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I^a DilchSstt«»!»!-«» «n Vatz»»»1chW«« t» P»«> Platz x»t VakooarlchNtt »»»« VartzlatzlichtztU. «äs' ftc dl» «alamtaasla», Md. 1L- »»«», ftr »«llaasl«^ Md »r»M.I»P»ß,»sl,,, P,ft,«ddtzr «rtra. >s«»Iar»<d-a»Icht»> 1< i«. 144»». — 'p»ft>ch«»k«it»7»».. echrM-tt— «» V«l L»i7I>T, öchw-i««^, », »«««> »e Re. 861 Mittwoch, den L. Dezember -- LL- , S. H. S. Am letzte« Sonntag wurde lm Staate Südflawlen zur ver fassunggebenden Versammlung gewählt. Den deutschen ZeitungS- lejer interessiert -aj nicht sonderlich; hat er schon vor dem Kriege den «Völkern «hinten weit in der Türkei' keine große Beachtung geschenkt und noch im Krieg« ost Mazedonien mit Mesopotamien verwechselt, so hat er nach dem FriedenSschluß erst recht darauf verzichte^ dem nun auch noch neugestalteten Balkan Aufmerk samkeit zu widmen. Ein solches Matz von Gleichgültigkeit hat der europäisch« Wetterwtnkel allerdings nicht verdient; schon nicht, weil aus ihm der Blitzstrahl zuckle, -er die ganze Welt in Brand gesetzt hat; dann aber auch nicht, well die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen ist, daß der Pakt von Versailles und St. Germain von dort auS Löcher bekommen kann. Für Bis marck war -er ganze Balkan nicht die Knochen eines pommerschen Grenadiers wert; die Nachfolger opferten ihm Millionen Deutsche. Auch Bismarck hatte sein Wort nicht so gemeint, wie eS die Bierbänkler auSlegten; er wollte lediglich die Einmischung in die Händel -er Bolkanstaaten und der interessierten Großmächte verhüten. Die Enkel wußten es bester: sie folgten blindlings der egoistischen und anrüchigen Wiener Baikanpolttik, opferten deutsche Handels- und Wirtschaftsbelange in Serbien dem Bundesgenosten, ließen sich 1914 von den skrupellosen Dallplatz- Dlplomaten betören, machten Presse und Volk mobil wegen der gewiß schändlichen Rückwirkungen der k. k. Annexionspolitik; und zogen endlich daS Schwert, 3st der Balkan auch nicht die Ur sache des Weltkrieges, etwas mehr als Anlaß ist er doch. Für den Deutschen war besonders Serbien ein von Räubern, Verschwörern und Mördern bevölkertes Land, daS, von Rußland bestochen, den österrelchischern Kullurdringern mit den gemeinsten Mitteln entgegentrat. Wer im Kriege Gelegenheit hatte, in Ser bien über diese Dinge mit gebildeten Serben sich zu unterhalten, fand fast immer bestätigt, was die Marner schon vorher gesagt hatten: Die Serben, ein stark national fühlendes, demokratisches, die Unabhängigkeit Uebendes Volk, waren nicht deutschfeindlich, sie «ehrten sich nur gegen die Wiener Versklaoungspoutik, die nicht bloß in Bosnien, der Herzegowina, Dalmatien und Syrmiev st- zeigte, sie wehrten sich nicht nur gegen den Expansionsdrang Wiens, sondern auch gegen die k. k. Wirtschaft-- und Agrar politik, von der Serbien döse getroffen wurde. Was wußten wir von alle dem, bezogen wir doch unsere Informationen aus Wien. Je mehr Oesterreich-Ungarn Serbien bedrückte, je mehr bemühte eS sich, wirtschaftliche Beziehungen mit Deutschland zu pflegen, mi welchem Zwecke die serbische Regierung Handelsagenturen in Berlin, Hamburg, München and BreSlau einrtchtete. Serbien Var um die Besserung der Handelsbeziehungen za Deutschland so besorgt, daß es uns die Stützung -er Wiener Politik nach den Balkankrlegen nicht nachtrug. Und man war 1914 in Belgrad verblüfft, als man Hörle, -aß Deutschland das österreichische Ulti matum mit den Waffen zu decken beabsichtige. Selbst der Krieg, den Serbien an seinen Männern furchtbarzu fühlen bekam, hat nicht Haß und feindselige Gefühl« in dein Maße hinterlassen, wie das anzunehmen war. Man wünscht heute die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen, und wenn der neue Staat sich eingerichtet hat, wir- das auch geschehen, obwohl Frankreich- Diener ihren Einfluß aus die Regierung gegen Deutschland geltend machen. Bezeichnend für die BolkSsttmmuna und für unsere Verkennung -er Serben ist -och folgender Vorfall: Als Generalfeldmarschall Mackensen, der deutsche Balkanfeldherr, nach Saloniki gebracht wurde, patten der serbische Kapitän und die serbische Mannschaft -es Donaudompfers ihm den Salon mit Blumen geschmückt und -en Marschall überaus ehrerbietig behandelt. Mackensen sagte, beim Verlosten des Schiffe-: «Schade, daß wir «nS früher so wenig gekannt haben, da- serbisch« Volk hat große Tugenden. Ihr könnt um eure Zukunft unbesorgt sein, denn was ihr im Krieg« geleistet habt, übertrifft hochgespannte Erwartungen. Ihr werdet leben, und die Deutschen werden euch in Zukunst gerechter beur teilen.' Dle Belgrader Zeitungen veröffentlichten daS mit der Betonung, auch Deutschland werde wieder emporsteigen. In dem Jahr, da- inzwischen vergangen ist, hat sich zwar manches geändert, aber -le Entenkepolitik und die Ententesoldaten haben außer der Regierung nur wenig Leute von den Vorzügen des Frledensver- trage- überzeugt. Selbst die Abmachung von Rapallo fAdria- Abkommen) wird den Pariser Machthabern als Prel-gabe Ser biens angerechnet. Mehr aber als die serbische Volk-stimmung und mehr selbst al- Wirtschaft-au-sichten ist ein andere- angetan, unser Intereste für den Ausfall der südslawischen Wahlen zu wecken: di« Frag« nämlich: Kann der S.-H.-S.-Staak, in der Entente-Küche ge schaffen au- den drei Ländern Serbien, Kroatien und Slawonien bestehen oder wird er von innen heraus -erfallen? To-e-kelme nämlich trägt das neue Königreich in sich; die in letzter Zett stark betonte auswärtige Politik des Kabinett-, die besorgt aus Ungarn, Italien. Bulgarien und auch aus Griechenland schielt«, war nicht zuletzt ein Mistel, die schwer« innere Krise zu verdecken. Diese wurzelt in dem Gegensatz: Ein heitsstaat oder FSderattvsyfiem. Die Ursachen sind so verwickelt, -aß man Spalten füllen müßte, sie zu klären. Kurz ist eS so Südllawien besteht nur in großen Zügen a»S drei Ländern »nd Völkern; diese aber wieder umfaßen verschiedene adgegrenzte oder zu gesprochene Gebiete. Am besten illustriert daS das Wahl gesetz; «S sicht 41S Abgeordnete vor, von denen entfallen: auf eerblen 1Z8, auf Kroatien-Slawonien SS, auf Montenegro 1V, Dalmatien tt. Slowenien (Kral») 40, Bosnien und Herzegowina ÜS, Wofwodtna fSüdungarn) 44. Währen- man in Serbien fast dorchweg den große« Einheitsstaat will, gibt e- in dek anderen Ländern zwei Richtungen: Zentralismus und. Föderali-iyu-, Für den F-deratiostaat sind di« Radikalen (Nationale), di« Kroatische Baretntguug, die Slowenische BoikSpartet; für den Beginnende SMnng der GmerlWsten K» m nuniftische Mehrheit im Berliner Meiallarbeiterverband. (Drahtbertcht unserer Berliner Schrlftlettung.) Berlin, SV. November. Wie zu erwarten war, hat die Spaltung der 1t. S. P. auch auf dle Gewerkschaften tlbergegrtfsen und macht sich am stärksten ln der Orts gruppe Berlin de- Deutschen Metallarbeiterver- oandes bemerkbar. In einer Generalversammlung kam das deutlich zum Ausdruck. Die kommunistische Opposition hatte die Funktionäre des Metallarbeiterverdandes gegen die vorläufig noch überwiegende un abhängige Mehrheit in der Berbandsleltung mobil gemacht, da von den Unabhängigen in der Zeitschrift des Verband«- ein .kommunistischer Artikel' beanstandet und gegen feine Drucklegung Einspruch erhoben worden war. Di« Reukommunlsten stellten den Antrag, daß der Bor stand sein Mandat niederlegen möge, um Neuwahlen zu ermöglichen. Um die Verteilung der Kräfte festzustellen, wurde von Richard Müller ein Antrag eingedracht, der dem «ngerenBorstand dieMih- billigung der Versammlung au-fprichk. Dieser Antrag wurde mit 268 gegen 210 Stimmen angenommen. E- ergab sich also «ine kommunistlsche Mehrdelt, die del den im Dezember stattfinden den Neuwahlen lm Metallarbelterverband deutlich zum Vorschein kommen dürfte. Da es zwischen den Unabhängigen und Kommunisten in allen entscheidenden Fragen zu ernsten Differenzen kommen wird, ist eine tiefgehende Spaltung in diesem Verbände wahrscheinlich. Geheime militärische Verbände in Berlin ? sD r a h t b e r i ch t.) Berlin, SO. November. Einem Gegenstück zu der kommunistischen Kampforganisation, d.e vor einiger Zett das außerordentliche Gericht für den.Bezirk des Reichs- wehrgruvp«nkouwum>8os I beschäftigte, ist die Berliner Polizei auf dle Spur gekommen. Auf Grund eingehender Ermittelungen und zahlreicher Hausdurchsuchungen ist es der Abteilung la de- Polizeipräsidiums ge lungen, Beweise zu erhallen, datz die frühere Aeitfreiiptl- llgenformation trotz ihrer formellen Auflösung im geheimen fortbesteht. Als Hauptschuldiger kommt der Hauplmann a. Hubert Bostelmann in Betracht, der die einzelnen Kompagnien des ehemaligen Zeit- fr eiwilligenregiments 6 unter verschiedenen Deck namen wie Sportverein, Schwimmktub, Stammtisch, Literarischer Verein usw. in ein loaenanntes Not- wehrregimentzusammengefaßthat. «ine Betätigung «dieses Regiments, etwa ln der Form militärischer Hebungen, ist nich festgesteilt worden. Ebensowenig hat es sich bisher ergeben, daß das Regiment, »der seine Angehör.gen irgendwelche Waffen besitzen. Bostelmann hat sich der polizeilichen Festnahme durch -le Flucht entzogen. Fahn- dungsmaßnahmen sind im Dange. 2m Zusammenhang« mit den vorgenannten Ermittelungen bekam die Polizei Kenntn.s von einer jüngst ins Leben getretenen Efcherich- organisation. Bei den erwähnten Hausdurchsuchungen ftelen den Polizeibeamtep die Satzungen des am 6. September gegründeten Ber liner Heimatverdandes in die Hände, der statutengemäß kor- voratives M.tglivd der Organtsatton Escherich ist. Zu den Unterzeichnern -er Satzung gehört der geniannte Hauptmann Bostelmann, außerdem eine Reih« anderer ehemaliger Offiziere mit teilweise sehr bekannten Namen. Die Mitglieder sowohl des Notwehrregiments las auch des Berliner Heimatverbandes werden sich demnächst vor dem Strafrichter, d h. dem zuständigen außerordentlichen Gericht beim Reichswehrgruppen kommando I, za verantworten haben, und zwar wegen Teilnahme an Verbänden militär.fcher bzw. pol^eiltcher Art, dl« durch die Verordnung des Reichspräsidenten vom 30. Mai unter Strafe gestellt ist. Nach dem Abschluß der vorläufigen polizeilichen Ermittelungen Ist di« Staats anwaltschaft mit der Welterverfolguug der Angelegenhei betraut worden. Lärmszenen in der preußische« Landesversammlung Beratung über die Enteignung der tzohenzollern. — Annahme D-U Verfassung an- de- Kircheugesetze-. tDrahtbericht unserer Berliner Schrlftlettung.) Berlin, 30. November. In der preußischen Landetversammlung kam et heute zu noch nicht do gewesenen Lärmfzenen deinem zur Derfassungsberatung gestellten Antrag der Sozialdemokraten auf Enteignung der Hohenzollern durch Relchsgcsetz. Abg. Heilmann sMehrheitssoz.) hielt darüber eine zweistündige Rede n.it dem Kerngedonken: Wenn unser Antrag nicht angenommen wird, kommt trotzdem ein anderer Vergleich, und zwar aus Grund deS Schückingschen Gutachtens. Dann aber sei es aus mit dem Milliardenvermögen der tzohenzollern. Dann wurde zunächst die Verfassungsberatung ohne wesentliche Mil derung der Vorlage zu Ende geführt. Nach der Schriftabstimmung nahm dos Haus die Beratung über den sozialdemokratischen Enteignungs antrag wieder auf. Zunächst sprach in sichtlich großer Erregung der Abg. Dr. Kaufmann (Dntt.), der den Antrag als Versuch eines ungeheuerlichen Nechtsbrucheszu kennzeichnen sucht«. Die Mehrheltssoztaltemokraten begleiteten diese Ausführungen mit an haltenden Lärmkundgebungen. Als der Redner schließlich den Finanz minister ungünstig kritisierte, liehen ihn die Sozialdemokraten nicht mehr weiterreden. Andauernde Glockenzeichen des Vizepräsidenten. Schluß rufe der Sozialdemokraten. Entrüstungskundgebungen der Rechten ver- einigten sich zu einem Höllenlärm. Ein Teil der Abgeordneten der pinken drang zum Angriff auf dle Rednertribüne vor. Cin gleich starker Teil der Rechten sammelte sich zur Verteidigung; schrille Pfiffe ertönten. Lin Linksunabhängiger warf Papierdallen. Dr. Kaufmann versuchte sich den Stenographen verständlich zu macken. Diese gaben durch Gesten M verstehen, daß sie nichts hören könnten. Nach längerer Zeil un geheuersten Lärmes schloß derVizepräsldent die Sitzung. Nach einer Viertelstunde wurde sie wieder eröffnet. Der Vize präsident Dr Frenz el stellte fest, daß di« Ausführungen des Dr. Kaufmann zwar nicht geschmackvoll gewesen seien, aber auch keine Beleidigung des Ministers enthalten hätten, dle zu einem Ordnungsrufe berechtigten. Unter gewaltigem Lärm brachte dann Dr. Kaufmann se'ne Rede zu Ende. Er lehnte den Antrag ab. Abg. Dominikus fDem.) gab dann eine Erklärung seiner Fraktion gegen den Antrag ab. Abg. Adolf Hoffmann (U. S. P. l.) fordert« di« Ent eignung mit Rücksicht auf das Kinderelend. Abg. Lu d ewi g (U. S. P. r.) stellte volles Einverständnis mit den Mehrheits sozialisten und den Linksunabhängigen fest. Dle Schlaßabplmmung für dl« Verfassung ergab eine Annahme von 280 gegen 60 Stimmen bei 7 Slimm- eakhaltun-ea. Das Hans nahm das Ergrt ils mlt stürmischem Beifall auf. Präsident Lei« ert drückte di« Hoffnung aus, daß diese Beschluß- faffung dem gesamten preußischen Volke zur Ehre gereichen würde. Da- tzaus spendete freudigen Beifall. Dl« wiederholt« Abstimmung über da- Kircheageseh ergab mw- mehr dle Annahme d « - Gesrhe - mit IW gegen 137 Stimme». Schluß 6 Uhr. Oesterreich zum Völkerbund zugelaffen (Eigener Drahtberich l.) Genf, 30. November. Die Dölkerbvndkommissioa ist zu dem Entschluß gelangt, Oesterreich zma Völkerbund zuzulafsem Südslarvien ist zurückgegangenl Wie der Staat sich nun in» Innern einrtchten wird, weiß man nicht. Gibt er den Ländern Selbstverwaltung, wird sich eine gefährliche Auseinandersetzung ergeben über die Abgrenzung der Gebiete; möglicherweise hilft man sich, indem die beim Wahlgesetz vorgenommene Einkeilung betbehalten wird. Drückt Belgrad den andern Ländern jedoch seinen Stemoel auf, dann wird die Herrlichkeit de- neuen StaateS bald ein Ende haben. Auch ln der Außenpolitik liegen natürlich latente Gefahren. Bulgarien starrt noch immer auf Thrazien, Griechenland hat zwar DenizeloS weggeschickt, nicht aber desien Epiru--Polltlk aufgegeben, Italien nahm Hunderttausend« Slawen unter feine Fittiche, Ungarn arbelt«t im Banat, Habsburg ln Kroatien and Montenegro. Wenn Vernetsch sagt, dah er gegen den Anschluß Oefierrelch- an Deutschland ist, so liegen ln -lesen Besorgnissen die Gründ«. Sollte «S zutreffen, daß er auch der Kärntner Ab stimmung nur begrenzte Gültigkeit zusprach, dann fällt er aller dings in den alten slawischen Größenwahn zurück, von dem dle Innenminister, dle festigen und aufbauen wollen, abgekommen waren. Deutschland kann dl« Entwicklona -er Ding« da unten abwarten, wenn -le Vorgänge im S.-H-S -Staat auch mehr Beachtung verdienen, als ste bl-her bei un- gefunden baden. Daß neben den Fra « en auch dl« Deutschen kein Wahlrecht besäßen (in den bi-her habsburgischen Gebieten nicht), ist nicht Deotschenfeindllchkelt, sondern Angst vor österreichischen Eln- flüssen. Zweifellos aber ist e- eine Torheit, ein Viertel der Be völkerung von der Aufbauarbeit au-zuschllehen. Gedeiht der südslawische Staat, dann ist er gezwungen und gewillt, mtt Deutschland reg« wirtschaftliche Bezlehunqen zu pflegen; bricht er zusammen, stürzt «in Eckstein de- EntentefriedenS. Beide Möglichkeiten trogen Zukunft-Wirkungen in sich, die stärker sein dürften, al- dle aller Versailler RetortenpotMK; ste rechtfertigen unser« Auftnerkscunkett. . Lm. Zentralstäat die Demokraten, Sozlaltsten, Republikaner nnd Kommuntfien. Bel beiden Gruppen gibt et aber wieder ver- schledene Strömungen: viele Vertreter de- Einheitsge-anken- wollen -a- Zugeständnis admtnistratloer Autonomie machen; bei -er Gegengruvpe herrscht Meinung, da- Angebot anzunehmen. Entschiedene Sonderbündler waren bisher nur die Republikaner und di« Kroatische Bauernpartei Stefan Radic, -le keine Gemein schaft mlt Serbien wollen. Radle sitzt wegen Hochverrat- lm Kerker; er hatte die Bauernrevolten inszeniert, die sich gegen die neue Währung richteten. Al- man -le ehemallgen österreichischen Länder zu Südflawlen schlug, blieb die Krone zunächst ZahlungL- miltel. Dann wurde der serbische Dinar «ingeführt, der kompro- mlßllch Kronen-Dlnar genannt wurde. Dle Valuta-Wirkung nun, von der dl« kroattschen Bauern bi-her keine Ahnung hatten, schürte die Unzufriedenheit. Ein Dinar sollte 4 Kronen gelten; für einen Dollar bekam man früher 60 Kronen, setzt nur 22 Dinar. Diese ln Kronen umzutauschen, ging aber nicht, denn dle Kronen- noten waren eingezogen worden. Im Lande selbst hatte -er Dinar nicht mehr Wert, «le dle Kron«. E- gab bei den Revolten viel« Tote un- Verwundete; habsburgisch« Agenten schürten ba- Feuer. Rabie wurde zu LX Jahren Kerker verurteilt. Diese Währungsreform hat dle Abneigung beS kroatischen Landes gegen einen Einheitsstaat unter serbischer Führung erheblich verstärkt; Hinz» kam bie Befürchtung der kroatisch-slowenischen Intelligenz, da- höher« Kolturnivea» von Agra« unb Laibach könne durch Belgrader Bevormundung herabg«drückt werden. Unbekümmert um dtqe Einwände ging die Regierung daran, den BerfafiongSentwurf für den Einheitsstaat fertlgzustellen. Sie rechnete richtig, denn dle Gegenströmungen waren, so scheint e- nlcht stark genug, durchzadrlngea. Noch liegt da- Endergebnis nicht vor, aber «S läßt sich schon heut« zweierlei festpellen, was für dle Entwicklung von Bedeutang »ft: 1. der Gedanke de- etnhett- llchen Staates hat zunächst gefügt; r. die lwaununtstische Welle in