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wschult- iknderg -es An- ; der ötver- bgeord- nhain; ; die affen und fitere nden ektorS e der Flur- r im (»gl- kahn- ieber- i Kgl. werb- nmal It auf- Ober- ilt der en ge- Rech- die rrisch : hie- istalts- kranker einer r Bau abge- anstalt HauS- zlichen kassen- chließt durch iß da- lUNgS- von gestellt Bezirke Ein- zmini- Stadr unter lt; kannt- adelS- it er- r Re- ; Ver- l von Wahl er in ebener in Aussicht gestellt werden. Im Uebrigen wird die Höhe der unter diese Borschristen fallenden großen Hunde in der Weise festgestellt, daß die selben mindestens 6b ein im Widerrist messen sollen. 6) Um Mit-Bertretung der Stadtgemeinde Eibenstock in der demnächst statifindenden Versammlung der TiesbauberufSgenossenjcbaft soll Herr Bürgermstr. Schiffner in Meißen ersucht werden. Außerdem kommen 2 Strafsachen, l Armensache, b innere VerwalrungSangelegenheiten und I Steuer sache zum Vortrag und zur Beschlußfassung. Vermischte Nachrichten. — Die Kunst, zu heirathen, ist von einem erfahrenen Advokaten in Charleston erfunden worden. Die unverheiratheten Mitglieder einer lustigen Ge sellschaft von Aanlee» wählten au» ihrer Mitte den Erfinder der Kunst de» Heirathen« zum Vorsitzenden. Dieser mußte sich mit feierlichem Eid verpflichten, alle ihm in seiner amtlichen Eigenschaft an dem Abend zugehenden Mittheilungen geheim zu halten. Jeder ledige Herr und jede ledige Dame in der Ge- sellschaft schrieb seinen oder ihren Namen auf rin L o u i s o n. Erzählung von Brun» Köhler. (II. Fortsetzung.) Wie ander» halte sich Walther die Wirkung seiner Mitthcilung ausgemalt! Hatte er auch gewußt, daß sie nicht ausjubeln würde bei Empfang derselben, so hatte er doch erwartet, einen Strahl froher Lebens hoffnung aus ihren Augen blitzen zu sehen. Durfte sie sich dock nun wieder frei fühlen. Und Walthers Herz hatte sich, seitdem er die Gräfin wiedergesehen, ohne daß er cs sich eigentlich selbst zu gestehen wagte, mit Hoffnungen getragen, die zu Wünschen geworden und deren Erfüllung in dem Gedanken wurzelte, daß sie nun von keines Andern Willen mehr abhängig — wieder frei über ihre Zukunft verfügen konnte. — Jetzt, wo er in ihrer unmittelbaren Nähe geweilt, mit ihr verkehren durfte, wo er den Zauber ihre» ganzen Wesens, ihrer Erscheinung, täglich, stündlich gefühlt und empfunden, war eS ihm klar geworden, daß sein Herz mit jedem Blutstropfen ihr gehöre. Diese tiefe, innige Liebe, die der erste Blick ihrer Augen entfacht, hatte still und unbemerkt in seiner Brust geruht, hatte durch die Auffindung ihre» Bildes in jenem Schloß bei Garges neue Nahrung erhalten, nnd war nun durch ihr Wiedersehen, einer leuchten den Flamme vergleichbar, in ihm aufgelodert. Seine Gedanken weilten nur bei ihr und sie hatte seit drei Tagen kein Lebenszeichen von sich gegeben. Stumm und apathisch lag sie da, mit weitgeöffne- ten Augen an die Decke des Zimmers starren», hin und wieder von einem Frostschauer durchrüttelt. Ohne Antworten aus die Fragen ihrer Begleiterin zu geben, wußte sie dennoch, was um sie vorging. Sie hatte gehört, daß Walther sich nach ihrem Befinden Er kundigt, auch den Wunsch aussprach, eine Unterred ung mit ihr zu erhalten; mit einer raschen Abweisung war sie jedoch diesem Ersuchen entgegengetreten, sie schien Niemand hören und sehen zu wollen. Auf schmerzlichste von ibrer schroffen Abweisung berührt, kehrte Walther in sein Zimmer zurück. Eine Stunde darauf trat die Begleiterin der Gräfin zu ihm her ein, um ihm einen Brief von ihrer Herrin zu über reichen; zugleich theilte sie ihm mit, daß die Schreiberin wünsche, eine schriftliche Antwort zu erhalten, die sie, fall« Walther sie zu geben geneigt sei, in einer Stunde abholen lassen würde. Al» Walther allein war, erbrach er mit zittern den Händen da« in französischer Sprache abgesaßte Schreiben der Gräfin. Die sichtlich unter dem Ein druck einer noch immer auf« heftigste erregten Ge- müthsstimmung niedergeschriebcnen, in ihrer Fassung wirren Zeilen lauteten: .Mein Herr! Es ist zur Gewißheit in mir geworden, daß wir uns hier nicht zum ersten Male sahen. Ich ent- sinne mich eine» Ereignisse-, wo ich Ihrem Blick schon einmal begegnete. Schon unser erste« Zu sammentreffen in diesem Hause rief die Erinnerung daran in mir wach — doch die Verschiedenheit Ha ut- nen der Die res Ge- pnann- ! stehen iterricht rhalten »t. >n den ber die fragen: : werth >en die Flügen en auf diesem rlgrüne rtilgen. efer zu helfend Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. Vor 150 Jahren, am 28. Juli 1742, wurde der Friede zwischen der Kaiserin Maria Theresia von Oesterreich und Friedrich II. von Preußen, dem siegreichen Könige im ersten schlesischen Kriege, abgeschlossen; dieser Friede zu Breslau kam durch Englands Vermittelung zu Stande, Die Bedingungen waren sür Oesterreich recht ungünstige und es war vorauszu sehen, daß sich die Kaiserin nur vorläufig diesen Bedingungen fügen und das ihr Entrissene wieder zu verlangen trachten werde; was dann später zum siebenjährigen Krieg« führte. Im Breslauer Frieden trat Oesterreich nicht allein die Graf schaft Glotz, sondern auch Ober- und Niederschlesien ganz an Preußen ab ; im Ganzen waren cs 850 Ouadratmeilen mit 1,200,000 Einwohner, welche in 150 größeren und kleineren Städten und in ca, 5000 Dörfern wohnten. Die Bewohner der an Preuße» abgetretenen Landestheile waren init dem Tausch nicht unzufrieden. 28. Juli. Zwar nicht so bekannt und allgemein berühmt, wie mancher Kriegsheld, aber doch ein ganzer Mann und ein echter Menschen freund ist der am 29. Juli 1833 gestorbene Engländer William Wilberforce. Durch seine Humanitären Bestrebungen sür die Milderung und Abschaffung des Sklavenhandels, in denen er von einer seltenen Unermüdlichkeit war, wurde er rasch be rühmt und als Mitglied des englischen Parlamentes ein her vorragender Mann. Er stellte 1788 zuerst den Antrag auf Unterdrückung des britischen Negcrhandels und ruhte nicht eher, als bis er am 28. Februar 1807 den Beschluß durchsetzte, daß Nlit dem Jahre 1808 dieser schimpfliche Menschenhandel aus hören solle. Bekanntlich haben weder Wilbersorces Bestreb ungen, noch die Anstrengungen zahlreicher späterer Gesinnungs genossen diesen Sklavenhandel ganz zu bannen vermocht, wenn schon vieles in dieser Beziehung besser geworden; leider sind eS zum Theil die Engländer selbst, die aus dem Papiere gegen die Sklaverei eifern und dieselbe dennoch in ihren Gebieten stillschweigend vielfach dulden. seit der Einsührung des Pserdefleischgenufses in Paris. Die abgetriebenen, lahmen, mit Wunden bedeckten alten Pserde sind feit 20 Jahren mehr und mehr von den Straßen verschwunden. Einen schlagenden Beweis sür die bessere Qualität des Pserde- Materials geben die im Jahre 1868 und im Jahre 1881 in Paris gemachten Erhebungen über das durchschnittlich« Fleisch gewicht der geschlachteten Pserde. 1868 betrug dasselbe 190 Kilo, 1881 aber 225 Kilo. Was uns das Vorurtheil gegen den Pserdefleischgenuß kostet, wird uns aus der französischen Statistik klar. Wir dürfen den Entgang am allgemeinen Wohlstand auf 300—400 Millionen Mark anschlagen. Um diese Summe würde unser Pserdematerial mehr Wirth sein, wenn da« Pferd allgemein Verwendung als Schlachtthier fände. Die Rechnung ist klar. Würde durch die "Nachfrage der Preis des Pferdefleisches auf 40—50 Pf. per Pfund steigen, so könnte der Roßjchlächter 120—180 Mk. sür ein gut genährtes Pferd bezahlen. Der Pferdebesitzer würde dann fein Thier nicht in einer Weife ausnützen, daß es zuni Schlachten ungeeignet und nur mehr als Aas um 10—15 Mk. an den Abdecker verkäuflich ist. Er hätte ein Jnteresse daran, es in gut genährtem Zustande zum Pferdejchlächter zu bringen. Damit würde dann auch der ost gehörte Einwand gegen das Pferdefleisch, daß man nur Fleisch von „allen abgetriebenen Schindmähren" bekomme, hinfällig werden. Ein Pferd, dessen Körperkrätte abnehmen, das lahmt, erblindet, engbrüstig oder sonst fehlerhaft ist, würde dann an den Pserdeschlächter verkauft anstatt daß es ausgeschunden wird, bis nichts mehr von ihm übrig ist als ein elendes Skelett. Ferner muß in Rechnung gebracht werden die größere Arbeits leistung, die erzielt wird, wenn die untüchtigen Pserde als Schlachtthiere verwcrthet und durch kräftige Thiere ersetzt wer den können. Der große volkswirthschaftliche Gewinn, der hier in Frage steht, wird wohl nicht hinter dem Zurückbleiben, der durch die Wertherhöhung des gesammten Pserdematerial« dem Volksvermögen zuwächst. Unsere Pferdezucht würde aus der Verwendung der Pferde als Schlachtthiere den größten Nutzen ziehen. Sieht der Pferde züchter, daß ein Fohlen nur ein schlechtes Pferd geben wird, so wird er nicht die Mühe und die Kosten der Aufzucht daran wenden, wenn er das Thier anders verwerthen kann. Er wird nur mehr fehlerfreie Pserde ausziehen, die anderen aber zum Schlachten verkaufe». Das Pserdematerial müßte sich auf diese Weise außerordentlich verbessern, die Landwirthschaft ungleich größeren Gewinn aus der Pferdezucht erzielen. Ab gesehen von diesem volkswirthschaftliche» Interesse, würde eine solche Hebung unseres Pserdematerials sür unsere Wehrkraft von großer Bedeutung fein. So ist die Beseitigung des Vorurtheils gegen Pferdefleisch nach verschiedenen Richtungen im Staatsinteresse. Man sollte folglich annehmen, daß die Behörden der Einsührung des Pferde fleisches jeden möglichen Vorschub leisten würden. Sehen wir nun, wie sich dieselben gegenüber den Bemühungen, das Pferde fleisch marktfähig zu machen, Verhalten. Das Pferdefleisch als Nahrungsmittel. Z>er Merlult sür das UationakvermSgc», welcher uns aus der Verschleuderung des Pferdefleisches er wächst, ist enorm. Das deutsche Reich hat nach der letzten Zählung 3,852,000 Pserde. Das Durchschnittsalter der Pferde in Deutschland zu 15 Jahre angenommen (in Frankreich rechnet man dasselbe zu 10 Jahre), sterben jährlich 257,000. Von dieser Anzahl werden rund 86,000 geschlachtet und die besseren Qualitäten sür die menschliche "Nahrung, die schlechteren als Hundefutter verbraucht. Das Fleisch von 171,000 Pferden jährlich wird also zum größten Theile gar nicht, zum kleinen Theile nur mit geringem "Nutzen zu technischen Zwecken ver wendet. Das Schlachtgewicht des Pferdes beträgt 5 CIr., folg lich werden 880,000 Ctr. jährlich als Aas in die Erde ver graben und zu einem kleinen Theil in Leimsiedereien u. s. w. benutzt. Wäre das Pferdefleisch marktfähig wie das Fleisch unserer Schlachtthiere, so dürfte der Preis pro Centner min destens 40 Mark betragen. Die jetzige Verschleuderung des Pferdefleisches kostet also der Nation jährlich 35 Millionen Mark, gering gerechnet, da die Annahme eines Durchschnitts alters von 15 Jahren sür das Pferd wahrscheinlich zu hoch ist und die Anzahl der jährlich sterbenden Pserde die oben an gegebene Zahl von 257,000 noch übersteigen dürste. Und diese Verschleuderung eines gesunden, krästigen Nahrungsmittels fin det statt, während ein großer Theil der Bevölkerung kümmer lich von Kartoffeln, Kaffee und anderer kraftloser Kost sich nährt und während alle möglichen Surrogate hergestcllt werden, um billigere Lebensmittel zu gewinnen, Bei dieser Sachlage muß ein Erlaß, welchen am 26. März 1892 die preußischen Ministerien des Innern, der geistlichen re. Angelegenheiten, sür Landwirthschaft und sür Handel und Gewerbe veröffent ¬ lichten, betreffend die Genießbarkeit und Verwerthung des Fleisches von perlsüchtigem Schlachtvieh, ganz besondere Aufmerksam keit erregen. Es wird in diesem Erlasse mit Rücksicht aus den Volkswohlstand und den Viehmangel dahin entschieden, das Fleisch solcher perlsüchtiger Thiere, bei welchem die Tuberkel geschwüre noch nicht die Muskeln ergriffen haben, wenn die Thiere gut genährt sind, dem freien Verkehr zu überlassen. Wir essen also das Fleisch kranker Thiere und bezahlen eS zu demselben hohen Preise wie daS der gesunden, lassen aber zu gleicher Zeit ohne Rücksicht auf den Volkswohlstand und den Viehmangel ungeheure Mengen des gesundesten und nahrhaftesten Fleisches verfaulen! Der bekannte Nahrungsmittelchsiniker, UniversitätSprosessor E. Voit schätzt den täglichen mittleren Bcdars eines Erwachsenen a» Fleisch auf 230 Gr. inkl. 18 Gr. Knochen und 21 Gr. Fett. Nach dieser Rechnung würden über Million erwachsene Menschen jährlich an dem jetzt weggeworsenen Pferdefleisch eine kräftige und besonders eine gesunde Nahrung finden. Bestände nicht daS Vorurtheil gegen Pferdefleisch, so würde die doppelte Anzahl Pserde geschlachtet und folglich I Million Erwachsene damit ernährt werden können. Wie wichtig die Förderung des Pserdefleischgenusses in wirthschaftlicher Beziehung ist, erhellt schon aus obigen Zahlen. Eine noch weit größere Bedeutung sür das Nationalvermögen hat aber die Ztzertherhöhunft unseres pserdematerial» durch die permendun« de» Pferdefleisches al» menschliche» Aahr- vngsmittek. Heute zahlt der Abdecker für ein gesalleneS Pferd 10 bis 15 MI. Der Pserdeschlächter zahlt schon heute bei dem billigen Preise des Pferdefleische« 30—70 Mk. sür ein zum Schlachten geeignete» Pserd. Der Preis des Pferdefleische« ist hei uns zwischen 10 und 30 Psg. per Pfund je nach dem Stück und der Qualität; in Paris zwischen 20 Psg. und I Mk. Früher wurden in Frankreich sür ein Pserd vom Abdecker 15 Francs und weniger bezahlt, heut« zahlt der Rossschlächter 80 bi» 200 Franc». Di« Benutzung des Pferdefleische» al» menschliches Nahrungsmittel hat den durchschnittlichen Werth de« Pserde« um 100 Franc« erhöht, wa« sür Frankreich «in» Wertherhöhung de« gesammten Pserdematerial« um rund 400 Millionen Franc« bedeutet. Außerordentlich ist di« Verbesserung de« Pserdematerial« Ihre» damaligen Berufe« mit der jetzt von Ihnen eingenommenen Lebensstellung verscheuchte sogleich den in mir auskeimenden Verdacht, daß Sie einst Zeuge einer unglückseligen Episode in meinem Leben waren. Und wenn ich Sie kannte — mußten ja auch Sie mich wiedererkennen — und da» schien doch nicht der Fall zu sein. — Und doch bin ich seit drei Tagen anderer Meinung. Ja — ich glaube, daß Ihre Anwesenheit in diesem Hause keine zu fällige ist, daß Sie mit einem bestimmten Zweck hierher kamen. — O, mein Herr» ich bin seit einem Jahr einem gehetzten Wilde gleich — und die immerwährende Besorgniß, verfolgt zu sein, läßt mich vielleicht zu schwarz sehen. Geben Sie mir Wahrheil! Ihre Mittheilungen über den Grafen Navai», sind sie verbürgt? Gewiß, Sie wissen, welch' be deutungsvollen Inhalt Sie für mich haben. Ihre Schilderungen von jenem Schloß trafen zu. Ein Zweifel, daß Sie dort waren, ist ausgeschlossen. Aber welchen Beweis erbringen Sie für den Tod de« Grafen? Machten Sie mir diese Mittheilung — für deren Wahrheit Sie möglicherweise nicht einstehen können — nur in der Absicht, mir eine willkommene Botschaft zu bringen? Eine seltsame Fügung de« Himmel» hat Ihren Lebensweg mit dem meinigen gekreuzt, hat Ihnen einen Einblick in mein verfehltes Dasein machen lassen. Sie werden nicht noch mehr Zweifel in eine Menschenbrust legen, mich nicht noch tiefer daniedergebeugt sehen wollen. Bei allem, was Ihnen heilig ist, flehe ich Sie an, mir voll und ganz jene Umstände zu berichten, die Sie mein Verhängniß kennen lehrten, die Sie über den Tod de» Grafen Nachricht empfangen ließen! Louison de Ferron." Mit steigender Erregung hatte Walther den Brief zu Ende gelesen. Er sah plötzlich ein, daß er Un recht begangen, indem er bi» jetzt vor den Augen der Gräfin eine Komödie gespielt hatte. Der größte Nach theil davon war ihm selbst zugefallen; er hatte den Zweifel an seine Mittheilungen — an die Reinheit seiner Gesinnungen im Herzen der Gräfin erregt. — Warum hatte er sich auch nicht gleich wiederzuerkennen gegeben? Der bei ihrem Wiedersehen von ihm selbst geltend gemachte Einwurf, daß sie dann möglicherweise sogleich seine Nähe gemieden haben würde — erschien ihm jetzt durchaus hinfällig. Glücklicherweise konnte er ja jeden Augenblick für die Wahrhaftigkeit seiner Mittheilungen Beweise er bringen. Sogleich nahm er die Feder zur Hand, um den Brief der Gräfin ausführlich zu beantworten. — Offen und rückhaltslos erzählte er das seltsame Begebniß, wie er damals in der Nacht an ihr Kranken lager gerufen worden sei, wie er bei ihrem Anblick durch den tiefen Kummer, der sich auf ihrem Antlitz ausgeprägt, sogleich Mitleid für ihr Leid empfunden habe. Leider habe ihm damals das Geschick nicht ge gönnt, ihr seine Theilnahme weiter bethätigen zu können, da er schon am nächsten Morgen zu seinem Regiment eilen mußte, und nur noch flüchtig auf dem Bahnhof die Gewißheit empfangen konnte, daß sie dem Leben wiedergegeben sei. — Mit großer Ausführlich keit beschrieb er dann seine Begegnung mit dem Grafen, die kurze Unterredung mit demselben vor seinem Tode. Als Beweis für diesen Vorgang sollte ihr da» Proto koll über die Erschießung ihres Gemahls dienen, das er zu jeder Stunde herbeizuschaffen sich anheischig mache, weil ihm die traurige Pflicht anheimgefallen sei, die Exekutionsmannschaften zu befehligen. Er selbst habe auch das Kommando zur Erschießung des Grafen gegeben. Er beschrieb dann, wie er nach Schloß Ravais gekommen, wie er das Bild de» Grafen in seinem Zimmer gefunden — auch das ihrige auf dem Schreibtisch entdeckt habe — das er mitgenommen, unv nicht wieder aus seiner Hand gegeben. Daß er sich ihr zu nähern gesucht, al» er ihr hier am Ort wieder begegnet sei, habe lediglich den Zweck gehabt, ihr Aufschluß über jenes Drama bei Le Bourget zu geben, da er die Ueberzeugung gewonnen, daß ihr darüber noch keine Nachricht zugegangen sei. Daß er nicht gut gehandelt, indem er ihr gegenüber eine Maske gebraucht, habe er jetzt eingesehen, aber er führte auch seine Gründe an, die ihn dazu bewogen. Schließlich betonte er das große Interesse, das er an ihrem Schicksal nähme, daß dieses ihn auch die Bitte an sie zu richten zwinge — ihn ihres Vertrauen würdig zu machen, von ihm Schutz und Rath ent- gegenzunchmen. (Fortsetzung folgt.)