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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.11.1920
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19201116027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1920111602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1920111602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-11
- Tag 1920-11-16
-
Monat
1920-11
-
Jahr
1920
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iv20 ;nte s>e- aer l d Rodlern der Zeil Deuisaxn ngcn eine agrsahnea besoudereu er Winter- nzlelle Er. crt solch i -eit, sowu Hi'gunllüüli >a lähn Mttaa, ez. Leipzig. das saft, le Scbai-n ahren nach n grdbtc» »ngcn rin. lllrr ckkiu- id Pon. r Zcntrai- ll ls« man slächca gr- chmcn, aul wobl vor- im Wurr.k „Wlos. Sporthalle rhlrctch ei- der, tonn- aller Art. der Arbeit oxkampj technischen üorsührun^ Er nahm zcnde, Lt!s >cni Vcrci» n 1. allgv vielen, aui e derartig« rnge le i. Vogü. eru«z. >s in einer slihren. - arcn. De- n. stleckcn, )cn Ohren, n im .»Inst, ilnlvir tr. 29, Part Rcrournn. ricdrnöw., liigerrofscii fät: versahren. bcteliigrii stanichcnn. . M.. « I. M., W jorymann. den d ut- l. Sr ha, »oltch uns »b sie sich in solch« tigketi ai » Lut we ¬ tt und ikohte » Landes- i » frei «cllec 50876. Hölz Wieder im Vogtland mrd englische Schiffahrtsgesellschaften im Hamburger besondere Kaianlage zu schaffen uyd sind in dieser Ml den mobgebenden Behörden bereits in Verbindung Ein« engtiseb-amerikaaische Kaianlage im Hamburger Hasen. Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, beabsichtigen verschiedene groß« amerikanische Hafen eine Angelegenheit getreten. ist Wenn bei irgend jemandem noch Zweifel darüber bestanden haben sollten, wie die Persönlichkeit des Max Hölz zu bewerten sei, so dürsten sie wohl nunmehr behoben sein. Der berüchtigte „Herr des Bogtlandes" erweist siel) nach seinem neuesten Streich auch für den, der bisher noch an seinen Idealismus geglaubt Hal, als ein kaltblütiger Verbrecher, der das Vertrauen der nach einem Führer aus der wirtschaftlichen Not verlangenden Bevölkerung gröblich mißbraucht hat, um unter der Maske einer politischen Bewegung seine eigenen selbstsüchtigen Zwecke zu verfolgen. Eine gewisse geniale Veranlagung, seine nicht gewöhnliche Skrupel losigkeit und die Leichtgläubigkeit der Massen haben ihm dabei geholfen. Wenn er seinem neuesten Verbrcckerstreich dadurch ein moralisches Mäntelchen umhängt, dast er behauptet, er brauche daS erpresste Geld für politische Zwecne und bereite einen neuen kommunistischen Putsch vor, so ist das sicherlich nicht ernst zu nehmen. Im Vogtlande dürste es heute nur wenige Leute geben, die nicht erkannt haben, dast Max Hätz nichts weiier ist als ein Näuberhauptmann, und man kann deshalb annehmen, dast er nichl wie bei seinem ersten Auftreten den Schutz einer grösteren Menge von Anhängern geniesten wird. Damit aber dürste eine Gewähr dafür gegeben sein, dast er seine neueste Gastrolle im Vogtlande bald uuSgespielt haben rwrd. schlossen, dast sich wiederum Elemente finden, die das Treiben des Hölz begünstigen und seine Ergreifung erschweren, wenn nicht unmöglich machen. Ein neues Erpresserstück Die sächsische Regierung mobilisiert die grüne Polizei. (Eigener Drahtdericht.) Auerbach im Vogtland, 1V. November. Der berüchtigte Vandensührer Max Hölz ist ins Vogtland zurückgekehrt. Am Montag erschien er plötzlich bei dem Kauf mann Knoll in Auerbach und verlangte 5Ü0V0 Mark. Knoll, der ihn sofort erkannte, erklärte ihm, dast er als Kaufmann nicht so viel bares Geld im Hause halte, er habe es bei der herrschenden Unsicherheit wie jeder Kaufmann auf der Bank liegen. Hölz verlangte darauf einige tausend Mark, die Knoll im Hause halte, und erhielt sie auch aus gehändigt. Bei seiner Entfernung wurde Höh auch von dem Chauffeur des Kaufmanns ^.noll erkannt; doch erhielt dieser auf seine Begrüßung keine Antwort. Vor dem Hause des Kaufmanns wartete ein Begleiter des Hölz, namens Godler, mit dem er sich sofort entfernte. Hölz gab die Erklärung ab. dast er das Geld zu politischen Zwecken und zur V o r- bereitung eines neuen Putsch es brauche. Auf seine Er greifung sind bekanntlich 30 606 Mark ausgesetzt worden. Wie unsere Dresdner Schristleitung an zuständiger Stelle hört, ist bei den Dresdner Regierungsstellen eine Meldung des Kreis hauptmanns von Z w ick a u eingclai sen, wodurch die vor liegende Meldung bestätigt wird. Die sächsische Regierung hat sofort die grüne Polizei mobil gemacht und auch sonst alle Maßnahmen getroffen, um weitere derartige Heldentaten des Hölz unmöglich zu machen. Man gibt sich der Erwartung hin, dast es gelingen wird, de» Hölz diesmal zu jassen; man hält es aber nichl für ausge. Das griechische BZlk für die Rückkehr König Konstantins Eine schwere Niederlage der Ven-relos-Partri. (Eigener Drahtbericht.) Paris, 16. November. Das gestern gemeldete Wahlergebnis der Stadt Athen, welches mit einer Zweidrittelmehrheit zugunsten Venizclos ausgefallen ist, wird heule durch die in der Provinz erzielten Resultate, soweit sie bis jetzt bekannt sind, widerlegt. Die Abstimmung in Attika und Böotien de- dcu'et für die Vcnizelos-Partei eine vernichtende Niederlage. Venizelos ist mit sämtlichen Mitgliedern seines Kabinetts mit einer einzigen Ausnahme durchgefallen. Er hat bereits feine De mission angeboten. Diese Nachricht hat in Paris wie eine Vcmbe gewirkt. Die Parteien unter der Führung des früheren Ministerpräsidenten Gunaris hatten die Rückkehrdes Königs Konstantin ausdrücklich auf ihr Programm geschrieben. Der Ans- gang des Wahlkampfes bedeutet also, dast das griechische Volk sich für die Rückkehr seines Königs Konstantin ausgesprochen hat. Aus zuver lässiger Quelle verlautet aber, dast die französische Regierung entschlossen sei, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln di« Rückkehr des einstigen griechischen Königs zu ver hindern. Im allerbesten Falte werde die französische Regierung di« An lahme der Krone durch den Kronprinzen akzeptieren. Die Pariser Blätter gehen sogar noch weiier und glauben versichern zu können, dast die Entente dafür Gewähr geleistet habe, dast Konstantin nicht zurück kehren dürfe. Polnische Truppenzusamrnenzrehungen an der oberschiefischen Grenze Berlin, 16 November Nach hier vorliegenden privaten Meldungen ziehen di« Polen an der oberschlcsischen Grenze beträchtliche Truppenmengen zusammen. Wir erfahren, dast auch bei den zuständigen Stellen Nachrichten gleicher Art «inge^'naen siud. Von seilen des Auswärtigen Amtes ist in London, No« und Pans um Prüfung dieser Angelegenheit ersucht wovde«. Leimruten Während der Unterausschuß des Reichstags sür die Nach prüfung der Beamtenbesvlüungsresorm sich abquält, eine Lösung zu finden, dle einigermaßen den Wünschen und Forderungen der Beamtenkategorien gerecht wird (eine Gruppe der Beamten hat sich immer über angebliche Bevorzugung der anderen beschwert), richtete der Deutsche Beamtenbund eine weitere Eingabe an das ReichSsinanzministerium, in der eine allgemeine Erhöhung der neuen Bezüge gefordert wird: die Teuerungszulage, die mit 50 Prozent angcsetzt war, solle 100 Prozent betragen. Der Be amtenbund läßt dazu erklären, es handele sich nicht uia ein Ulti matum, sondern um eine Eingabe. Die Notwendigkeit einer solchen Erläuterung werden alle bedauerlich finden, die gehofft haben, daß mit dem Beweis der Regierung und des Parlaments, den Beamten gerecht werden zu wollen, endlich jener Geist wieder die Beamtenschaft zu beherrschen beginne, der Voraussetzung ist sür den Wiederausbau der Staats autorität. Leider sind in der Beamtenschaft noch immer Kräfte tätig, wie sie sich in den Eingaben verschiedener Beamtengruppen auSwirkten: .Wir fordern die Erfüllung unserer Ansprüche, andernfalls werden wir auch vor dem letzten Schritt nicht zurück schrecken, und wenn darunter das Allgemeinwohl leiden sollte." I»st eS also erfreulich, daß die Eingabe des Beamtenbundes diesen Ton nicht zeigt, so drängt sich doch die Frage auf: mußte diese Eingabe überhaupt gemacht werden, nachdem alle Finanzminister erklärt haben, es könnten keinerlei Ausgaben, auch nicht in not- wendigen Fällen, mehr erfolgen. Kein vernünftiger Mensch wird leugnen, daß das Besoldungsgesetz vom 30. April 1920 den Beamten, besonders den der unteren Gruppen, nur das Existenz minimum gewährt hat. Wenn die Eingabe aber die Gehälter nach Abzug der Steuern darstellt, Vergleiche zwischen Beamten gehältern und Arbetterlöhnen zieht, und ein Endeinkommen von 18 000 Mark für die unterste Beamtenklasse fordert, so übersieht sie mancherlei: erstens die Anrechnung der Pension; zweitens die Unsicherheit des freien Arbeitnehmers; drittens die Tatsache, daß die stetig gestiegenen Löhne sofort eine viel größere Steigerung aller Lebensmittel und Bedarfsartikel mit sich brachten; viertens den Vergleich zwischen Beamkengehältern und dem Einkommen der Privatangestellten; fünftens die Katastrophe der staatlichen Finanzen. Der Staat kann nicht zahlen, denn er hat nichts. 12 Milliarden nimmt das Reich auS den Eisenbahnen ein, ^Milli arden muß es dafür ausgeben, das ist ein Defizit von 15 Milliarden. An diesem kleinen Beispiel, gemacht an der einstmals besten Einnahmequelle des Staates, kann man unser Elend ersehen. Das Heer der Beamten und Hilfskräfte hat sich ungeheuerlich vergrößert, und wenn auch darin allein nicht die Deflzitursache liegt, diese Personalvermehrung trägt doch dazu bei. Woher soll der Minister das Geld nehmen, die neuen Millionen forderungen zu befriedigen? Die Parteien und Zeitungen, die aus Parteirücksichten immer zustimmen, sind wirklich nicht die wahren Freunde des deutschen Volkes. Sie sind nicht viel besser, nur etwas klüger, als in diesem Falle die .Freiheit" der Unabhängigen, die die Eingabe der Be amten zum Anlaß einer großzügigen, aber plumpen Verhetzung der Beamtenschaft nimmt. Das Blatt schreibt: .Wir nehmen nicht an, daß der Beamtenbund nach-weisen will, dckß die Arbeiterlöhne zu hoch sind. Wir möchten die organi sierten Beamten vielmehr darauf aufmerksam machen, daß die Arbeiterschaft es eben verstanden hat, sich diese Löhne zu er kämpfen. Vielleicht überlegen die Beamten einmal, ob die S o - lidarität mit der Arbeiterschaft ihnen in ihren Ge haltskämpfen nicht sehr wichtige Dienste leisten könnte. Die Be amtenschaft muß erkennen, daß sie ihre Forderungen nur durchzu setzen vermag ininnigsterSolidarität mit der Ar beiterschaft, in einheitlicher Kampffront mit Arbeitnehmern und Angestellten, gestützt aufdieMassen des revolu tionären Proletariats. Die Beamten müssen erkennen, daß sie sich in dem gleichen sozialen Abhängigkeitsverhältnis be finden wie die Arbeiter und Angestellten, und daß sie darum auch erst dann mit der Erfüllung ihrer Forderung werden rechnen können, wenn sie mit den Arbeitern und Angestellten eintreten in den gemeinsamen Kampf, wenn sie zur Klassenerkcnntnis gelangen, und wenn sie in diesem Kampfe den gleichen Trotz und den gleichen starken Willen auf bringen wie die Ar beiterklasse." Die Leimruten, welche die Unabhängigen hier auslegen, werden hoffentlich keinen Erfolg haben. Eine Partei, die sür Dik tatur und Rätersgierung ist, muß Femd des Beamtentums sein, auch wenn sie das nicht ausdrücklich sagt. Die Unabhängigen haben sich aber gegen den .Beamtenstaat' ausgesprochen, und eine Rätewirtschaft macht automatisch die Beamtenschaft überflüssig. Denn die .Freiheit" die Beamten also heute ihrem .revolutio nären Proletariat" angliedern will, so geschieht das nicht, um den Beamten zu helfen, sondern um aus der Verärgerung der Be- amten Nutzen zu ziehen für die Staatszertrümmerung. Gelingt dies Vorhaben mit Hilfe der Beamten, dann bekommen diese den Laufpaß. Sollten die Beamten in ihrer Verbitterung nicht das Vertrauen aufbringen für die Annahme, daß Regierung und Reichstag bis an die Grenze des Möglichen gehen werden bei Be ratung der Eingabe, dann werden sie hoffentlich so klares Urteils vermögen behalten, um zu erkennen, daß die Unabhängigen und Freunde der Räteherrschast nicht nur verdächtige, sondern gefähr liche Ratgeber sind. und Polen' betitelten Buche des poliiistyen Delegierten Askenasl) an. Dieser antwortete lebhaft auf die Vorwürfe. Angesichts der Meinungs verschiedenheiten vertagte der Völircroundsrat seine Beschlußfassung. Der polnische Standpunkt in der militärischen Frage wurde von Frank reich und England unterstützt. Dem Rate des Völkerbundes liegt auch eine Beschwerde- schrijt der Vereinigung des deutschen Volkstums in Polen vor, in der an zahlreichem Material die Grausamkeit der polnischen Ausrottung^ Politik gegenüber dem Deutschtum dargclegl und um Abhilfe gebeten wird. Englands Unzufriedenheit mit der Mandats verteilung Genf, l(j. November. Die englischen Vertreter im Volkerbundsrai verlangen "ine Aende- rung der Besetzung des Ausschusses sür die Mandate. Diese Mandat kommission besteht aus 15 Mitgliedern, wovon 6 Mitglieder Staaten ver treten, die keine Mandate erhalten haben, und bloß 7 Vertreter von Mandatsstaalen siud. Die englischen Vertreter im Völkecbu rüScat wol len, daß die Mehrheit von Vertretern von Mandatsstaatsn gebildet wird. Der Völker'oundSral wird am Donnerstag über die Besetzung der Manüatkomm'.ssion neue Beschlüsse fassen. Der Ausschluß Deutschlands ein Fehler New Bork, 16. November. .New Tork Limes', die demokratische Anhängerin des Völkerbundes, schreibt heute: Der Völkerbund leidet an einer akuten Krankheit. Die Prätentionen des Völkerbundes such enorm und lassen sich nur völlig verwirklichen, wenn die weißen Völker loyal die Führung übernehmen. Aber 400 Millionen der weißen Bevölkerung stehen noch außerhalb deä Völkerbundes, und die Majorität des Bundes besteht aus farbigen Völkern. Nebenbei besteht eine unver kennbare Spaltung zwischen den größeren und den kleineren Mächten. Zum Beispiel ist Skandinavien nur .bedingungsweise" dem Völkerbund loyal. Auch fehlt noch im Völkerbund die Führerschaft, well sich Frank- icich und England darüber nicht einigen können. Daher ist der Völker bund verhältnismäßig machtlos. So kann z. B. eine kleine Gruppe von Bolschewisten und Türken erfolgreich die Armenier vernichten, während der Völkerbund yilflos dastebt Was ist erst zu erwarten, wenn eine russisch-deutsche Verbindung zustande käme? Weitblickende Delegierte geben daher zu, daß der Ausschluß von Deutschland ein Fehler ist. Die TngunG des Völkerbundes sD r a h k b e r i ch l.) Gens, 16. November. Nach Eröffnungsreden der Bundespräsidenten Mot la und Hy mans schritt die Versammlung zur Wahl dcS Präsidenten. Als Präsident würde gewählt der belgische Delegierte Hymans m geheimer Wahl mit 35 von 41 Stimmen Weitere Stimmen entfielen auf Bundespräsidenten Mokka vier, auf A dor-Genf eine Stimme, auf Leon B o u r ge o i S - Frankreich eine Stimme. Zn der N a ch m i k k a g s s i h u n g der Völkerbundsversammiung wurde auf Vorschlag der britischen Delegation beschlossen, dem Prä - sidentenWilsonein Telegramm zu senden mit dem Wunsche auf baldige und ständige Genesung Nach längerer Debatte wurde der Antrag des Präsidenten angenommen, die aus der Tagesordnung vor gesehenen Geschäfte an sechs Kommissionen zur Bearbeitung zu über weisen. Die Aufnahmrgesuche von vier Staaten, die ihre Anmeldungen nicht innerhalb der im Völkerbundoakt vorgeschriebenen vier Wochen vor Beginn der Versammlung eingereicht habe», wurden einer Kom mission überwiesen. Der Arbeitsplan Berlin, 16. November. Die Tagesordnung der ersten Sitzung der Völkerbundsver sammlung umsaßt 29 Punkte, von denen die meisten den inneren Aus bau des großen Organismus und seine Verwaltung beliessen. Der Völkerbund wird von den Staaten finanziert, die ihm angeboren. Er verfügt augenblicklich über ein Vermögen von 20 Millionen französischer Franken, und schon die Verteilung dieses Geldes auf die verschiedenen Körperschaften des Bundes wird wochenlange Beratungen beanspruchen. Die interessantesten Punkte der Tagesordnung sind: A. Abänderungsvorschläge, eingebracht von der dänischen, norwegischen und schwedischen Regierung: 20. Gesuch um Aufnahme Indiens in den Ver- waltungsrak des Arbeitsamtes; 26. Aufnahme derStaaten, dienoch nicht dem Bund angehören. Es sei daran erinnert, daß von den 72 selbständigen Staaken -er Erde 41 zum Völkerbund gehören und daß die Ausnahme von ungefähr 1V weiteren kleinen Staaten als sicher erwartet wird. Zeder Staat verfügt über nur eine Stimme, und Frankreich hat nicht mehr zu cnk- s<l>eiden als Venezuela. Abgcstimmt wird nach Mehrheit. Keine Vertretung Amerikas in Genf New Kork, 16. November. Das Staatsdepartement in Washington hat beschlossen, daß die Vereinigten Staaten in Genf nicht vertreten jein werden. Um Deutschlands Aufnahme Paris, 16. November. Der Korrespondent des Pariser „Journal" in Genf meldet, daß der deutsche Gesandte Herr Müller erklärt habe, daß Deutschland nicht direkt seine Aufnahme in den Völkerbund verlangen werde, da es wisse, daß ein solches Verlangen die Existenz des Völkerbundes 'n Frage stellen könne. Wenn dagegen eine andere Delegation die Aufnahme Deutschlands vorschlagen würde, so würde Deutschland eine Einladung zum Beitritt annehmen. Die skandinavischen und holländischen Dele gierten sollen die Absicht haben, die Kandidatur Deutschlands aufzustellen. Basel, 16. Novemver. Die .Basler Nachrichten" erfahren, daß Frankreich seine Zu- st im mu ng zu dem Eintritt Oestcrrei ch S und Bulga - riensin den Völkerbund gegeben habe. Dagegen ist es uach wie vor gegen den Beitritt Deutschlands. Zn bezug auf dieses hak die englische Regierung der französischen versprochen, nichts gegen ihren Willen zu unternehmen. Die Danziger Frage vor dem Völkerbundsrat Genf, 16. November. Zugleich mit der Völkcrbundsoersommluag tagte der Völker bund rat Die auf der Tagesordnung stehende Wilnaer Frage wurde nicht verhairdelt, weil der litauische Delegierte nicht eingrtroften war. Die Danziger Frage führte zu lebhafter Detmtte, die in erster Linie der militärischen Verteidigung des Freistaates Danzig galt. Oberbürger meister S ahm-Danzig plädierte in deutscher Sprache dageg'n, daß Polen mit der militärischen Verteidigung Danzigs betraut werden solle, und wies auf die Gefahr hin, die der polnische Imperialismus sür Äauztg bedeute. Er führte zum Beweise Stellen aus einem «Danz--. 0, Vtercin^ »immer, soucn sassrnd, tag« lrri. in o.Vavr.S'. vreielt m»l> s dal äsr ilmiM Nr. 8S7 Dienstag, den IS. Noormber 1920 > Mart. igSmtttrl. gläubig!- Strahe- 114. Jahrgang Anzeigenpreis: ÄS'..?.'.'LN M. Anzeige» »on Aeddrden Im amlltch,« Teil di« Roupuretllegkli« M.S.Sg u.aueiv. M. d.—; »leine Anzeigen di« Rouparellle^rll« M l.»), «o» auewdrtt 4NK. 1.5V, Delchiiftean,eigen mit piatzvorschrlsten Im Preis, mdobi. Platz and Datrnvorschrtst ohne werdtndllchtzrlt. BeUaeenpreis« kör die Desamiaufiage Mk. 1L— netto, für reiianflag« Mb in.- »et!» pro M il«, Postauslag« Postgebühr «rtra. siernfprich-tlnschluh R«.!«»»!, ii'>^«. — 'postichechtionio?^'". echüsltkltnnq nnd veNbSfteftel»: reipjtg, oohanailgass« Sie. 8. Verlag Dr. Reinhold » Lo., relpziz bste f schenk ! Kunsiwrrk I 4 Wels- rs realer. Vervatknng I n M k. 5ü - I rtstr.1/6. / Abend-Ausgabe Bezugspreis: monati. RL1U—, »terteiittdrl. : tiir Abholer monatt. Ut. ü^ia. AN^g.ll-Ausgahe allein 7H0 «»gtllch, Ädend-Anegab, «Net, «l L— monatlich. Durch unser, aulwdrNg«« Atttalen ius Lax oe. »rächt laonattlch M. 1^—, »lertell-drllch M. 80.—; durch die Poft «unerbald «.utschland« Velomt-A-Iaab« monatlich M. 7HV, vlertelldl,»» sich M. S?.d0 (audschllehiich 'postbeftellgedühr). AuSlandlversandt »onatilch M. IL— uud Druchsachen-Porlo. kinzeinummern: Morge». Knegad« bv Ps. Adend-Autgad» 20 ps. Sonntagl-Aolgob« «0 Pf, DaS Lelpdiger Tigrölait entbält die amtlichcn Vrtauntmachimg«» des NateS und des 'Polizeiamtes der Stadt Let-M, res ittmtSucrichtS liripilg, »owir verschtrocuer audercr lvcpSrdr«.
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