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3. Kyuine für Alt-Solo von G. Merkel, gesungen von Fräulein Manja Frejtag, Oratoriensängerin, hier. Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig, denn aus dich trauet meine Seele; unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorüber gehe. Ich liege mit meiner Seele unter den Löwen. Die Menschenkinder sind Flammen, ihre Zähne sind Spieße und Pfeile und ihre Zungen scharfe Schwerter, darum rufe ich zu Gott, dem Allerhöchsten, der meines Jammers ein Ende macht. Er sendet vom Himmel und hilft mir von der Schmach meines Versenkers. Wache auf, meine Ehre, wache auf Psalter und Harfe, frühe will ich auf- wachen, denn deine Güte ist so weit der Himmel ist und deine Wahrheit, so weit die Wolken geh'n. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 276, 1. Wie groß ist des Allmächt'gen Güte! Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt? der mit verhärtetem Gemüthe den Dank erstickt, der ihm gebührt? Nein, seine Liebe zu ermessen, sei ewig meine größte Pflicht. Der Herr hat mein noch nie vergessen; vergiß, mein Herz auch seiner nicht. 5. Geistliches Lied von Rudolph Kögel, gesungen von Fräulein M. Frejtag. O daß mich Engelsschwingen trügen, wohin die Sehnsucht längst sich schwang! O daß schon heut und lebenslang mein Herz und deins zusammen schlügen! — Da mahnt dein Wort: Laß fort und fort an meiner Gnade dir genügen. Oft will der Kleinmuth mich betrügen, wenn es an Hoch zeitswein gebricht; kommt deine Stunde, Herr, noch nicht? Wann quillt das Wunder in den Krügen? Da mahnt dein Wort rc. Daß mich nicht Satans Fäuste schlügen, Hab' dreimal ich den Herrn geklagt. Und dreimal hat der Herr gesagt: Im Kreuzeszeichen sollst du siegen! Drum laß ich gern, still in dem Herrn, an seiner Gnade mir genügen. 6. Sechsstimmiges geistliches Lied (ox. 67) von G. Vierling. Wenn auf des Meeres Wellen sich Abendschatten senkt und zu der Heimath Zellen das Herz der Pilger lenkt, wenn sich in stiller Schöne umarmen See und Land und Helle Lautentöne Hallen von Strand zu Strand: o Heiland, Herr der Meere, dann unser Fleh'n erhöre. Des Tages Stürme schwiegen, des Meeres Arbeit ruht und weiße Tauben fliegen, wo jüngst getobt die Fluth. O werd' auch unserm Leben, dem kurzen Tag voll Noth, durch Himmelshuld gegeben ein sturmlos Abendroth. O Heiland, Herr der Meere, um was wir fleh'n, gewähre.