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Seile 2. Nr. 576. Abend-Ausgabe Leipziger Tageblatt Donnerstag, V. Dezember 1V2V Ls wir- überall mit Wasser gewaschen, -as ist richtig, aber die Ge brüder Sklarz haben als Geldgeber der Sozialdemokratischen Partei eine so deutliche Rolle gespielt, datz der verdacht nicht von der Hand zu weisen ist, die Hilfsaktion, die von -er Partei jetzt für Herrn Kahn unternommen wird, sei die Abtragung einer Art Dankesschuld an die Freunde und Gönner Sklarz. Es fehlte sonst jeder Grund für das Borgeben der Herren Wissel, Bauer, Legten und Hoch, für die Verteidigung der Deutschen Werke und Les Herrn Kahn. Selbst wenn man sich die Argumentation der Sozialdemokratie zu eigen macht, datz das Vorgehen gegen Kahn lediglich auf Neid und Mißgunst der Konkurrenz zurllckzuführen ist, so dürfte auch das für eine sozialistische Partei kein Anlah sein, die unerhörte Schädigung der Allgemeinheit gulzuheitzen. Der Reiä-stag wird sich in der nächsten Zeit mit der Sache zu be schäftigen haben, und es wird hoffentlich gelingen, Klarheit in die verwickelten Dinge zu bringen. Das allerdings soll auch heute schon gesagt werden: so eifrig -er ReichSschatzminisler von Raumer bestrebt ist, die Schäden gutzumachen, — sein Ministerium ist von Schuld ebenfalls nicht freizusprechen. And der Effekt ist, daß das Vertrauen aus die Vorteile -er kaufmännischen Geschäftsführung ln staatlichen Werken, von der man die Gesundung dieser Betriebe erwartete, einen argen Stotz erlitten hat. 3a, cs ist noch sehr zu bezweifeln, ob sich Beamte in dieser Meise hätten einwickeln lassen. Die Bilder der privaten Sozialisierung der Spandauer Arbeiter, des Staatsbetriebes, der gemischten Wirtschaft: das such nicht Fälle, nicht Skandale, das sind Fäulniserjcheinungen eines kranken Volks- und Wlrtschaftskörpers. Die moralische Entrüstung ist ebenso billig wie überflüssig; helfen kann nur die ruhige Tätigkeit der Aerzte. Alles ist denn doch noch nicht angesteckt. Erwähnt sei noch, datz auch Bayern einen Fall Kahn hat, der im Haushaltausschutz des bayrischen Landtages behandelt wurde. Auch hier sprach man von einer Ausplünderung der Staatswerke, und zwar handelt es sich um die Verschleuderung der Werkzeugc aus der Pulverfabrik Dachau. Die Eisenbahnwerkstätten und das Verkehrsministerlum waren gezwungen, die von Kahn geramtchten Werkzeuge zu einem hohen Preise zurückzukausen, und die Reichs- postverwältung mutzte mit Fcrnsprechapparaten ebenso verfahren. Wahrscheinlich betrifft es denselben tüchtigen Geschäftsmann. Ein schwacher Trost ist es, datz auch Frankreich seine Affäre Kahn hat. Dort hat ein Händler die von den Amerikanern an Frankreich abgetretenen Lager von Montierchaume im Andre- Lepartement mit allen Vorräten für 50 Millionen Franken von der französischen Verwaltung gekauft, und allein für die im Lager aufgestapelten Unterkleider, die er an die Sowjetregierung ver kaufte, 72 Millionen gelöst. Er hat also daran schon 22 Millionen verdient, un- außerdem verbleiben ihm zur Verwertung sämtliche Feldeisenbahnen, Automobile, Schuppen und die riesigen Mengen an Nahrungsmitteln. Man sieht, datz der Einfluß des Krieges nicht nur bei den Unterlegenen sich bemerkbar macht. Lv. Ausdehnung des Streiks im Zwickauer Steinkohlenrevier (Eigener Drahtbericht.) Zwickau, 9. Dezember. Seit heute morgen ist der Streikim Z w i ck a u e r S t e i n- kohlenrevier ailgeniein. Nur aus einein Schacht, dem Hilfe- GolteS-Schacht der Bürgergewerkjchast, wird zurzeit noch ge arbeitet. 2m Lugau-OelSniher Revier ist seil heute früh ebenfalls der Streik in vollem Umfange ausgebrochen. Dort wird nur noch aus Pluto und Merkur gearbeitet. Die Notstandsarbeiten werden ausgeführt. Die in das AeichSwirtschastSministerium entsandte K o m m i s s i o n hat zwar nicht die Zustimmung zu einer Kohlen- preiSerhöhung herbeiführen können, jedoch hat das Reichs- wirtschaflSministerium zur Prüfung der besonderen Verhältnisse ln den sächsischen Steinkohlenrevieren einen Revisor nach Zwickau entsandt, der hier bereits seine Tätigkeit aus genommen hat. Davon dürfte es abhängen, ob doch noch eine Kohlenpreiserhöhung genehmigt wird. 3nzwiscl>en hat der berg bauliche Verein ein weiteres Zugeständnis gemacht und dem alten Bergarbeiterverband überreicht, das indes ander Acht-Stundenschicht fest hält. Ucber die neuen Vor schläge werden die Oorganisationen der Bergarbeiter heute beraten. Einfuhrbeschränkung für Farbstoffe in England. Im Unterbause wurde das Farbstosfgeseh, durch das die Einfuhr ausländischer Färb- stosse für die Dauer von zehn Iabren nur unter Lizenz gestattet wird, in zweiter Lesung mit 277 gegen 72 Stimmen angenommen Anna Croiffant-Nust zum 60. Geburtstage Die Väter des Naturalismus haben in den Jahren 14 und 15 ihren 50. Geburtstag gefeiert. Die naturalistischen Damen sind älter. Nach dem wir im 3uli bereits Clara Viebig zur Vollendung deS 0. Lebens- jahrzehnteS gratulieren durften, ist eS jetzt Anna Croissant-Rust, ihre süddeutsche Schwester, der unsere Glückwünsche gelten. Denn eS war cer 10. Dezember, an dem sie zu Dürkheim, dem Stammorte deS Pfälzer Roten, das Licht der Welt erblickte. Auch Anna Croissant-Rust begann, als Naturalistin, die sie mit Leib und Seele und ganzer Ilcberzeugung war, mit der Elendsmalerei. Wie der junge Hauptmann im Drama, wie Hirschfeld, Holz und alle die anderen, nab sie, wenn sie naturalistisch getreu und realistisch wahr ZuständlicheS schilderte und obkonferfeite — Elendszustän-e. Sehr bezeichnend dafür sind die Münchner Vorstadtgeschichtcn, die in einem ihrer ersten Bücher, in .Feierabend', enthalten sind. Anna Croissant-Rust ist Naturalistin ge blieben. Sie packt dk Menschen, die sie schildert, mit starker Hand und stellt sie in die Wirklichkeit. Sic zeigt sie in ihrem Kreise und gestaltet aus ihrem Wirken, ihrem Alltag die Charaktere. Aber in einem hat st« sich bald gewandelt: die düsteren Farben begütigten sich, und mächtig strömte ins Bette ihres Schaffens die reiche Ader, di« in den Tiefen ihrer Natur entspringt: der Humor. Anders gesagt: Sie zeigte nicht mehr so prononciert die Schwächen des Schicksals, das die Menschen elend macht und dohinsiechen läßt, als die Schwächen der Menschen selber: die kleinen Feh.cr und Laster, die Eitelkeiten und Nörgeleien der alltäglichen Menschen und des Alltags selber: dos Spießertum vor allem. Daneben locken sie die Menschen jener Sorte, von der der Bayer sogt, sie .spinnen", die Originale und Käuze. Die hat sie in vielen ihrer Bücher frstgelxilten: im .Pimpcrnellche', den komischen Pfälzer Erzählungen, in -en Geschichten .Aus unseres Herrgotts Tiergarten". Auch im Winkelquarteti', das Bierbaum an die Spitze der zeitgenössischen Frauendücher stellte, un- in ihrem erst in den letzten Jahren erschienenen Kleinskadtduche .Unkebunk', das wie die meisten der Werke Anna Croissant - Rusts im Münchner Verlage Georg Müller veröffentlicht worden ist. In diesem Buch«, das sie einen .Roman aus den achtziger wahren" nennt, zeigt die Dichterin sich als Vertreterin der Tradition Vilhelm RaabeS. Die Kleinmalerei deS .Blick um dich In der Gasse' kommt hier zu besonders künstlerischer, dabei amüsanter, unterhaltender Wirkung. Hier zeigen sich so recht alle Vorzüge der Croissant-Rustschen Gestalt ungsart: dar tzastre, dt« nicht Feindseligkeit, sondern Menschen Kartenskizzen zum Mittellandkanal Saale-Regulierung und neue Ranalwege o 3a/A iF iltznrseden 5sZL3flls-fVH G äZc/ielÄeden MufiälljestÄebea l^^iVolmjs-zteöt cbönedecl , le/'sldul'g AMD— Slll-g Magdeburg und der Saale-Nanal Der Anschluß von Leipzig und Halle Der Kampf «m die Forderungen der Beamten Eine Mehrheit für den bürgerlichen Kompromißvorschlog. Widerstand d«S Reichsfinanzministers Wirth. (Drahtbericht unserer Berliner Schrtftlattung.) Berlin. 9. Dezember. Die Krise, di, sich um dem Finanznüntster wegen der Neuregelung der Be-amtengrhäUer seit einigen Tagen gelagert hat, ist jetzt insofern beseitigt, als eS gelungen ist, eine Verständigung zwischen den Regierungsparteien und den Deutschnationalen her beizuführen. Die Deutschnativnalen haben erreicht, datz neben der Er höhung der Klnderzulagcn, wie sie ursprünglich von der Regierung vor- gesehen war, auch für die kinderlosen und unverheirateten Beamten eine kleine Erhöhung der Teuerungszulage bewilligt wird. Damit wollen die Regierungsparteien sich einverstanden erklären, so datz auf diese Weise eine Mehrheit für den Kompromitzoorschlag der bürgerlichen Parteien gegen die Linke gesichert wäre. Die Schwierigkeit liegt nur darin, datz der Reichssinonzminister Wirth bisher jedes Entgegen kommen aus dieser Grundlage abgelehnt hat. Er hat noch am Mittwoch abend erklärt, datz das äußerste, was er an Zu geständnissen machen könne, der ursprünglich von den Regierungs parteien vorgelegte Erweiterungsantrag wäre, der sich auf eine Erhöhung der Teuerungszuschläge zu den Kindervorlagen beschränkte. Am Mitt woch spät abends ist noch der Versuch gemacht worden, dnrch den Reichs kanzler auf den Reichäsinanzminister einzuwirken, um ihn zu ver anlassen, seinen Widerspruch znrückzuziehen. Sichtbarer Erfolg ist diesen Bemühungen bisher nicht -«schieden gewesen. Der Finanzminister hat auch am Donnerstag morgen noch abgelehnt, die Verantwortung für eine finanzielle Belastung zu übernehmen, die auch nur um 100 Millionen über die von ihm bewilligten 500 Millionen hinauSgeht. Ob eS noch gelingt, ihn umzustimmen, ist Zweifelhast. Es ist ja auch nach der allge meinen politischen Lage keineswegs ausgeschlossen, datz Herr Wirth, der seine Stellung wanken fühlt, diese Gelegenheit benützt, um sich einen guten Abgang zu schaffen, so datz dadurch möglicherweise im Relchs'.ag noch Ueberraschungen im Laufe der Sitzung sich ergeben können. Einver ständnis herrscht zwischen den Parteien und der Regierung — waS zur Beruhigung der Beamten ausdrücklich festgestellt sei — auch darüber, datz die Revision des Ortskarifes rückwirkende Kraft haben soll. Der Borsch'ag, die Beträge, die sich aus der Herauf setzung der einzelnen Städle in eine höhere Ortsklasse ergeben, den Beamten jetzt bereits auszuzahlen, läßt sich nur deshalb allgemein nicht durchfahren, weil von verschiedenen Einzelstaaten die nöligen Unterlagen für die Neueinstellung des Orts'ariss noch nicht geliefert sind. Von der preußischen Regierung sind die Vorarbeiten fertiggestellt und liegen be reits dem Reichsschahamlt vor. Berlin, 9 Dezeniber. Von unterrichteter parlamentarischer Seite erfährt das ,Berl. Tageblatt' zu den neuen Beamtensorderungen, datz die Deutsch nationalen im Ausschuß den Antrag gestellt haben, den Beamten eine zehnprozentige Teuerungszulage und 80 Proz. Kinderbeihilfe in der Ortsklasse A, 70 Proz. in der Ortsklasse B und 60 Proz. in der Orts klasse C zu geben. Sie beabsichtigen, diesen Antrag in der heutigen Sitzung zu wiederholen. Die Regierung steht jedoch aus dem Stand punkt, datz sie unter keinen Umständen diesen zehnprozentigen Teuerungszuschlag bewilligen kann. Wird der Antrag der Deutsch- nattionalen heute tatsächlich gestellt, so wird er wahrscheinlich auch von dcn Mehrhcitssozialisten angenommen. Es wäre dann eine Mehrheit für den Antrag gegen die Äimmen der Regierungparteien vorhanden. Die letzteren haben sich nach wiederholter Rücksprache mit der Regierung mit deren Zugeständnissen, die auch die Billigung des Reichsrates haben und die weiter gehen sollen, als die Beschlüsse deS Hauptausschusses, einverstanden erklärt. Hierzu haben Zentrum und Demokraten zu dem Kapitel .Teuerungszulagen' einen weiteren Antrag gestellt, der auch von der Deutschen Volkspartei unterstützt wird und in dem eS heißt, datz an Beamten ln denjenigen Ortsklassen, die nach der Ermittlung in eine höhere Klasse einqestuft werden sollen, die Unterschiedsbeträqe, die sich daraus ergeben, schon jetzt gezahlt werden sollen. Ferner wird in einem Antrag verlangt, Differenzen, die sich auS einer anderweitigen Fest setzung des Dionstalters ergeben sollten, den Beamten schon jetzt zu zahlen. Protest gegen -as Streikverbot Berlin, 9. Dezember. Der Zentralverband deutscher Post- und Telegraphenbediensteken, der Deutsche Eisenbahnerverband, der Verband deutscher Post- und Tcle- graphenarbeiter und der Verband des bayrischen Post- und Telegraphen personals wenden sich in einer gemeinsamen Protestkundgebung gegen das Streikverbot des Reichspostministers. Die Erklärung schließt mit den Worten: Wird den Forderungen der Beamten und Lohnangefkellten der RelchSpost- und Telegrapyenverwaltung nicht Rechnung getragen, dann sehen wir uns gezwungen, von dem uns zuskehenden Streikrecht auch gegen den Erlaß dieser Verfügung mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln Gebrauch zu machen. güte ist, eine Ironie aus Freude an der lustigen Weltbetrachtung, die Fabulierungslust un- -as künstlerische Temperament. Die Dichterin liebt es, die Dächer von -en Häusern zu heben un- all die Menschen, die sich nur im Ausgehstaate zu zeigen lieben, in ihrer (komischen) AUzu- Menschlichkeit zu entschleiern. — Bücher von l-ohem Ernste sind die Romane .Die Nanna", ein rassiger, blutvoller Volksroman, und die tief gepackte Gutsge schicht« .Der Felsenbrunner Hof', die wir ebensowenig missen wollen wie die Geschichten vom ,To-'. Lieber aber und unserem Herzen näher ist uns die heitere Anna Croissant-Rust. Möge sie die trüben Tage unseres Volkes durch ihre Kunst noch lange, lange zu er hellen Helsen. Das wünschen wir ihr (un- uns) zu ihrem 60. Geburtstage. Richard Rietz. Statistik der deutschen Studentenschaft. Seit einem Menschenalter geht der Besuch der deutschen Hochjchuien unaufhalisam aujwarrS, und seit Kriegsende steigen die Zahlen zu nie erreichter Höhe. Während es vor dem Kriege etwa 55 00t) deutsche ItniversitStSstudenlen und 10 000 Techniker gab, waren es im Winter 1919/20 88 000 und 18 000. Diesen Sommer ist bei den Universitären ein StiUjtanv un- ein kleiner Nuac- gang (auf 85 000) eingetretcn, während die Techniker ihre Zahl auf 19 890 steigerten. Man sieht hieraus, datz sich langsam ein Abfluten von dcn geisteswissenschaftlichen Berufen un- eine Bevorzugung der prakti- lchen Berufe vollzieht, obwohl auch bei diesen die Fortnommensver- hältnisse gleich unerfreuliche sind. Die Studentenzohlen sind heute so groß, -atz man namentlich angesichts -er Verkleinerung des Reichs gebietes und des Wegfalls zahlloser Anstellungsmöglichkeiten nur mit schwersten Sorgen in die Zukunst der jungen Akademiker blicken kann. Die Verteilung -er Studentenschaft auf di« einzelnen Berufe zeigt gegen über dem Stande vor dem Kriege eine rapide Steigerung der Zahnärzte, der Volkswirte und der Juristen, und anderseits einen Rückgang oder Stillstand bei dcn Theologen beider Konfessionen und bet den Pharma zeuten, während — trotz ihrer absoluten Zunahme — die Mediziner und die Lehramtsanwärter verhältnismätzig keine stärkere Besetzung auf weisen. In diesen Veränderungen zeigen sich die Abwanderungen der Kriegsteilnehmer in aussichtsreicher scheinende Berufe oder ln Berufe mit kürzerer Ausbildungszeit und geringeren Ausbildungskosten, und die Berufswahl der jüngsten Semester. Damit droht di« Gefahr der Iteber- füllung dieser Berus« — wie Zahnhellkunde, Nationalökonomie und Rechtswissenschaft. — Im Besuch der einzelnen Hochschulen kommt namentlich auch der Einfluß der Umwälzung zum Ausdruck. Univer sitäten: Berlin 10 278, München 6879, Leipzig 5583, Bonn 5347, BreSlau 4936, Göttingen 4313, Frankfurt 4213, Münster 4062, Freiburg 3964, Halle 8490, Heidelberg 3488, Marburg 3355, Würzburg 3214, Tübingen 3186, Köln 3023, Hamburg 2897, Jena 2843, Gießen 2143, Kiel 2078, Greifswald 1940, Rostock 1555, Erlangen 1449. Technisch« Hoch schulen: Lharlottendvrg S209, München 2923, Hannover 2591, Dresden 2264, Darmstadt 2206, Stuttgart 1631, Karlsruhe 1491, Aachen 1088, Braunschweig 872, Breslau 837, Danzig 779. (Das sind insgesamt 10 000 Studenten.) Walter Buhe an die Leipziger Akademie für Buchgewerbe und Graphik berufen. Der Maler Walter Buhe, ein Schüler Emil Orliks, wurde als Professor an die staatliche Akademie für Graphik und Kunstgewerbe in Leipzig zur Leitung einer Klasse sür angewandte Graphik berufen. Ortsgruppe Leipzig deS Reichsverbandes deutscher Hochschullektoren. Die Lektoren und Lehrer der Leipziger Universität haben sich einmütig dem ReichSverband deutscher Hochschullektoren als Ortsgruppe Leipzig angeschlossen. Die Geschästsleitung der jungen Ortsgruppe liegt in den Händen der Herren Prof. Dr. M. Seydel, Studienrat R. Weinmeister und Hans Grabbe. Tierärztliche Ehrendoktoren. Zu tierärztlichen Ehrendoktoren hat die Universität Leipzig auf Antrag der Dresdner Tierärztlichen Hochschule den Regierunpsveterinärrat Augst in Kamenz und den früheren Dozenten Vekerinärrat Lungwitz in Kleinschadlwih ernannt. Engstsch-amertkanlscher UniversitätSbachhandel in Mitteleuropa. Wie Blätter melden, hat sich im Hinblick auf den Tiefstand der deutschen Währung und die daraus für Privatpersonen, Universitäten und Bibliotheken sich ergebende Unmöglichkeit, neue englische und amerika nische Bücher aus -em Gebiete der Wissenschaft und Kunst zu erwerben, unter dem Vorsitz von Lor- Bryce ein englisch-amerikanischer Univer- sikätSbuchhandel für Mitteleuropa gebildet mit dem Ziel, die wissenschaft lichen Beziehungen zwischen Mitteleuropa und England-Amerika zu unterhalten, und der zu diesem Zweck um Unterstützung mit Büchern, Veröffentlichungen und Geldmitteln bittet. Taqung der Deutschen Dühnengenoflenschaft Die Genossenschaft deutscher Bühn«nongehöriger, die gewerkschaft lich« Interessenvertretung der deutschen Schauspieler, hatte auf den 7. und 8. Dezember ein« außerordentlich« Vertreterversammlung nach Berlin einderufen. Anlaß hierzu war die Entwicklung deS Deutschen BühnenoereinS, der Interessenvertretung der Bahnenleitungen, seit dem November 1918. Daneben drängen ober auch andere Probleme der Ge nossenschaft zu ihrer Erledigung, insbesondere die Einkommen der Schau spieler und die Regelung des Bahnennachwuchses. (Als Kuriosum sei erwähnt, datz nicht rveniger als 208 Anträge Vorlagen.) Die Ver sammlung war sehr stark beschickt, und auch die Tribünen waren von Theatervolk gefüllt. Von einem Teil der Delegierten wurde versucht, diese autzerordentlich« Tagung zu einem Vorstoß gegen die Leitung der Genossenschaft zu benutzen. Dies« Opposition will sogar durch «inen An trag dem Präsidenten das ihm statutengemäß zustehende Amt des Ver- hondlungsleiterS entziehen. Der Antrag wind jedoch schon vor EtatrM