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Vesper in -er PreuMrche. Dresden, Sonnabend, den 13. Jnni 1891, Nachm. 2 Uhr. 1. Antroduction und Aoppct-Juge (3.-ckur) von G. Merkel. 2. "M/alm 46 für zwei Chöre und 8 Solostimmen (ox. 77; Nr. 2; z. I. M.) von Osk. Wer mann. Chor: Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöthen, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenn gleich die Welt unterginge und die Berge mitten in's Meer sänken; wenn gleich das Meer wüthete und wallete und von seinem Ungestüm die Berge einfielen, soll Gottes Stadt doch fein lustig bleiben mit ihrem Brünnlein, da die Wohnungen des Höchsten sind. Doppelquartett: Gott ist bei ihr darinnen, darum wird sie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe. Chor: Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen; das Erdreich muß vergeh'«, wenn er sich hören läßt. Der Herr Zebaoth ist mit qns, der Gott Jakobs ist unser Schutz. , > Tenor-Si/lo und Chor: Kqmmt her und schauet die Werke des Herrn, der auf Erden solches Zerstören anrichtet; der den Kriegen steuert in aller Welt; der Bogen zerbricht und Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennet. Bariton-Solo und Chor: Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin. Ich will Ehre einlegen unter den Heiden, ich will Ehre einlegen auf Erden! So seid nun stille und erkennet, daß ich Gott bin. Schlußchor: Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Gott. Hallelujah! 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 334, l. Such', wer da will, ein ander Ziel, die Seligkeit zu finden; mein Herz allein bedacht soll sein, auf Christum sich zu gründen. Sein Wort ist wahr, sein Werk ist klar: sein heil'ger Mund hat Kraft und Grund, all' Feind' zu überwinden. Norlesrrrrg. 4. Geistliches Lied mit Orgelbegleitung von Th. Kirchner, gesungen von Herrn Ed. Mann, Concert- und Oratorien- sänger. Gott, deine Güte reicht so weit, so weit die Wolken gehen. Du krönst uns mit Barmherzigkeit und eilst uns beizustehen. Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort, vernimm mein Fleh'n, merk' auf mein Wort, denn ich will vor dir beten. Ich bitte nicht um Ueberfluß und Schätze dieser Erden. Laß mir, so viel ich haben muß, nach deiner Gnade werden. Gieb mir nur Weisheit und Verstand, dich, Gott, und den, den du ge sandt und mich selbst erkennen. Ich bitte nicht in» Eht' und Ruhm, so sehr sie Menschen rühren. Des guten Namens Eigenthum laß mich nur nicht verlieren. Mein isahrer Ruhm sei ineine Pflicht, der Ruhm vor deinem Angesicht und frommer Freunde Liebe. So bitt' ich dich, Herr Zebaoth, auch nicht um langes Leben. Im Glücke Demuth, Muth in Noth, das wollest du mir geben. In deiner Hand steht meine Zeit; Herr, laß mich nur Barmherzigkeit vor dir im Tode finden. 5. Geistliches Aöendlied für Tenor-Solo (gesungen von Herrn Ed. Mann) Chor und Orgel von Carl Reinecke igeb. 1824). Es ist so still geworden, verrauscht des Abends Weh'n, nun hört man aller Orten der Engel Füße geh'n. Rings in die Thale senket sich Finsternis; mit Macht. Wirf ab, Herz, was dich kränket und was dir bange macht! Und hast du heut' gefehlet, o schaue nicht zurück; empfinde dich beseelet von freier Gnade Glück. Auch des Verirrten denket der Hirt auf hoher Wacht — wirf ab, Herz re. Nun steh'n im Himmelskreise die Stern' in Majestät; in gleichem festen Gleise der goldne Wagen geht. Und gleich den Sternen lenket er deinen Weg zur Nacht — wirf ab, Herz rc.