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Vesper in -er Drnnenkirche. Dresden, Sonnabend, den 10. November 1894, Nachm. 2 Uhr. 1. Sonate für Orgel (Ls-äui-, 1. Satz) von Rich. Bartmus. 2. Motette von Gottfr. Aug. Homilius (s 1785). Herr, lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden. Choral: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende, Die Zeit geht hin, es kommt der Tod. Ach, wie geschwind', ach, wie behende Kann kommen meine Todesnoth. Mein Gott, ich bitt' um Christi Blut, Mach's nur mit meinem Ende gut. 3. Waß-Arie aus dem „Messias" von G. F. Händel, gesungen von Herrn Max Huster, Concert- und Oratoriensänger, hier. Recitativ: So spricht der Herr, Gott Zebaoth! Es ist um ein Kleines und ich bewege den Himmel und die Erde, das Meer und das Trockene, alle Heiden beweg' ich, spricht Gott, bis das Verlangen der Völker erscheinet. Und bald wird er kommen zu seinem Tempel der Herr und der Engel des Bundes, den ihr begehret; siehe, er kommt, spricht Gott Zebaoth. Arie: Wer mag den Tag seiner Zukunft erleiden, und wer besteht, wenn er erscheinet? Denn er entflammt wie des Läuterers Feuer. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 631, 1l. Hilf, daß ich ja nicht wanke von Dir, Herr Jesu Christ, den schwachen Glauben stärke in mir zu aller Frist. Hilf ritterlich mir ringen, dein Hand mich halt mit Macht, daß ich mag fröhlich singen: Gottlob, es ist vollbracht! Vorlesung. 5. Arie aus „Paulus" von Mendelssohn-Bartholdy, ge sungen von Herrn Max Huster. Gott, sei niir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott nicht verachten. Denn ich will die Uebertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren. Herr, thue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige Und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Herr, verwirf mich nicht. 6. Motette für achtstimmigen Chor von C. G. Reissiger. .lustorum aniinao in manu Oei sunt, nt non tan^ot illos tormontum malitias. Vivi sunt oeulis insipiontium moii, illi autoin sunt in paoo. (Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual der Bosheit rühret sie an. In den Augen der Un weisen scheinen sie zu sterben, sie aber sind in Frieden.)