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Vesper in -er Drnuenlnrche. Dresden, Sonnabend, den 2. März 1895, Nachm. 2 Uhr. 1. Aantasie für Orgel über den Choral „Aus tiefer Noch schrei' ich zu dir" von Th. Forchhammer. 2. Kyrie, Chorgesang (op. 99 Nr. 1) von Oskar Wermann. Ach Vater, siehe unsre Noth und Mühe, wie Sünd' uns alle hat gebracht zu Falle; vergieo und schone unser in dem Sohne, erbarm' dich unser! O Jesu, gnädig mach uns frei und ledig von Sünd'und Schulden durch dein blutend Dulden; heil' unfern Schaden, bring' uns ein in Gnaden, erbarm' dich unser! Geist heil'ger Gaben, laß uns Frieden haben. Ach komm' hernieder über Jesu Glieder! Mach' uns in Züchten reich an guten Früchten, erbarm' dich unser! (Bicwr vvn Strauß). 3. Wecilaliv und Arie für Sopran und Orgelbegleitung von Serini, gesungen von Fräul. Bertha Roose. 0 kallaess lionorss, its proeul! 0 kallaoes lionorss, its proenl! Volats vos spsrno vos non euro! Issum solum amabo st mala eoräis msi oito plorabo! 8swpsr moesta, clssoiata suspiranclo laerimanäo sum eontsnta, sum dsata! <Jhr trügenden Ehren Nicht sollt ihr bethören Jemals mein Herz! Jesu, dir leb' ich, Dir übergeb' ich All' meinen Schmerz. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 84, V. l. Jesu, deine Passion will ich jetzt bedenken; wollest mir vom Himmelsthron Geist und Andacht schenken. In dem Bilde jetzt erschein, Jesu, meinem Herzen, wie du, unser Heil zu sein, littest alle Schmerzen. Mitten in Trauer, In der Verlassenheit Schauer Seufz' ich zu Ihm — So bin ich fröhlich, So bin ich selig, Ruhend in Ihm!) Vorlesung. 5. Geistliches Lied für Sopran und Orgel (op. 59 Nr. 1) von Oskar Wermann, gesungen von Fräul. B. Roose. O wie er freundlich ist! Hast du's noch nie gewußt: Lieg' in des Leides Frist ihm an der Brust! O wie so treu sein Herz! Ward es noch nie dir kund Höre, wie hold im Schmerz tröstet sein Mund! O wie er freundlich ist! Wärest du selig nie: Selig durch Jesunl Christ wirst du schon hie! (Friedrich Osrr.) 6. Motette (op. 23 Nr. 1; z. l. M.) von Gustav Schreck. Herr, o Herr! Wie lange willst du meiner so gar ver gessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir. Schaue doch und erhöre mich, o Herr, mein Gott? Choral: Wer nur den lieben Gott läßt walten und hoffet auf ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten, in aller Noth und Traurigkeit; wer Gott dem Allerhöchsten traut, der hat aus keinen Sand gebaut. Erleuchte meine Augen, daß ich nicht im Tod entschlafe, daß nicht mein Feind rühme, er sei meiner mächtig geworden, und meine Widersacher sich nicht freuen, daß ich darnieder liege. Ich aber hoffe darauf, daß du so gnädig bist und mein Herz freuet sich, daß du so gerne hilfst. Ich will dem Herrn singen, daß er so wohl an mir thut. Choral: Sing', bet' und geh' auf Gotteswegen, verricht' das Deine nur getreu, und trau' des Himmels reichen Segen, so wird er bei dir werden neu. Denn welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den verläßt er nicht.