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Vesper in der Kreuzkirche Dresden, Sonnabend, den 17. März 1934, abends 6 Uhr Soh. Seb. Bach (16S5-1750): Lhoralvorspiel: „G Lamm Gottes unschuldig", für Grgel ^^vrlando di Lasso (1532-1594): Motette für bie Passionszeit „Priötiö e8t snims mes" PN8tl8 L8t 3MM3 M63 U8qU6 3(1 mortem: 8U8tinete tiic et vi§il3te mecum: i3m viäebiti8 turt>3m, qu3e circumä3bit me, vo3 tuZ3m c3pie- ti8: et eZo V3ä3m immol3ri pro vobi8. Meine Seele ist betrübt bis an Len Tob: bleibet hier un- wachet mit mir: bald werbet ihr Sie Schar sehen, bie mich umgeben wirb; ihr werbet fliehen, un- ich werbe für euch geopfert werben. Arnold von Bruck (gest. 1545): Das Su-aslieö, Karfreitagsgesang aus -em 14. Iahrhunbert nach bem lateinischen „I-3U8 tibi Lbr>8te" G bu armer Iubas, was hast Lu getan, baß Lu unfern Herren also verraten hast? Darum mußt -u leiben höllische Pein, Lucifers Geselle mußt bu ewig sein. — Kyrie eleison, Lhriste eleison, Kyrie eleison. Gemeinsamer Gesang (Mel.: <v Wem ich muß -ich lassen): Lhor und Grgel begleiten den Gesang nach dem Satz aus -er Natthäus- passion von Joh. Seb. Bach Ich bin's, ich sollte büßen, an Hänben unb an Züßen gebunben in -er Hält'. Die Geißeln unb bie Banben, un- was Lu ausgestanben, bas hat verbienet meine Seel'. Vorlesung, Gebet und Segen Albert Becker (1834—1S99): Geistlicher Dialog aus -em 16. Jahrhunbert für Altsolo, Lhor unb Grgelbegleitung Als Jesus von seiner Mutter ging, Und die große heilige Woch' ansing. Da hatte Maria viel Herzeleid, Sie fragte den Sohn mit Traurigkeit: „Ach Sohn, du liebster Jesu mein, Was wirst Lu am heiligen Sonntag sein?" „Am Sonntag wer-' ich ein König sein. Da wir- man mir Kleider und Palmen streun." „Ach Sohn, du liebster Jesu mein, Was wirst du am heiligen Montag sein?" „Am Montag bin ich ein Wandersmann, Der nirgends ein Dbdach finden kann." „Ach Sohn, du liebster Jesu mein. Was wirst du am heiligen Dienstag sein?" „Am Dienstag bin ich -er Welt ein Prophet» Perkünde, wie Himmel und Erde vergeht."