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34 OnvsfKiLK Vesper in öer Kreuzkirche Sonnabend, den 11. November 1933, abends d Uhr Soh. Nep. David (geb. 1895): Tokkata un- Fuge in k-moll, für Drgel Gemeinsamer Gesang (Mel.: Jesu, meines Lebens Leben): Gott -er Tage, Gott -er Nächte, meine Seele harret -ein, lehnet »ch an -eine Rechte, nie kannst -u mir ferne sein. Auch in stiller Nächte 7>tunüen hat -ich manches Her; gefun-en, un- sich aus -em Lärm -er Welt einsam bei -ir eingestellt. Johann Äaspar Lavatoc (1741—1801) Vorlesung, Gebet und Segen Otto Retnholö (geb. 1899): „Geistliche Musik in vier Sätzen" für 8 stimmigen Thor. I. Herr, wie lang willst -u mein so ganz vergessen? Wie lang ver birgst -u -ein Angesicht vor mir? Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele unü mich ängstigen täglich? Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, un- meine Kräfte sin- vertrocknet. Denn mein Leben hat abgenommen vor Betrübnis un- meine Zeit vor Seufzen. Wie ein hilflos Kind nach seiner Mutter, also rufe ich nach -ir. Willst -u -enn ewiglich zürnen, o Herr, un- -einen Zorn gehen lassen für un- für? Ich liege mit meiner Seele unter -en Löwen. Die Menschen sin- Flammen, sie betrüben meine Seele, sie graben vor mir eine Grube un- stellen meinem Gange Netze, ihre Zähne sin- gift'ge Spieße un- ihre Zungen scharfe Schwerter. — D hätt' ich Flügel wie Me Tauben, -aß ich flöge unö wo bliebe! Siehe, so wollte ich ferne wegfliegen un- in -er Wüste bleiben. — Doch -em Hasse unentrinnbar bin ich un- -en Menschen. Die Menschen sin- Flammen un- ihre Zungen scharfe Schwerter. D Herr, wie lang willst -u mein so ganz vergessen? Wie lang verbirgst -u -ein Angesicht vor mir? Wie lang! II. Doch soll ich -iese Welt verlassen, so geh' ich willig -ahin ins an-re Lan-. Denn -ein Will' ist -er einz'ge, ist -er rechte, -er beste. — Dennoch -enke ich in Lei-en an -as Schei-en von -er Er-e, -ie -u mir in Liebe schenktest, un- -ie ich so heiß begehre. Ach, wie trüb' ist meinem Sinn, wenn ich an -en Abschie- -enke. — Doch was -u willst, -as geschehe. Ich beuge mich vor -ir un- halte still.