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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.12.1920
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19201230021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1920123002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1920123002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-30
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
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Sstte r. Nr. V10. Ad»«d-AuOgabe r^pM« Tageblatt Doanerstag, BV. Ds-emdar WW Futtermittel statt Weizen Von Dr.-Aw-. Golhein, M. d. R. vts I»t«chlU der deutschen Lanftulrttchaft »st erschrecken» Zrrittk- gegautzs«, weil ihr an Dünaer fehlt- Ilnser« Blehhalöllng »st »er Zahl, weit mehr noch der Güte nach, erheblich niedriger, als vor dem Kriege. Dem Vieh fehlen die vielen Millionen Tonnen Kraftfutter, die früh« in Gestatt von HNotS, Futteraerste, Klei«, Oeltzuchen und Oetfaoten ufw., ein geführt wurden. Infolgedessen mangelt es uns nicht nur an Milch, Fett und Ftttfch, londern »ar aüem an guten Stalldünger. Und .Mist »st die List*, lautete ein alter Baaernsoruch Di« Denkschrift des prevstischen Lan-wtrtschoftSmiErriumS hat verechnet, baß uns ISIS im Staltbän^e 480 000 Tonnen Stickstoff und 810 000 Phosphorsaure Zur D<rfstaung standen, ISIS dagegen nur IVO 000 Lannen Stickstoff und 200 000 Lannen Phosphorsaure, atfo rund nur zwei Fünftel des dainv- ligen Gehaltes an den wertvollsten Düngerdestandkeitrn. Veilen wir unsere Landwirtschaft wieder leistungsfähig machen, so gilt eß also in erster Linie, das Vieh so zu fütteru, dah es wieder gehalt- dslle« Dünger gibt. Da ist aber wieder die Sorge, dah es de« Menschen das Brotgetreide wegfrißt und wir davon noch mehr elnfllhren müssen. Mar doch nach der Erntestatistik, die frelich eine sehr unsichere Schatzung tß, ISIS die Ernte ln Brotgetreide um 35,-1 v. H^ in Futtergetreide um 33,6 v. H. niedriger als 1913; und 1920 war die Brotgetreideernte noch wesentlich niedriger als im Vorjahr. Um unseren Brotbedarf zu decken, sollen wir 2 bis 2 ft Millionen Tonne« Weizen und Rogge« ein führen, was uns bei unserer entwerteten Valuta rund 8 bis S Milliarde» Mark kosten würde. Nun blelben die Ernteschühnngen beträchtlich Hinte» den wirklichen Erntemengen zurück. Es wird zu niedrig angegeben, um wenig abzuliefern. Wenn der Landwirt für den abaelieserten Roggen 78 «st erhalt und den Mais zur Viehfütterung mit 180 bis ISO sttzahlen soll, so verfüttert er natürlich lieber Roggen und Gerste, statt fte abzullefern, und wenn er die Butter mit 11 .st das Pfund abiieser« soll, so kann er keinen Mais für 180 ^st den Zentner kaufen. NU« Kostet in Chicago -er Weizen 170, der Mais aber nur SV Dollar. Geben wir dem Landwirt für jeden über sein Pftichtmaß hinaus «-gelieferten Zentner Weizen, Roggen über Gerste 2 Zentner Mais^ so hat er das stärkste Interesse daran, seine Ernt« bis auf den drckwenoen Selbstverbrauch seiner Familie, seines Gesindes und der von lhnt beschäftigten Arbeiter restlos adzuliefern. 4lus diesem Weg« würden lÄl der Ablieferung gut IN Millionen Tonnen mehr herauskommen. Dos Reich würde aber noch ein gutes Geschäft machen; 7s würde an jedsr Tonne Weizen, die es weniger im Ausland« kaufen muh, rund 80 Vottur oder 2100 Papiermark ersparen; und bei gering«.« Nach- ftvgs nach Weizen und angesichts der reichen Welternte, besten Preis Sann sinke« würde, brauchte es für dos dann noch zu kaufend« Quantum Svitger zu zahlen. Die Hauptsache aber wäre: Unser Vieh würde weit bester genührt , werden,- es würde mehr Mich, Butter, Fett, Fleisch, vor allem es würde «chr Dünger preduziert werben. Unser Acker brauchte nicht mehr so zu hukgern, würde wieder ganz andere Ernten geben. Um weckger Reichs- Mittel aufzuwenden, könnt« -er Landwirt auch ruhig noch etwas auf den Mais draufzahlen. Bekommt er für «inen Zentner Brotgetreide zwei Zentner Mais, so kann er ruhig für jeden Zentner noch vierzig bis fünfzig Mark zuzahttn und macht doch noch ein gutes Geschäft. Der Reichstag b»t kürzlich ein« Entschließung angenommen, wonach den Landwirten «ach Maßgabe Ihrer Ablieferung und ihres Viehstandes billig Mais zur Verfügung gesteift werden soll. Das ist alles sehr schön und richtig. Jetzt aber kommt es auf rasch« Durchführung an, und da ist der obige Vorschlag nun einmal der am einfachsten und raschesten durchführbare. , Man hat einaewendet: Die Maiswirtschast sei endlich freigegeben. Ms« K-ttne fi« doch nicht sofort wieder in Zwangswirtschaft übernehmen. Das ist auch gar nicht nötig. Dem abliefernden Landwirte wird einfach ei« Gutschein über fein« Mehrablieferung gegeben; aut sie hin erhalt er von seinem Getretdehändttr den Mais zu einem zwischen dem Lrnäh- rUUgSmtnister und -er Organisation der Futtermittelhündler zu verein barend«« Preis. Der Handel reicht die Gutschein« der Rvichsgetreide- sftNt elii und verrechnet mit ihr. Die Hauptsache ist, daß jetzt rasch ge- hattbest wird. Dtt Zeit zum MuNdspitzen ist vorbei.. Es must gepfiffen werd««. Sonst fressen uns Rinder und Schweine das Brotgetreide fort, und wir müst«« es zu entsetzlich hohen Pteisen kaufen und bringen unsere Laubwtttschast nicht hoch. Va< sächsische Porzellangeld und amerikanische Sammelwut sDrahtbericht unserer Dresdner Schriftleitung.) Zx Dresde», 30. Dezember. Ilm bas Porzellangel-, bas demnächst ln Sachsen Mr Aus gabe gelangen soll, bemühen sich bereits amerikanische Samm ler «ftt großem Äser. Sowohl beim sächsischen Finanzministerium, als auch bel -er Direktion der staatlichen Porzellanmanufaktut in Meißen sind bereits ganze Stöße von Briefen und Telegrammen etnaetrofftn, worin Bestellungen auf Porzellan gelb ge macht werden. Einzelne haben nach einer Meldung der .Dresdener Neuesten Nachrichten" gleich für 20 000;dis NI 000 Mark Porzestangeld I Da» Deutsche Museum für Buch und Schrift tn Leipzig ' Auf der kürzlich stottgefuirdenen Hauptversammlung deS Deutschen Vspettrs für Buchwesen und Schrifttum in Leipzig erstattete Direktor Priff. Dr. Schramm den Tätigkeitsbericht 1919/20 über bas Deutsch« Museum für Buch und Schrift. Danach ist trotz der Schüttre der Zett auch das verflossene Jahr für das Museum von nicht geringer Bedeu tung gewesen. Sein Wirkungskreis ist ein größerer geworden, fein« Tätigkeit bat sich weiter aosgebreitet, vor allem aber ist die Katalogisie rung Uttd onventorisierlmq -er Bestände fast vollendet worden. Der Be such von Museum und Lesesaal hat sich bedeutend gesteigert. Im Vordergrund der Arbeiten standen neben den laufenden Geschäfte« und den immer noch nicht zu End« geführten Abräumungsarbelte« für die BugvU 1814 zahlreiche Führungen durchs Museum. Führungen von Schule« sind jetzt an den sogtnannten .Studientage«»' Zur ständigen Ein richtung geworden. Aber auch außer b«n Studientagen bvsuchea Klassen von Gymnasien, Realschulen, Seminaren, Gewerbeschulen usw. geschlossen das Museum; auch auswärtige Schulen haben sich, nachdem öle Baynverhältniste bessere geworden sind, wieder eingefunden. Die Verbindung mit der Universität ist eine engere geworden. Dtt zeitungs- KUNdtiche Abteilung wurde von Mitgliedern deS Instituts für Zeltunsts- kund« an der Universität Leipzig eingehend besichtigt. Die Volks- hochschulbesuchrr statteten dem Museum mehrfach ihren Besuch «8. Die Zahl der Vorträge ist bedeutend gewachsen. Das Ausstetlunaswesen wurde trotz der bedeutend gewach senen Kästen weiter gepflegt. Die erste Abstellung galt der Lkchkbis-- nerin Eine Baröorff, Lrirzg. Ohr schloß sich eine ExlibrkS-Aus- sttllünq än. Diel Aufsehen erregte die Ausstellung IankhUr, dl« »'s« der ,Kornscheuer, Berlin", überlassen ivoi-den war» gleichzeitig fvub ein« Ausstellung von Bucheinbänden der Iavwkunst statt. VrsßeS IUteressr wurde sodann der zeitungsaeschichtlichen Ausstellung entgegen» gebrächt. Um die Universitätsvorttfung des Museumsdirektors durch Anschauungsmaterial zu unterstützen, wurden di« Günther-Zainor- Drucke in OrigMalen kurze ^ieit anSgettgt. Ueber di« Fetten wor der Ausstellungsraum durch eine Menzel-Ausstellung belegt, während kurz bsr Schluß des Berichtsjahres eine Ausstellung Fritz Läng, Stuttgart, -esse« Arbeite« in schöner Uebersicht vorführte. » Wäs die literarische Tätigkeit -es Museums beirifft, so kdüitt« die Zeitung des .Deutschen Vereins für Buchwesen und Schrift- MM* restlos durchgeführk werden. Ne« ist hierin die vom Direktvtiäl- Asflftenten Dr, Nockwitz redigtttte .ZeitungSkundliche Abteilung'. Vvn besonderer Bedeutung »st dl» Arbeit von Universikktsprofesior Dr. Paul LehmSNn, München, über .Autoqraohie und Origlnal« namhafter latei nische» Schriftsteller des Mittelalter»' geworden. Zu dem Werk .GchruMm, Veutfche« Notgeld 1814/20" erschien eia zweiter Band, der M GmtzOschfchMue uutz Gepänz-ngen zu Bund 1 umfaßt. Proftffor bestellt und' ftftrtig« Bstetufeutzong dos Betrages «geboten. Vie Amerikaner biete« tzbrlßens «ich» «,r Bargeld, sem- den» nebenher auch Wellsnmßhl und «Uder« Lebensmittel, ferne» Kl,Üb er, Schahs uuv Miet-erstoff» als BsZchlung «st. Ob alle B»strrsche beftiesSgt w«h« können, ist fraglich. Handwerker-Tagung Weimar, 30. Dezember. Auf der Tstgunq des Mitteldeutschen Hand werk« rkund es, ans dem über 130 Delegierte der ver schiedenen Handwräkerguippen auS Sachsen - Weimar - Eäsenach verttkten waren, wurde die Gründung von Ortsgruppen beschlossen. Die endgültige Organisation -es Kreisverbandes soll im Januar vor- aenontmen werden. In stinem Vortrage über die wirtschaftliche Lage -er Handwerker wtes Innungsobermeister Linkmann-Melmiar auf die Gefahre« hin, die dem Handwerk und der Großindustrie au- -en Sozialisterungshestrebunyen erwachst. M« saarländischen Gewerkschaften fordern das DckriebSräkcgesttz Sämtlich« Gewerkschaften des Saatgebiels t.aben an die Regie- » « n gskv mm4ssssi sln -es Sa ar gebl e ts ein Schreiben ae- richkpk, in dtm erneut die Einführung des BekrtebSräte- gesetzrs geforöett wird. OtL Vrage eiaee Erseubahnseneraldirektion in Leipzig Dresden, 30. Dezember. Vsn »erschledene» Korporsttonr« in Leipzig war, wie Wir von unserem Sü.-MHurbelter h-r«n, an die Präsidemttn- ksnserenz der deutschen Eiftnckchn, die unter Vorflh des Reichsvetltthrs- mkristers Groener M DreÄttn tagte, daS Ersuchen gerichtet worden, in -a-tpzig ein« Elsenbahvgeneraldirektion zu errichten und da» Gebiet der Dresdner General-« rekrion zu teilen. Hierzu erfahren wir oest zuständiger Stelle, dah sich di« Konferenz «Ut dieser Angel eg enhatt ebenso wie mit anderen organisatorischen Angelegenheiten dieser Art nicht befaßt hat, sondern die Erledigung im ordent lichen Dienstweg, übernommen Hot. Aussprache zmische« Verliehrrminister und Eisendahnerkommlssion . (Krahkbericht.) Berlin, 30. Dezember. Am Mittwoch nachmittag empfing der R« l ch Sv dr k e h r s - mlkisto» die Sechzehnerkommifsion -er Eisen- bahnerorganifationen zu elner mehrstündigen grundsätzlichen Aussprache über die von ihnen vertretenen Forderungen. Der Minister und sein Staatssekretär berichtete« über die Verhandlungen des Staats sekretärs vom 18. Dezember. Deren Ergebnis wird den Inhalt von Be - ratuage» bilde«, die am S. Januar l m Reichsfinanzmini- stertum beginne»». Dah die Situation nach wie vor ernst ist, beweist folgende Meldung aus Mannheim: In einer stark besuchten öffentlichen Versammlung der ReichSgewerkschast der deutschen Eisenbahnbeamten und -Anwärter wurde di« Frage, ob zum letzten Mittel — dem Streik — gegriffen werden soll, um dl« Erfüllung der Lisenbahnerforderungek zu erzwingen, einstimmig bejaht. Sln Redner aus dem belekten Gebiet bemerkte: Der Vorsitzende der französischen Kommission in Mainz habe erklärt, die Br- iahvngSbehörde habe nichts gegen eine« Streik «inzuwenden, aber di« Eisenbahner Mühten die von der französischen Kommission gewünschten Züge fahren. — Schlirhtlch wurde ein« Resolution angenommen, die Er klärt, die Versammlung stehe in voller Geschlossenheit hinter den Be schlüssen der Großverbände. » Wiederherstellung der ehemaligen inner deutschen Gesandtschaften Bayerns (Eigener Drahkberichk.) 4» München, 30. Dezember. Die bayrische Regierung vcabsich-tigi, vvn dem durch die brryttschii Verfassung zugestandenem Recht, Innerdeutsche Ge sandtschaften zu unterhalten, in dem Ausmaße wie vor dem Kriege Gebrauch Zu machen. An erster Sttsle soll die bayrische Gesandtschaft in Stuttgart,-di« unter -em soztatdemokra- Nfchen Ministerpttlfldenken Hoffmann aufgehoben wurde, wieder her gestellt werden, zumal da Württemberg auch nach bei Ab berufung -es bayrischen Vertretens seinen Gefcmdlen, den Wirklichen Geheimen LegoTkmsrat Moser von Filkeck kn München belassen hak. Ein entsprechender Antrag ist -em bayrischen Landtag« zuge- ganyen. Wie früher soll der bayrische Gesandte in Stuttgart glsich- zetttg auch in Darmstadt und Karlsruhe beglaubigt werden, lieber die Person des zukünftigen Gesandten ist man sich in Münch«n noch nicht schlüssig. Der letzte vom Ministerium Hofsmann abberufene Vertreter Bayerns in Stuttgart war der Geheime LegaiwnSrat Graf Moy. Eine Hilfsbewegukg für dt« Münchner Siudenie«. Wie an anderen Orten, herrscht auch In München unter der studierenden Jugend große Not. In einer vom .Verein EtukttükenhauS" zuck Zweck der Llnleilubg Einer Hilfsaktion eiübetufeittN Versammlung wurde dargelkgt, -ah ln München dir Ausgaben für die notwendigsten Bediirfnisft deS Lebens und des Studiums mindestens 518 betragen lmonotlich be rechne ft. Die .Münchner Medizinische Wochenschrift' stellt hierzu fest, dah von Sen 5000 Slu-ieren-«n der Münchner Hochschule vvl eiN MoNüts'tzinkomme'' von weniger alt 300 -K Zur Verfügung hoben. Zahlreiche StuöeNten verdienen ihren Lebensunter halt durch Nebenarbeiten. Diele begabte Studenten stehen vor der NokweUdtgkeit, das Studium aufgeken zu Müsse«. Es soll nun durch Anrufung -es WuhftätigktttsstnNes der Münchner Bevölkerung Hilfe organisiert werde«. 12 Million«» Krone« »ls Nobelpreis oettttlk. Anlählich der Nobelpretsfeierlichkelten Bttd -em .Lägt Korresp." aus Schweden mitgeteilt, dah noch verschiedenen schwedischen Zeitungen bisher ungefähr 12 Millionen Kronen in der NobelpreiSstislung zur Vettelluna gelangten. Jede Prämie betrug durchschnittlich niwi unter 140 000 Krane«. Vvn -sn 101 Belobnunae«, di« i« de« 20 Auu- rsk f« -« Sttftpag versteh« würbe«, trhl^k Deutschs»«- 28; Schramm gab ferner Band 2 des .BilderschmrickeS -er Frühdrucke' hevmis. Von dem MUseuMÄeiter wurden ferner die Mitteilungen der Deutschen Zentrulbücherei für Blinde zu Leipzig, .AuS der PraZiS für di« Praxis , sowie in Gemeinschaft mit dem Direktorial-Asflstenten Dr. Dockwitz die .Mitteilungen deS VerbondeS Deutscher Kriegssammlungen' redigiert. Dr. Bockwih gab ferner die .Dukum«nte deS Zeitungswesens' heraus. Stiftungen für bas Museum sind in der Berlchkspertode weniger zu velzesthtt« als ick osrhrrgehende« Jahr«. Die Revolukiv« hat in oieser Beziehung geradezu lähmend gewirkt Einige alt« Freunde sind dem Mutenck auch in dieser Richtung treugebliebrn. AuS d«r Wilhelm- nnd Benha-v.-Boensch-Stiftrmg ärhieft daS Museum auch in diesem Jahre di« Snmine von 15 000 Trotz all:r Unterstützung wäre aber eiN Durchhalten das Museums bei der ungeheuren Preissteigerung aller in Frage Kommender Ekatspostr» nicht Möglich gewesen, wären dem Museum nicht auS deck neutralen AusianLe zahlreiche Stiftungen zugeganaen Diese nur haben es ermöglicht, die ge- MsiNNVHIge Arbeit im Interesse d«r durch Buch und Schrift verkörperte« Geisteskultur trotz der Ustganst d«r Zeiten ungestört forkzusehen. ES flnd bchenkungep aus Norwegen, Schweden, der Schweiz und Spanien ein- aeklufen. Trotzdem tritt die MuseoMSverwaltuntz mit banger Sorge in das Neue Verichlsjobr ein. Ein größerer Betrag ist um so notwendiger, als allein Mitte und Heizung für das neue Jam um 29 000 jährlich gesteigert wurde« fln-l Mögen all die Kreise, btt «S angeht und dir ln der Lag« sind» versuchen, den Bestand des Museums zu sichern, da eS nttt daN« sein«» große« Aufgaben gewachsen sein Kan«, Ei« Charakterbild de» letzte« Zaren Beelt«, 20. DtzMwber. Ds» .Vostftchs Zeitung' bspnot »Utt der Ver-ffmftlichu-g w»a Aus- Lügen aus -ar .Menwtren des Grafen Wvtt'. Ms WKW tz» Jahre 1894 dm, Tas des Zaren Alexander« Ul. erfuhr, «ar w FiMnzMiwst«. DurNowo, der bamallge Mlnistek des Intrrru, fo^te ihm dackals, sttt Rs«teru»g Nikola»«' dl. wirH aas atpi Unglück dringen. Merken Sie sich meine Worte. Nikolaus R. wird einle modern« Auftage Pauls I. werde«. Witte erzählt dann vvn dem un entschiedenen und widerspruchsvollen Verhaften des Zaren in der Frag: der Befestigung der Älormanküpe, und dah der Kokser mwyttetbar nach Deröfttntlichwng des Befehle«, den sr selbst li«S-ven hotte, mit tränenden Augen dem Großfürsten Konjtanttu üelftagk hohe, -uh ihn der Großadmiral Großfürst Aletts zur Unlerzetchmurg -es Befehttr. aezwuicgen habe. Sein größter Fehler war der bsMßeigsnswerte Mangel au Willenskraft- Der Lharrckter des Kaisers kmmte als tm Grund« fetniiOn -»zeichnet werden. Er lttt an einer mrrkwüvdigen Kmzflchkigkett »ad empfand Furcht mir dann, wenn der Sturm gerade tobte. Zu einer aufrich tigen HandlungSwelse war er unfähig und suchte Immer Schleichwege. Witte macht Nikolaus für den Russisch-Japani schen Krieg verantwortlich. Er wurde »n das Abenteuer t» fernen Osten verwickelt infolge seiner Jugend, feines natürlichen Hass«- gegen über Japan, wo auf ihn «in Attentat verübt worden war, und infolge einer inneren Sehnsucht nach einem siegreichen Frieden. Witte beschreibt dann ausführlich den Verlauf der Beratungen, die sich im Jahr« 1890 im Schatze der ka-iftnllchen Regierung anläßlich des Armenier- gemehels abspielten und die beinahe zu einem Kriege mit der Türkei geführt hätten. Witte erklärte damals eine Besitznahme der BoSporus- mündüng ohne vorherige Ilebereinkunst mit den Großmächten für sehr gewagt und meinte, sie würde zu verhängnisvollen Folgen führen. Eine Zeitlang nach diesem Zwischenfall gewinnt der Kaiser «inen Groll gegen Witt». lieber sei«« Beziehungen zu der Zarin Alexandra schreibt Witte: .Mas die Haltung Krer MaftsUften mir gegenüber betrifft, so muß ich sagen, baß ich Gegenstand besonderer Feindschaft der Kaiserin Alexandra war. Als der Kokser im Jahre 1900 in der Krim an Typhus schnorr erkrankte, wutttt der Vorschlag erörtert, die Kaiserin, die bamaiS schwanger war, als Regentin bis zu ihrer Nieder Kunst zu erklären Ich widersehle mich diesem Pkm und verlangtt, daß das Gesetz genau befolgt werde, nämkich Michael Alexandto- wiksch den Thron besteigen mllfs«. CS gelang mir, die anderen davon zu überzeugen. Dieser Zwischenfall, der keine Folgen hotte, weil Kaiser Nikolaus geims, wurde von der Kalsettn als eine Intrige gegen sie aufgefaßt; daher stammle ihre Feindschaft gegen mich. Als Ich den Posten eines Premierministers verließ, äußerte btt Zarin ihre Freude durch einen Ausruf der Erleichterung. Trotz meiner zahlreichen Dienste, dtt ich dem Reiche erwiesen hatte, hegte der Zar mir gegenüber, abgesehen von der ersten Zeit seiner Regierung. daS Gefühl einer gründlichen Ab neigung. Seit meinem Abschied als MMisterprästdeNt Hettle ich nur zwei Audienzen bel seiner Majestät.' d'Annunzio erklärt seinen Rücktritt (Eigene Drohtmeldung.) R o «, tzll. Dezem^-.r. ö'Annunzlo steht offenbar unmittelbar vor de« Abgang. Dieser wlrd ihm dadurch erleichtert, dah er el«e klela« Verwundung bei der längsten Beschießung der Kommandantur ln Fiume durch den ltalttnlsche« Panzerkreuzer .Andrea Dorio' erhielt. d'Annunzio ha» dem Grneral Ferrurlo, dem Letter des Overationsheeres, berektt seineuRücktrltk erklärt, doch «lrsdleferdasSchrlft- lläck zurück, well es Beleidigung«» aege« die lto- llenlfche Regierung enthlrtt. Immerhin zweifelt «lrmand daran, daß dtt Abdankung d'Annrmzios bald eine Tatsache sein wird, worauf dl« Stadtälkesten vvn Flume das Rader wieder übernehmen und mit der italienischen Reckerang über die Durchführung des Vertrages von RapaAo «erhandeln werben. Ein AnsltesekUngsvertrag mit Danzig (D r »h k b e r i ch k.) Königsberg l. Pr^ 30. Dezember Wie dtt .Ekbinger Zettung' berichtet, sind Deutschland und der Freistaat Danzig adereingekommen, die gegenseitigen Skeuerdrückeberger sofort auszuliefern. Lin dem entsprechendes Abkommen soll io allernächster Zeit rückwirkend Sn Kraft tret«. , * Beschlagnahme vo« verborge« gehatteuem Heeresgul. InKöSli« wurde von der Kriminalooltzei y l uaz e u gm a t e r i« l im Werte von Mehreren Millionen Mark beschlagnahmt. In der Scheune -es Landhaus«« ttts MajorS a. D. F u ch s wurde eine große Anzahl Klsttn aufgefund«n, dtt Flugzeügmokoren und photographische In strumente zu Flttgeraufnahmen enthielten. Es handelt sich um ver borgen gehaltenes Heeresgut. SWWWWWDMsSMlMWW^^SWSSMWWWSSWpW Frankreich 20, England 9, Schweiz 8, AmeMkck uud Schweden 8, Däne mark und Holland- 5, Italien und Belgien 4, Oesterreich 3, Norwegen, Rußland und Spanien je 2, Schottland und Indttn je 1. Vok dm, Preisträgern haben vier Frauen dtn RobelprMs «halben. 38 -er Aus gezeichneten stirb ßhon gestorben. Von der TechiKsche« Hochschule Dresden. Deck PMvatdvzenlen an der Universität Frankfurt a. M. Dr.-Intz und Dr. re», pol. Rudolf Leh man« aus Leuben bei Riesa ist -le Lehrvurechttgung für dtt Gebiete der Privatwirtschafistthr«, im besonderen für Buchhaltung, Bilanz und Selbstkostenwesen, in der allgemeinen Abteilung der Technischen Hoch schule zu Dresden erteilt worden. , , Reue Ehrenmitglieder der Technische» Hochschule Danzig. Rektor und Senat der Technischen Hochschule In Danzig ernvnnttn zu Ehren- Mitgliedern: Ministerialdirektor Dr.-Ing. Roumackr kn Gemeinschaft mit den übrigen preußischen Technischen Hochschulen: ferner von der Danziger Technischen Hochschule ObervenoottungSgerichtSrat Bvdenstein- Beilin und Gentraidirektvr Dr.-INtz. Vtzgler-Dortmun-. Das Projekt elner UniverflkMsstadt. Dm ftangvMche Unterrichtt- mlnister arbeitet an einem Plane zur Errichtung einer Universitätsstadt, die sowohl d«n ovSwärtdgrn att auch den französischen Studenten bessere Lebens- und WohnüngSbedingungen schaffen soll. Diese Stadt soll sich in einem großen Park erheben und mit allein sowohl für das Studium als auch für das leiblich« Wohl ihrer Bewohner wichtigen Be helfen au-aestattet sesn. Eine Anzahl von Perf-nttchketten hat beroiks ihre finanzielle Unterstützung zuaesagk. Auch dtt Regtteunaen der aus- wärkiaen Sbaate« haben bemumtgegeden, -atz sie zu Bettrllgvn für die Angehörige« ihrer Länder geneigt sind. UrauffähruUg «lkes Okaiorimns st» Die«. Der Sängerbund .Drei- zHn Lindell' führte -ck 22. November im Großen MvflkvereinSsaatt Richard SköhrS .Biblisches Oratorium .Der verlorene Sohn" auf. Da« Tettbuch von Viktoria Schotteck ist gewinnend durch eine naiv ausdrucksvvltt Sprach«, die manche« warm empfundene Wort findet. Sem Houptvorzuo besteht darin, daß «S in Rhythmen und Satz bau förmlich zur musikalischen Behandlung einttbek. Richard Stvhrs Musik ist größtenteils homophon gehalttn und enfbehrt de« M Ora torien gebräuchlichen poliphoneN Gewebes; doch wird man hierfür reich» lich «nkschädtgt durch den heißen dramatischen Mem, der das ganze Werk durchweht, ktöhr unterscheidet sich voll den allzuoiftrn anderen Modernen dadurch, -aß »hm Melodien einfallen und daß er mA -tesen zu fl«en »ttitz. Vollendet« Beherrschung -4r Kompositto««technik und des Orchesttrapparate« vetsteht sich ltti ihm, der an hervorragender Stell« aöl -er Auadecktt für Musik und darstellende Kunst tätig ist, von selbst. WulldervoN dem sprachlichen Ausdruck nachoehend und ihn er gänzend, ist sein« musikalische Deklamation. -Siöhr lievt sich nach drettem Ausstrvcken -eS musikalische« Gedanken« oder nach atemberaubender Hetzfagd der Rbythmen ill weilgadehnke« SNckmuugsmalereien zu er geh««, die ck -ttsem Orotorium ecke« archoisttrenb-orientalischen Tsn lehr ölückl'ch trefft». — Das Werk ftnd wufcheckttn Beifall -es »en Sack bis Zu» tttztto Platz ftttttnde« Pubiikomj, M» Leit mutz -ttf«
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