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l. Rachechor Chöre Rache — Rache — Rache! Der Kantor soll cs spüren, uns so zu ignorieren und unscrn Kameraden, ja, denen laßt uns schaden. Die süßen zarten „Engclein", für sic ersinnt der Hölle Pein. wir wollen uns verschwören, sie sollen von uns hören. Die Rache steht schon vor den Toren, die armen Engel sind verloren, so sei cs zugcschworcn! 2. Chor der Verschwörer- Still, fein still, kein Wort verraten! Ränke spinnen wir gar fein, wer da will den Engeln schaden, müßte zehnmal klüger sein. wart, wir werden es beweisen, daß ganz Dresden von uns spricht: wenn wir schon die „Engel" heißen, kümmert uns kein Teufel nicht! wir sind die Engel aller Harmonien, vor uns erweicht sich jedes Dresdner Herz. Und alle Trinen, Greten und Marien vergessen jedes Leid und jeden Schmerz. Zur Kirche strömen sie und wollen hören die Himmelslieder von den Lngelchören. z. Aarzerlied Ach wir Armen, ohn Erbarmen traf uns hart der Rache Strahl. Statt der Sonne Licht im Lied zu grüßen, müssen wir in Sack und Asche büßen. Brot und Wasser, weiter bleibt uns keine Wahl. Nicht mehr sind wir holde Mustcrcngcl, nur noch schlimme Durchschnittsbengcl. Ach wir Armen! Habt Erbarmen, öXZ-^l8 Stunden Gual! 4- Lied des Petrus Das,plagt sich so durch dünn und dick, der Ärger will nicht enden. Ls kriselt in der Politik und in den Parlamenten. Die Polizei, der Zollverein, Journale voll Gestichel, ein Attentat muß auch noch sein: Du armer deutscher Michel! — Ach könnt ich, wie ich wollt, auf Erden, das müßte alles, alles anders werden. Z. Leidensweg der Engel Ach wie bald, ach wie bald schwindet Sanges Allgewalt. Gestern noch voll hoher Künstlerschast, heute schon vom Tod dahingerafft. Ach, das Schicksal schreitet schnell. 6. Chor der Verdammten Ach, wir Toren! Weh, wir schmoren! Keine Reue sühnet unsre Missetaten. Weh, wie schmoren, ach, wir Toren, denn das Paradies ist uns verloren, ewig sind wir hier verdammt, zu braten. Ungeheuer brennt das Feuer, Höllenqual und cw'ger Marter Pein uns Bösen. Ringsum Feuer, rings Gemäuer, wer wird endlich uns aus cw'ger Pein erlösen? 7- Schluszchor Ach Herr, erhöre unser Flchn, laß uns nicht länger abseits stehn. Hör' unser inniges Nogate. Erweise unsrer Fürbitt' Gnade! Durch Leid und Buße führt der weg uns himmelwärts, verschließ uns länger nicht dein vatcrhcrz. Heil, Petrus, Heil, du hast dich durchgerungcn. Hab Dank, daß unser Flehen dich bezwungen. Nun ziehet ein durchs offne Himmclstor und singt und jubiliert im Engclschor. wo Lieder klingen, dringen Töne himmelwärts und rühren an der Menschen und der Sel'gcn Herz, und fehlt auf Erden und im Himmel Harmonie, dann schafft aufs neue sie des Sanges Melodie. Preis sei dem Lied, das jeden Streit bezwang, Preis sei des Sanges zauberischem Klang, denn alles Hehre, alles Hohe, alles Schöne geht ein zum Himmel durch das Reich der Töne, und hört ihr Sphärenklänge hin und wieder, dann wißt, von droben sinds Kruzianerlieder. Leitung: Fritz wunderlich, Nusikpräfekt Zur gefl. Berücksichtigung: Für das gesellige Beisammensein nach dem Konzert sind die Tische im großen Saal auf Grund von Borausbestellungen verteilt und vorzugsweise den Ehrengästen und Angehörigen des Lhors Vorbehalten. Unbesetzte Tische im Scitcnsaal (sog. Wandelhalle).