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7 LL Vesper in -er Kreuzkirche Sonnabenö, -en 24. Februar 1934, aben-s b Uhr Hermann Simon (geb. isW)- Lhoral „Christus, -er ist mein Leben" für Orgel* (* Uraufführung) Hermann Simon: „Glückseligkeitsoöe" (Klopstock) für eine Singstimme und Harfe* Ich legte meine Han- auf den Mund un- schwieg vor Gott! Ieht nehm' ich -ie Harfe wieder aus dem Staub auf und lasse vor Gott sie erschallen! Was ist es in mir, daß ich so endlich bin? Und dennoch weniger endlich zu sein, dürste mit diesem heißen Durste? Das ist es in mir: Einst werde ich weniger endlich sein. Vergib, o Vater, dem künftigen Toten seine Sünden, seine Wünsche, seinen Lobgesang! Wesen der Wesen, du bist! ach Wonne du bist! Was war ich, wenn du nicht wärest! Du wirst sein, auch ich werde durch dich sein, o du, der Geister Geist, Wesen der Wesen! G du, die steigt zu dem Himmel hinauf, Hoffnung, gegeben von Gott! Ein kurzer, schneller, geflügelter Augenblick, er heißet Tod, dann werd ich es sein! Heilige Nacht, an der ich stehe, vielleicht sinket mir nach Jahrtausenden dein geheimnisverhüllenüer Vorhang. Gemeinsamer Gesang: (Mel.: Herzlich tut mich verlangen) Das ist in diesen Tagen doch seligster Gewinn, mit dir die Lasten tragen. Herr, nimm das Herz uns hin! Du bist zu allen Zeiten uns Kraft un- Heil un- Licht; steh' selber uns zur Seiten, Herr Gott, verlaß uns nicht! Send deinen Geist hernieder un- lindre unfern Schmer; un- schenk uns immer wieder ein stilles, starkes Herz! Mach uns in Hoffnung fröhlich, schenk uns im Lei- Geduld. Mach uns im Glauben selig und decke unsre Schuld! Martin 2-nhsch «geb. IS7S) Vorlesung, Gebet UN- Segen Hermann Simon: Klopstock-Trlptpchon (Erstaufführung) I. „Dennoch wer-en wir einst" (Messias N. Gesang). Gemischter Lhor mit 2 Trompeten, 3 Posaunen un- Pauken (o-er Orgel) „Dennoch werden wir einst aus diesen Gräbern hervorgehn! Ia, wie weit, o Verwesung, du auch in -ie Tiefen -er Schöpfung unseren Staub zerstreutest — in deinen donnernden Strudeln, Dzean, dort fließ' er! in deinen Strahlen, o Sonne, schweb' er! ihn schuf einst Gott, unsterbliche Seelen bewohnten diesen Staub — ihn wird, ihn wird der Allmächtige sammeln, über ihm stehen un- ihm das neue Leben gebieten. Erde nahm -er Allmächtige, sprach zu -er bebenden Erde: Werd' ein Leib des Menschen! er ward's. Den Staub der Verwesung wird der All mächtige nehmen, ihm Leib zu werden gebieten. Halleluja, dann wir- der Staub der Verwesung erwachen! Rauschen werden die Ströme, die Stürme brausen, die Meere brüllen, beben -ie Erde, der Himmel donnern, und Nacht sein! Mächtiger, als das fliegende, grauenvolle Getöse, wird -ie Posaune rufen, die Totenerweckerin rufen! Auferstehen werden alsdann, die liegen und schlafen!" II. „Mirjams unö -eine Wehmut, Deborah" (Messias l 0. Gesang) Wechselgesang, Sopran un- Altsolo mit Cembalo Mirjams und deine Wehmut, Deborah, wurde nach langem trauernden Schweigen zum sanften, zum weinenden Liede voll Klage. Denn der Unsterblichen Stimme zerfließt von sich selbst in Gesänge, wenn sie Empfindungen sagt, wie Deborah un- Mirjam sie fühlten. D.: „Schönster unter den Menschen! er war der Schönste der Menschen; aber entstellt, entstellt hat dich, der blutige Tod dich!" M.: „Zwar es weinet mein Herz, und trübes Trauern umringt mich, aber er ist der Schönste, vor allen Erschaffnen der Schönste, schöner als alle Söhne des Lichts, wenn sie, strahlend vor Andacht, beten zu dem Unendlichen, schöner in seinem Blute!"