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Morgen - Ausgabe 114. Jahrgang i 2« vtr. 5S7 Mrt w^ch. den 22. Dezemder >7 ÜtS i vst- >0s««>. l S8.4Ü «7^0 -4 u. s »k ltt. .Pi lds ivl ne Da» -eipzfger rrgkölatt entvölt dir inntNchen Bek.Fnntm-,chnn-eM des !)iates und des HorUet.'EL der Stadt L ip'.tq, reS UuttsgerichtZ LetpLig, tow»e derichleoerrer anderer BebSrden. Frankreichs Sabotage am Völkerbund (Drahtb « richt) Basel, 21. Dezember. Die .Basler Nachrichten' schreiben: Wenn einst Deutsch land in den Völkerbund ausgenommen wird, muh auch der Ver stand zu seinem Rechte kommen. Deutschland sind zweierlei Friedens bedingungen auferlegt worden: a) solche, di« es zu Zahlungen verpflichte r, b) solche, die es zahlungsunfähig machen sollen. Wenn es einmal beim Aufnahmeverfahren seine redkche Absicht, seinen internationalen Ver pflichtungen nachzukommen, nachzuweisen hat, so wird ruhig zu prüfen scin, ob und wo es trotz guten Willens oder mit bösem Willen im Rück stände ist. Diese Prüfung wird schwierig genug fein; bah französischer orn sie nicht bewültigrn kann, ist für jeden Zuhörer der Red« Vivianis setzt schon sicher. Die Rede unseres Bundespräsidenten war eine Tat. ES kommt nicht auf den Grad des Radikalismus an, sondern auf den Grad der Beharrlichkeit im Durchsetzen dessen, was man für recht hält, und da steht denn doch di« kleine schwache Schweiz anders da als die mächtige südamerikanische Schwesterrepublik, die ihr eigenes Postulat wortlos im Stich gelösten hat. Die .Nationolzeitung' sogt: Theoretische Anerkennung für die Universalität des Völkerbundes aus dem Mund« von französischen Delegierten empfinden wir als Unaufrichtigkeit. Eine Aus nahme, deren Voraussetzung die Erfüllung von erpreßten Zugeständnissen, von Selbstentwüidigung oder gar von Unmöglichkeiten ist, bedeutet tat- sächlich ein Aufnahmeverbot »ah sabutlsrt deu Bölksrtzuud. t v« im Viitei» a oivdt » »tvU »n «« »0 »Ur IreieU Lv- rd »ioo »tokso 70 «, >, »lodo lvMVL Bon der Vrüffeler Konferenz (Drahtbericht.) Drüstel, 21. Dezember. Di« Besprechungen Mischen den Delegierten der Alliierten und den -Lüftchen Sachverständigen wurden heule den ganzen Tag über fort gesetzt und besonders die Frage des deutschen Eigentums im Auslände, sowie dir Ausgle chssrage dabei behandelt. Die nächste Vollsitzung der Konferenz findet morgen vormittag 10 Uh-r statt. Man nimmt an, -aß sich nach dieser Sitzung die Konferenz über Weihnachten vertagen wird und ihre Arbetlen am Montag, den 10. Januar 1921 wieder auf nehmen rord. Heute nachmittag haben die Alliierten eine Sitzung unter einander abgchallen und hre Sachverständigen über verschiedene Punkte gehört. Eine weitere Sitzung der Alliierten findet morgen nach mittag statt. ek> lN« Grengfestsehungskomm ssion sich darüber zu entscheiden haben, ob, falls der deutsche Anspruch auf die Rückgabe des Bahnhofes Herbeslhal wirk lich endgültig abgelehnt werden sollte, ein neuer deutscher Grenz bahn Hof auf der Linie Romheide—Herbeslhal oder auf der Linie Romheide—Monhen oder auf e ner Strecke zwischen diesen beiden Linien errichtet werden soll. Im Verlauf der letzten Verhandlungen hat sich der belgische Vertreter, nachdem von deutscher Seite die Bedeutung der Kostenfrage eingehend beleuchtet worden war, namens der belgischen Regierung bereit erklärt, zu den Kosten des neuen deutschen Grenzbahnhofes einen Beitrag von 22 Millionen Franken zu leisten, falls der neue Grengbahnhof auf der Linie Romheide—9Aonhen gebaut wird. t»ri.'«lp,I, und-voi-kl« zweimal IS^l» In. « Ha».gebracht, Sonntag« ai.Morginuu.gub« monaii. M. »tt.-, vl«rl«I dl,r>. M. 30— für Ätchoter monall. M. >00. Mvrgen-Audgabe allein M. 7.0 monatlich, ^dend-Uu.gab» allein M 3.— monatlich. Durch unl«k« au.rvürltgen Ntiialen in» yau» g«. bracht monatlich M. lU.—, oieiteiltdilich -70. Kl.— ; durch die Poft tnnerkald Deallchlont«, frei in« Hau» geUefert, Ge>amt-4l«,gad« monatlich M. S.—, »terielltdrlich M. 27.—. Autlandtoeilaad: mo atitch M. Ui - und Drucklachen-Porio. „ »mme n -l »rg «. Ausgabe 30 p,^ Adend-Au.gad« .0 Eonnlagt-Auigab« 40 Ps. Der Kampf um den BahnhofHerbesthal Die Grenzfestsetzung zwischen Deutschland und Belgien. Köln, 21. Dezember. Der deutsche Grenzkommistar teilt nach der .Köln. Ztg.' mit: 2m Verlaufe der in der vergangenen Woche in Lüttich abgehaltencn Sitzungen der d eu t s ch - b e l g i s ch e n G r e n z f e st s e h u n g s - Kommission hat dies« die von Deutschland beantragte Rückgabe des -er Stadt Aachen gehörigen und für die Wasserversorgung Aachens wichtigen Gutes Haabenden abgeleh'nt. Das Aachener Wasserwerk auf Brandenburg mit einer 1000 Meter dreien Schutzzone in der Nordostgrenze des Kreises Eupen Hal d'e Kommission Deutschland zuerkannt. Die Straße von Aachen üb«r Lichtendurg—Marienthal fällt hiermit an Deutschland zurück. Die von Deutschland beantragte Rückgabe des Bahnhofes Herdes- »Hal hat die Kommission abgelehnt. Der deut'che Vertreter hat den Antrag auf Rückgabe des Bobnhof-S Herbesthol grundsätzlich auf rechterhalt«». In de» nächsten Ätzungen wird die deutsch-belgische jaden spart, bereitwillig aus. Wenn aber Sie Folgen solcher Zu- tände darauf Hinauslarifen, ihm seine heimisch« Ruhe zu rauben, wovor ja bei -er ständig drohender werdenden Zwangsetnquartie- rung kein BevSlkerungsteil bewahrt bleiben würde, sollten doch Erwägungen Platz greifen, ob nicht durch mäßig« und vor allem nicht vlöhlich einsehende vernünftige Ech^-ungen der Mi«ten ein« allmähliche Beseitigung dieses beschwerlichen Zustande- möglich setn sollte. Die niederschmetternd« Wirkung des sonstigen Abbaues der Zwangswirtschaft, insbesondere desjenigen der Nahrungs mittel, war ja vor allem die ruckweise Erhöhung d«r Preise, auf die man sich nicht allmählich umstellen konnte, und die all monatlich mit erhöhten Anforderungen jede Borausschähung über den Haufen warf. Hieraus müßte natürlich die gebotene Lehr« ge zogen werden. Bisher sucht« nun di« OoffenMchkeit, und zwar Reich, Lurker und Gemeinden gemeinsam, mit gestaffelten Beiträgen Anregungen zum Heimstättenvau durch .Uederteuerungszuschüss«' oder .Bei- Hilfedarlohen' zu geben. Da diese Leistungen aber die jedem Neubau hind«rNch« Spannung zwischen der Wohnrente in alten und neuerrlchtelen Häusern nicht aufhoben, waren sie volkswirtschaftlich sinnlos. Sie wirkten außerdem als Geschenk« und deshalb verwirrend und Wir geben diese Ausführungen wieder, ohne uuS «N alle» Folgerungen einverstanden erklären zu Köm»«», itzt« SchrlMeldmg. Die Mietsteuer als Sozialifierungsform*) Bon Rechtsanwalt Dr. Hans Breymann, Vorsitzendem des Deutschen Siedlungsverbandes (Verband gemein nütziger Krieger-Siedlungen), in Leipzig. Die Wohnungsnot ist jetzt die ärgste Sorge, die unser Volk beunruhigt. Die Ernährungsschwierigkeiten können insoweit wenigstens als überwunden gelten, als Nahrungsmittel, wenn auch zu erschreckend hohen Kosten, vorhanden sind. Die Wohnungsnot bedrängt aber die Gesamtheit unseres Volkes allmonatlich mehr. In die Unruhe verwiesen, an dem Genuß des heimischen Herdes behindert, drohen weite Kreise des Volkes entsprechend unruhig über Staatsfürsorge und schließlich über den Staat selbst zu denken. Der Fachmann weiß, daß gerade die Wohnungsnot der fruchtbarste Nährboden für kommunistische uird bolschewistische Erwägungen ist. Um so größer ist die Gefahr. Die Steigerung der Bautätigkeit und die Umsiedlung, die dem gegenüber zum dringenden Bedürfnis und überdies durch unsere volkswirtschaftlicl)« Umstellung dauernd nötiger werden, begegnen . gemeinhin dem Einwand, daß der Bau neuer Heimstätten zu , teuer sei. Diese landläufige und regelmäßig wiederkehrende Art der Betrachtung beurteilt aber den bestehenden volkswirt schaftlichen Zustand aus einem falschen Gesichtswinkel, und ist des halb gefährlich, weil mit der Verneinung der M ö g l i ch k e i t des Baus überhaupt dem Mittel zur Beseitigung der Wohnungs not die erste Grundlage entzogen zu werden droht. Das Bauen ist nicht teuerer, wie jede andere wirtschaftliche Betätigung der Jetztzeit! Die heutigen Preise des Bauens sind die geraden Folgen der erhöhten Löhne und Rohstoffe. Nur die Mieten in alten Häusern werden künstlich niedergehalten durch die Zwangswirtschaft, deren Tätigkeit sich in den Mieteinigungs ämtern äußert. Gewiß ist deren Arbeit, wie gar nicht in Abrede gestellt werden soll, eine ungemein heilsame gewesen, denn sie haf wenigstens an einer Stelle wirksam -en Wucher verhindert. Die Brotversorgung und die Mieteneinschränkung sind jedenfalls die einzigen tatsächlich wirksamen Formen rationeller Versorgung und Preisniederhaltung gewesen. Aber wie jede Zwangswirtschaft auf die Dauer nicht haltbar ist, besonders wenn ihre Aufrechterhaltung volksschädlich wirkt, so muß auch die Mieterfürsorge in der bis herigen Form abgebaut werden, wenn sie nicht, wie jede andere Zwangswirtschaft, in sich selbst zusammenbrechen soll. Schon heute besteht der Tatbestand, -aß die Mietkosten nicht mehr gleich dem Bettage der Mietquittung sind. Die Repara turen werden -em Mieter heute schon regelmäßig auferlegt. Er pflegt sie nur für gewöhnlich nickt oder -och nicht unter -en Miet kosten zu verbuchen, und läßt sich damit oft über deren Höhe täuschen. Jedenfalls besteht infolge der Zwangswirtschaft jetzt der auf di« Dauer unhaltbare Zustand, daß die Mieten in alten Woh nungen außerordentlich niedrig sind, während die Wohnrente in neuerbauten Heimstätten demgegenüber unverhältismäßig hoch er scheint. Tatsächlich stellt letztere Wohnrente aber nur die not wendige Verzinsung der aufgewendeten Kapitalien dar, während di« Miete in den früher erbauten Häusern künstlich niedergehalten wird. Die Spannungen zwischen beiden Arten des Wohnungs entgelts sind, wie später gezeigt werden soll, ganz außerordentlich große. Dadurch ist der Glauben in der Bevölkerung gefestigt worden, daß tatsächlich an Miele nicht mehr gezahlt werden könne, als das Mieteinigungsamt derzeit zuläßt. Gewiß ist die minder bemittelte Bevölkerung schwer bedrückt durch die unverhältniS- mähigen Kosten des täglichen Lebens, insbesondere der Ernährung und Bekleidung, -er beiden anderen Hauptnöte. Daß für Nah rungsmittel und Kleidung -as Zehn- bis Zwanzigfache der bis herigen Preis« awfgewendet werden müßt«, ist allen Leuten ge läufig geworden und wird als Folge d«r wirtschaftlichen Umstands mehr oder weniger unwillig hingenvinmen. Bei der Miete da gegen besteht die aus dargelegten Gründen bestärkte Meinung, daß mehr als 30 oder 50 Prozent Erhöhung unzulässig und undurch führbar fei. Gewiß ist es außerordentlich schwer, mit solchen Anschauungen zu rechten. Der Staatsbürger, der ohnedies bis auf einige wenige Ausnahmen nicht weiß, wie er mit seinen Einnahmen auskommen oll, greift selbstverständlich jede Begründung, die ihm höhere Aus gaben spart, bereitwillig aus. Wenn aber die Folgen solcher Zu- Anzrlgenprei,: M. 2.2^; A»z«I,«n D«d»k»«a lm a«lllch«u Litt dl« A,»paktUl«z«>l, M.LS0, a.aatw.M.S.—: dl«ln« A»,«l,«n »t« Aiapartlll.zill« Ai t.lu, „n au«»«ri« Md. l.LO.aj«I<d»f««an,«>«,!> am PladvorichklNin l» Pr«gt »ri-ddl. Vlad and lvalinaaclchrlN »da« A«rd>ndllchd«II. B«ll,,«npr«ll, fßr dl« V«lamkaufla,« Md. 1L— ««»»,. sdi Itilauslag« Md ld.— ,«ll« »i»M ll«. V»st»»l>al>«V»st«adIdk «Nr«. .,«rnl»r«a>-o»l«0luu Nr.»4our, »4 >,». ,4u^4. —'r>olll<d«ui«»at,72O.. 6ch«»f,l«ttu,a ii-.lchLsllllrll«: e.lpjl«, 2»da»»l«,,ll« A«. «. V.rla, Dr. A.lahal» » L», t.«I,zl, Regierungsschwierigkeite» in Griechenland (D r a h t b e r j ch».) Athen, 21. Dezember. Ministerpräsident RhalljS hat dem König die Demission des Kabinetts überreicht. Der König hat Rhallis gebeten, mit dem Ministe rium bis zum Zusammentritt der Kammer im Amte zu bleiben. * * * Die Gründe für den Rücktritt des Kabinetts sind zurzeit noch nicht bekannt geworden. Rhaliis hat vor einem Mv'urt den schwie rigen Posten übernommen und bis zur Rückkehr König Konstantins die Gelchicko Griechenlands geleitet. Daß diese Aufgabe nicht einfach war, lag auf der Hand, und auch in der nächsten Zeit wird die Regierung Griechenlands vor schwere Aufgaben gestellt sein. Wir konnten in unserem gestrigen Leitartikel zeigen, wie das Land an fr nem Imperialismus zusammengebrochen ist und wie seine Schulden ungeheuer gewachsen sind. Auch in Zukunft will das Volk der Hellennen seine Eroberungen nicht aufgeben, und Ktnig Konstantin rechnet bestimmt auf die Liebe seines Volkes. Ob diese freilich groß genug ist, die finanziellen Opfer zu bringen, die nötig sind, um das soziale Elend zu beseitigen und den Tief stand der Staatsfinanzen zu beheben, bleibt dahingestellt. Weiter hin erschwert die zweifeihafte Haltung der EntSnte gegenüber König Konstantin die Lage der griechischen Regierung ganz bedeu tend- Es ist möglich, daß Rhallis die aufgetürmten Schwierigkeiten erkannt hat und er und sein Kabinett sich der außerordentlich schweren Situation nicht gewachsen fühlt. König Konstantin an sein Volk (D r a h t b e r i ch t.) Athen, 21. Dezember. König Konstantin hat an -as griechische Volk eine Bot schäft gerichtet, in der u. a. erklärt wird, -ah er sich glücklich ftchle, sich wieder bei seinem Volke zu befinden. Die Volksabstimmung habe die Wahrheit der von seinem unvergeßlichen Vater übernommenen Losung: .Meine Stärke liegt in der Liebe des Volkes" gezeigt. Sein Leben werde nu^noch das eine Ziel kennen: sich würdig zu erweisen der Liebe des Hellenenvolkes durch strenge Einhaltung der Ver fassung und des parlamentarischen Regimes. Er werde im Innern Ruhe und Eintracht, nach außen die Vollendung des nationalen Wiederaufbaues erstreven und alle Anstrengungen machen zur Holländische Denkschrift zur Scheldefrage (Eigener Drahtbericht.) Haag, 21. Dezember. Die Denkschrift, die -as hiesige Auswärtige Amt der Kammer an läßlich der Etatsberakung zustelite, beweist, daß die holländische Negie- . rung nicht daran denkt, das Zustandekommen des Vertrages über die Revision der Traktate von 1829 dadurch zu erzie en, daß sie im voraus die von Beigen geforderte Verzichtleistung auf ihre Rechte über die Wie ringen ausspricht und dann, wo möglich, noch weitere Kon zessionen bezüglich der Schelde und Limburg macht. Ebensowenig wird die holländische Regierung sich dazu verlesen lassen, der belgisch französischen Allianz, sei es auch nur indirekt, beizuttelen. Die belgische Spekulation, daß diese Allianz die Nieder'an-e zu weiteren Zugeständnissen bewegen werde, hat sich a s verfehlt erwiesen. Belgien ist jetzt tatsächlich vor die Wahl gestellt, den Vertrag so zu unter zeichnen, wie er im Mai hätte unterzeichnet werden sollen, oder auf die Vorteile zu verzichten, die er bringen würde. * . * Die holländische Reg i'e rung erklärte in der schriftlichen L n eilung zu den Budgetdebatten, sie könne auf eine etwaige Initiative Belgiens zur Wiederaufnahme der b e l g i s ch - h'o l l ä n di s'ch e n Unterhandlungen über die Revision der Verträge von 1839 nicht eingehen, wenn diese Initiative auf Preisgabe oder Aenderung der bere ts früher festgesetzten Basis für eine llebereinkunft hinziele. Nieuwe Courant" hofft, die Kammer werde diesen Standpunkt des Außenm nisters zu dem ihren machen und unterstreichen. .Algemeen Handelsbad" hebt in einem scharfen Leitartikel yervor, man wist« in Be'g en offenbar noch nicht, daß Holland auf keinen Fall eine Regelung der Scheldefrag« zulassen werde, die es unvermeidlich in jeden Krieg Belgiens hineinziehen würde, und daß sich Holland niema's in daS Schlepptau der französischen AuSlandspolilik nehmen lasten würde. Be des müsse der belgischen Regierung endlich einmal unzweifelhaft klargemacht werden. Holland sei berechtigt und es seiner Wurde schu - big, Belgien vor die Wahl zu stellen, entweder anzunehmen, was Hol land zu geben bereit sei, oder auf eine Revision dec Verträge von 1839 zu verzichten. Ein Ultimatum an d'Annunzio (Drahtbericht.) Rom, 21. Dezember. Ein von Caoiglia an d'Annunz'v gerichtetes Ultimatum stellt drei Bedingungen: 1. Räumung von Deglia, Arbe und den anderen kleineren Ortschaften, die durch den Vertrag von RapoÜo Südslawlen zugesprochen worden sind. 2. Die Möglichkeit für die italienischen Kriegsschiffe, den Hafen von Fiume zu verlassen, und Rückgabe der Schiffe und Panzerautos, di« nach der B ockade nach Fiume gekommen find. 3. AuflösuugderTruppen, soweit es sich nicht um Bürger Fiumes Handeft. Wie Caoiglia hinzufügt, läßt er Unterhandlungen nur in bezug auf Einzelheiten der Ausführung dieser drei Punkte zu. Er weist d'Annun zio darauf h'm, daß man sich nach der Stimmung der Einheimischen richten müsse. Diese hätten sich zu entscheiden, ob sie sich für den der Ausführung des Vertrages vorhergehenden Zeitraum unter den Schutz der italienischen Truppen stellen, oder die schwerwiegenden Fo gen aus sich nehmen wollen, die sich aas den von Italien vorgesehenen Maß nahmen ergeben würden. Die Finanzlage Italiens (D r a h t b e r i ch t.) Rom, 21. Dezember. In -er Kammcrsihung hak dec Schahminister eine Uebecflcht über die Finanzlage gegeben. Nach dieser haben die tatsächlichen Einnahmen des Haushaftjohrrs 1910'20 14 233 Millionen Lire betrogen, die Ausgaben 23 0V7 Millionen: der Fehlbetrag für das Ia-Kr 1920'21 wird hinter dem Voranschlag zurttckb eiben. Der Fehlbetrag des sol- gcnden Hauskaltjahres wlod um w.'itere vier Milliarden niedriger sein, ungerechnet sehr bemerkenswerte» Verbesserungen, die sich sofort er reichen lassen werden. Dir Wechselkurse und die Kohlenpreise würden fallen. Ein we,lerer Vorteil von etwa fünf Milliarden Lire werde sich aus dem augenblicklich verhandelten Getreidegeseh ergeben. So nähere sich der Staatshaushalt seinem Gleichgewicht. Die Eingänge nähmen stetig zu, und Maßnahmen zur Verminderung -er Ausgaben seien im Zug-'. Die Lage befestige sich mehr undmehr. , Demission des Kabinetts Rhallis Festigung bester Beziehungen mit den Alliierten und -em verbündeten Serbien. Die Verlobung seines Sohnes Georg, des Thronsolgers, nut Elisabeth, der Tochter des rumänischen KönlgS, und seiner Tochter Helena mit d-m rumänischen Kronprinzen Karol knüpse herzliche Bande mit Rumänien.