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euer ÄL7' stbend-ftnsgabe 114. 3ahrgv«g »1 v tt». B6la Zendach, tt von Zoj«f <?roß. lndetsen. v. Mert E. Burl« nyl » K. Lichter W. Steffen« A -tLalll« W. D^ermaan H. Müller L. Hansen F. Poliier <k. Hüd'er «. Pu» L. Dlederlch« js. Dt«»mann Kelln. A.Aodwold L. Wühler na« Zimmermann P. Schröder d« «eg. »irlt Uhr. »enitatio«. HrwAeLs-ZMNND ftrntsblatt Les k^ciLes ur^d Kes pis4iAEiLrnrLLs Lsr: SLcr^ch Lr^pAig Nk. 35V Hanptschriftleiker: Dr. Everlh, Leipzig Mittwoch, de» 4. August Verlag: Dr. Reinhold L Lo., Leipzig r 1820 WoA: 'Kinderfest luernhochzcN itzigt. Eintritt » Pf. reichkonzerr er tL'hcrmct). Konzert vom lschaftsavrnd. r M. 1.20. ersympiionte- «Sopran). r » Zittau von Regierungstruppen besetzt Einmarsch der Reichswehr Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs. Zittau, 4. August. (Eigener Draht bericht.) Heule srüh 4 Uhr rückten Truppen der Reichswehr und eine Abteilung der Landes sicherheitspolizei unter Führung des Obersten von dem Bus sch«, Kommandeur der 1. Gruppe der Landessicherheits- polizei, in Zittau ein. Zu irgendwelchen Eingriffen mit der Waffe ist es infolge des ruhigen Verhaltens der Bevölkerung nicht gekommen. Wie uns milgeteilt wurde, sind einige der Rädelsführer von der Landessicherheitspolizei verhaftet worden. General Müller trifft im Laufe des Vormittags hier ein. B- Zittau, 4. August. (Eigener Drahtbericht.) Nachdem gestern bereits von einem Zusammenbruch des Zitrauer Unksradikalsn Putsches gesprochen werden konnte, scheint sich die Situation im Laufe der heutigen Morgenstunden etwas geändert zu haben. Die Streik leitung hatte gestern die Verantwortung wieder in die Hände der ar beitenden Bevölkerung zurückgelegt, indem, sie, wie bereits gemeldet, die Aufforderung ergehen ließ, heule vormittag in dis Betriebe zu gehen und in einer Urabstimmung festzustellen, ob der Generalstreik fortgesetzt werden sollte. Im Lause der Nacht — früh 4 Uhr — sind inzwischen die Spitzen der anrückenden Truppen in Zittau erschienen und haben das Rathaus besetzt. Bereits gestern nachmittag hatte sie das Elektrizitätswerk Hirschfelde, das den ganzen Bezirk der säsischen Oberlausitz mit Strom versorgt, besetzt, ohne daß es dabei zu ernsten Zusammensiötzen kam. Die Truppen trafen in Zittau in keinem günstigen Moment ein, denn es ist zu befürchten, daß ihr Erscheinen auf die Entscheidung i^r Arbeiterschaft von ungünstigem Einfluß sein wird. Deir Kommandeur d.r Sickerheitstruppen in Zittau, Major Hering, erklärte, daß das Einrücken der Sicherheitsweyr gar nicht mehr nötig gewesen sei, da schon durch die Verhängung des Belagerungszustandes die Rädelsführer zur Besinnung gekommen waren. Major Hering hatte, um es nicht un- nougerweise zum Blutvergießen kommen zu lassen, seine Truppen in der Ludwigskaserne zusammengezogen und die Kaserne mit Drahtverhau abgesperrt. Heute früh wurden bereits verschiedene Verhaftungen vor genommen, u. a. wurde der Schreier, dec am Freitag die Menge gegen einen hiesigen Geschäftsmann aufhehte, und dadurch der eigentliche Ur heber der Unruhen wurde, festgenommen. Auch ein Mitglied der Fünf zehnerkommission namens Pech, ein Anhänger der kommunistischen Arbeiterpartei, wurde verhaftet. Bereits gestern waren sich zum Schluß noch die zu der Aktion verbundenen Kommunisten und radikalen Unab hängigen in die Haare geraten und warfen sich gegenseitig Arbeiter verführung vor. Die Unabhängigen verbreiteten ein Flublatt, in dem sie besonders scharf darauf hinwiesen, die Arbeiterschaft müsse sich vor radi kalen Phraseuren selbst schützen und aufreizende Redner sofort feststellen. Die Regierung hat, wie wir hören, die Forderungen der Strei kenden bisher überhaupt nicht entgezengenommen und sich grundsätzlich geweigert, mit den Leuten, die sich die ösfentliche Gewalt in Zittau an gemaßt haben, zu verhandeln. Der von den Aufrührern gesperrte Eisenbahnverkehr ist wieder aufgehoben worden. Das Ergebnis der Urabstimmung Zittau, 4. August. (Eigener Drahtbericht.) Heute vormittag ist die Urabstimmung innerhalb der Betriebe vorgrnonrmen worden. Das bisherige Ergebnis zeigt, daß die Textilarbeiter schaft sich in überwältigender Mehrheit gegen einen Streik ausgesprochen hat, während sich die Metallindustrie fast aus schließlich f ä r den Streik entschied. Ob in Hirschtelde die Meinung für oder gegen den Streik ist, ist noch nicht festzuftellen gewesen. Für eine Fortsetzung des Generalstreiks bedarf es einer Zweidrittelmehrheit, jedoch ist nicht anzunehmen, daß dieser hohe Prozentsatz erreicht wird. In der Stadt sind heute Plakate angeschlagen worden, in denen in der üblichen Weise zur Ruhe aufgefordert wird. Außerdem wird die Herausgabe etwa versteckter Waffen verlangt und für die Anzeige von versteckten Wasfcnlagern Belohnung ausgesetzt. Die Polizeistunde ist auf 10 Uhr abends festgesetzt worden. Die Post und die Hauptgebäude sind vom Militär mit Posten beseht und gesichert. In der Stadt herrscht begreifliche Grregung. Auf dem Markte, der in zwischen abgesperrt werden mußte, sammelten sich dauernd Menschen mengen an, vor allem Arbeiter aus den Betrieben, die zunächst die Arbeit noch nicht wieder ausgenommen haben, da das Ergebnis der Abstimmung erst abgewartet werden sollte. Vor der Aufhebung des Belagerungszustandes im Löbauer Bezirk ^Dresden 4. Angust. (Drahtbericht uns. Dresdner S chr if tl e i tun g) Die Aufhebung des Belagerungszustandes im Bezirk Löbau wird wchrfcheinlich «och heute erfolgen. Löbau, 4. August. (E i g. Drahtbericht.) Am Dienstag abend fand in Löbau eine große öffentliche sozialdemokratische Versammlung statt, in der die Entscheidung über die Stellung nahme der Arbeiterschaft zu den Vorgängen fallen sollte. Die beiden Mitglieder des Kartells, die sich nach Dresden begeben hatten, um von der Regierung die Aufhebung desBelagerungszustandes über den Löbauer Bezirk zu fordern, erstatteten Bericht über ihre Ver handlungen mit der Reaierung. Diese hat ihnen geantwortet, daß eine Aushebung des Belagerungszustandes über den Löbauer Bezirk jetzt nicht möglich sei, da der Löbauer Bezirk mit dem Zitlauer Bezirk «na verbunden sei, so daß landfremde Elemente leicht von dort herüber furchten und nicht sestgenommen werden könnten. Es wurde eine Entschließung angenommen, in welcher die Regierung aufgefordert wird, in solchen Fällen in Zukunft vor Ergreifen solcher Maßnahmen sich mit den Führern der Arbeiterschaft auseinander zu setzen. Schwere Kämpfe um Brest-Litowsk Frankfurt, 4. August. (Eigener Drahtbericht.) Aus War schau meldet die .Franks. Zlg.': Am Sonnabend und Sonntag wurden die polnischen Verteidigungslinien zwischen der osipreußi- jchen Grenze und dem Narew bis zur Festung Ostrolenka zurück verlegt. Doch scheint, dank der Verstärkung durch Freiwillige, der westliche Teil der Narewlinie am Sonntag noch in polnischer Hand ge wesen zu sein. Der stärke Kampf findet gegenwärtig auch nicht hier statt, sondern vielmehr am Bug bei der Sedlezbahn und bei Brest- Litowsk. Am Sonntag wurde bereits um den Bugübergang bei dem Orte Melnik schwer gekämpft. Gleichzeitig waren schwere Kämpfe im Gange um die Festungswerke von Brest und auch schon in der Stadt selber. Wie das Außenministerium mittelst, hat die polnische Regierung radiotelegraphisch um Zulassung von Zeitungskorrespondenten zu den Verhandlungen über den Waffenstillstand nachgesucht, doch "hat die Sowjetregierung abschlägige Antwort erteilt.. Panikstimmung in Warschau Basel, 4. August. (Drahtbericht.) Die .Nationalzeitung' meldet aus Warschau: Die polnische Nordfront bei Ostrowice ist von neuem zurückgenommen worden. Damit ist die FrontlinieaufdO Kilo meter der Hauptstadt nahegerückt. Wie der .Basler An-' zeiger' meldet, herrscht seit Sonmag früh in Warschau eine unverkenn bare Panikstimmung. Die wohlhabenden Kreise flüchten aus der Stadt nach Lodz und Petrikau. Danzig, 4. August. (Drahtbericht.) Heute aus Warschau eingetroffene Reisende berichte» übereinstimmend von Unruhen in Warschau. Königsberg, 4. Aug. (Drahtbericht.) Nach hier erngegangenen Nach richten hat sich am 31. Juli auf polnischem Gebiet ein vorläufiges Revolutionskomitee gebildet. Französische Hilfe für di« Pole» Kopenhagen, 4. August. (Drahtbericht.) .Berlingske Tl- dendc" meldetr General Pilsudski hat die Oberleitung des polnischen Heeres an di« Franzosen abgegeben. Luxemburg, 4. August. (Eigener Drahtbericht.) Die .Luxemburgische Volksztg.' meldet, daß daS in Luxemburg garnisonie- rende französische Iägerbaialllon den Befehl erhalten hab«, sich zum Abtransport nach Polen bereitzuhalten. Benthe», 4. August. (Drahtbericht.) Nach hier eingetrosfenen Mel. düngen sollen große französische T<uppenmeng«n zum Transport nach Polen bereitst«hen, ferner französische Eisenbahner zur Verwendung im Auslande. Reife des Reichswrhrministers Setzler nach Ostpreußen Berlin, 4. August. (Eigener Drahtbericht.) Der Relchs- wthrminister Dr. Gehler hat sich, wie wir hören, gestern abend nach Ostpreußen begeben, um die Reichswehr dorksetbst zu besichtigen. Die Reise steht im ZujgziMenhairg mit -an Vorgängen im Osten. Per Reichswehrminister gedenkt am Sonnabend wieder nach Berlin zucück- sahren zu können. Ententesorderungen zum Erfurter Zwischenfall Hohr Konventionalstrafe. — Drohung mit militärischer Besetzung der Eisenbahuftrecke von Bischofsheim bis Oberschlefien. Berlin, 4. August. Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung.) Ein Drahtbericht auS Erfurt meldet, daß die Entente wegen der angehaltenen Urlauberzüge fordert, daß die Kontrollkommission in Gerstungen, ebenso wie die Oberbahn hofsvorsteher aus dem Menst entlassen werden. Weilex behält sie sich die Auslieferung dieser Personen vor. Für jede Stunde der Verspätung, die infolge der Kontrolle entstanden ist, fordert die Entente die Bezahlung einer Konventionalstrafe von 800 000 lk und droht, bei Wiederholung derartiger Zwischenfälle di« gesamte Ltappenfirecke Son Bischofsheim bis Oberschlesien zur Sicherung der Transporte militärisch zu besetzen. * * * Berlin, 4. August. (Drahtbericht unserer Berliner Schr ift l e i t un g.) Die .Neu« Berliner Zeitung' verbreitet eine Nachricht, die aus Frankreich in Breslau eingetroffen sein soll. Danach stünden in Brsancon, Belfort, Nancy und Straßburg große Trup penmassen, darunter auch Kolonialtruppen, zum Abtransport bereit. Bisher hätten sich die Truppentransports über Basel, Salzburg, Prag, Oderberg vollzogen, es scheine aber, daß Re französische Heeresleitung jetzt einen Putsch auf die deutschen Eisenbahnen plane. Wie verlautet, sind 9000 französische Eisenbohnarbriter zur Verwendung im Ausland« dereitgestellt worden. Ungarische Putschpläne gegen Wien Wien, 4. August. (Drahtbericht.) In Wien mehren sich die Nach richten, daß im westlichen Ungarn stärkere Truppen ansammlungen stattfinden, die für Operationen gegen Deutsch- Oesterreich bestimmt sind. Aus Ungarn kommende Reisende behaupten, daß ein monarchistischer Putsch gegen Wien in Vor bereitung sei. Die Staatsämter können nicht länger verheimlichen, daß auch sie Nachrichten erhalten, die bedrohlich klingen. Bei der gestrigen Gesandtschastskonferenz im Staatsamt für Acußeres dürften diese Dinge zur Sprache gekommen sein. --- Spaniens Teilnahme an der Brüsseler Finanzkonferenz. Nach einer Meldung aus Brüssel hat die spanische Regierung erklärt, Spanien werde an der internationalen Finanzkcnferenz in Brüssel offiziell teilnehmen. (D Torifkündjgpng der Reedereiangefiellten. Eine Versammlung der kaufmännischen Angestellten der Reeökreibetriebe in Hamburg b«. schloß mit nur 2 Stimmen Mehrheit die Kündigung des beliebenden Tarifvertrages. Da die Minderheit zu groß ist, wurde eine Urabstim mung in sämtlichen Betrieben ongeord-et. Was wird aus dem Anschluß DeuLsch--Lefterreichs? Bon Prof. Dr. Armin Gähner, Obmannstellv, des Anschluß-Ausschusses des Tiroler Landtages. Das alte Oesterreich hat auf Grund des von Wilson prokla mierten Selbstbesiimmungsrechles der Völker die Waffen ge streckt. Zn. den FriedeilSdiktateu von St. Germain und Ver sailles wurde dieses kostbare Recht wohl den nicht deutschen Stämmen im weitesteir Ausmaß zugebiliigt, den Deutschen aber vorenthalten. So entstand die Republik Deutsch-Oesterreich, ein staatliches Gebilde, das den Todeskeim schon im Augenblicke der Entstehung in sich trug. Zwanzig Monate find vergangen — Oesterreichs Lebensunfähigkeit ist erwiesen, die junge Republik liegt als sogenannter selbständiger Staat in den letzten Zügen. Arzt und Priester sind in Gestalt einer Abteilung der Repara tionskommission au ihr Sterbelager geeilt und schon schickt sich die Entente an, die Vormundschaft über Kinder und Enkel (Län der und Gemeinden) zu übernehmen. Zn welcher Weise diese Vormundschaft aber ihres Amtes zu walten gedenkt, das be weisen die unlängst im französischen Senat gehaltenen Reden. Die Leutfcheu Oesterreichs sollen in einen Donaubund einge pfercht, also bei ihnen übel gesinnten Pflegern eingepsründet werden, während ihr völkisches Sehnen, ihre wirtschaftliche Not sie mit unwiderstehlicher Gewalt in die Arme der großen Mutter Germania zieht, von der allein sie Rettung erhoffen. Mehr noch als der Gesamtstaat leidet aber das Land Tirol unter den Folgen des Krieges und unter dein im Artikel 88 des Friedensoertrages von St. Germain ausgesprochenen Anschluß verbot. Dieses arme Land hat durch vier lange Jahre die Schrecken und Greuel des Krieges am eigenen Leibe verspürt; wegen ihrer Tapferkeit und Verläßlichkeit wurden die Tiroler im Kampfgelümmet stets dort verwendet, wo die höchste Gefahr, die größte Uebermacht der Feinde die gräßlichsten Verluste be dingte, so daß Tirol nicht nur eine unendliche Anzahl von Toten betrauert, sondern auch eine endlose Schar , von Invaliden im Alter von 18 bis 50 Jahren und darüber hinaus beklagt; Tirol beweint ferner vorläufig den Verlust des urdeutschen, burgen reichen Etschlandes, seiner fruchtbarsten und wirtschaftlich kräf tigsten Gefilde. Die Nähe dreier Grenzen begünstigt ganz be sonders den Schleichhandel, durch den ein gut Teil der spärlichen Bodenproüukte und des wenigen von der Kriegsfurie verschonten Viehes in, das Ausland verschleppt wird; die große Entfernung von der Hauptstadt der Republik, die geradezu fabelhafken Fracht tarife, ein Zollaufschlag von 1900 v. H. auf dis aus dein Aus lande eingeführten Waren, die traditionelle Vernachlässigung von selten des Staates — diese Umstände haben eine unsägliche Teuerung und, was noch viel schwerer wiegt, eine allgemeine Hungersnot heroorgerufen. Die Leiden Deutschösterreichs und Tirols haben aber ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Die bisher mühsam aufrecht erhaltene spärliche Produktion ist wegen des Mangels an Roh« stoffen und an Kohle in schwerster Gefahr, gänzlich lahmgelegt zu werden, wodurch die Kreditfähigkeit der Republik naturgemäß weiter sinken muß. Liebesgaben aus Amerika und anderen Ländern sind unter solchen Umständen nur ein Tropfen ins Welt meer und die von der Entente gewährten oder in Aussicht ge stellten Kredite bringen wohl augenblickliche Linderung, für später aber nur neue Knechtschaft und neues Sklaventum, denn jeder Einsichtige weiß, daß eine Wiedereinlösung der schon gegebenen und noch zu gewährenden Pfänder für alle Zeiten ins Reich der Unmöglichkeit gehört. In der felsenfesten Ueberzeugung, daß wir nicht einer Hilfe bedürfen, die nur politische und geschäftliche Ziele der Entente mächte zu bemänteln und zu erreichen bezweckt, sondern einer Unterstützung, die aus fiammesbrüderlicher Liebe, im gegenseitigen Interesse und frei von Eigennutz gewährt wird, hat der Tiroler Landtag in seiner Sitzung vom 4. Mai den Beschluß gefaßt, einen ständigen Anschluß-Ausschuß zu wählen und mit der Aufgabe zu betrauen, alle nur denkbaren Schritte zu unternehmen, um eine Revision der Friedensverträge von St. Germain und Versailles zu erreichen, dadurch ganz Deutschtirol bzw. Deutschösterreich in das Recht der Selbstbestimmung einzusehen und dem Deutschen Reiche die Möglichkeit zu bieten, den politischen Anschluß zu voll ziehen. Demnach wird es die ehrenvolle, wenn auch schwierige Aufgabe der meiner Leitung unterstehenden Politischen Gruppe sein, die anschluhfeindlichen Kreise in den Lntenteländern von d«r Unmöglichkeit des Anschlußverbotes zu überzeugen und endlich -er Aufhebung desselben geneigt zu machen. Da -lese Aufklärungsarbeit voraussichtlich aber viel Zeit und noch mehr Geld erfordern wird, wurde dem Anschluß-Ausschuß die weitere Aufgabe gestellt, unverzüglich alle Vorarbeiten zu be ginnen, um so bald als möglich vorerst wenigstens das zu erreichen, was durch die Friedensverträge nicht ausdrücklich verboten, also nach freiem ErmessAr Deutschlands und Oesterreichs bzw. Tirols durchführbar ist: den wirtschaftlichen Anschluß. Zu diesem Zwecke wäre die Aufnahme Tirols in das deutsche Wirtschafts- bzw. Ernährungsgebiet anzustreben und eine Durch dringung des Landes mit deutschem Unternehmergeist and deut schem Kapital anzubahnen. Die unerläßliche Voraussetzung hierzu wäre eine gründliche Umgestaltung unseres Zollwesens, wobei mtr die Erklärung Tirols zum deutschen Zollausschlußqebiek vor Augen sckwebl. Die Gemeinde Mittelberg in Vorarlberg und einzelne Ortschaften Tirols genießen bereits diesen Vorzug, und man möchte annehmen» daß. für ein. Tat — Ti rat, i». iainar. beutiLen Gestatt