Volltext Seite (XML)
Nr. 4. Arie: Komm' in mein Herzenshaus, Ierr Jesu, mein Verlangen! Treib' Welt und Satan aus, Nr. 5. Thor: Und wenn die Welt voll Teufel war' Und wollten uns verschlingen. So fürchten wir uns nicht so sehr, Ls soll uns doch gelingen. Und laß dein Bild in mir er neuert prangen. Weg, schnöder Sünden Graus l Komm' in mein Herzenshaus. Der Fürst dieser Welt, Wie sau'r er sich stellt. Tut er uns doch nichts. Das macht, er ist gericht't; Lin Wörtlein kann ihn fällen. Nr. 6. Rezitativ: So stehe denn bei Lhristi blutgefärbter Fahne, o Seele, fest und glaube, -aß Lein Haupt -ich nicht verläßt, ja, daß sein Sieg auch dir den Weg zu deiner Krone bahne. Tritt freudig an den Krieg! Wirst du nur Gottes Wort so hören als bewahren, so wird -er Feind gezwungen, auszufahren. Dein Heiland bleibt dein Heil, dein Heiland bleibt dein Hort. Nr. 7. Duett: Wie selig sind -och die, Die Gott im Munde tragen, Doch sel'ger ist das Herz, Das ihn im Glauben trägt; Ls bleibet unbesiegt Und kann die Feinde schlagen. Und wird zuletzt gekrönt, Wenn es den Tod erlegt. Nr. 8. Schluß-Lhoral: Das Wort sie sollen lassen stahn Gut, Ehr', Kind und Weib, Und kein'n Dank dazu haben. Laß fahren dahin, Lr ist bei uns wohl auf dem Plan > Sie haben's kein'n Gewinn; Mit seinem Geist und Gaben, Das Reich muß uns doch bleiben! Nehmen sie uns den Leib, (Die Nummern 5, b u. 8 werden auch im Hauptgottesdienst vorm. Y'/z Uhr gesungen.) Erläuterungen. Passacaglia von W. Middelschulte. Ueber Las zumeist im Baß auftretenüe, auf der chromatischen Tonleiter basierende Passacaglienthema zieht sich eine lange Kette an kontrapunktischen Künsten reicher Varia tionen hin. Den Höhepunkt und zugleich üen Abschluß des ersten Teiles bildet die Verbindung des Themas mit seiner vergrößerten Umkehrung (doppeltes Pedal), sowie mit dem im Verlaufe der Komposition öfter verwendeten 8 KL bi-Motiv. 2m Gegensatz zu dem energischen und ausgesprochen formalen ersten ist der zweite Teil lyrischen Lharakters. Hier entzückt der Komponist trotz des Zwanges, den ihm das konsequente Festhalten an der Passacaglienform auferlegt, durch Episoden von feiner Empfindung und von großem Klangreiz. Eigenartige, durchweg thematisch entwickelte Harmonien bilden in gewaltigem Lrescendo die Ueberleitung zum dritten Teil, zur Durchführung des ebenfalls auf die Lhromatik des Themas gestützten Lhorals „Tin' feste Burg", -essen einzelne Zeilen abwechselnd von der Oberstimme und vom Baß gebracht werden. Ein kurzer Schluß satz endigt nach harmonischen Künheiten, die in der Grgellitteratur ihresgleichen suchen, mit glanzvollem v-äur. K. Z. Bitte wenden'.