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Texte 1. „Wach Wach auf, es nahet gen den Tag; ich hör singen im grünen Hag ein wonnigliche Nachtigall, ihr Stimm durchdringet Berg und Tal; die Nacht neigt sich zum Okzident, der Tag geht auf vom Orient, die rotbrünstige Morgenröt her durch die trüben Wolken geht. Wach auf, du liebe deutsche Welt! Blick auf zum klaren Himmelszelt! Vergangen ist des Winters Nacht, der Frühling braust durchs Land mit Macht. Laßt bräun der Feinde finstern Chor, der Lenz trägt uns das Banner vor! Das Reich sollen sie lassen stahn, das unsrer Väter Schwert gewann. 2. „Der Glaube lebt, die Taube schwebt" Der Glaube lebt, die Taube schwebt, des Heilands holder Bote; der für euch fließt, des Weines genießt. Und nehmt vom Lebensbrote, Selig im Glauben und Liebe. 3. Wiegenlied Schlaf Herzenssöhnchen, mein Liebling bist du, schließe die müden Guckäugelein zu. Alles ist ruhig, ist still wie ein Grab, schlaf nur, ich wehre die Fliegen dir ab. Engel vom Himmel, so lieblich wie du, schweben ums Bettchen und lächeln dir zu. Später zwar steigen sie auch noch herab, aber sie trocknen nur Tränen dir ab. Jetzt noch, mein Püppchen, ist goldene Zeit, später, ach später ists nimmer wie heut. Stellen erst Sorgen ums Lager sich ein, Herzchen, da schläft sichs so ruhig nicht mehr. Schlaf liebes Söhnchen, und kommt gleich die Nacht, sitzt deine Mutter am Bettchen und wacht. Sei es so späte, sei es so früh, Mutter, lieb Herzchen, entschlummert doch nie. 4. Wiegenlied Guten Abend, gut Nacht, mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt, schlupf unter die Deck. Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt. Guten Abend, gut Nacht, von Englein bewacht, die zeigen im Traum dir Christkindleins Baum. Schlaf nun selig und süß, schau im Traum 's Paradies. 5. Feldmarschall Blücher Was blasen die Trompeten? Husaren heraus! Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus. Er reitet so freudig sein mutiges Pferd, er schwinget so schneidig sein blitzendes Schwert. Juchheirassasa! Und die Deutschen sind da! Die Deutschen sind lustig und rufen Hurra! O schaut, wie ihm leuchten die Augen so klar; o schauet, wie ihm wallet sein schneeweißes Haar! Drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein. Juchheirassasa! usw. Der Mann ist er gewesen, als alles versank, Der mutig auf gen Himmel den Degen noch schwang.! Da schwur er beim Eisen, gar zornig und hart, den Welfen zu weisen die deutsche Art. Juchheirassasa! usw. Den Schwur hat er gehalten, als Kriegsruf erklang. Hei, wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang! Da ist ers gewesen, der Kehraus gemacht, mit eisernem Besen das Land rein gemacht. Juchheirassasa! usw. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß, daß vielen tausend Welfen der Atem ging aus. Viel Tausende liefen dort hastigen Lauf, Zehntausend entschliefen, die nie wachen auf. Juchheirassasa! usw. Drum blaset die Trompeten — Husaren heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus dem Siege entgegen zum Rhein, übern Rhein, du tapferer Degen, in Frankreich hinein! Juchheirassasa! usw. 6. „Sachs, halte Wacht« Sachs, halte Wacht! Die Väter, sie haben gerungen, sie haben die Feinde bezwungen, sie haben für Heimatgut vergossen ihr teures Blut. Sachs, halte Wacht! Sachs, halte Wacht! Was dir deine Väter erworben, wofür sie gelebt und gestorben, das sei dir ein heiliger Hort, das wahre mit Schwert und mit Wort. Sachs, halte Wacht!