei Feuerineldungen so schnell wie möglich unmittelbar durch Feuerschuhpolizei und Feuerivehren zu leisten. Nach Lustangriffen gilt dagegen eine besondere Regelung. Zu diesem Zweck «verden an den öffent lichen und privaten Feuermeldern zur Belehrung der Bevölke rung Hinweise angebracht, wonach diese Anforderungen durch Feuermelder bei Schäden durch Luftangriff zwecklos und Mel dungen an das nächst« Luftschutzreoier zu richten find. Auch bl« 12» Kubikzentimeter nur mit rotem Winkel. Der Rcichsverkehrsminlster hat Anlaß, darauf hinzuweisen, daß auch Krafträder mit einem Hubraum von nicht mehr als 125 Kubikzentimeter nur weiterbenutzt «verden dürfen, wenn ein öffentliches Interesse daran anerkannt worden ist und die amt liche«, Kennzeichen einen abgestempelten roten Winkel erhalten haben. « berliner VSrle vom ü.MI Die Umsätze an den Aktienmärkten waren zu Beginn der neuen Woche außerordentlich gering. Am Montanmarkt steiften sich Hoesch '/«, Buderus und Rheinstahl je '/, Prozent höher. Vereinigte Stahlwerke verloren Kloeckner '/«, Harpener 2'/« und Stolberger Zink 2'/, Pro zent. Bei den Braunkohlenwerten stiegen Rhetnebraun um I'/«, Bubiag gaben demgegenüber 2 Prozent her. Ain Kali aktienmarkt bröckelten «Salzdetfurth und Wintershall um je Prozent ab. In der chemischen Gruppe gingen die Verände rungen nicht über '/« Prozent hinaus. Farben gaben um den genannten Prozentsatz nach. Elektro- und Dersorgungswerte hatten außerordentlich stilles Geschäft. Ueberaus groß war die Trauerversammlung, die sich in der Mittagsstunde auf dem Inneren kath. Friedhof eingefun den hatte, uv« dem Erzpriester das letzte Geleit zu geben. Mit Rücksicht auf die Größe des Trauergesolges fand die Einseg- nung -cs Sarges nicht tn der Friedhofskapelle, soickern im Freien statt. Unter dein feierlichen Gesang des Psalms Miserere bewegte sich dann der Zug zu der Grabstesie, die an der Jried- hossmauer nahe dem Eingang des Friedhofes liegt. Erzprlestcr Dodenburg sindet seine letzte Ruhestätte neben dein 1809 ver storbenen Pfarrer Schönberner von Dresden-Neustadt. Die Bel- setzung nahm Konsistorialpräses Rothe vor, der ein Studien freund des Berstorbenen ist und mit ihm jahrzehntelang im Kath. Geistlichen Konsistorium Dresden zusammen gearbeitet hat. Nicht weniger als bO Geistliche gaben ihrem verstorbenen Mitbruder das letzte Geleit, unter ihnen Domherr Soppa (Bautzen), Ehrendomherr Regens Hain (Schmochtttz), Prälat Propst Stranz (Leipzig), Propst Beier (Dresden), Wehrmacht dekan Prälat Allmer. Während der Kirchenchor das „Ecee quomodo morttur iustus" anstimmte, sank der Sarg langsam in bas Grab. Nach den letzten Gebeten ertönte das Salve Regina. Dann trat Domherr Soppa an das Grab, uin dem Verstorbenen ein letztes Wort des Dankes nachzurufen. Eg sei ein Wunsch des Erzpriesters gewesen, daß sein Begräbnis so einfach wie möglich gehalten und daß über seine Person nicht gesprochen werde. Diesem Wunsch sei Rechnung getragen wor den. Das hindere aber nicht, daß man ein letztes Wort des Dankes sage für die Treue im Dienst, die der Verstorben« bewährt habe und durch die er zu einem Zeugen Jesu Christi geworden sei. Unermüdlich sei er bei der Arbeit >n seiner Pfarrei gewesen, ein eifriger Berater im Konsistorium und ein geschätztes Mitglied des Domkapitels. Das Paulus-Wort „Die Liebe stirbt nicht" gilt auch für den Heinigegangenen. Weder unsere Liebe zu ihm noch seine Liebe zu seiner Gemeinde werde durch den Tod vernichtet. — Namens des Kirchenvor standes, des Pfarreäesiienckors, des Elisabeth- und Dtncensius- verelns legte Oberlehrer Scheder einen Kranz am Grabe nieder, ebenso iin Namen des Hauses Wettin Prinz Maria Emmanuel. Mährend der Kirchenchor das „Wenn Ich einmal sosi scheiden" anstimmt«, traten die Geistlichen zum Grobe, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Hunderte von Gläubigen waren es, die ihrem Beisvtele folgten und auf diese Weise von ihrem Lrzprlester Abschied nahmen. Dyk.
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