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Ausstellung für religiöse Kunst der Gegenwart Dresden 1922 Liturgischer Gottesdienst in drr Frsurnkirchr sm Sonntag Septuagrsimä, 12. Februar 1822, abends k Ahr. Ich breite meine Hände aus ?u dir; MeineSeelk dürstet nach dir wir ein dürres Land. Unter Posaunenklängen zieht die Jugend in die Uirche ein und um säumt den Altar. Gemeinde: Gott ist gegenwärtig, lasset uns anbeten Und in Ehrfurcht vor ihn treten! Gott ist in der Mitten! Ulles in uns schweige Und sich innigst vor ihm beuge! ll)er ihn kennt, wer ihn nennt, Schlagt die Uugen nieder, kommt, ergebt euch wieder! wir entsagen willig allen Eitelkeiten, Die mit deinem Dienste streiten. Da liegt unser Wille, Seele, Leib und Leben, Dir zum Eigentum ergeben. Du allein sollst es sein, unser Gott und Herre, vir gebührt die Ehre! Geistlicher: Uus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir! Gemeinde: Herr, laß deine Ghren merken aus die Stimme meines Flehens. Geistlicher: Vas Volk, so im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht! Halleluja! Gemeinde: Und über die da wohnen im finstern Lande, scheinet es Helle. Halleluja! Geistlicher: Betet an den Herrn im heiligen Schmuck, Halleluja! Gemeinde: Es fürchte ihn alle Welt, Halleluja! Er sah mich an Mit den Uugen der Lwigkeitstiefe Uls ein wissender: Du wirst verhungern ohne mich, Venn ich bin Brot! Und als er mich ansah, Stand in meiner Seele Der Hunger aus und rief: Gib mir das Brot! Ich aber ging hinweg zu den andern Und aß Erde ... Und nannte es Leben. Uber die Seele ward nicht stille in mir Soviel ich ihr befahl und das Beste der Erde Ihr brachte zu essen .... Vis ich zuletzt sie ausreißen wollte Und konnte nicht. Und sie flehte bald wie ein Kind, Bald stand sie aus wie ein Sturm, Und rüttelte mich und schrie mich an: Uls Mörder ... Und wollte Brot! Da Hab ichs länger nicht ertragen, Nun kam ich wieder, Herr Jesu, Und weiß, daß du recht geredet, Ich muß verhungern ohne dich, Denn du bist Brot. — — Und er sah mich an Mit den Bugen der Lwigkeitstiefe Und brach das Brot. (Fritz Philippi.) Dein Liebesseuer, Uch, Herr, wie teuer wollt ich es hegen, wollt ich es pflegen! Habs nicht geheget, Und nicht gepfleget, Bin tot im Herzen - G Höllenschmerzen! (Lduard Mörike.) Kann auch ein Mensch des andern auf der Erde Ganz, wie er möchte, sein? In dunkler Nacht bedacht ich mirs und mußte sagen: Nein. So könnt ich niemands heißen aus der Erde, Und niemand wäre mein? Bus Finsternissen hell in mir auszückt ein Freudenschein: Sollt ich mit Gott nicht können sein, So wie ich möchte, mein und dein? Was hielte mich, daß ichs nicht heute werde? Lin süßes Schrecken geht durch mein Gebein: Mich wundert, daß es mir ein Wunder wollte sein, Gott selbst zu eigen haben aus der Erde! (Mörike.) Geistlicher: Kyrie eleison! Gemeinde: Herr, erbarme dich! Geistlicher: Thriste eleison! Gemeinde: Thriste, erbarme dich! Geistlicher: Kyrie eleison! , Gemeinde: Herr, erbarm dich über uns! Geistlicher: Biso hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen eingeborenen Sohn gab! Chor: Urnen. Stimmen aus der Kuppel: Ich lies verirrt und war verblendet, Ich suchte dich und fand dich nicht. Ich hatte mich von dir gewendet Und liebte das geschaffne Licht. Nun aber ists durch dich geschehn, Daß ich dich endlich Hab ersehn! Indem zündet die Jugend am Altar ihre Nerzen an. Geistlicher: Ehre sei Gott in der Höhe! Gemeinde: Und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen! Die Jugend: Ich danke dir, du wahre Sonne, Daß mir dein Glanz hat Licht gebracht. Ich danke dir, du Himmelswonne, Daß du mich froh und frei gemacht! Ich danke dir, du güldner Mund, Daß du mir machst das Herz gesund! Dir Gemeinde: Ich will dich lieben, meine Krone, Ich will dich lieben, meinen Gott, Ich will dich lieben, sonder Lohne, Buch in der allergrößten Not! Ich will dich lieben, schönstes Licht, Bis mir das Herz im Tode bricht!