Volltext Seite (XML)
Hüllt er dich in Dunkelheiten, so lobsing' ihm aus der Nacht! Sieh' er wird dir Licht bereiten, wo du's nimmermehr gedacht. Häuft sich Noth und Sorg' umher, wird die Last dir allzuschwer, faßt er plötzlich deine Hände und führt selber dich an's Ende. Endlich wird dein Morgen grauen; kennst du nicht sein Morgenroth? Darfst du zagend rückwärts schauen, wenn dich Gluth und Sturm bedroht'? Denn auch Feuerflamm und Wind, Boten seines Willens sind; und kann's nur ein Wunder wenden, auch ein Wunder kann er senden. O so laß denn alles Bangen! Wirke frisch, halt'muthig aus! — Was mit ihm du angefangen; führet er mit dir hinaus! Und ob alles widersteht, im Vertrau'n und in Gebet bleib am Werke deiner Hände, so führt er's zum schönsten Ende. (Victor v. Strauß.) 6. Motette von Ernst Friedr. Richter. Chor: Herr, es sind Heiden in dein Erbe gefallen, die haben deinen Tempel verunreiniget und aus Jerusalem Steinhaufen ge macht. Sie haben die Leichname deiner Knechte den Vögeln unter dem Himmel zu fressen gegeben und deine Heiligen den Thieren im Lande; sie haben Blut vergossen um Jerusalem her, wie Wasser, und da war Niemand, der begrub. Solo und Chor: Herr, wie lange willst du sogar zürnen und deinen Eifer wie Feuer brennen lassen. Herr, gedenke nicht unsrer Missethat, erbarme dich unser! HP du uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen; errette uns und vergieb uns unsre Sünden um deines Namens willen. Chor: Wir aber, dein Volk und Schafe deiner Weide, danken dir ewiglich und verkündigen deinen Ruhm für und für. Hilf uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen. Druck von Licvsch L Reichardt in Dresden.