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29 UnvSrkßmtHek 10 Pf. Vesper in öer Kreuzkirche Dresden, Sonnabend, den 19. September 193b, abends b Uhr Walter Unger (geb. iyoq): Toccata und Doppelsuge in s-mvll für Grgel (Uraufführung). Vrgel: Alfred Zimmer in Vertretung des (Organisten Herbert Lollum z. Z auf einer Konzertreise durch Skandinavien. Erwin Zillinger (geb. isyq): „Dom Reiche Gottes" ^Vorte ^jssu, Satz I I und III für sechs stimmigen Lhor (Uraufführung). II Ändert euren Sinn, das Himmelreich ist nahe herbeigekommenl — Sorget nichtl Sehet die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen, und euer himmlischer Vater nähret sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie? Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist, wie derselben eins. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns bekleiden? Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen. Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, daß er seine Seele wieder läse? III Ändert euren Sinn, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen! Was heißest du mich gut? Niemand ist gut, denn -er einige Gott. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: „Herre, Herr!" in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote: Du sollst nicht töten, Lu sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch Zeugnis geben, ehre Vater und Mutter, und du sollst deinen Nächsten lieben, als dich selbst. Willst du aber vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gibs den Armen, und komm und folge mir nach. Ein jeglicher unter euch, -er nicht absagt, allem, was er hat, kann nicht mein Iünger sein. Wie schwer werden die Reichen in Las Reich Gottes kommen! Selig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer. Selig seid ihr, die ihr hungert, denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr hie weinet, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, so euch die Menschen hassen und euch absondern und verwerfen euren Namen als einen Bösen um -es Menschensohnes willen. Freuet euch alsdann und hüpfet, denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.