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Glaubenslied: Der ewig reiche Gott woll uns bei unserm Leben Lob, Ehr' und Preis sei Gott dem Vater und ein immer fröhlich Her; und edlen Frieden geben. dem Sohne, und dem, der beiden gleich im höchsten Und uns in seiner Gnad' erhalten fort und fort, Himmelsthrone, dem dreieinigen Gott, wie es im und uns aus aller Not erlösen hier und dort. Anfang war u. ist u. bleiben wird, jetzund u. immerdar. (Martin Rinkart, f 1649.) Geistlicher: Vorlesung: Lukas 10, 20. Gelobt seist du, o Jesu! Gemeinde: Lob sei dir, o Christel „Die streitende Kirche Christi", Wechselgesang für Chor und Gemeinde von Gtto Richter. Chor: Die Kirche Christi wanket nicht, sie steht auf ew'gem Grunde, der Feinde Kraft zerschellt und bricht, die Finsternis weicht diesem Licht, mit ihr ist Gott im Bunde. Er macht der Hölle Rat zu Spott: Lin' feste Burg ist unser Gottl Gemeinde: Lin' feste Burg ist unser Gott, ein' gute Wehr' und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen. Der alte böse Feind, mit Ernst er's jetzt meint, groß' Macht und viel List sein' grausam Rüstung ist, auf Erd'n ist nicht sein'sgleichen. Geistlicher: Psalm 46,5 Phil. 4, 13. Chor: Der streitet und behält das Feld, wie auch die Feinde wüten, er wird dem Fürsten dieser Welt, ob er sich noch so grimmig stellt, ein mächtig „Halt!" gebieten. Gott selbst macht seiner Kirche Bahn! Mit uns'rer Macht ist nichts getan! Gemeinde: Mit uns'rer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren; es streit't für uns der rechte Mann, den Gott selbst hat erkoren. Fragest du, wer der ist? Er heißt Jesus Christ, der Herr Zebaoth, und ist kein andrer Gott, das Feld muß er behalten! Geistlicher: Psalm 27, 3. Chor: Was Gott will, das muß bald gescheh'n hier und an allen Vrten, der Herr kann niemals rückwärts geh'n, was Er beschützt, das muß be- steh'n trotz aller Höllenpforten. Sein Werk wankt nun und nimmermehr: Und wenn die Welt voll Teufel wär'! Gemeinde: Und wenn die Welt voll Teufel wär' und wollt'n uns gar verschlingen; so fürchten wir uns nicht so sehr, es soll uns doch gelingen. Der Fürste dieser Welt, wie sau'r er sich stellt, tut er uns doch nicht; das macht, er ist gericht't, ein Wörtlein kann ihn fällen! Geistlicher: Epheser 6, IO. 16. 17. Chor: Er spricht, der Widersacher weicht mit seinem ganzen Heere, das Erbe bleibt uns, unerreicht von allem, was im Finstern schleicht, und fest zu Schutz und Wehre steht Gottes Wort statt Menschenwahn: Das Wort sie sollen lassen st ahn! Gemeinde: Das Wort, sie sollen lassen stahn und kein'n Dank dazu haben. Er ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben. Nehmen sie uns den Leib, Gut, Ehr', Kind und Weib; laß fahren dahin, sie haben's kein'n Ge winn, das Reich muß uns doch bleiben! Martin Luther, üie Wechselstrophen von W. Rehbein.) Gemeinde: Preöigt: Dompreöiger l). Doehring, Berlin. Gebet, Abkündigung, Vater Unser und Segen. Gemeinde: Amen. Du heilige Brunst, süßer Trost, nun hilf uns, fröhlich und getrost, in deinem Dienst beständig bleiben, die Trübsal uns nicht abtreiben. 6) Herr, durch dein' Kraft uns bereit, und stärk' des Fleisches Blödigkeit, daß wir hier ritterlich ringen, durch Tod und Leben zu dir dringen. Halleluja, Halleluja! (Martin Luther, 's 1546.) Die Kollekte ist für die Zwecke des Evangelischen Bundes bestimmt. Nach dem Gottesdienst findet die Jugendfeter vor dem Lutheröenkmal an der Frauenkirche statt. Die Kreuzkirche ist die älteste Kirche -er Staüt nächst der Frauenkirche. Sie galt als üie Kirche der deutschen Ansiedler und Bürger, worauf ihr ursprünglicher Name, Nikolaikirche, deutet. Sie durchlebte fünf große Brände, einen in der Beschießung im siebenjährigen Kriege, den letzten am Nelanchthonstage 16. Februar 1897, aus dem sie durch die Tatkraft I). Dibelius' und durch die schöpferische Kunst Gcäbners in ihrer jetzigen Form hervorging. Die Fremden werden besonders auf merksam gemacht auf das Meisterwerk Eplers, die goldne Predella im Altar, üie die Einführung der Reformation durch den Gottesdienst der Kreuzkirche und die Abendmahlsfeier am 6. Juli 1539 darstellt: ferner auf die Weinstockkanzel, auf den pracht vollen Schmuck der Drgel, eines Jehmlich'schen Werkes: auf den Bronzetaufstein in der Taufhalle, sowie auf die Bilder von Löscher und Dibelius in der Sakristei. — Der Kreuzchor, aus dem die Kreuzschule heroorgegangen ist, die im Oktober ihre Siebenhundert sahrfeier begeht, ist am Anfang des 13. Jahrhunderts als kirchlicher Lhor begründet worden. 51! ln