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Mora«« »Ausgabe -rrvtL-t Leipzig iLr c«l,i«e «»» ^»ror», ,,«»»«« «e<ia Vezugsprers. »«»« ,«»-»1 M. Ln. »,«rl«lfädrlt» M. » rr «tr »ddol«r m-n-Mch M. «L0 d»r» »»Irr« „«»«rlta,» g»iol«n m« -aut ,«drochl manalllch M. LX». vlariel- UdrUch Ät.9Ui« durch die Volt Iniierd-Id Drullchlaud «elamI-Autaad, ^ua«»» M. S.0>, o>«r!el><tdrl«ch M. 9.00. Moraen.AuSqad, M. Avtud-Autgab« Dl. I/tv, e»"ntaa«-<iu«rad, M. O.VV muuaitlch lautlchlieb»» VosidelleUgedühr». Ei»H«'n»»wrr: M»igei>-'L»«gad« > - P.. Adend-Tutrad« 10 Lauptschrtstleiler: Dr. Erich Eoerlh, Leipzig US. Jahrgang Ae^igenpreis: L' Ai»«t-»a ». ^«vtrdtn Im am«. Teil di, g»lon«Ii«i>, Y0 ps» r. ,u»<» 12S «'s.: kietue Bu,,ta«u di« g»I,n,lz«>l« 35'vk. uujwiirlt I') 'pf.7 r,»rr»ltj»Ichlag: >31,: Vapleruoijuichla-: U«d«r M Z,il«ir Umsoirtz U)«^ Idrr 3-U A«II«u: 501,. Se>chasI«anj«I-en mti Ploduurichriiiea t» pr«>i» «rhttzr. Platz »d Daieuoarlchrtst »,in< B«rdlttdlichk«ie B«tlag«n: Balamlausiatz« Ai. 7.— das Laulaud autich!. Polaco.77. 8«k»I,ttch-2»,chIii°,^k.l«"'»r. it>>!U und NU^. — Pa'IIch,»Koni, 7E <Sch»isII,ilu«, »ud V<Ichtsl«st«II, Zatzauaitaatz« 7lr.it. Vertag: Dr. Reinhold L Co^ Leipzig IMS Äir. 244 Donnerstag, den LS. Mai Me MemiWg der deWen IMWst Drocküorff-Nantzau übergibt den ersten Teil der Gegenvorschläge Verfallt es, 28. Mai. (Drahlbericht.) RelchSmInister Graf Brockdorff-Ranhau hat heute namens der deutschen Frietensdelcgzlion dem Ministerpräsidenten Ltemenceau den erstenTeilder ausführlichen deutschen Denkschrift zu dem von deu Gegnern überreichten FriedenSoertragSeatwurf mit einer kurzen Begleitnote übermittelt. Der Rest der Denkschrift wird Donnerstag vormittag übergeben, zusammen mit eluer die Grundgedanken und Vorschläge der Denkschrift er läuternden Mantelnole. Ankunft von Kurieren in Versailles. Versailles. 28. Mai. (HaoaS.) Graf Brockdorff- Ra « hau besprach sich während deS Morgens mit den Bevollmächtigten ober die Lage. Er empfing die Präsidenten der Flnanzkommission, der Kommijjion für Rohstoffe und der Kommijjion für di« Frag« der Ver antwortlichkeit und lief, sich die Beschlüsse dieser Kommissionen über reichen. Jin Laufe des gestrigen Morgens kamen verschiedene Ku riere an, insbesondere der Reffe des Grafen Brockdorff. Die deutsche Druckerei war die ganze Rächt beschäftigt. Die Arbeit stellt eine Broschüre von 120 Seiten dar. Aufnahme in den Völkerbund — Vorbedingung ^ür die Unterzeichnung BerUn. 28. Mai. (E i g e n e r T» a h t b e r i ch t.) Nach Mel dungen aus Versailles wird Gras Brockdorss-Rantzau in den nächsten Tagen eine neue Note Deutschlands überreichen, die die Aufnahme Deutschlands in den Völker hund als Voraussetzung zur Unterzeichnung deL Frie-enä- vcrlrog.s begründen sek. Sigungen des Staatenausschnffe» und des Reichskabinetts Berlin. 28. Mai. (Drahtbericht unserer Berliner S ch r i f t i e i t u n g.) Heute mittag 12 Uhr fand eine Sitzung des Etaatcnausschusses statt, die sich mit der allgemeinen Clemeneeaus Note an Nenner Saint Germain, 27. Mai. (Drahtbericht.) Das heute dem SkaatS- konzler Dr. Nenner als Präsidenten der deutsch-österreichischen Friedensdelegalion überreichte Schreiben Elemenceaus hat lolgcnden Wortlaut: Paris, 27. Mai. Herr Präsident! Ich beehr« mich. Ihne» de» Empfmrg ö«S Schreibens vom 24. Mai zu bestätigen» worin Sie die Eröffnung voa FrledenLvcrhandlongea mit Oesterreich in möglichst Karzer Frist »er langten. Der Rat der Hauptmächte der Verbandele« und Rssoziierten wünscht Ihnen als Antwort die Mitteilung zur Kenntnis zu bringen, daß der Entwurf des FriedenSverlrageS am 30. Mal mittags in Saint Germain cn-Laye zur Ueherreich ung au di« -sterreichische Delegation ferliggesteltt sein wird. Jedoch werden die folgende» Fragen der späteren Prüfung Vorbehalten bleiben müssen: 1. Die Stärke d:r militärischen Kräfte, die zukünftig la Oester- reich zu unterhalten sein wrrdcn. 2. Die Frage der Echadevgutmachung und Schulde». D ese zwei Frag n haben besonderen Charakter infolge des Ace- falteS des österreichischen Reicher in mehrere Te le. Dieser Zerfall macht die Prüfung dieser Fragen unter dem Gesichtspunkt« ihrer Rück wirkung auf die Interesten und die Aal'ung d'eser » r'chiedeuen Telle notwendig. Genehm g n Eie, Herr Präsident, die Versicherung meiner besonderen Hochachtung! Llemeaceau. Amsterdam, 28. Mai. (Drahtber.) Nach einer Meldung auS Paris protestiert Ikal en gegen den Vorschlag deS NaleS der Drei, wonach der österreichische Schiffsraum in den Häfen von Triest. Po'a und Fiume beschlagnahmt und unter den Alliierten verteilt wird. Orlando str<bt danach, die in diesen Häfen liegenden Schiffe für Italien zu behalten. Der Vorfrledensvertraq für Oesterreich Gleiche Behandlung wie Deutschland Versailles, 28. Mai. (Drahtbericht.) Der Pariser .New Portz Harald" meldet über den Friedenspräliminarvertrag mit Oesterreich: Man glaubt, dah Oesterreich eine Klausel wird annehmeu mästen, i» der dl« zukünftige Grenz« zwischen Italien vud Südslaole» im voraa-anerkannt wird. Die Oeflerreicher werden «ine Woche Zelt zur Prüfung deS Vertrages erhallen, welche etwa 80 000 Wort« umfaßt. Di« Oeflerreicher werde» ihr« Bemerk»»«,«» genau wie die Deutschen schriftlich oorbringeu mästen. Das .Journal" er- fährt noch, dah die Klausel« betr. die Gesellschaft derNatlonen denselben Wortlaut habe« wie im Vertrage mit Deutschland. Die öfter- relchlsch« Handelsmarine wird vollständig verschwinden, da Oesterreich keinen Hafen mehr hat. Laut .Petit Pariflen" muht« die Lösung der wirtschaftlichen und finanziellen Klauseln ver schoben werden, weil die neuen Staaten, welche sich ans dem Ge biet d«S alten Oesterreich-Ungarns gebildet Haden, sich weigern, dte im Lause der letzte« fünf Jahr« von Oesterreich-Ungar» «ingega»genea Schilde» teilweise zu übernehmen. Die Nuanzschwierigkelten im Gebiete der Donaumonarchie Wie«, 28. Mai. (Korr.-B»r«au.) Laut Pressemeldungen bringt die halbamtliche Tschechische Korrespondenz «!nen sehr trüben Bericht über den Stand der Fi nanzfragen zwischen den einzelnen Staate" der früheren österreichisch-ungarischen Monarchie, nach welchem sich eine für Deutschlon d günstige Stimmung geltend mache. Dagegen mühten die Tschechen auf ihrem S'and- pnnkl« verharren, di« Uebernahme von Kriegsschulden Oester reich-Ungarn» alz»lehn«n, die Banknotenfraqe als inner« ! Angelegenheit zu betrachten und schließlich Kriegsentschädigung Lage, Insbesondere milden denkschenGegenvorschlägen, beschäftigte. An der Beratung nahm auch der bayerische Minister präsident Hofsmann teil. Die führenden Minister der süd deutschen Bundesstaaten dürften voraussichtlich auch an der heute nachmittag 6 Uhr skattfindenden Sitzung des Reichs- Kabinetts keilnehmen. Die He mreiie deutscher Friedensdelegierter Versailles, 28. Mai. (Drahlbericht.) Heute nachmittag sind dreißig Mitglieder der deutschen Friedensdelegalion, in der Hauptsache Sach- verständige, im Sonderzuge nach Deutschland zurückgekehrt, da ihre Aufgabe, nämlich die AuSarbeitung und Vorbereitung der großen Denkschrift, erledigt ist. Mit dem heutigen Abend zuge werden noch einige weitere Mitglieder der Delegation in die Heimat zurückreisen. Die Nelchsregierung warnt die rheinischen Hochverräter Berlin, 28. Mai. (Drahlbericht.) Die RelchSregie- rang erläßt folgende Warnung: Nach zuverlässigen Nachrichten besteht der verbrecherische Plan, die Provinz Rhein land zu einer selbständigen Republik auszurufen. Verfassungs mäßig bildet die Provinz Rheinland einen Bestandteil des preu ßischen Staates. Mer es unternimmt, diesen verfassungsmäßigen Zustand durch Losreißung der Provinz Rheinland vom preußischen Staatsgebiet zu andern, macht sich des Hochverrats schuldig, der nach Paragraph 8l des Relchsstrafgesetzbaches mit lebens länglichem Zuchthaus oder lebenslänglicher Festungshaft bestraft wird. Die Strafverfolgungsbehörden sind verpflichtet, gegen jeden an hochverräterischen Umtrieben Beteiligten mit der vollen Schärfe des Gesetzes einzuschreilen. Sin Staatskommiffar für die Rheinlande- Berlin, 28. Mal. (Drahlbericht.) Das Kabinett befaßte sich gestern abend mit den Vorkommnissen in Mainz, Koblenz un- Köln. Dabei wurde die Erkennung eines Staats- Kommissars ventiliert, da diese Einrichtung sich in Schleswig und Oberschlesien bewährt hat. (Weitere Meldungen Sette 2) von Deutsch-Oesterreich und Ungarn zu verlangen. Ileberhaupk sei jeder Versuch, das frühere Oesterreich-Ungarn wieder aufzubauen, adzulehnen. Sollte man in Paris dl« tschechischen Forderungen nicht beachten, so wü'den die Nachbarstaaten der deutsch-österreichischen und ungarischen Republik gezwungen sein, Ihre Folgerungen daraus zu ziehen, und die Entente würde auf diese Weise keinen Frieden, sondern nur neue Kämpf« und Anarchie bewirken. Dom südslawischen Kriegsschauplatz Klagenfurt, 28. Mai. (Amtlich.) An der ganzen Front haben sich Kämpfe entwickelt. Oestlich von Guten sie in hat der Feind örtliche Erfolge errungen. Italien fügt sich der Entente Amsterdam, 28. Mai. (Drahlbericht.) .Daily Herold" meldet: Als Ergebnis der wichtigen Verhandlungen, die Oberst House führte, könne der B sch'uh angesehen werden, dah Italien den FriedenS- vertrag sowohl mit Deutschland als auch mit Oesterreich unterzeichnen werde, jedoch mit gewissen Vorbehalten bezüglich der Regelung der adriatischen Frage. Chinas Protest gegen den EntentcmUitarismus Amsterdam, 28. Mai. (Drahtbericht.) «Algemeen Handels blad" zufolge lautet der Text des P r o t e st t e l e g r a m m s, das die Vertreter Chinas auf der Friedenskonferenz in der Schantung-Frage an den amerikanischen Kongreß geschickt haben, folgendermaßen: Der FriedeaSocrlrog läßt alle Rechte, über die Deulschlo-d in der Provinz Schaatung verfügt, ohne Einschränkung auf Japan übergehen. Daraus folgt, daß Amrrlka und die Alliierte» den preußischen G el st, den sie in der ganzen Welt vernichten wollen, bi China zugunsten Japan« bestehe« lassen wollen. Wenn an dieser wirklich tragischen Regelung festgeholten werden sollt«, so würde die« zweifellos die ernstesten Folgen haben. CS würde entweder der ganze chinesisch« Besitz an Menschen und wirtschaftlichen HitfSqvelle» unter japanisch« Herrschaft geraten oder China würde davon absehen ml'sscn, Frieden z» schließen und gezwungen fein, zu den Waffen za greisen. DerSffenttkchnnq der geheimen Krlegsahten B«rlt», 28» Mai. (Eig. Drahtber.) Wie wir erfahren, ist die VerössenMchung der deutsche« Gehelmakten zur Vor geschichte des Krieges so we t vorbereitet, daß ihr Erscheinen für die erste Iuliwoche zu erwarten ist. Doch e ne Aburteilung des KaNers Basel, 28. Mai. (Drahtbericht.) .Daily Mail' meldet aus Pari«: Die Alliierten hoben eine Aenderong des Vorschläge« über die strafgerichtliche Aburteilung des Deutschen Kaisers, der deutschen Generale, Admirale und Politiker abgelehnt. Der Be- lchluß wurde einstimmig gefaßt. Aus der Stroslislr stehen 123 Namen. Die Prozesse sollen innerhalb Jahresfrist nach FrietenSunter- zeichnung durchgeführl werden.. Versailles, 27. Mai. (vrahtderlcht.) ES ist kennzeichnend, daß die französische Regierung die letzte Not« Brockdorss- Rantzaus über die Echuldfraze un Wortlaut bisher nicht veröffentlichen ließ, dah dagegen die französisch« Zensur heute eine tendenziöse Wiedergabe der Rote durch all- großen Morpenblätter gestattet. Die Fassung der Note erweckt den Anschein, als ob Dcutschland seine alleinige Verantwortlichkeit vnd Schuld am Krleg« zugeb«. Die Gefahr am Rhein 6. dl. Zur selben Zelt, da zwischen Deutschland und der En tente Note und Gegennokc gewechselt werden, um eine Grund lage für einen Frieden zu finden; da sich den Alliierten die Ge legenheit bleiet, ihre viel gerühmte Aufrichtigkeit und ihr absolutes Rechtsempfinden in die Tat umzusctzen; zur selben Zeit auch, da Paris trotz aller Gegenbeweise, die es nicht sehen will, immer noch von einer Hinterhältigkeit der deutschen Regierung spricht, wer den Treibereien links und rechts des Rheins offenbar, die zum mindesten die französisch Politik mit dem Vorwurf gemeingefähr licher Unehrlichkeit belasten. Denn es ist durch die Ereignisse der letzten Tage und Wochen unzweifelhaft erwiesen, daß die Franzose» heimlich Bestrebungen angeregt und gepflegt, teils auch offen unter stützt haben, rein deutsche Gebiete vom Reiche loszureißen, die im Friedenscnlwurf deS Viererrats überhaupt nicht erwähnt werden, deren unbestreitbare Zugehörigkeit zu Deutschland somit anerkannt wird. Nach allen Meldungen aus dem deutschen Westen tritt eine französische Politik klar zutage, die — über das reichliche Maß dessen hinaus, was Frankreich im Entcnteentwurs schon zugestandcn ist — in unbezähmbarem Drang nach Vernichtung deutschen Wesens un deutscher Güler und in annexionistischer wie wirtschaftlicher Un ersättlichkeit — auf verstohlenen Wegen der List und verhüllter Ge walt neue Beule zu machen jucht, wobei sie als Vordermänner und Träger ihrer Absichten mißleitete und charakterlose Deutsche in den fraglichen Gebieten selbst benutzt. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, hier ist er vorhanden, daß zum mindesten von seitcn Frankreichs an einen von großen Menschheltsidcen getragenen Völkerbund nicht gedacht wird und daß, da auch für den vorsky- tigen Beurteiler letzte Zweifel an der Unaufrichtigkeit, wenigstens eines Teils der Pariser Völkerbundsautoren, gegenüber dem völkerverbindenden Menschheitsaedanken fallen müssen, die Hoss- nungen auf überstaatliche Verständigung gering im Kurse stehen. Ausblicke, di« trotz aller deutschen Bemühungen um einen zur Not noch erträglichen Ausgleich auch für den Friedensschluh dunkel verschleiert bleiben. ES ist kein Zweifel, daß die neuen Uinttiehe im Westen mit der Veröffentlichung des Versailler Friedensentwurfes einjctz?n und sich im Verlaufe des Notenwechsels sowohl im Tempo als euch in der Intensität steigern. Im Rheinland war zwar schon zur Zeit der ersten Revolutionswehen, da die staatliche Neuordnung Deutsch lands die Gemüter bewegte, von der Bildung einer rbeinis y- westfälischen Republik die Rede, indessen schien diese Bewegung bald wieder abzuflauen. Jetzt aber gibt der Schlag, der in der Pfalz gegen die deutsche Einheit geführt wurde, das Zeichen für gewisse Kreise in Mainz, Köln und Aachen, künstlich genährte, aber bisher verborgen gehaltene B-strebungcn aufzudcck.n. Wenn schon hie und da unbestimmte Gerüchte aus dem Westen kamen, so kommt dieses unverhüllte Auslodern dem deutschen Volke doch etwas überraschend. Denn gleich seiner Regierung hakte es, durch die Sorgen im Innern und um den Frieden ganz in Anspruch genommen, den Brüdern im besetzten Gebiete gerin gere Aufmerksamkeit geschenkt, als es seinem Zusammengehörig keitsgefühl eigentlich entsprochen hätte. Nunmehr sehen wi» deutlich, wie die Franzosen an drei Stellen den Hebel an dem deutschen Numpfstoat ansctzen. Die Leute aber, die, jedes deutsch?» Helmatgefühles bar, den französischen Plänen Vorschub leis e», sind in allen drei Gebieten von gleicher Art: Leute, die Kem« andere Moral als ihren wirtschaftlichen Vorteil kennen, politis.« Abenteurer, von Ehrgeiz Erfüllte, die ihre Zeit für gekommen hatten, und Kreise, die sich, abgestoßen von der Kuituransckauung unserer sozialistischen Machthaber, aus eine Bah: drängen lassen, deren Endziel sie heute nicht im geringsten zu erkennen vermögen. Der Landauer Putsch zeigt, daß es in der Pfalz um dl» Proklamation eines Pufferstaates geht. Zum Glück ist der An schlag noch nicht gelungen, endete vielmehr fürs erste mit eine» Sensation, die sicher den französischen Drahtziehern nickt an genehm sein kann; nämlich: daß die französische Militärbehörde durch die Verhaftung der Landesverräter gezwungen war, wollt» sie ihre Akteure nicht elnbüßen, sich zu demaskieren. Das geschah durch den Eingriff in die behördlichen Maßnahmen der Pfälzee Regierung, durch die Befreiung der Landauer Verräter und di» Maßregelung des Regierungspräsidenten und anderer Beamten. ES war klar, daß die deutsche Reichsregierung mit einem Protest eingreifen mußte. Die politischen Machenschaften der französische» Militärs in der Pfalz stehen außer Zweifel, Dienstanweisungen unh Erklärungen an die deutschen Führer der Bewegung sind Bewet- genug. Die Pfälzer Presse wurde von der militärischen Zensur aufs schändlichste geknebelt, und die öffentliche Meinung sucht« man durch Versammlung-Verbote zu fälschen. Eine Frage, di» aber schon keine mehr war, konnte, an formellen Gründen g»> messen, noch ausrechterholten bleiben: Deckt die französische Rv» glerung in Paris das Treiben ihrer Generalität ln der Pfalz? Um eine Antwort zu erzwingen und klar zu sehen, forderte Erz berger am 25. Mai die Abberufung des Generals Gerard. Pari beeilt sich n cht mit der Antwort. Mag sie aber auch wie Imme- oussallen, eine Täuschung ist nicht mehr möglich. Nachdem sich eine Annexion der Pfalz durch Frankreich im Viererrat nicht hatk» durchsetzen lassen, un- sich auch die fetnen Fäden einer sogenanntc> strategischen Linie Pirmasens—Landau nicht als stark genug er^ wiesen hakten, versucht man es jetzt mit der Errichtung eines nea» traten Pufferstaates, der zudem den Vorzug hätte, das umstritten» Saargebiet derart etnzukreisen, daß die künftige Volksobstimmunß den Pariser Machern nicht mehr zweifelhaft erschiene. Der Putsch sollte die Friedensv-rsammlung vor vollendete Tatsachen stellet. Uns bleibt keine andere Abwehr, als der Hinweis auf unser Recht und das Vertrauen aus die Reichstreue der Pfälzer. Zum G ück bieibt d'e Siimmung des Landauer Aufrufes vereinzelt. Wer möchte sich auch zu denen bekennen, die sagen: «Gewiß, Deutschland ist unser Vaterland! Unser enaeres Vaterland ist aber dle Pfalz! Das Hemd liegt uns näher als der Rock. Wlr werde» Deulschlan- nicht rette», w»»» Mr Ihm zuUsh» «ch Selbstmord