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3. Julius Röntgen (geb.i855): „Spielmann und Mägdelein". Nach einem niederländischen Volkslied um 1600. Ein Spielmann stimmt sein Saitenspiel, kling, klang. Früh am Morgen wandert er aus, kling, klang. Ein artig Mägdlein hört sein Spiel, läuft geschwind zu ihm hinaus. Da sprach das Mägdelein: „Kommt herein, stimmt an, spielt auf ein Tänzchen fein. Laß uns spielen, laß uns singen manch lustgen Sang, laß uns tanzen, laß uns springen, mit Kling und Klang! Lohn sollt ihr finden und schönen Dank, und auch ein Küßchen obendrein, klinge, klang!" Volkslieöer. 1. „Dkl Älllt tlt gkäVMMLN". Bearbeitung von Felix Woyrsch (E. Geibel). Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus; wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt, so steht auch mir der Sinn in die weite Welt. Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt! Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht! Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert, es gibt so manchen Wein, den nimmer ich probiert. 2. „Hier sitz ich auf Rasen". Hier sitz ich auf Rasen mit Veilchen bekränzt, hier will ich auch trinken, bis lächelnd am Himmel mir Hesperus glänzt. Frisch auf drum, frisch auf denn im Hellen Sonnenstrahl. Wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal! Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all. mein Herz ist wie ne Lerche und stimmet ein mit Schall. O Wandern, o Wandern, du freie Burschenlust! Da wehet Gottes Odem so frisch in die Brust, da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt: Wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt! von Robert Fuchs (K. Schmidt). Zum Schenktisch erwähl ich das duftende Grün Und Amor zum Schenken; ein Posten wie dieser, der schickt sich für ihn. Bearbeitung Das menschliche Leben eilt schneller dahin als Räder am Wagen; wer weiß, ob ich morgen am Leben noch bin! 3. „Ade, du lieber Tannenwald!" Ade, du lieber Tannenwald! Wie rief die Scheidestund so bald! Schon muß ich fort, zu Hause mein harrt Schreibepult und Bücherschrein. Ade, du liebes Waldesgrün! Ihr Blümlein mögt noch lange blühn! Mögt andre Wandrer noch erfreun und ihnen eure Düfte streun. 4. „Ein Jäg Bearbeitung von Volkmar Andreas (Joh. Nepomuk Vogel). Ade, ihr Felsen braun und grau! Weiß Gott, wann ich euch wiederschau! Mir ist das Herz so trüb und schwer, Als riefs: Du siehst sie nimmermehr. Und scheid ich auch auf Lebenslang, o Wald, o Welt, o Vogelfang! An euch, an euch zu aller Zeit gedenke ich in Freudigkeit. Ll NUS ^UrpsalZ". Bearbeitung von A.v.Othegraven (Volkslied). Ein Jäger aus Kurpfalz, der reitet durch den günen Wald, er schießt sein Wild daher, gleich wie es ihm gefällt. Trara, Trara, gar lustig ist die Jägerei allhier auf grüner Heid. Auf, sattelt mir mein Pferd und legt darauf den Mantelsack! So reit ich weit umher als Jäger von Kurpfalz. Trara, Trara, gar lustig ist die Jägerei allhier auf grüner Heid. Jetzt reit ich nicht mehr heim, bis daß der Kuckuck Kuckuck schreit. Er schreit die ganze Nacht allhier auf grüner Heid. Trara, Trara, gar lustig ist die Jägerei allhier auf grüner Heid. Clbgau-Buchdruckerei, Dresden-Bl.