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Nr. 184 Freitag, de» L8. Marz Verlag: Dr. Reinhold L Co» Leipzig Hauptschrtftletter: Dr. E verth, Leipzig lvis Meise her RmzkMnWn nch Versailles Die deutsche Finanzkommission Weimar, 28. März. (Drahiderlchi » «s« r « S K-S »» der be r i ch t e r st a l l« r t.) Di« Flnauzkommifstoa für Versailles ist heul« voriniltag in Weimar «lngelrofse» aud Hai u»ll de» Kadiaell nnd dem Grafen Bernstorff, der ebenfalls von Berlin herübergekommea i,r. längere Beratungen gehabt, in denen die gesamten Finanz fragen besprochen wnrden. Die Kommission wird im Lauf« des heutigen Tage« noch abreisen, damU sie am Sonntag la Versailles eintrisfl. Die RelchSregleruug wird Ihren Sih wahrscheinlich morgen wieder nach Berlin verlegen, vorautgeseht, datz die Beratung de« Nolctats in der Nationalversammlung zu Ende geführt werd«» kann. 4h Die Berichterstattung für di« Finanzkommlfflon bat das Auswärtige Amt übernommen, da di« Ausgaben der F NLNzkommission doch gewisse Punkte des FrlodensvertrageS vorweg nehm:» werden und eS sich aus diesem Grunde um eLne Lußerpolltisch außerordentlich wichtige Kommission handelt. Der Notenwechsel über die Landung in Danzig Berlin, 28. März. (Drahkberlcht.) Am 26. März abends ist dem Vorsitzenden der deutschen WasfenstiUstanüskommission in Spa folgende Note des französischen Vorsitzenden Generals Nuüant zugcgangen: «Zn Ueberclnstlmmung mll der Entscheidung de« Obersten KrlegS- rateS der alliierte» und assoziierten Negierungen wird General Rudant in Ausführung der Klausel 16 des WasfensliUftaudeS vom 1t. Novem ber 1918 fordern, dah die Deutschen gestalten, dah die Arme« d«S Genera S Haller, welche «in Teil der alliierten Armee» Ist, durch Danzig in der Richtung auf Polen frei darchmarschiere mit dem Zweck, dort die Ordnung aufrechtzuerhalten. Die Deutschen werden sich weiterhin verpflichten, all« Erleichterungen für die vorübergehenden Einrichtungen jeder Art zu geben, die für dt« durch Lieber, Hasenolatz marschierenden Trupp«» notwendig find. Jede Wei gerung, diesen Forderungen za entspreche», wird als Brach des Waffen st ill st andeS durch die Deutschen angesehen. Infolgedessen bitte ich Sie, von der deutschen Negierung die Vollmachten zu verlangen, die nöl.? sird, um die Art und Weis« der Ausführung dringendst und aus Grund gegenseitigen UcberelnkommenS zu regeln, gez. Rudaul.' Die Antwortnote der deutschen Regierung wurde tm Laufe des 27. März nach eingehender Beratung im Kabinett und unter Zuziehung der Parteiführer der Nationalversammlung fertig- gesielll. Sie hat folgenden Wortlaut: «Vernäh Artikel 16 des WaffenfiillslandSvertrageS vom 11. No vember 1918 hat sich die deutsche Regierung verpflichtet, den alliierten einen freien Zugang über Danzig und die Weichsel zur Aufrechterhaltung der Ordnung in den Gebieten deS ehemaligen Russischen Reichet zu gewähren. Bei Abschluß dieses Vertraget sind wir jedenfallt davon auSgcqcmgen, dah et sich nur um freien Durchzag für alli ierte Truppen handeln K5nn«, nicht aber für polnische. Die d: :t Le Regierung hat sich nicht verpflichtet, einen freien Zugang für die polnische Armee über Danzig durch Weflpreuhen zu geben. In dieser Auffafsaag sieht die deutsch« Regierung sich gestärkt durch die bekannte» Vorkommnisse bei der Gewährung freien Geleits für den polnlscheu Ministerpräsidenten Paderewski. Paderews^i hat unter grober Verletzung der gewührle» Ga st s r« u a d s ch a s l auf deulschem Boden in Pole» dat Zeichen rum Aufruhr und Bürger krieg gegeben. Bel seiner Anwesenheit la Danzig tu» Dezember l918 sagte er: Wenn dl« polnische« Divisionen aut Frankreich und Italien erst einmal la Danzig find, werde« Daazlg uad ganz Weflpreu- tze» polalsch werden.' In der gesamlen polnische, Oessenlllchkeil wird «ch di« Armee Haller alt polnisch« Arme« bezeichn«!. Seit Abschluß bet Waffenstillstandes vom 11. November 1918 hat sich zudem dl« Gesamllag, in Posen, West- preutze» and Dauzig völlig verändert uad würde nach der» bekannte« Vorgänge» in Pose» durch di« Landung polnischer Trappe» la Danzig dl« Ordnuag l» W.stpreutze» avst schwerst« ge fährdet. Niemand Kana dl« Verantwortung übernehmen, dah die pol nisch« Minderheit in Westpreuhea ruhig bleibt, wenn die Arme« Haller la Dauzig landet. Rach de» der deutsche» Negierung täglich zu gehenden zahlreiche» Kurrdgebaug«, der dentsche» Mehrheit in Weflpreotzen motz ade, auch damit gerechnet werden, datz die deutsch« Mehrheit gegenüber polaischeu Angriffe» gewaltsamen Widerstand leisten wird. Heut« herrscht m diesen Gebi.'len Ruh« and S cherheil. Wenn aber die -«fordert« Landung nach dem heutigen Stand der Dinge zum blutig«, Kampf in diesen Gebieten führt, wirb ootzerdem di« dealsch« Ostfront gegea de» russische» Bolschewismus ge fährdet. Die geringe» deutsche» Kräfte, welche d« Sowsctlruppeu zurückhallen, hätten dann im Rücken gleichfalls einen Feind und würden zwischen zwei Feuer gerate». Dem Bolschewismus ist dann der Weg nach Westpveatzea und Pole» frei. Dl« deutsch« Regt.rang kam» »ach eingehender Prüf»»- «in« Matznahm« nicht verant- workeu, di« ohae Schaffung auSre cheader Garantien den Bürgerkrieg lm eigene» Laad« Hervorrufe» mutz. Dagegen ist die deutsche Regierung »ach wie vor de reit, die Landung der Armee Haller in Stritt», Königsberg, Memel oder Llbau mit allen Mitteln zu er leicht«»» und dadurch die Absicht der Alliierte», die Ordnung la Pole» aufrechlzuerhallea, mit allen Kräften zu unterstützen. Die deutsche Regierung erklärt sich ausdrücklich bereit, alle Eiarichtange» für die rascheste La»d»»g and Durchreis« der Armee Haller »ach Pole» za gewährleisten. Dies« Weg« führe« auch «lse»bah»technisch schneller and ohne jede Störung der LebenSmittelzufuhr nach Polen »um Ziele. Um di« in der Rote von Marschall Fach gewünschten V otlma ch l« n zur. Regelung der Art and Weis« der Ausführung der Landung auf Gründ gegen seitigen liebereinkommens erteilen zu köanea, ersucht die deutsche Ne gierung um alsbaldige Mitteilung über folgende Pnnkt«: 1. Zusammensetzung der Armee des VeaeralS Haller und Stärke derselben. 2. Zeitpunkt der Landuug der Arme« Haller. 8. Angabe und Zeitdauer derDurchbeförderang der Arme, Haller bis nach Polen. 4. Welch« Gewähr könnte» bl« alliierten and assoziierten Mächte dafür bieten, dah nicht di« Armee des Generals Haller oder eia Teil derselben sich an politischen Kundgebungen oder an etwaigen Aufstünden der polnischen Minderheit nach dem Vor gang bei der Anwesenbell des volnlschen Ministerpräsidenten Pa- dercwski in Posen beteiligt oder solch« mit Sicherheit zu erwartenden bedauerlichen Ereignisse heroorruft? gez. RelchSmlnlster Erzberger.' Die neue Lage in Polen Haag, 28. März. (Eigener Drahkberlcht.) Die .Times' begrüßen den Beschluß der Pariser Konferenz, Truppen unter General Holler über Danzig nach Polen zu führen. Hierin liege ein Beweis, daß d>e ungarischen Ereignisse einen gesunden Antrieb zu energischem Handeln aus die Konferenz ausgeübt haben. Die ..Times' erklären sich auch dagegen, daß an Deutschland eine Art von Mandat zur Bekämpfung des Bolschewismus gegeben wird. Das wäre unter allen Umständen eine Torheit. Man dürfe Deutsch land nicht auf eine solch« Art rehabilitieren. .Manchester Guardian' weist dagegen auf di« Aeußerung von Winston Churchill in der letzten Dienstagssitzung des Unterhauses hin, wo Churchill erklärt hat, daß er mit großer Genugtuung von den Erfolgen der Deutschen gegen die Bolschewisten Kenntnis genommen habe. Das „erlöste" Polen Berlin, 28. März. (Drahiberkcht unserer Berliner Schriftleitung.) Wie aus dem Haag gemeldet wird, berichtet „Daily Telegraph', daß Polen den kleinen polnischen Distrikt in Pommern erhält, ferner ganz Westpreußen, Posen außer einem kleinen deutschen Teil um Schlesien und Oppeln herum. Die Grenz« beginnt beim Frischen Haff, schließt Marienwerder ein, folgt dann der alten russisch-polnischen Grenze, so daß die ganze Weichsel unter polnische Souveränität kommt. Ostpreußen soll autonom wer- den. Lloyd George erhob Elnwände gegen die Einbeziehung der 2 Mil- llonev Deutschen, aber die anderen Staatsmänner, Wilson voran (?) traten dem Kommissionsbericht bei, daß die Grenzen nicht lediglich nach ethnographischen Gesichtspunkten geregelt werden können. Hindenburg in Oberschlefien Oppeln, 28. März. (Drahtbericht.) Wle -er .T.-U.' mik- .getellt wird, befindet sich Generalfeldmarschall v. Hindenburg in Oberschlesien zur Besichtigung der Grenzschutz- und frei- willigen Truppen. Die SparlaLnsbewegung in Polen und O erschießen Beulheil. 27. März. (Drahtberichl.) Der Bolschewismus macht, wie der .T. U.' berichtet wird, in Polen erschreckend« Fortschritte. Ein Havpiherd der Organisation ist die Industrie stadt Lodz. Hier hat die Arbeitslosigkeit so überhand ge nommen, dah dir Bevölkerung in großer Zahl auswandert und die bolschewistische Agitation dort guten Bodea findet. Es wird ganz offen von einem grohen Aufstand in den nächsten Wochen ge sprochen. Von hier au» Hal sich die Bewegung auf da« ob « rschl« - fischeIvbustriegebiet ausgedehnt. Die Sportakusbewegung in Oberschlesten stehl, das ist auihenttsch festgestellt, in unmlktel- darem Zufammeuhungmit dem polnisch«» Bolschewismus. Um den Feldzug-plan für dl« nächsten Wochen festzulegen, finden in den nächsten Tagen Zusammenkünfte der devlschen und polnischen Anhänger der Sparlakusbewegung an der oberschlesisch-polnischen Grenze statt. Die mltttSrische Lage in Ungarn London, 28. März. (Neuler.) In Ungarn hat sich ln militärischer Hinsicht nichts Neues ereignet. Es wird gemeldet, daß die un garische Regierung den bolschewistischen Krieg an Serbien und die anderen Nachbarländer erklärt und sein« Grenze nach Rußland geöffnet habe. Man darf annehmen, daß die ln der dortigen Gegend befindlichen alliierien Strellksäfie, falls kein unvorher gesehenes Ereignis «Intritt, der Armee der neuen Regierung gewachsen sein werden, die am Ende des letzten Mo als weniger als 60100 Mann stark war. Es ist anzunehmen, daß die bolschewistischen Streit kräfte in der Ukraine, die nach Südwesten vorrückcn, nur mit großer Schwierigkeit imstande sein werden, die Karpathen und den oberen Dnjestr zu überschreiten, um in Ungarn einzudriugen. Französische Kolonlattruppen gegen die Bolschewisten Me», 27. März. (Sig. Drahtberichl.) Das .Neue Wiener Journal' meldet aus Bukarest: Das Blatt .Dazia' meldet, daß in Konstantinopel ein Transport von SO 000 Mann französi scher Kolonialtruppen, welche für Rumänien bestimmt sind, eingerroffen sind. In den nächsten Tagen werden noch größer« Trans porte von Ententetruppen erwartet, die zusammen mit der rumänischen Armee den Kampf -ege» di« Bolschewisten aufnehmen sollen. Die Bekämpfung des Bolschewismus in China Amsterdam, 27. März. (Drahtberichl.) .Daily Mail' meldet aus Tieatpn: Ueber dleRordmandschnrel wurde derBelage - raugSzufiaad verhängt, um dl« Verbreitung d«S Bolschewismus durch die Ehlaefe», di« aus Rotzlaud aach China zuriickk-rhren, zu bekämpfe«. Dänemark anerkennt die dentsche Regierung Kopenhagen, 28. Märr. (Eigener Drahtbertcht.) Wie die Blätter melden, hat die dänische Regierung die An- erkennung -er neuen deutschen Regierung be schlossen. Internationale Sozialistenkouferenz in mkerdam Amsterdam, 27. März. (Drahtlich*) Boa sozialistische, Sette wird uütgeleM. datz die tnteruatlvuale sozialistisch« Koufereuz i» Amsterdam am 2S. April degnnen wird. Di« Führer der sozialistische» Partei«, der ganz«, Welt sollen daran leilnehmen- Aach dl« Amerikaner werden Mr Konferenz erwartet. Zaunkönige L. L. Mit der außerordentlich wichtigen Sitzung des Grohen Arbeiter- und Eoldalenrates Leipzig, die am Mittwoch stattgefunden hat, haben wir uns bereits an dieser Stelle eingehend besaht, indem wir einen Teil -es Beratungsgegenstandes, nämlich die Neuwahl der Arbeiterräte, in den größeren Zusammenhang ein stellten, ln den sie gehört. Dieser Teil der Verhandlungen bil det« eine Parallele zu den stürmischen Sitzungen, die kurz vorher im Berliner Arbeiterrat slattgesunden hatten, und wurde durch eine Reihe von Anträgen beleuchtet, die der Rätekonferenz unter breitet werden sollen, sowie durch eine Vorlage der Reichs regierung, die der Nakionalversammlung zugeht. Für Leipzig im bejonderen womöglich noch wichtiger und im übrigen ebenfalls von groher allgemeiner Bedeutung war die neue Verfassung, die ziemlich plötzlich für den hiesigen Arbeiter- und Soldatenra! und damit für daS Leipziger Gemeinwesen überhaupt beschlossen wor den lst. Diele Verfassung lst nach Angabe ihrer Urheber selber keineswegs etwa durch sachliche Anforderungen der Verwaltung, sondern .aus Grund der in den letzten Kämpfen gemachten Er fahrungen' notwendig geworden und lediglich als Kampf mittel gedacht! Sozusagen vor ToreSschlub, da die Soldatenräte mit dem 1. April als aufgelöst zu gelten haben, sucht man sie nach be rühmten Mustern .in der Verfassung zu verankern', wenn es auch nur die ettvat private Verfassung eines Zaunkönigtums ist. Und ebenfalls lm letzten Augenblicke, da anderswo die Arbeiterräte neu gewählt werden sollen und das Gesetz ihre Stellung im Staate festlegen soll, wünscht man zuvorzukommen, indem man auf eigene Faust und ohne jede Rücksicht auf irgendeinen größeren Zu sammenhang, sei es deS Landes oder gar des Reiches, sich — daS heißt eine Minderheit — in der Macht zu befestigen und für die Verteidigung dieser Macht elnzurichten sucht. Der Führer der Bewegung hat «S offen ausgesprochen, dah man die Arbeiterräte zu einer Organisation für nahe bevorstehende Kämpfe machen wolle, dle nicht nur Streiks bleiben würden; es gelle, dle Bour- geosie zu stürzen. Unbedenklicher kann der Zweck des Vorhabens nicht enthüllt werden, und eS ist bezeichnend, daß, als ein Redner die Selbstverständlichkeit auSsprach, es müße doch endlich einmal Ruhe in dem Hexenkessel Leipzig werden, aus der Versammlung sich Widerspruch erhob. Man will also Wind säen und Sturm ernten. Um den bisherigen Engeren Ausschuß mAzllchst schlagkräftig gestalten, will man ihn in der Zaol der Mitglieder erheblich ^erab etzen, nämlich auf eine Fün männer-Herrschaft, >ie uralten SloatSskretchvorbildern nachgedacht ist. Dle eigent- ichen Gewalthaber sollen unter sich möglichst .homogen' werden, >as heißt alle gemäßigten Elemente, die jetzt im Engeren Aus- chusse sitzen, von der eigentlichen Macht ausgeschlossen und diese cdigllch den Allerrodikalsten überliefert sein. Herr Seger, der frühere Führer der Leipziger Revolution, der sich auch in der Gesellschaft der Abgesagten fleht, hak diesen Plan mit starken Worten gekennzeichnet, die wir nicht zu wiederholen brauchen, well sie sich ln der Tat ganz von selbst einstellen und weil das Vorgehen der Diktatoren gar nicht mehr zweideutig ist. Um die Ueberrumpelung auch der eigenen Genossen vollständig zu machen, lst diese sogenannte Verfassung denen, dle sie nachher beschlossen haben, keineswegs ordnungsmäßig zugegangen, so daß sie etwa vor der Beratung sich hinlänglich hätten mit dem Entwurf bekannt machen können, sondern er lst vollständig erst in der Sitzung selbst unterbreitet und dann in wenigen Stunden durch gepeitscht worden. Und waS steht nun In diesem neuen Grundgesetz unseres Gemeinwesens? Vor allem, daß das Präsidium von fünf Männern nicht etwa bloß auSsührende oder anordnende, sondern zugleich beschließende Befugnisse haben soll, dah seine Beschlüsse nur der Bestätigung durch den Großen Rat bedürfen, wobei nicht gesagt ist, ob sie nicht vorher schon durchgeführt werden können. Was von der «Verantwortlichkeit' gegenüber dem Großen Rate zu hallen lst, Hal sich in der Mlklwochsitzung gezeigt, da die Re gisseure des .Staatsstreichs'» trotz der gekennzeichneten geringen Rücksichtnahme auf dle Beschließenden, ihren Anschlag durch gesetzt Haden. Als einzig« Aufgabe ist dem Präsidium, nackt und kahl, zugedacht: «Die tm Interesse der Behauptung der Errungen schaften der Revolution und der Durchführung der Revo lution notwendigen Anordnungen zu tresfen.' Mit Kleinig keiten, wie es sachliche Aufgaben sind, dle eine ordnungsmäßige Fortführung der Verwaltung stellen könnte, gibt er sich demnach nicht ab. WaS ln dieser Hinsicht etwa ru tun für notwendig er achtet wird, daS soll dem Hauptaosschuß überlasten bleiben, der die von dem Präsidium getroffenen Anordnungen auszufllhren und — daS ist außerordentlich wichtig — auchdie Kommunal verwaltung zu überwachen hat. Wie dieser Ausschuß sich überhaupt in Ausschüsse gliedern soll, so wird er wahrscheinlich auch mit dieser Ausgabe einen Unterausschuß betrauen, besten Händen dann die elgenkllche Verwaltung deS Gemeinwesens anvertraut werden dürfte. ES kann nicht auSblelben, daß ebenso, wie dle Demokratisch» Partei Leipzigs bereits schlagfertig Stellung gegen diese Be schlüsse genommen hat, auch -le ordnungsmäßige Vertretung der städtischen Interessen sich eingehend damit befassen wird. Wenn die .Volkszeitung' gestern lm Hinblick aus militärische Pläne deS sächsischen KrlegSmlniperiumS schrieb: .Es gibt Dinge, die so p ro- voiierenS wirken, daß der Ruhigste darüber die Besinnung verliert', so kann man da- ohne weiteres auf die famosen MittwochSvefchlllfse onwenden. Wir hoffen zwar, daß -le Stadt verordnetenversammlung über chnen dle Besinnung nicht verlie ren wird, nehmen aber allerdings an, datz sie sich stark provoziert fühlen und daS den Herausforderern aach zu GemSte führen wird. Wahrlich, Leipzig ist in einer wunderlichen .Verfassung'!