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Chor: Fallt mit Danken, fallt mit Loben Vor des Höchsten Gnadenthron! Solisten: Fräulein Luise Httermann, Konzertsängerin (Sopran und Alt), Herr Heorg Hrokch, König!. Hofopernsänger (Tenor), Herr W. W. Werner, Konzertsänger (Baß), Herr Uudotf Wärtig, König!. Hofkonzertmeister (Violine). Die Chöre „Kerrscher des Kimmeks", „Lasset uns nun gehen" und „Dies hat er alles uns getan" werden am 1. Weihnachtstage vorm. 9^2 Uhr in der Kreuzkirche wiederholt. Motette am 2. Weihnachtstag: „Sroht'ocket, ihr Völker!" (achtstimmig) von Felix Mendelssohn. Hg« ^illllllklltaarilslirilll» l'' I- >764. also 5 Jahn- nach der Matthäuspassion. v^tlhlllllhtvvllllvtllllll komponier!) besteht aus <i für die einzelnen Weihnachts- sestlagc bestimmten Kirchenkantatc», ist aber von Seb. Bach selbst als ein zusammen gehöriges Oratorium bezeichnet worden. Da die Länge desselben das Maß einer Sonnabend vesper erheblich überschreiten würde, so werden heute wiederum nur 2 Teile (Kantaten) dargebotcn. Auch sie enthalten große musikalische Schönheiten, wenn auch der evangelische Inhalt knapper ist, als der der im Vorjahre ausgeführten beiden Teile. Die Einteilung des Werkes in einzelne, in sich abgeschlossene Episode» rührt von Bach selbst her. Dieselbe nimmt sich den alten Gebrauch der Kirche zum Borbildc und stützt sich auf die bezüglichen Sonntags-Evangelien. Doch ist das Bestreben des Tondichters, dem Werke Einheit durch Festhaltung eines bestimmten Hauptcharaktcrs zu geben, un verkennbar. Der Ausdruck des Jubels und der Freude, den das schönste Fest der Ehristcnhcit beansprucht, ist auch im 3. und 4. Teile des Wcihnachtsoratoriums mit Meister hand getroffen. Wir sehen in ihm gleichsam den glanzenden Rahmen, welcher eine Reihe herrlicher, mannigfacher Gemälde, teils von tiefstem Ernst, teils von unerklärbarcm, geheimnisvollem Zauber den geistig Schauenden vorübcrsührt. Nicht allein aber auf diese Weise suchte Bach dem Werke das Siegel der Vollendung auszudrückcn. Wie in allen seinen Kirchenkompositioncn ist cs auch hier wieder der Choral, den er zu einer lebendigen Quelle von ewiger, geheimnisvoller Gottcswcishcit umschafft, dazu bestimmt, gewissermaßen das A und O, der Anfang und das Ende seiner musikalischen Exegese zu sein (cf. Wilhs Rust: Vorwort zum Wcihnachtsoratorium. Ausgabe der Dachgesellschaft). Es gibt keinen Künstler, der unser evangelisches Gemcindelied so in die Mitte seiner Werke gestellt hätte, wie Bach. Der evangelische Choral ist aber nicht bloß in der Gegenwart Besitztum der Gemeinde, sondern wurzelt auch, was seine Ursprünge betrifft, lief in der Volksseele, So möge denn die gewaltige, gcistcrbczwingcndc Macht, die erhebende und herzerquickende Kraft Bach'scher Kunst auch heute wieder an vielen sich offenbaren, eine Kunst, die ihre schönsten und wunderbarsten Blüten'vor dem Altar GvlteS nicdcrlcgt, die entstand unter dem inbrünstigen „lleim .luv-r!"*) („Jesu, hilf!") und beendet wurde mit einem jubelnden „8oli Veo 04orin!"*) („Gott allein die Ehre!"). Bach schrieb diese Worte an den Anfang bezw. das Ende jeder einzelnen Chor- und Orchesterstimme des Weihnachts-Oratoriums, welche im Original noch sämtlich auf der König!. Bibliothek zu Berlin vorhanden sind. Mitteilunv. Die nächste Vesper findet nicht Sonnabend den 28. Dezember, sondern Dienstag de» :it. Dezember, nachmittags 2 Uhr statt.