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Morgen - Ausgabe »er«,»preis: !''L'!.k.ÄA menati. en.ro.-, »ieriel Ldil. Ac.ru^— slk Nkdei», »»„ü. Är. t«ro. Mor»,n-dl«»,»d« »lei» M. 7/0 »oaotUch, Ä»,eb-Ai>t,a>» «llei» M L.— »»»alllch. v»rch »»ser» «,<wSr»,», ^jlUaten I»» k>a»i e« »lacht i»»»a«Uch «. 10.—, »I.rtel,«dr>tch M. SN.-: d»rch »I. Pog tinekdal» S>«»tlchl»»bt G»s»ml-B»«,ad« M. 7/>0, »terielirvr- Uch M. LLS0 <«,«Ich!IchlIch V^lveft.I,,»«»^ i »»natlich M. 10.— »»b Dracklachea-Veri». 4>»r»'n,m»»r» A»4«ad« >0 <v»^ Bdend-N,«^,»« :<) p«. S»n»«ar«-B»«,»ö« M Pt- Hauptschrtstlelter: Dr. Erich Lverth, Leipzig. yandels-FeUung ftrnLsblatt des Rate« und des PoUzetarnLe« der Stadt Leipzig 114. Jahrgang «n^ivpret,: Lnj»l,,n ,«>»«»«r»»» N» «»«ich«» l«U »t« «»apakeilezetl« 7N. UO, ».«»«w. M. S,—; KI«ta« di« A»»p»r«rii«j,Ue M l.«v, oo» a»S»«rtr 'M». 1L0, ch«schlfi4a»r»i,»» «II Vt«»»»rlch»lst»n t»> prell« ekdöhk. Via» >«» D«i«>n>»r1<tziM »»«, DertzlodUchkell. Bella,«apretie m« »t« G«i,«ta»fla^ »«« r»»I«i>» M». Ü.— »eti», >Ir Lellaofla,« »«« La»!««» Mk 1».— »«««», ft, P»p«ft^ Voft,«»»i>r erlra. »«»Iprech-aalcht«» «»14«r. ,««U »ich — Vest,che»k»nto7Ä» echrttn.it»«, «ch «ebb»Ne«e»e: reS—U««,« «n I> Verlag: Dr. Reinhold K To» Leipzig, Nr 310 Mittwoch, den 7. Juli 1V20 Milderung Les Steuerabzugs Zur Erneuerung wirtschaft licher Sitte listen Tausend« von Namen verstorbener Persönlichkeiten aufgeführk ^begen wlrtsch-aftiich wiÄ>er in die Höi^e Nl arbeiteru Die Tätlg- lloferung der Waffe: stellige« könne». Er — I»t»»ch»»töf»rber»nge» derAtluerle« von de»Bestehe« einer genügend grohe» Wehrmacht in Dentschland abhängig feie«. In scharferWeise erwiderte darauf Ll» yb George, »ast di« Atll- ierta, Klar« Date, ««» Ziffer« wollten. Die Kanferenz hab« «4 für Don Staattminifker «. D. Graf Roeder». Lm Rückblick auf daS erste Jahr nach Unterzeichnung des Fofedens wir- nur an einigen Stellen des breiteren Vvlks- Nunrarrreu lehnt das französische Hilfsgefuch für Polen ab Bukarest, 8. Zoll. (Lig. D r a h t b e r t ch 1.) Die hiesige Press* veröffentlicht Einzelheiten über das von General Payo 1 als Letter der französischen Militärmission an Rumänien gerichtete Hilfe gesuch für Polen. Payot verlangte von der rumänischem Regie rung die Entsendung von Truppen über den Dnjestr zum gemeinsamen Borget)«» mit den Polen, um den Sowjettruppen daS weitere Borgeyen »möglich zu machen. Die Oberste Leitung der Operationen soll in fran zösische Hände gelegt werden, di« Leitung der. einzelnen Verbände da- gegen den Ländern verbleiben. König Ferdinand hielt daraufhin einen Ministerrat ab. ES stellte sich heraus daß nur der neuernannte Außenminister Take Zonescu für ein Eingreifen zugunsten Polens war. Alle anderen Minister stimmten dagegen. seien. Zahlreich« Nachuntersuchungen der interalliierten Kommission haben di« Aattlcstgkeit dieser Verdächtigungen ergebe«. Polnische Trirppenansanrm?rmze« an der ostpreutzischen Grenze? Marienwerder, S. Zoll. (E i g. Drahtbericht.) Zwei polnischen Deserteuren haben wir einen Gel-eimbesehl zu verdanken, der besagt, daß polnische Truppen zum Einrücker, in daS deutsche Gebiet für den Fall der Abstimmungsniederlage bereit stehen. Durch zahlreiche Vertreter hat die polnische Propaganda einen Spitzel dienst eingerichtet, der die Deutschrn zu unüberlegten Taten hlnreißen soll. Für den Fall eines Einmarsches sind bereits Listen fertig, nach denen zu Geiselverhaflungen geschritten werden soll. In eine« von dem polnische« Propagandakommlt« entworfen««. von Lügen strotzenden Protest verlangt man — um nur das Wichtigste hervorzuheben i- eine Aufschiebung der Abstimmung »m mindestens 2 Jahre. Der interalliierten Kommission in Marien werder macht das polnische Propagandakommitee den Vorwurf der Parteilichkeit zugunsten des Deutschtums. Den Deutschen wirst es Keine Erörterung der Danziger 5raae Spa. k. Intt. sDrahtbericht.) Vo» Mändyer deutscher Sette »ird mitgeteilt: Bei der gestrigen ersten Sitzung der Konferenz war ats iemer Programmpunkt di« Danziger Frag« ausgestellt worden, deutschen Delegierten haben dagegen keinen Einspruch erhoben,^ cm an- genommen werden konnte, daß in Verbindung damit sämtlich« schweben den Ostfraoen erörtert werden sollten. Da «s sich um ein Mißverständnis handelte, ist die Danziger Frag« wieder von der Taaes ordn» n g abaeseht worden und die bereits hergpbetenea Sachverständigen werde» di« Reife hierher sicht antrete». Die zweite Sitzung der Konferenz wurde in der Villa Fraine«se ma 8 Uhr nachmittags eröffnet. Unter den militärisch«« un- Marinesachv.rständigen, dl« daran teilnahmen, bemerkte ma« namentlich Marschall Fach, Marschall Wilson, General Weygand, Admiral Levasseur sowie' General Rollet. Die Ankunft GehlerS wurde wenig bemerkt, dagegen sand General v. Sreckt, der von drei militärische« Sachverständigen begleitet war, allgemeine Beachtung. Kurz «ach ihrer Ankunft erschienen auch Lloyd George mch Reichskanzler Fehr««bach in Begleitung von Dr. Simo«S. Die Verhandlungen wurde« durch de« Ministerpräsidenten Dela croix mit der Fruge eröffnet, welches Mitglied der deutschen Dele gation de» Auftrag hab«, di« Rot« der Enl«a1e in der Frag« der E«t - waff««»gPi hoautworte«. Der Reichskanzler entgegnete, daß ReichkveheiLiiifier Vn S « hler daz« bereit sei. RtichSwehrMinister Dr. Setzler ging so, bet i« längerer Ausführung auf di« gauze Ent- waffnuagSfrage e« und schilderte den gegenwärtlgeu Zustaad. DaS deutsch, Heer sei «och 200000 Maa« stark. DaS Material sei ziemlich vollständig abgegeben, «en» auch über cinze-loe Punkte der Abgabe noch Differenzen mit den militärisch«« UeberwachangSkommisfionen bestünden. Die 200 000 Man« feie« fllr die deutsch« Regierang eia« unumgäng lich« Rotwendlgkeit. Sie stellten das Minimum dessen dar, was Deutschland brauch«, angesichts der politischen Unruhen, die immer wieder zum Ausbruch kämen. Di« wirtschaftlich« Depression, durch di« der Ar beitslohn stets Zunahme nnd die dnrch neue Eutlaflungen weiter ver- gröhert werd«, die Kriegsbeschädigten, die Flüchtling« aus den atme- tretenen und besetzte« Gebieten, die Schwierigkeiten, die man mit der Eintreibung der »eue« Steuer, habe, all das mache «ine starke Macht l» der Ha«d der Regierung »otwendig. Auch sei die Reaiemma durch das Schicksal der 20 000 Offiziere, dl« von der Entlassung betroffen wurden, und deren Lag« und deren Ab fichte» niemand kenn«, ia starker Sorge. Ante, d«n obwaltende« Um ständen halt« stch die de ätsch« Regierung für auherstaude, di« Wehr macht zurückzuschraude«. Lloyd George ergriff darauf das Wort und Fleute di« Punkt« auf, i« denen die Alliierten Deutschland Rlcht- crsüllmrg des Friedeasvertrage« i» militärisch«» Dingen znm Vorwurf machen, insbesondere datz die Reichswehr statt IVO 000 Mana 200 000 Maua umfasse, «ad daß Dentschiaad statt der zage standen en 2000 Maschinengewehr« SO 000 hab«, patt der ihm zugestandenen 280 Geschütz« 2000. An Gewehre» sei«« zwar Millionen abg«liefert worden o»d di« Hälfte davon bereits zerstört; es unterlieg« jedoch keine« Zweifel, datz »och autzerord«»llich groh« Bestände i» de» Hll»- de» der deutsche« Bevölkerung feie». Was g«d«»k« die deutsch« Regler»»- M dm and was hab« st« bereits getan, »m diese Gewehr« de« Alliierte, a»Sz» liefern? Der Besitz der Gewehr« sei et» politisches Gefahremnoment von aotzerord«»tlicher Schwer«. Demgege»- Sber s« «s verhältnismäßig gleichgültig ob di« H«eresflärk« Deutsch la»Ls lOV 000, 200 000 oder »0 000 Maa» betrage. Dies« Gefahr wollte» di« Alliierte, »icht mehr länger laufen, »nd auch für dl« deutsch« Ne gier,», sei dieser Z»sta»d höchst bedeakllch. Was Ebenste di« denksch« Regieru»g dagege« z» t,»? Es fehle ihr «»tweder a» Wtt«m Wille» oder a» der Macht. Dl« Allil«rle»erwart«1e»vonder deutsche» Regierang di« »orge» vormittag bestimmt« Pläne, wie stch die Amttiefenmg dieser Waffe» und di« Herabsetznng des Heeres my 100«« «an» gestatte« solle. Reichskanzler F«hre»b«ch betonte darauf l» seh, ansfllhevchen und lebhafte» Darl«g»»ge» di« Schwierigkeiten der Aufstellung eines wettere» Planes. We»» bi« Alliierte» Deutschland Vertrauen schenke» dann würde« wir di« Ab des Heeres weiter bewerb- Neue Bestimmungen 3« der gcflrigeu Sitzung des Reichstages wurde gegen die Stimmen der Unabhängigen «in Antrag des HauShallungauSschuises genommen, wonach die Befünmmngen des ReichseinLommeustcucrgefctzes, betreffend den Steuerabzug vom Lohn, abgeänbert werde« Die neue Fassung wurbe von all«» Rednern, nut Ausnahme der Unabhängigen, als «ine wesentliche Milderung der Härten der ursprünglichen Bestimmungen bezeichnet. Das HauS beschloß ferner auf Vorschlag, des Präsidenten, die Verhandlungen wrgen der A iwesea- heit der meisten Reichsminister auf unbestimmte Zeil z r verl rgc«. Mr verweisen aus de» ausführlichen Sitzungsbericht aus Seil« 2. M arbeiten. Die Talig- tett'-eä Hauptmanns Schmu-e, -er eine Schar von Bergarbeitern Ich ihr Heim aus eigener Scholle in setbftaeroShlter Arbeitsgemein- chatt errichten läßt, -i« Gründung -es Währungs- und Arbeits rundes in Stuttgart, -er zu Verzicht und Arbeit aufruft, die Be wegung für «in ArbeitSdienstjahr -er männlichen und weiblichen Zugen- find Beweise dafür, -atz an verschiedenen Stellen des Reiches voneinander nnavhängige Tendenzen denrfelden Ziel zu streben, dem Ziel, den Wioderanfbau zu gründen auf die Er kenntnis von der volkswirtschaftlichen Pflicht und oarf den Willen des einzelnen, sie seinem Lande gegenüber zu erfüllen. Diese erfreulichen, positiven Bestrebungen werden leider über troffen durch negative Erscheinungen -es Wirtschaftslebens, deren Gründe auch im Willen des einzelnen Volksgenossen zu suchen sind, für deren Schädlichkeit die Erk«mtnis aber noch sch-lt. 3n wenigen Monaten sind für mehr als zehn Milliorden Zigaretten, seidene Kleidungsstücke, Pelze, Delikatesten und andere Luxus waren eingefithrt worden. Dieser wahllose Import hat nicht nur unsere Valuta schwer geschädigt, er hat auch verhindert, -ah ge nügend Zahlungsmittel zur Verfügung standen, nm vom AuLland nokoenldlge Nahrungsmittel für die Erhaltung des Ledens zahl kaufen. Enverdstosenunterftilkungen haben gezahlt werden müssen; und -och hat es an Arbeitskräften gefchtt, mn genügend Kohle und Kali zu fördern, um di« im Krieg entstandenen Stick- stoffabriken nnr aus di« Hälfte ihrer Leistungsfähigkeit zu bringen und dem verarmten Boden wieder höhere Erträgnisse cchzuringen. Geistig« und körperliche Depression sowie die wirtschaftliche Not lage, beide aus -er llsberspannung des vierjährigen Krieges und aus den Bedingungen d«S Friedensschlusses erwachsen, haben nicht nur mit dazu beige tragen, -aß Arbeitskraft brach gelegen hat oder vergeudet wurde, sondern auch die Gefahr her au fbe schworen, -ah die Qualität -er deutschen Arbeitsleistung herabgeht. Alle diese Erscheinungen, an denen neben -en Luheren Ereignissen auch der Mangel an Verständnis und Verantwortungsgefühl schuld ist, sollten wettere Kreise zu dem Schtuh sichren, dah Verbrauch und Arbeit des einzelnen anch Sache der Allgemeinheit find. Wir hören aus anderen Ländern, dah dort private Initiative am Werk ist, den Gedanken der Sparsamkeit m die Praxis zu übersetzen. 3n Amerika, in England nnd auch in Italien wird in der Gesellschaft der Versuch gemacht, eine ganz einfache, für einen kleinen Bruchteil der heutigen Anzugpresfe herstellbare Kleidung einzuführen. Es ist dies nur em Gebiet von vielen, auf denen wir uns in -er äußeren Lebensführung und Geselligkeit unab hängiger machen könnten. Di« bisher geistig führenden Kreise Deutschlands stehen zum großen Teil in schwerem Kampf um das tägliche Leden. Sie könnten sich diesen Kampf erleichtern, wenn sie sich zu offenem Verzicht auf vieles entschließen wollten, was eine moderne Zivilisation geschaffen hak, was aber mit der Höhe geistiger »nd künstlerischer Kultur gar nicht in Verbindung steht. Vor allem die Jugend dieser Kreise könnte hier vorbildlich wir ken, wenn ste den Verzicht ostentativ zum guten Ton erhöbe. Em« gewisse Aszese hat in früheren Zeiten schon allein pro pagandistische Kraft entwickelt. Jetzt wiÄ sie vielleicht keinen genügend großen Kreis gewinnen können, wenn ihr nicht -ie Schöpfung neuer Werte parallel geht, wenn nicht gleichzeitig ge zeigt wir-, datz mit einheimischem Material in einfachster Form GedrauchSgegenstände zu schaffen sind, -te sich an künstlerischem und kulturellem Wert mit dem messen können, was ein über-« feinertes Zeitalter zur scheinbar«! Lebensnotwendigkeit gemacht yat. Die Forderungen, die Karl Scheffler in seinem in diesen Tagen der Oeffenitichkatt tibergebenen Heft unter -em Titel «Sittliche Diktatur' zusanrmenfaßt und die sich in man chen Punkten mit Nakhemurs Rufen nach einer neuen Wirt- schaftsethik decken, scheinen mir Aussicht auf Gehör vor allem deshalb zu bieten, weil die Bewegung, die mit ihnen eingeleitet werden soll, auch getragen wird von Künstlern, Kunsthandwerkern und Kunstfreunden, wie ste im Werkbund und im DLrerbund be reits vereinigt find. Beide Bünde haben fich einer neuen Ge meinschaft, dem «Bunde der Erneuerung wirtschaft licher Sitte nnd Verantwortung' angeschlosien, der von einer Reih« führender Gelehrter, Künstler, Industrieller, Offi ziere und Beamten gegründet wurde, und ausvfen will zu ein facher Lebensführung, zum Verzicht auf ollen für das geistige und körperliche Leben nicht wichtigen Verbrauch, sowie zur Pflege jeder für di« deutsch« Volkswirtschaft nützlichen and jeder hoch wertigen Arbeit. Ms Fortschritt würbe es di« Bundeslettung schon begrüßen, wenn ihre Geschäftsstelle (Berlin, Schöneberger Ufer 36») in den nächsten Wochen eine Sammelstelle werben könnte für Vorschläge -er praktischen Mitarbeit, nicht nur in der Bildung von Ortsgruppen im ganzen Reich, sondern auch auf be stimmten blarumschrtebenen Gebieten des täglichen Lebens, wie z. B. denen der Kleidung, der Geselligkeit und des Verbrauchs von Genuß Mitteln. Steht erst der bewußte WMe-einet Teile- des Volkes hinter der Bewegung,, dann werden Ehrgeiz nnd Erfindungsgabe auch wieder erwachen, die in den ersten Krisgssahren in den Dienst des Vaterlandes traten und über so manchen Mangel in der Rüstung hinweghaifen, di« ober.nun wiederum im vaterländischen Interesse angespannt werden sollten, »m den Friedensausbau auf der Grnndlag« vereinfachter, den Forderungen oolkswtrtschafl- schicke» hätte keine» Zweck mehr. Minister Dr. Si» oat «rioiderte sofort, daß wir nach Lag» der Ding« nicht hätte« aimehme» können, daß die muitärische Frage an erster Stell« la Spa besprochen werdea rvürd«. ES s«i zweifelhaft, ob di« deutsche Delegation morgen vor mittag ia d«r Lag« s«i« werde, beskmmle Ptäa« vorznleg««. Lloyd George ensidette, n«u» werb« ihr genügend Zeit laste», «ad Minister präsident Delacroix setzt« daranf die nächste Sitzung aas Mittwoch 24 lihe nachmittags an. « Berk«, 6. Juli. (Drahkbericht.) Relchsjustlzurinister Dr. Heinze ist heute abend zur Teilnahme an der Konferenz in Spa in Begleitung deS Reichsanwatts Richter von der Slaatsanwaltschast Leipzig abgereist. Eine italienische Note zur Derteilungsfrage Spa, S. Just. (Drahkbericht.) Millerand empfing diepol»t - schea Vertreter und den Grafen Sforza and hatte ein» Bespre- ch«2w mit Lloyd George. Die Sachverständigen haben versnchk die i, Brüssel ausgestellten Grundsätze betreffend die Vertoiluaa der Entschädigung zur Anwenbnng zu bringen. Sie waren sich klar darüber, dah daS Prioritätsrecht auf 22 Milliarde» Goldmark, daS der Vertrag von Versailles Belgien gewährt, wenn e< ohne Verminderung aafrechkerhallen würde, dazu führen würden dah di« erste zur Tilgung der deutschen Schuld bestimmte internationale Anleihe vollstckadig «rr Sicherstellung des Belgien gewährten Prozentsatzes diene« würde, .msvlgedeste« hat «an Belgien vorgeschlagen, daß daS Vorzugsrecht bei behalten werden soll mit dem Dorvehalt, dl» Sm»«« 6« mehrere TeUsnmmen zu zerlegen, deren Bezahtnng allmählich erfolge« soll. Anter dieser, VoravSsetznag werden die Engländer mit einem 8prozeaLigen An teil oo» Belgien einverstanden bleiben, wie er in Brüste! festgesetzt wor den ist. Di« Frage ist noch nicht endgülllg entschiede», aber in gutem Gange. Am Schlirh der Zusammenkunft der finanziellen Sach verständigen »arde eine italienische Rote geprüft, in der der Standpunkt Italiens u»r Verteilung der Entschädigung dargelegt wird. Rach Sch.'uh der Zusammenkunft prüften die Sachverständig«, die italienische Role, i»der der Standpunkt Italiens dr der Frage der Wiedergutmachung arrSeimrndergesetzt wird. DaS lange Schriftstück nimmt die ia Brüssel «d Boulogu« von Bertoliat gemachte« Darlegungen wieder ans, wonach di« von de» verschiedenen Mächte» ver langten Teilsumme« et« gemeinsames Pfand bilde« sollen, d» daS fick alle Alliierten im Verhältnis za ihren Ansprüche» za telle« habe». Oha« Bezug darauf z« nehme», bah dah der Italrea zngefprochea« Anteil an der deutschen Entschädigung 10 Proz. betragen soll, stellt di« italienisch« Rot« als Vorbedingung für bi« Zustimmung Italiens den Grund satz auf, dah sein Anteil nicht weoiger als 4 Milliarde» be tragen soll. Außerdem soll Italien ei» Vorzugsrecht bei jeder Derleilaug der vo» Oesterreich »nd Bulgarien geforderten Samme» haben and besonders «ine Erhöhung seines Anteils aaberöperrelchische» Tonnage. Lloyd George widersetzt fich de« belgische» Ansprüche« Amsterdam, v. Juli. (Drahtberhht.) .Wgwneen Hand«öÜ>k»V meldet auS S pa: Gestern sanden spät abends noch Besprechungen mit Lloyd Georg«, Mlllerand «nd Delacroix statt, wobei der letzter* m tteiibe, Belgi« » werde di« 8 Pvoyeat, di« ihm auf der Brüfleter Konferenz aiS Anteil an der deutschen Entschädi-guna zu- aedachl worden, als angemessen ansehen, wenn Belchen bet der Bezah lung von Deutschland ein Vorrecht erhalte, und wenn der Goldfranck «U der Gotdmark al«!chg«steltt werde. Wie das Blatt klngusügt "^er seht« sich Lloyd George mit großem Raschdruck den beiden oelgischen Fordervngca, worauf di« Besprech»»» mittelt abgebrochen ward«. Im Zasammeuhana mit d'?,er Fraac ist der französisch« F i naa zm t a l S er Marsa« l» Erste Auseinandersetzung über die Entwaffnung Scharfe Tonart Lloyd Georges Sp«, 0. Jak. (Drahtbericht unseres nach Spa ent- f«nble» Sonderberichterstatters.) Reichüwehrvrinister Dr. Gehler and General v. Seeckt sind heute nachmittag 2 Uhr, im Aul» vo» Aachen kommend, im Hotel Anette - et - Lubin eingetroffe». vt« yaden unterwegs «ine« Auschtnh «icht erreicht »nd muhten ihre Fahrt drShalb kn Kraftwagen fortsctzeu. Gehler und v. Seeckt begaben fich sofort za einer Besprechung in die Villa deS Reichs-