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s w Pf. Vesper in öer Kreuzkirche Dresden, Sonnabend, den 2. Februar 1Y3S, nachm, d Uhr 2oh. Seb. Bach (E-irso): Präludium und Fuge 6-Dur für Drgel Felix Mendelssohn-Bartholdp (1809-1347): Psalm 43, „Richte mich Gott" op. 78, Nr. 2, für zwei Lhöre (achtstimmig) Richte mich, Gott, und führe meine Sache wider das unheiiige Volk, und errette mich von den bösen und falschen Leuten! Denn du bist -er Gott meiner Stärke; warum verstoßest du mich? Warum lassest du mich so traurig gehn, wenn mein Feind mich drängt? Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie mich leiten zu deinem heiligen Berge und zu deiner Wohnung, daß ich hineingehe zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist, und dir, Gott, auf der Harfe danke, mein Gott! Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. Gustav Schreck (1849—1918:) „Erleuchte meine Augen" 2. Satz aus dem 13. Psalm, für zwei Lhöre (achtstimmig) Erleuchte meine Augen, daß ich nicht im Tod entschlafe, daß nicht mein Feind rühme, er sei meiner mächtiger geworden, und meine Widersacher sich nicht freuen, daß ich darnieder liege. Erleuchte meine Augen, daß ich nicht im Tod entschlafe. Gemeinsamer Gesang (Mel.: Herr Jesu Lhrist, dich zu uns wend'): Ach bleib' bei uns, Herr Jesu Lhrist, Weil es nun Abend worden ist; Dein göttlich Wort, das Helle Licht, Laß ja bei uns auslöschen nicht. 2n dieser letzt'n betrübten Zeit Verleih uns, Herr, Beständigkeit, Daß wir dein Wort und Sakrament Reinhalten bis an unser End. Herr Jesu, hilf, -ein' Äirch' erhalt'; Wir sin- gar sicher, träg und kalt; Gib Glück und Heil zu deinem Wort, Damit es schall' an jedem Grt. Vorlesung, Gebet und Segen Oskar Mermann (1840-1906; 1876—1906 Kreuzkantor): Der Lebensstrom Motette für zwei Lhöre (achtstimmig) Es ist ein Strom erflossen. Der waüt gar tief und hell; Gott selbst hat ihn ergossen Aus seines Herzens Duell. In Abrahams Gezeiten Begann er seinen Lauf, Rauscht nun durch alle Welten Und höret nimmer auf. Und wer da weiß, zu lauschen, Wie seiner Wogen Gang Nit wunderbarem Rauschen Durch alle Zeiten klang. Dem wird die Weit zum Bette Für diesen Strom allein Und aller Sel'gen Kette Reicht bis zu ihm herein.