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o) „Spazieren wollt ich reicen Spazieren wollt ich reiten, Der Liebsten vor die Tür; Sie blickt nach mir von weitem Und sprach init großer Freud': „Seht dort mein's Herzens Zier, Wie trabt er her zu mir!" Trab, Rößlein, trab, trab für und für, Trab, Rößlein, trab, trab für und für! Den Zaum, den ließ ich schießen Und sprengte hin zu ihr, Ich tat sie freundlich grüßen Und sprach mit Worten süß: „Mein Schatz, mein höchste Zier, Was macht ihr vor der Tür?" Trab, Rößlein, trab, trab her zu ihr Trab, Rößlein, trab, trab her zu ihr. (vier- und sechsstimmig), op. 62 Nr. 2. Vom Rößlein mein ich spränge, Und band es an die Tür, Tat freundlich sie empfangen, Die Zeit ward uns nicht lang, Im Garten gingen wir " Mit liebender Begier. Trab, Rößlein, trab, trab leis' herfür Trab, Rößlein, kab, trab leis' herfür. Wir setzten uns danieder Wohl in das grüne Gras Und sangen her und wieder Die alten Liebeslieder, Bis uns die Aeuglein naß Von weg'n der Kläffer Haß. Trab, Rößlein, trab, trab, trab fürbaß, Trab, Rößlein, trab, trab, trab fürbaß. Aus des Knaben Wunders chem. Präsekt des Kreuzchors.) 3. s) W. Ählen: S octurno. b) Rachmaninoff: Prslude. c) Chopin: Walzer Cis-moll. (Heinrich Bergzog, 15 Mi uten Pause. 2. Teil. 4. Franz Wüllner: Wald lieber, op. 41. Ein Liederzyklu-- s) Einsame Heimat. Es gibt ein wetterfestes Gebäu, Das steht im tiefen Walde, Am Giebel prangt ein stolzes Geweih', Darüber die Bergeshalde. Und durch die Tannen rauscht der Wind, Eintönig seit hundert Jahren; Da lugt durch's Fenster ein lachend Kind Mit langen, goldnen Haaren. b) Iägervolk. Die Morgensonne glänzt so hell, Der Tau liegt aus den Tannen, Da kommt manch junger Waidgesell, Er kommt und geht von dannen, In starker Hand den Almenstock, Die Büchse auf dem Rücken: a) In den Felsen. Ja, da kommt mancher leichter her, Als er davon gegangen war'! Er steigt bergan in's Felsgestein Und murmelt in den Bart hinein: ct) Winternacht. Nun ist es meilenweit verschneit, Der Nachtwind heult und rast. Kein Pfad in dieser Einsamkeit Und Eis auf jedem Ast. für gemischten Chor. Ihr einz'ger Gruß ist Rüdenlaut Und Schnee ihr einz'ger Kummer; Ihr Schmuck ist dust'ges Almenkraut, Ihr Herz — ist tiefer Schlummer. Schon dämmert's rings um den stillen Platz, Schon dämmert's über die Halde, Kennt ihr das Märlein vom gold'nen Schatz, Vergraben im tiefen Walde? Du schüttelst leicht dein Goldgelock; Wie lacht's aus deinen Blicken! Er jodelt noch den letzten Gruß; Doch mancher macht' wohl hoffen, Er tät hier seinen Meisterschuß; Hat aber noch keiner getroffen! „Ein schlechter Fußsteig, meiner Seel'!" Ein Gemsbock kommt, der Schuß geht fehl, Der Rucksack dünkt ihm heut so schwer. Ja, wenn's doch nur der Rucksack wär'! Erloschen ist das letzte Licht, j Doch wie der Sturm auch gellt, Du hörst den Sturm des Waldes nicht, Und nicht den Sturm der Welt. Dein Kämmerlein und dein Gemüt Sind süßer Wärme voll. Dein Herz schläft deinen Schlummer mit, Schneewittchen, schlafe wohl!