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3. Paul Umlaust: Drei Lieder, für eine Singstimme mit Klavierbegleitung. 3) Werbung. Linst in -er Provence Reichen Zog ein Wohllaut ohne Gleichen Durch -ie immergrüne Fiur, Wenn berauscht von Glück u»d Sonne, Von -er Herrin Liebeswonne Schmelzen- sang der Troubadour. Schuf im Herzen stolzer Frauen Liebessehnen und Vertrauen Durch -er Töne Zauber nur, Bis in lauer Nächte Stun-en Seiner Liebe Sold gefunden Stillbeglückt -er Troubadour. So. mit süßer Lieder Sange. Meiner Liebe Wieüerklange, Folg' ich werbend deiner Spur, Bis dein kühles Herz bezwungen, Liebesgunst und Kuß ersungen Dein getreuer Troubadour. «. Winter. b) Schlummerlied. (Aus den „Liedern eines fahrenden Schülers"). Bunte Vögel, Sommervögel, Wieget euch auf Zweigen, Lasset Blumen sich zu Blumen Wehend neigen. Daß durch Lüfte Klänge ziehen, Wallen Düfte, Daß sie schlafe, Daß sie träume. c) Wanderlied. Und nun frisch in die Welt hinaus! Grillen und Sorgen, die laß ich zu Haus; Güer ich geb' sie dem Frühlingswind, Der trägt sie über -ie Berge geschwind. Ich aber, frei mit -er Vögel Flug, Gder -er fliehenden Wolken Zug, Ueber Berg und Tal und durch Wald und Feld Hinaus in die Welt! Rauschet leise, still und leise Ueber sie, ihr Lieder- Ziehet zarte goldne Schleier Auf sie nieder, Daß die Falten Schlaf an müden Wimpern halten, Daß sie schlafe, Daß sie träume! Bächlein, eile du noch so schnell, Vöglein, singe du noch so hell» Heller noch als dein lust'ger Gesang Schallt durch den Wald meiner Stimme Klang. Und viel schneller als Wasser rinnt, Um die Wette mit Wolken und Wind, Zieh' ich dahin durch Wald und Feld, Hinaus in die Welt! Aber wohin? Ja ich weiß es nicht! Leuchtet doch üb'rall der Sonne Licht Wehet doch überall Frühlingsluft, Atm' ich doch überall Blütenduft! Windhauch, hebe empor mich schnell, Bin doch fürwahr ein leichter Gesell, Trage mich nur, wohin dir's gefällt, Hinaus in die Welt! P. Umlauft. 4. Franz Schubert: „Wanöerer"-Phantasie für Klavier (L-Lur). (Werk 15.) 5. Paul Unrlaust: Drei Nummern aus -em ^Mittelhochdeutschen Lieöerspiel' alter Minnesänger). (nach Texten 3) Thor. Hoch als wie die Sonne steht Las Herze mein. Das kommt von einer Frauen, die kann treu wohl sein, Ihre Liebe, wo sie auch sei» Sie machet mich von allem Leide frei. Nimmer wer-' ich jemals selig, denn von dir. Was ich dir selbst nur wünschen mag, das gabst du mir. Seliglich es mir geschah. Da ich mein Glück in -einer Lieb' ersah. Aeinmar »er Alte. b) Tenorsolo. Wonniglich nun soll man schauen Nlaienschein über alle Land', Vöglein singen in den Auen, Die man erst so traurig fand; Wo erst öde lag die Heide, Da stehet man schön' Augenweide: Nun ist lichter Maientag. Wenn ich seh' die Holde, Reine Wonniglich nun vor mir stehn, Gleicht sie ganz dem Sonnenscheine, Der erstrahlt aus lichten Höh'n: Deß Licht geht über alle Reiche: Also auch die Lngelqleiche Mir das Her; durchleuchtet hat. c) Thor. Ich will den Sommer grüßen So gut ich immer kann, Der Winter hat mir Heuer Des Leides viel getan, Darum muß er nun fliehen Und Hetzen in den Bann. Lacht die Liebe, Süße, Reine, Wähn' ich, -aß ihr roter Mund Selbst im nächt'gen Dunkel scheine. Li, sollt' ich ihn manche Stund' Heimlich sehn in rechter Nähe, Ach, wie gern ich bei mir sähe Die viellichte Röte glühn! Kristan von Hameln. Ich seh' die lichte Heide In grüner Farbe stehn. Kommt alle auf den Plan, Die Sommerzeit empfahn; Des Tanzes ich beginnen soll. Ich will es nicht verschmäh'». Tanzen wir den Reihen Geselle mein, Freu'» uns gen -em Maien Uns lacht sein Schein, 0 komm! Der Winter, der der Heide Tat sehnende Not, Der ist zergangen. Sie ist wonniglich umfangen Von Blumen rot. Dichter unbekannt. Graphische Münzanstalt Liepsch L Reichardt, Dresden