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Arie (Alt): yui 8ectes ncl üexteram patris, miserere nobis! Der du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme dich unser! Ein heileres Gemüt singt hier seine freudigen Weisen (mit Oboe ct'smore), denen selbst die Worte »miserere nobis" sich fügen müssen. Arie (Baß): . > Ouonmm tu 80IU8 83N0tu8, tu 80iu8 (jominu8, tu 80IU8 Denn du allein bist heilig, du allein bist der Herr, du 3lti88imu8, ^68U Ckrinte. allein bist der Höchste, Jesus Christus. Das stolze Thema mit den mächtigen Oktavenschritten wird von einer eigentümlichen, dunkel gefärbten Instrumentation (2 Fagotte, ein Oorno cti csocis und Lontinuo) begleitet und bereitet unmittelbar die jauchzende Schlußnummer des Qloriu vor: > Chor (östimmig): Cum 83nuto 8piritu in ßloris Oei pntrin. TVmen. V / Mit dem heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen. Eine Tondichtung von elementarer Kraft, die die Glorie des Vaters in leuchtenden Farben malt Wie ein elektrischer Funke scheint hier die Begeisterung auf die Massen überzusvringen! Einer reißt den andern mit fort Schon im 5. Takte vereint sich alles zu dem lang- gehaltenen Rufe: ,?stris". Die Erregung greift weiter aus. Die Fuge beginnt! Das hinreißende Thema erklingt erst in einem Abstande ^pon je 6 Takten in jeder neuen Stimme. Später rückt es immer näher, bis der Eintritt nur noch in Abständen von Viertelnoten Mander folgt. . ----- Hl. Lreclo. ----- Chor (5stimmig): Credo in unum Oeum. Ich glaube an einen Gott. . - . Dieses Thema hat Bach dem gregorianischen Kirchcngesang entnommen und führt es, gleichsam aus felsenfestem Grunde, in strengster Fugenform 7 stimmig durch. An dieser Durchführung beteiligen sich nämlich auch die beiden Violinen. Imme, und immer wieder ertönt in eherner Festigkeit das unabänderliche „Oreclo", während der in rastloser Bewegung gleichmäßig fortschreitende Baß an den Wandel der Zeiten und Geschlechter erinnern mag. v Chor (4stimmig): Credo in unurn Oeum. patrem omnipotenten^, kao- torem coeli et terrke, vmibilium omnium et invi- 8ibilium. Ich glaube an einen Gott, den allmächtigen Vater. Schöpfer Himmels und der Crden, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Die Fuge über dieses „pstrem", das in rüstigen Rhythmen ansctzt, endigt in dem Durcheinander ihrer Stimmen mit einer lebhaften. Schilderung des Vielerlei aller „sichtbaren und unsichtbaren" Wesen. Duett (Sopran und Alt): Ct in unum Dominum, 768UM Ctiri8tum. kilium Oei ^miZenitum, et ex putre ndtum ante omniu saeculu; MSeum de Oeo, lumen de lumine, Oeum verum de Oeo vero, Zenitum non factum, con8ub8tantial6m ?ntri, per quem omnia kacta 8unt; qui propter no8. Nomin68 et propter no8tram 83lutem cle8cenltit (je ooeli8. Und an einen Herrn, Iesnm Christum, den eingeborenen Sohn Gottes, der vom Vater adslammt vor allen Zeiten: Gott vom Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott gezeugt, nicht geschaffen, gleichen Wesens mit dem Vater, durch den alles erschaffen worden ist, der wegen uns Menschen und um unseres Heiles willen hernieder- . stieg vom Himmel. . Ein frischer Gesang, interessant durch die denkbar engste Nachahmung und Aufeinanderfolge der beiden Stimmen (ein einziges Viertel trennt sie) zum symbolischen Ausdruck der Einheit zwischen Vater und Sohn, und durch die plötzliche Trübung der Harmonien gegen Ende, sobald der Menschwerdung Christi gedacht wird. ' ' Chor (4stiinmig): Ot incarnatu8 68t cle 8piritu 83ncto ex Uaris virgine, et domo kuctu8 68t. Und empfangen ward vom heiligen Geiste, geboren von der Jungfrau Maria und Mensch ward. Die Karfreitagsstimmung in der Betrachtung des kommenden Leidens Christi bereitet sich weiter vor. Der Chor erzählt meist einfach. Das Orchester breitet gewissermaßen einen Schleier über die Singstimmen, der aus einer in Dissonanzen schillernden und immer nach der Tiefe suchenden Violinfigur gewoben wird. (Kretzschmar.) ^ .. . , . Chor (4stimmig): Orucikixu8 etmm pro nobi8 8ub ?cmtio ?ilsto, P388U8 Und gekreuzigt wurde für uns unter Pontius Pilatus, et 86pultu8 68t. ' . . litt und begraben ward. Der Leidensweg zum Kreuze! Auf dem t3mvl wiederkehrenden chromatischen Baßthema (e. ctis, cj, cis. c, d) ist ein harmonischer Bau von wunderbarer Schönheit aufgeführt. Die Stimmen rufen sich das .Orucikixus" schmerzvoll und trauernd, doch leidenschaftslos zu. Bachs Auge scheint ganz aus das hatbverschleierte Kreuz gerichtet. Die letzten Takte enden leise und in die Tiefe versinkend. Nicht vorzeitig umivenden?