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I. Lhor, fünfstimmig. Da Jesus an dem Kreuze stund Und ihm sein Leichnam war verwund't So gar mit bittern Schmerzen, Die sieben Wort', die Jesus sprach, Betracht' in deinem Herzen. II. Svmpkonia, fünfstimmig. Und es war um die dritte Stunde, da sie Iesum kreuzigten, er aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Ls stund aber bei dem Kreuze Iesus seine Mutter und seiner Mutter Schwester Maria, Lleophas Weib, und Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter sähe und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, sprach er zu seiner Mutter: Weib, siehe, das ist dein Sohn. Darnach spricht er zu dem Jünger: Johannes, siehe, das ist deine Mutter! Und von Stund' an nahm sie der Jünger zu sich. Aber -er Uebeltäter einer, die da gehenkt waren, lästert' ihn und sprach: Bist du Lhristus, so hilf dir selbst und uns. Da antwortete der andere, strafte ihn und sprach: Und du, fürchtest du dich nicht vor Gott, -er du doch in gleicher Verdammnis bist? Und zwar: wir sind billig darinnen, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind. Dieser aber hat nichts Ungerechtes gehandelt. Und sprach zu Jesu: Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach: Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein. — Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: Lli, LIi, I3M3 3S3b1ll3ni! Das ist verdolmetschet: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Darnach, als Iesus wußte, daß schon alles vollbracht, daß die Schrift erfüllet würde, sprach er: Mich dürstet! Und einer aus den Kriegsknechten lief bald hin, nahm einen Schwamm und füllet' ^hn mit Essig und Psopen, und stecket' ihn auf ein Rohr, und hielt ihn dar zum Munde und tränket' ihn. Da nun Iesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist voll bracht! Und abermals rief Jesus laut und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, neiget' er das Haupt und gab seinen Geist auf. IV. Svmpkonis, fünfstimmig.