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5. Ernste und heitere Äolkolieder Schöner Frühling, komm doch wieder, Schöner Frühling, komm doch bald. Bring uns Blumen, Laub und Lieder, schmücke wieder Feld uud Wald. La la. Wenn ich den Wandrer frage: Wo kommst du her? „Von Hause, von Hause", spricht er und seufzet schwer. a) Schöner Kruhli'ng, komm doch wieder Auf die Berge möcht ich wieder, möchte sehn ein grünes Tal, möcht in Gras und Blumen liegen und mich freun am Sonnenstrahl. La la. b) Alenn ich den Wandrer frage Gearbeitet von Arno rtleffel Wenn ich den Sandmann frage: Wo gehst du hin? „Nach Hause, nach Hause", spricht er mit leichtem Sinn. So hat man mich gefraget: Was quält dich sehr? „Ich kann nicht nach Hause, Hab keine Heimat mehr." Möchte hören die Schalmeien und der Herden Glockenklang, möchte freuen mich im Freien an der Vögel sichern Sang. La la Wenn ich den Freund nun frage: Wo blüht dein Glück? „Ju Hause, zu Hause", spricht er mit frohem Blick. Es wollt' ein Floh ins Elsaß fahr'n, ein Fuder Wein zu kaufen da, dazu vom allerbesten. Er steckt' ein Feder aus den Hut und nahm seine strohene Taschen. Juchheisa, Herfa, heisasa, rumdibum. And als er kam ins Schlaraffenland beim linken Haus zur rechten Hand, da gingen die Küh' auf Stelzen: die Geißen hatten Stiefel an: das deucht ihm gar zu seltsam. Juchheisa, heisa, heisasa, rumdibum^- c) Aelfc ins Schlaraffenland Schweizer Äolkolicd, bearbeitet von Ls- Suber Ein Esel tanzte da auf dem Seil, die Bauern hielten ihre Weiber feil, von Weihnacht bis zum Maien. Die Kuh, die flog ins Storchennest und brütet ihre Eier. Juchheisa, heisa, heisasa, rumdibum. 's war just ein heißer Sommer da, man hat kein Lichtmeß kälter g'habt, 's war all's im Feu'r erfroren. Da hängt der Stall den Mantel um und zählt der Müuslein Ohren. Juchheisa, heisa, heisasa, rumdibum. l Die Stühl und Bänke schlugen sich, der Schrank, der schrie ganz mörderlich, dem Tisch tät darob grausen. Der Ofen zu der Türe sprach: Ich wollt, wir wären draußen. Juchheisa, heisa, heisasa, rumdibum. And als der Floh das Ding geseh'n, da dacht er: Kann's was Schönres geb'n? Kein Fuder Wein geht drüber! Er kauft sich ein Haus im Schlaraffenland und blieb da je länger je lieber. Juchheisa, heisa, heisasa, rumdibum. Jan Hinnerk wahnt up de Lammerstraat, kann maken, wat he will. Swüg man jümmer, jümmer still. And da maak he sick en Geigeken, Geigeken, perdauh. „Vigolin", sä dat Geigeken, An vigo-vigolin, un syn Deern, de heet Katrin. d) Aon rzinnerk up de Aammerftraat Bearbeitet von Siegfried eycho And darbi wahnt he noch jümmers up de Lammerstraat, kann maken, wat he will. Swüg man jümmer, jümmer still. And da maak he sick en Franzensmann, Franzensmann, perdauh. „Ick bün Keyser", sä Napoleon, „Vigolin", sä dat Geigeken. An vigo-vigolin, un syn Deern, de heet Katrin. And da maak he sick en Hanseat, Hanseat, perdauh. „Sla em dot", sä de Hanseat, „Ick bün Keyser", sä Napoleon, „Vigolin", sä dat Geigeken. An vigo-vigolin, un syn Deern, de heet Katrin. And da maak he sick en Engelsmann, Engelsmann, perdauh. „llovv ck'^ou cio?", sä de Engelsmann. „Sla em dot", sä de Hanseat, „Ick bün Keyser", sä Napoleon, „Vigolin", sä dat Geigeken. An vigo-vigolin, un syn Deern, de heet Katrin. And da maak he sick en Hollandsmann, Hollandsmann, perdauh. „Chottsverdori", sä de Hollandsmann, „lkov ä'you cio?", sä de Engelsmann, „Sla em dot", sä de Hanseat, „Ick bün Keyser", sä Napoleon. An vigo-vigolin, un syn Deern, de heet Katrin. Hört, ihr Herrn, und laßt euch sagen: Ansre Block' hat zehn geschlagen! gehn Gebote seht Gott ein. Gib, daß wir gehorsam sein! Menschenwachen kann nichts nützen, Gott muß Wachen, Gott muh schühen. Herr, durch deine Güt' und Macht gib uns eine gute Nacht! e) Alöchterlied (etwa l 600) Bearbeitet von Siegfried Gchs Hört, ihr Herrn, und laßt euch sagen: Ansre Glock' hat elf geschlagen! Elf der Jünger blieben treu. Hilf, daß wir im Tod ohn' Reu! Hört, ihr Herrn, und laßt euch sagen: Ansre Glock' hat zwölf geschlagen! Jwölf, das ist das Ziel der geit. Mensch, bedenk die Ewigkeit! Hört, ihr Herrn, und laßt euch sagen: Ansre Glock' hat eins geschlagen! Eins ist nur der ew'ge Gott, der uns trägt aus aller Not. Alle Sternlein müssen schwinden, und der Tag wird sich einsinden, danket Gott, der uns die Nacht hat so väterlich bewacht.