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Vesper in der RreilMrüie. Dresden, Sonnabend, den 29. Juni 1895, Nachm. 2 Uhr. 1. Hrgelvorspiek. 2. Zwei fünfstimmige Woletten von Georg Vierling. a) Gerechter Gott, führ' du mein' Sach', durch Weh und Ach, durch Schmach und Spott und Ungemach! Ich wanke nicht und hoffe fort! Du hältst dein Wort! Du bleibst mein Licht, mein Fels und Hort! b) Herr, auf den Höhen öffne die Quellen, lasse die Brunnen rauschen im Feld! Ach, sieh' darein, es dürstet die Welt. Allen Armen öffne die Quellen, bis an den See'n, den spiegelhellen, Rast auch wieder der Pilger hält. Herr, auf den Höhen öffne re. 3. Arie für Sopran aus dem Oratorium „Josua" von Händel gesungen von Frau Martha von Grumbkow. O, hätt' ich Jubals Hars' und Mirjams süßen Ton! Die Saiten gleich ihm rührt' ich. Gleich ihrem Sang ertönte laut mein Freudenlied. Doch schwach sagt mein Gesang den Dank, den ich dir weih'! 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 417, V. 4. Jesu, stärke deine Kinder und mach' aus ihnen Ueber- winder, die du erkauft mit deinem Blut. Schaff' in uns ein neues Leben, daß wir uns stets zu dir erheben, wenn uns entfallen will der Mnth. Geuß auf uns den Geist, dadurch die Liebe fleußt in die Herzen: so halten wir getreu an dir im Tod und Leben für und für. Vorlesung. 5. Geistliches Lied (op. 100, Nr. 2) von Osk. Wermann gesungen von Frau Martha vou Grumbkow. Der Herr ist Meister! Herz, halte still! Er führt die Geister, wohin er will. Nur er kann stillen des Herzens Noth und lehrt erfüllen dich fein Gebot. Er wischt die Thränen vom Auge dir und weist dein Sehnen zur Himmels thür. Das eigne Streben, es fördert nicht, nur er kann geben, was dir gebricht. Der Sünde Ketten bricht er entzwei, um dich zu retten, macht er dich frei. Der Herr ist Meister! Herz, halte still! Er führt die Geister, wohin er will. 6. Zwei kleine Motetten von Moritz Hauptmann. a) Meine Seel' ist stille zu Gott, denn er ist meine Hoff nung, mein Schutz, mein Heil! Meine Seele harret des Herrn! denn er ist mein Gott, meine Macht, mein Hort, meine Hüls'! Ich bau' auf ihn, auf Gott den Herrn. b) Gott, sei mir gnädig, o Gott, mein Gott, denn auf dich traut meine Seele. Ich rufe zu dir: erhöre mein Fleh'n! Ich will dir danken, will dir lobsingen; ich will dich preisen für und für! Preis und Dank sei dir! Druck von Licvicli L Reickmrdt in Dresden