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c) k)an8 Leo tzasler (1564 — 1612) 7m küklen Maien slilr 3 Lböres Im kühlen Maien tun sich all Ding erfreuen, die Blümlein auf dem Feld sich auch erneuen, und singen d'Maidlein in ihren Reihen: Willkommen Maien. Zwei liebe Herzen sind voller Freud und Scherzen, im Schatten kühl, vergessen alle Schmerzen. Cupido blind, das gar listige Kind, g'sellt sich dazn mit seinem Pfeil geschwind, Venus allwegen gibt dazu ihren Segen, auf daß zwei Herzen sich tun in Lieb' bewegen. Wem nun dies Leben tut Wohlgefallen eben, der soll sich ohn Verzug der Lieb ergeben und mit den Maidlein singen in Reihen: Willkommen Maien. 3. Neuere ?rüklingslieäer a) ?eter Lornelius (1824—1874) Vas lanrlieci. Wenn wir kinausriekn Wenn wir hinausziehn am Frühlingssonntag, singend unser Tanzlied, dann hüpft das Herz schon den jungen Mädchen; alle Burschen freun sich. Leis hebt es an, doch mählich tönt es lauter, immer Heller, schnell und schneller, Bub und Maid im Kranze fliegt zum Tanze, wenn das Lied so lockend anhebt: La, la, la! Ist wo ein Mägdlein, das fern dem Tanz blieb, weil der Liebste fern ist, dann vor der Heimkehr tönt ihr zum Ständchen Hoffnung unser Tanzlied. Es tönt so süß: „O Mägdlein laß dein Zagen! Bald vergangen ist dein Bangen, führt dich Lieb im Kranze froh zum Tanze! O wie tönt es dann ins Herz dir: La, la, la, la la! Ziehn wir dann heimwärts und glänzt im Goldlicht Waldespfad und Woge, dann grüßt noch einmal das Lied die Mondnacht; Zauber übt sein Hauch dann; denn seht am Strom rand, welch ein Reigen! Elfenleutchen, Wogenbräutchen sind gepaart im Mondenglanze froh zum Tanze und nun tönts wie Elfenmärlein: La, la, la, la, la! (Peter Cornelius.) d) Carl Löwe (1796 — 1869) 7m frükiing An ihren bunten Liedern klettert Da sind, so weit die Blicke gleiten, die Lerche selig in die Luft; Altäre festlich aufgebaut; ein Jubelchor von Sängern schmettert Und all die lausend Herzen läuten im Walde voller Blüt und Duft. zur Liebesseier dringend laut. Der Lenz hat Rosen angezündet an Leuchtern von Smaragd im Dom, und jede Stelle schwillt und mündet hinüber in den Opferstrom. «Nicolaus Lenau.) c) Max Lrucb (1838 — 1920) walä-plalm Auf zu psallieren im frohen Choral! Pförtner, erschließe des Klosters Portal! Frühling ist kommen voll sprossender Lust, schmücket, ihr Brüder, mit Veilchen die Brust! Wandelt lobsingend zum Buchwald hinaus, denn auch der Wald ist der Gottheit ein Hans! Wandelt zur Lichtung der Höhe empor! Das ist der Waldesbasilika Chor. Felsen, zu Steintisch und Bänken geschichtet, stehen dort kunstreich im Fünfeck errichtet. Heil dir, o Platz! der Erholung geweiht, buchenumfriedete Einsamkeit! Stimmet die Lauten und Cimbeln nun rein! Vöglein im Laubversteck, fallet mit ein! Schalle ernstkräftig, du Waldespsalm, auf! Wirble wie Weihrauch zum Himmel hinauf! Ehre und Preis sei dem Bauherrn der Welt, der sich zum Tempel den Wald hat bestellt! (J.V. Scheffel.)