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Rr 2SV Hauptschrtftletter: Dr. Everth, Leipzig Mittwoch, den 2t. Mat Verlag: Dr. «Reinhold L To.. Leipzig ltttS Clemeneeau gegen Brockdorff-Rantzar Verschärfte Bedingungen auch für Oesterreich? Wien, 20. Mai. (Drahtdericht unseres Wiener Mit arbeiters.) Unter dem Tilel .Gewaltsrieden auch für Deutsch-Oesier- reich" schreiöt die «Wiener MittcgSzeilung": Sowohl la dor beolfchrn als auch in der deutsch-österreichischen Frage scheint plötzlich durch irgendwelche noch nicht bekanrrtgewordene Informa.lonen oder Neuorieaticrung eine Wendung zum Schlechte» «lagclretco za sein. Dem Vernehmen nach beharrt d« Entente auch gegenüber Dentsch-Oesterreich auf dem Gewallsrleden, was sie mit der Haltung in der Änschlußfrage begründe. An irgendwelche terri toriale Zugeständnisse sei nicht' mehr zu denken. Auch in wirlschast- licher und f nanzieller Beziehung könne über die enggezogeue Grenze a cht hinausgegangen werden. Die «Korrespondenz-Rundschau* meldet aus Genf: Der Entwurf der FrledenSbedingungen, die nach den letzten Meldungen der deutsch österreichischen Delegation am 22. Mai üderrc cht werden sollen, ist in der endgültigen Fassung von Pichon, Balfour, Sonnino, Lansing und Makimo redigiert. Als Unterlagen wurden Berichte «nu^n Die Ankündigung der deutschen Gegenvorschkäae Dersallles, 20. Mas. (Drahkbericht.) Der Vorsitzende der deutschen Friedensdelegation, Reichsminister des Auswärtigen Graf B rockdorff-Ranhao,hat heute folgende Note an den Vorsitzenden der Friedenskonferenz, Clemeneeau, gerichtet: Versailles, 20. Mal. Die deutsche FriedenSdelegakion beabsichtigt, la den nächsten Tagen noch über folgende Punkte Mitteilungen an die alliierten und assoziierten Regierungen gelangen zu lasten, von denen sie an nimmt, dah sie unter den Begriff der praktischen Vor schläge fallen: 1. eine Note über die terrltorlalenOstfra-e», 2. eine Note über Elsaß-Lothringer», st. ^ne Note über diebesehtenGebtet«, 4. eine Note über Umfang und Durchführung der von Deutsch land übernommenen Schadenersahverpfllchlungen, 5. eine Note über die weitere praktische Behandlung der Fra gen des Arbelterrechts, S. eine Note über die Behandlung deutschen Privat eigentums im feindlichen Ausland. Außerdem ist eine Zusammenfassung von Bemerkungen in Arbeit, zu denen der Entwurf des FrledenSvertrageS in seinen Einzelbesiimmungen der deutschen Regierung Anlaß bietet. Da die hier behandelten Fragen zum Teil sehr verwickelter Art sind und mit Sachverständigen sowohl in Versailles als auch in Berlin ein gehend erörtert werden mußten, werden sie in der von Eurer Ex zellenz am 7. Mal bezeichneten Frist von fünfzehn Tage« nichtsämtlicherledlgt werden können, wenn die Delegation sich auch bemühen wird, möaNckst viele der Noten innerhalb der Frist zu übergeben. Mik Rücksicht hierauf, stelle ich namens der deutschen FriedenSdelegatlon den Antrag, den Inhalt der in Aussicht genommenen Noten schon setzt als zum GegenstandoonschrlftlichenErörtungengemacht anzusehen und uns für seine eingehendere Darlegung die erfor derliche Frist zu gewähren. Genehmigen Sie, Herr Präsident» den Ausdruck meiner aus gezeichneten Hochachtung. gez. Brockdorff-Rantzau. Versailles, 21. Mai. (Drahtdericht unseres nach Versailles entsandten Sonderbertchterstatte rs.) Man nimmt in Kreisen der deutschen Delegation an, daß die En tente bereit fein wird, unS eine längere Ergänzungs pflicht zu gewähren. Die französische Presse gibt gemeinhin acht Tage an. Es ist aber wahrscheinlich, daß die Frist einen län geren Zeitraum umfasten wird. Ursprünglich war man deutscherseits entschlossen, die Frist vom 22. Mal unter allen Umständen einzuhalten. Daher waren die deutschen Gegenvorschläge unbeschadet ihrer bisherigen Unvoll- ständtgkeik nach Versailles telegraphiert worden, um sie der En tente zu übergeben. In Kreisen der deutschen Delegation ist man inzwischen zu der Auffassung gelangt, daß die Entente sich mit der Frage weiterer Verhandlungen beschäftigt und bereits endgültige Beschlüsse gefaßt hat. Es heißt, daß der Vorschlag französischer Politiker, die eine rein formelle und ganz kurze Abrechnung mit Deutschland wünschten, im Rat der Vier nicht durchgedrungen sei. Wilson und LloydGeorge sollen erklärt haben, daß man sich mitden Deutschen aussprechen müsse, bevor man sie zur Unterzeichnung zwinge. Don vornherein habe Wilson den Stand punkt vertreten, daß die bewilligte Frist von 14 Tagen den Deut schen Gelegenheit geben sollte zu Gegenvorschlägen, daS sich aber hieran ein« weiter« Frist für gegenseitige Verhandlungen an schließen müsse. Die von uns auf wirtschaftlichem Gebiet beabsichtigten Gegen vorschläge sind es vor allem, die nach den letzten Nachrichten auS dem Ententelager zu einer neuen und genauen Ueberprüsung und Umarbeitung genötigt haben, und die die Delegation bestimmt haben, am die Fristverlängerung nachzusuchen. Man hofft auch, daß in zwischen auf die zahlreichen deutschen Noten eine materielle Antwort der Entente eingehen wird, di« unS zur Aus arbeitung unserer Gegenvorschläge, namentlich auf wirtschaftlichem Gebiet, wichtige Fingerzeige geben soll. Cs muß noch einmal fest gestellt werden, daß es sich nur um gewisse wirtschaftliche Fragen handelt, bei denen man die endgültige Fassung der Gegenvorschläge noch etwas binnuSziehen möchte. Die Gegenvorschläge über an dere Punkte sind zum Teil bereits übergeben oder werden eS noch bis Freitag. Di« Pariser Presse nimmt das etwas unerwartet kommend« und sensationell anmutende Ersuchen um Fristverlänge- nurg mU Beunruhigung, aber keineswegs ablehnend auf. verwendet, die die Anschüsse für tfchccho-stowaklsche, polnisch«, süd slawische und rumänische Argelcgcnheilcn sowie die Wi ner En'enle- misflonen vorgelegt hatten. Der «Wiener Mittag" vcröfscnlNch! diese Meldung unter dem Titel: «Die Tschechen diktieren die Be dingungen für unS.' Die Anschlutzfraqe Wien, 21. Mai. (Drahtdericht.) An die groß deutsche Vereinigung ist auS St. Germain folgendes Telegramm an den Abgeordneten Dr. Schönbauer eingelrofsen: Di« vielfach gehegt« Befürchtung, dah der Republik Deutsch-Oesterreich der Anschluß an daS Deutsche Reich verwehrt werden solle, dah aber kein« territo rialen und finanziellen Zugeständnisse für den Ver zicht auf den Auschluß gegeben werden, scheint leider den Tatsachen zu entsprechen. Ma» muh den Eindruck gewinnen, dah keinerlei Entgegenkommen von seilen der Ententeverlreter in Paris den Deutschen gegenüber zu erwarten sein wird. Sach« deS deutschöslerrei- chischen Volkes wird eS nun sein, durch entsprechende Kund gebungen der Welt zu zeigen. Laß eS bezüglich seiner wirtschaftlichen Ziele eines Willens ist und sich auch nicht durch planmäßig in Szene ge setzte Irreführung davon abdr'rngen lassen wird, das angestreble Ziel auch weiterhin zu verfolgen und alles zu seiner Erreichung za unter nehme». Die ablehnende Antwort Elemeneeaus in der Schuldfrage Genf, 21. Mal. (Eigener Drahtdericht) Das Bureau Europaprcß meldet: Wie HaoaS berichtet, beantwortet« El«m«nceau im Namen der alliierten und assoziierten Regierungen die Noten Deutschlands über die Wiedergutmachung vnd über die Zurückweisung der Schuld der frühere» deutschen Regierung am Ausbruch des Krieges wie folgt: Herr Präsiden« In Ihrer Rot« vom 13. Mal erkläre« Sie, daß Deutschland trotz der «A nähme" der Verpflichtung der Entschädigung im November 1918 nicht zugebe, daß diese Annahme die Ver antwortlichkeit für den Krieg durch die yandlunge» der frühere» deutschen Negierung la sich schlösse. Lia« solch« Ver pflichtung Kanu aber nur verstanden werden, wenn ihr dl« Verant wortlichkeit des Urhebers der Schäden zugrunde Uegt. Sie fügen hinzu, dah daS deutsche Volk nie einen Angriffskrieg unter.iommea habe. Es ist aber in der Not« deS Staatssekretärs Lansing vom 8. November ISIS gesagt, dah aus dem Angriff Deutschlands ,a Wasser, ,n Lande und in der Luft di« EntschädlguagSpflicht hervorgcht. Die deutsch« Regierung hat in keinerlei Welse gegen dies« Behauptung Verwahrung eingelegt, ihre Wohlbegründ«th«l1 also anerkannt. Deutschland bat also ISIS de» Angriff und seine Derantworilichkeil klar und stillschweigend hlngenomme». Sie erkläre» weiter, daß das deutsch« Volk für die Handlungen der früher» Regierang »icht vera»tworll!ch gemacht Verden könne. Ein« solch« Behauptung würde allen Prinzipien d«S Völkerbundes zowlderlaufen. Eine Aenderung eines polliischen Regimes oder eine Aenderung deSleltendeuPer- soaals würden nicht genüge«, um di« von der Ration übernommenen Verpflichtungen nngültlg zu machen. Weder im Frieden von 1871 gegen über Frankreich nach der Ausrufung t-r Republik, noch 1817 gegen über Rußland nach der Abschaffung d«S Zarismus wurde diesen vor gebrachten Prinzipien gemäß gehandelt. Sie verlangen gänzliche Uebermittlung des Berichtes der Kommission für dl« Ver antwortlichkeit. Hierauf haben wir di« Ehre zu erwidern, daß die alli ierten und assoziierten Regierungen die Berichte dcr von der Frie denskonferenz eingesetzten Kommission als Dokument« innerer Angelegenheiten belrachten, die Ihne» nicht aaterbreitel werden können. Genehmigen Sie, Herr Präsident, die Verpcherung meiner Hoch achtung gez. Llemeaeea». Diese Rote überrascht nicht weiter. Doch geht sie keineswegs von den Gesichtspunkten auS, deren Wahrnehmung bei der Beurteilung der Schulüfrage unerläßlich ist. Zunächst sucht Herr Clemeneeau in dem Satze des Grafen Brockdorff, daß das deutsche Volk nie einen An griffskrieg unternommen habe, den Unterschied von Volk und ehemaliger Leitung zu überhören. Aber auch unserer ehemaligen Leitung kann man nicht in der Art, wie er es versucht, Nachweisen, daß sie einen Angriffskrieg geführt habe. Man muß unterscheiden zwischen der politischen Vorbereitung deS Krieges und den militärischen Maßnahmen bei seinem Beginn. Gewiß haben wir nicht gewartet, bis man in unsere Grenzen eindrang, sondern beherzigt, daß der Hieb die beste Parade ist-, aber das hat mit einer planmäßigen Herbeiführung deS Krieges ganz und gar nichts zu tun, und hierum allein kann eS sich bei der Schuldfrage handeln. . Weiterhin vergißt Herr Tlemenccau geflissentlich, daß de Entente früher durch alle möglichen Kanäle uns klarzmnachen gesucht hat, daß eine Beseitigung der Aohen- zollern unt> deS MilitärregienkS grundsätzlich« Bedeutung für di« Aussicht:» der Verständigung haben würde. In zwischen ist bei nnS der größte Wandel eingelreten den politisch je ein Vota in so kurzer Zeit durchgemacht hat, und er ist nicht zu verwechseln mit einer .Aenderung deS leitenden Personals* oder auch der .Aenderung eines politischen Regimes", wie sie etwa in den Völkern der Entente öfter vor kommt. Solche klein« Aenderungen können freilich äußerpolitisch nickt so weittragenden Einfluß haben, wie es «ine vollkommene Um wälzung aller Verhältnisse noch Art der deutschen hoben mühte und gerade nach unzähligen früheren Behauptungen und Versprechungen der Entente haben sollte. Der deutsche Kurier auf dem Wege nach Paris Berti», 21. Mal. (E ig. D raht d« ri cht.) Der deutsch« Kurte, mit der Antwort auf di« FriedenSbedinqungen der Alliierte» hat gester« na^mittaq S Ubr Spa passiert Er wird heute früh i» Paris ein treffen. Ob di« Antwort der deutschen Regierung bereits Donnerstag den Alliierten durch Brockdorff-Ranftau überreicht wird, fleht noch dahin. * Rotterdam, 21. Mai. (Eigener Draht berichk) .Daily Mall" meldet ans PariS: D«, Oberste KrlegSrat Hai sein« Be ratungen n» zeh» Tag« »er tagt. M«rschaL Fach reist Sonntag wieder i» das Ha»ptg»artier zxück. Neue Ränke L. L. Das deutsche Volk ist in der letzten Zeit durch sein« Feinde wahrlich an starke Zumutungen gewöhnt worden. Aber wenn wir mit dem Inhalte der Fricdensbcdingungen soeben fertig und uns klar geworden sind, wie wir uns dazu zu stellen haben, so kommen neue Nachrichten von drüben über die Art, wie man nun die Annahme dieser Bedingungen durchzusehen gedenkt, Pläne, die kaum mindere Entrüstung wecken können als der Vertrags entwurf selber. Der sächsisch« Wirlschastsminisler Schwarz haß von französischen Absichten erzählt, dem widerstrebenden Deutsch land gegenüber das Prinzip des .teile und herrsche" anzuuxnden, in dem man die einzelnen, namentlich die süddeutsct>en Bundes staaten, aber auch Sachsen, mit dem Versprechen besonderer Er leichterungen zu ködern und für Conderabmachungen zu gewinne» sucht, lind der .Temps" bestätigt diese Mitteilung im wesent lichen. Es ist auch nur zu glaublich, dnß man drüben solche Gedanke» erwägt. Man würde sa, wenn dieser Anschlag gelänge, nicht nur den erwünschten Frieden erreichen, sondern ein noch viel größeres Ergebnis, näiylich die Zerschlagung des Deutschen Reiches erzielen. Ls ist ohne weiteres anzunehmen, daß man sämtlichen deutsche» Einzelstaaten, am Ende auch Preußen, erheblich« Erleichterungen gewähren würde, wenn das Deutsche Reich sich bereit erklärt«, sich aufzulösen. Wie man in solchen Fällen mit den Splittern großer politischer Verbände umzugehcn sich bemüht, zeigt das Beispiel Oesterreichs, dessen Teilen man weit mehr cnlgegenkommt, als man es gegenüber dem Gelamtstaate von el>emals tun würde. Zugleich aber erinnert die Politik der Entente Deutsch-Oesterreich gegenüber daran, wieviel ihr daraus ankommt, einen Anschluß dieses Landes an das Deutsche Reich und dadurch eine neue Stär kung des Reiches zu verhindern. Selbst Amerikaner sind der Ansicht, -aß la solchem Falle Deutschland mehr gewönne, als es verlieren soll. Kurzum, die Hoffnung der Entente, die deutschen Stämme wieder zu zerspalten, ist nur zu begreiflich. Der Mar schall Foch, der neulich in Wiesbaden war, hat dort ja auch nicht unterlassen, hervorzuheben, wie gut es eigentlich doch den besetzten Gebieten ginge, im Vergleich zu dem übrigen Deutschland, wo zu« Teil blutige Unruhen geherrscht hätten. Mir sind fest überzeugt, daß alle diese Spekulationen sehl- fchlagen werden. Wir glauben, daß selbst in Bayern kein Boden mehr für solche Umtriebe vorhanden ist. Der deutsche Partikularis- mns würd« sich ja ein ungeheuerliches Denkmal sehen, wenn er — auf solche Versuchungen hin über das Streben zur Volks« einheit triumphierte. Er würde die ganze deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts rückgängig machen, deren Wesen für das deutsche Volk auf politischem Gebiet in dem Drängen zum einheitlichen Reich« gelegen Hot. Nickt nur das Werk von 1870/71 würde dahinfallen, dem bisher do<y nur -le kaiserliche Spitze abgeschlagen ist, und dem nur einzeln« Teile abgerissen werden sollen; weiß darüber hinaus würde alles politisch« und nationale Sehnen von Generationen der besten Männer, seit dem Anfang des vorigen Jahrhunderts an, nachträglich als tragikomischer Irrtum hingesiellß werden: DaS Volk, um dessen Willen jene Männer gcarbeiteß und gelitten haben, sollte in einer weltgeschichtlichen Stunde, da seine Besten trotz aller Trübsal sich vielmehr um eine weitergeifend« Einigung deS Volkes durch Gewinnung der btsl-er österreichischen Stammesteile bemühen, die Ergebnisse der Arbeit jener Vorfahren freiwillig hinwerfen? Ergebnisse, die auch in Zukunft, wenn das Werk des Anschlusses von Deutsch-Oesterreich jetzt nicht gelingt, die Grundlage unbeirrbar darauf gerichteter Hoffnungen bleiben können! -- - Ein deutscher Partlkalarismus, der das alles unter den jetzß geplanten Umständen aufgäbe, würde in einem so kläglichen Licht» bei den späteren Geschlechtern des eigenen Volkes und der an- deren Nationen dastehei», daß nichts, waS unS blsher geschehen ist oder sonst geschehen kann, an die Unehre eines solchen Verhaltens heranzureichen vermöchte. Denn es wäre ja nicht eine Auflösung von innen heraus, etwa infolge der alten Zwietracht und Hader- sucht der deutschen Stämme; der Zerfall geschähe auch nicht durch Gewalt, die von außen eindränge, sondern — es würde ein Ge schäft daraus gemacht! Um wirtschaftlicher Vorteile willen würd« ein deutsches Volk, daS sich dazu hergäbe, alle natürlichen Ge fühle der Zusammengehörigkeit preisgeben, sein« Blutsverwandt schaft verraten. Bisher stand uns die Klage über die beabsichtigt Abtrennung von einzelnen Tellen deS deutschen Volkes vom Gcsamtkörper der Nation obenan unter allen Beschwerden, die wir gegen den feindlichen Entwurf vorzubringen hatten — und jetzt sollt« dos deutsche Volk ein weit schlimmeres Zerschneiden seines ganzen Körpers, nicht bloß die Abspaltung einiger Glieder, hin nehmen und nur noch auf angebliche wirtschaftliche Vorteile sehen, die es dafür elnhandeln könnte? Angebliche! Denn das Geschäft wäre zu allem Schmähliche» auch noch ein schlechtes Geschäft. Es würde sich lediglich um augenblickliche Erleichterungen handeln, die durch schwere, dauernde wirtschaftliche Nachteile erkauft werden müßten. Es braucht gar nicht des weiteren ausgeführt zu werden, was die wirtschaftlich» Geschlossenheit deS Reichsgebiets seit langen Jahrzehnten bedeutet hat, und wie man auf dem Wege zur deutschen Einheit gerade l» wirtschaftlichen Dingen zuerst, lm Zollverein, dem Ziele nahcgckom- men ist. Der Minister Schwarz hat lm besonderen auf die Folge» hingedeutek, die ein« Zerreißung für die deutsche Arbeikcrschafß hoben müßte; anderen Wirtschaftskrisen braucht man nickt erst klarzumachen, ein wie unmöglicher Handel uns in jenem Plan» der Entente zugemutet wird, und wie nicht allein der politisch», sondern auch der ökonomische Gewinn dabei ganz ausschließlich auf selten der Feinde wäre. Der deutsche Partikularismus ist sa nicht ohne Schuld daran, daß solch« Erwägungen, die im Zeitalter des Nationalismus auch der kleinsten Völker für jedes Volk eine Beschimpfung darslelle« würden, in unserem Falt überhaupt angestelll werden könne». Mr haben die t»neren Reibereien und Streitigkeiten immer fälsch»