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1. Terl: Motetten rrnb ernste Gesänge Heinrich Schütz (1585—1672): Zum 350. Geburtstag im Oktoberl „Unser Wandel ist im Himmel", 6stimmige Motette aus der „Geistlichen Chormusik" Unser Wandel ist im Himmel, von dannen wir auch warten des Heilands Jesu Christi, des Herren, welcher unsern nichtigen Leib verklären wird, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, nach der Wirkung, damit er kann auch alle Ding ihm untertänig machen. Joh. Seb. Bach (1685—1750): „Der Geist Hilst unsrer Schwachheit auf", Motette für 2 Chöre. Der Geist hilft unsrer Schwachheit aus, denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebühret. Fuge (5stimmig): Sondern der Geist selbst vertritt uns auss beste mit unaussprechlichem Seufzen. Doppel-Fuge: Der aber die Herzen forschet, der weiß, was des Geistes Sinn sei, denn er vertritt die Heiligen, nachdem es Gott gefället. Choral: Du heilige Brunst, süßer Trost, O Herr, durch dein' Kraft uns bereit' Nun hilf uns fröhlich und getrost Und stärk' des Fleisches Blödigkeit, In deinem Dienst beständig bleiben, Daß wir hier ritterlich ringen, Die Trübsal uns nicht abtreiben. Durch Tod und Leben zu dir dringen. Halleluja! Anton Bruckner (1824—1896): ,,^ve Msi-ia« ^ve tVlsria, gMia plena, vominustecum, Begrüßet seist du, Holdselige, öeneciiets tu in mulieribus et Der Herr sei mit dir, Uenetictus kructus ventris tui, )esus. Du Gesegnete unter den Weibern Und gesegnet sei die Frucht deines Leibes, Jesus. 8ancts tVlsris, mater vei, ors pronobis Heilige Maria, Mutter Gottes, peccatoribus. ^inen. Bitte für uns Sünder. Amen. Richard Wagner (1813-1883): „Der Glaube lebt, die Taube schwebt", Kuppelgesang aus dem Bühnenweihsestspiel „Parsisal" Der Glaube lebt, Die Taube schwebt, Des Heilands holder Bote, Der für euch fließt, Des Weines genießt Und nehmt vom Lebensbrote, Selig im Glauben und Liebe. Ls w/rct gebeten, vacä «len 6esä/rZvn r'm ersten 7>ll, sowie am Sek/asse c/es ersten Teils /reinen üei/att s/>encten. 2- Teil: Me weltliche Lieber Orazio Vecchi: „Der Schwan im Tode" II branco e äolce ci^no esntsriäo mono, klä io pian^enclo Aiun^' ol kin äel viven mio. 8trsn' e ciivencs sonte: Lt>'ei more sconsolsto. vä io moro besto. iVlorte cke vei moruve, tVl' empie cti ^ivis tutto e ä> ässine. 8e nel wovio' altro äolon non sento, l)i mille mort' i! äi savei contento. Leis' singt der Schwan im Tode noch Klagelieder. Ich aber mit Sehnen lege mich zum Sterben nieder. So ist das Los auf Erden: Der Schwan erstirbt untröstlich. Doch ich, ich sterbe selig, denn erst im Sterben naht sich die Freude, ungekannt auf Erden. So tilgt der Tod allen Schmerz noch hinnieden. Und schließt die Augen mir in ew'gem Frieden. Giaches de Wert (1536-1596): „Ging durch den Frühlingswald". Fünfstimmig. Ging durch den Frühlingswald, Blauveilchen wollt' ich pflücken, Traf Nachbars Hans dort bald, der tat mich schier berücken Mit seinem Vögelein, Hab' gelauscht seinem Sange, Das klagte Liebespein aus tiefstem Herzensdrange. Tire la li. Du bist ein böser Knab', das kann ich dir wohl singen. Geht mir dein Vöglein ab: will mir das Herz zerspringen. Das Singen tut nicht gut: Bin vor Wonne zerflossen: Dein Sang hat Liebesglut mir in das Herz gegossen.