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ftbend-ftusgabe 112. ^cchrgaag Nr. 1V4 Haupkschriftleiker: Dr. Everth, Leipzig Mittwoch.den 17?Apxil Verlag: Dr. Neinhold L Co.. Leipzig 1S18 PWeudkele Md WyWete gMWUM aum - S. L. 10. 11. Entwarf eine« Gesetze« gegen die Steuerflucht. li-Boote 16 009 Brutto-Register-To an en feindlichen Hcmdett- jchiffsrauvles versenkt. Der Chef de« Admiralstabe« der Marin«. Stockholm, IS. April. Nach einer amtlichen Statistik wurde die schwedische Handelsflotte im Laufe des ersten Quartals dieses Jahres nm 18 Schiffe und 21 374 Bruttotonnen verringert. Zu Beginn des Jahres umfasste sie 1 031 149 Bruttotonnen und 2512 Schiffe, jetzt nur noch 1 0M 775 Bruttotonnen und 2494 Schiffe. In Wirklichkeit gingen im ganzen 27 Schiffe und 25 731 Bruttotonnen verloren, aber ei« Teil des Verlustes wurde durch Neubauten wieder eingebracht. Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Große« Hauptquartier, 17. April. Westlicher Krregsschauplas Auf dem blutdurchkränkken Kampffelde der vorjährigen Flander «schlacht besetzte die Armee de« General« Sixt v. Arnim Passchendaele und schob auch bei B^ celaere und Ge - luoeld ihre Linien vor. Nördlich, von der Lys erstürmten die Truppen des General« Sieger in den frühen Morgenstunden da« Dorf Wytfchaete, warfen den Feind trotz heftiger Ge- gegenwehr von den Höhen nordöstlich und westlich vom Orte und miesen starke Gegenangriffe ab. Den südwestlich von Wlll- ver g e m in rückwärtige Linien ausweichenden Gegner dräng ten wir über den Douoe - Bach zurück. Bail le ul und die zäh verteidigten Stützpunkte Tap st elynde nördlich von Ballleul und Metersn wurden genommen. Mik starkem Kräfieeinsah versuchte der Engländer, gestützt durch Franzosen, vergeblich Meter en and das ver lorene Gelände beiderseits von Merrl« zurückzoeroberu. Seine Angriffe brachen unter schwersten Verlusten zusammen. Auf dem Schlachtfelds zu beiden Sellen der Somme ent spannen sich heftige Feuerkämpfe, die auch während der Nacht namentlich südlich von der Somme anhielteu. Mazedonischen Front Sn Vorfeldkämpfen in der Struma-Eben« nahmen bulgarische Slotztruppen 155 Engländer und Änige Griechen ge fangen. 2. 3. Der Erste Generalquarkiermeister. Ludendorff. s-W.T.-B.) 18 SW Tonne« versenkt Berlin, IS. April. (Drahlberkchl.) Durch unsere wurden im Sperrgebiet nm England wieder»« Zur Ernr« ung Burians (.) Berll», 17. April. (Drahtberlcht unsere, Berliner Schriftleitung.) In der Donaumonarchie ist wieder einmal da« Unerwartete und Unvorhergesehene Ereignis geworden. Man hat in den letzte« Tagen viele genannt, die für die Nachfolge Lzernins iu Be tracht kämen, aber den Baron Durian hat man bei der Ge legenheit nicht genannt. Immerhin haben wir in Deutschland keinen Anlaß, mit der Wahl unzufrieden zu sein. Vielleicht — kann sein —, daß Baron Durian nicht gerade zu den glänzendsten Erscheinungen der österreichischen Diplomatie gehört, aber er ist ein Mann, der in den Geschäften wohl erfahren ist. Er hat schon währevd des Krieges an der Spitze der auswärtigen Geschäfte gestanden and bringt ein« genaue KeuataiS aller der Problem« mit, die damals die Well im allgemeiuen uud die Mittelmächte im besonderen beschäftigt haben, und die sie zum größten Teil auch heute noch beschäftigen. Vor allem: er ist als zu verlässiger und blludnistreuer Mana befunden worden, mit dem wir schon iu der Vergangenheit gut zosammengearbeitet habe«, uud so auch in Zukunft werden Zusammenarbeiten können. Früher hat man hier uud da gemeint: Baron Durian sei nur das Medium, durch das Gras Tisza vou Budapest aus die auswärtige Politik der ganzen Mon archie reAert hätte. Wir wissen nicht, wieweit diese, zumal in der österreichischen Reichshälste weil verbreitete Auftastung zutrifft. Wenn fie aber zuträfe, brauchte» wir das nicht z« beklage«. Au der bünoms- treoen deutschfreundlichen Richtung der Tiszaschcn Außenpolitik ist zu keiner Stunde zu zweifeln gewesen. Neue Schlacht an der Somme? Zürich, 17. April. ,Ei g « u er D r a hlb e r i cht.) D«, Schwei zer Blättern zufolge weist eine halbamtliche Haoasnote auf den un mittelbar bevorstehenden Beginn neuer, schwerer Kämpfe ,m Somme- gebiel hin. — Im Gegensatz zu anderslautenden Behauptungen s«qi der .Malin', es sei kein Nachlass?» des deulschen Druckes an der West front wahrzunehmen. Di. .Züricher Post' melde,: Der gestrige Hav<^EMsntar zeigt in der Beurteilung der Lage eine ganz auffallende Zurückhaltung- Erfolg der ursprünglich wohl als Adlendungsaktton Suchten dmrftchea Unternehmung au der britischen Nordfront sei überraschend « Der Hauptgrund des deutschen Erfolges hab« wohl 'n «"»" durchaus unrichtige» Beurteilung der ganzen deutschen Angriffslinie g g I« -IM d«I 2<m«« d-o«- Der Einbruch von Armentisres Von unserem militärischen Mitarbeiter. Wie wir bereits in unserer letzten Betrachtung ausführten, mußte üie taktische Auswertung der getrennten, rein örtlichen Einbruchserfolge beiderseits von Armcnticres zum Fall der Stadt führen. Nachdem der Vorstoß zwischen Festubert und Armen tieres am 9. uns bis zum 10. abends den Besitz des gesamten Raumes bis zur Lys und Lawc gebracht hakte und in schnellem Zufassen dann an zahlreichen Stellen Truppen zwischen Armen tiere« und Estaires über den Lys-Kanal geworfen waren, drohte dieser in nördlicher Richtung vorwärts schreitende Angriff die Besatzung von Armentieres im Rücken abzuschneiden. Ganz ähnlich war die Lage unterhalb der Stadt: dort hatte der Einbruch vom 10. uns zwischen Hollebeke und Armcntieres ebenfalls in weitem nach Westen ausspringenden Bogen über Wytschaete und die Höhen von Messines bi« an den Ploegsteerter Wald heran geführt. Auch hier setzte die Zange an, die zur Abschnürung de« befestigten Stützpunkte« dienen muhte. Die« um so mehr, al« der Verlauf unserer Linien zwischen Estaire« und Armentiöre« einerseits und läng« der Straße von dort über Ploegsteert nach Messines anderseits nahezu rechtwinklig zueinander lag, so ein schnellen Fortschreiken der Angriffsbewegung gewährleistend, weil jede der im Angriff stehenden deutschen Linien im Rücken der feindlichen Nachbarfronten flankierend wirkte. So mußte der Erfolg vom 11. ein außerordentlich großer werden. Der Fall von Armentieres konnte nicht ausbleiben! Wenn aber jetzt der eng lische Bericht behauptet, die freiwillige Räumung dieser Stadt sei gelungen, so steht diese Meldung in krassem Widerspruch zu den Tatsachen und zu unserem Heeresbericht. Zunächst wurden in der angeblich von giftigen Gasen so angefüllten Stadt, daß ein län ger« Aufenthalt dort unmöglich war, 3000 kerngesunde Eng länder ohne Verwundete mit ihren Offizieren und 45 Geschützen nommen, und dies — wie unsererseits ausdrücklich fest- tellt wurde — nach tapferer Gegenwehr. 3n glänzendem rm von Süden und Nordosten waren unsere Feldgrauen, wie der unter Ausschaltung der besonders starken Ostfront der Stadt, zum Sturmangriff geschritten, hatten den Ort erobert und dort zahllose Maschinengewehre, große Munitionsmengen, ein ge waltiges Bekleidungslager und viel sonstige« Material vorgefun den. Gleichzeitig war der Kampf von der Lys aus in allgemein nordwestlicher Richtung auf Bailleul und Mcrville fortgeschritten, — überall den Gegner vor sich her fegend, obgleich englischcrseits auf Kraftwagen und mit der Bahn alles herangebracht wurde, was man an der Flandernfront an Reserven verfügbar machen konnte. Natürlich waren die« in erster Linie Infanterietrupp-n, da zur Heranziehung von Geschützen und Munitionswagen die vor. handenen Verkehrsmittel nicht ausreichten. So ist naturgemäß auch im Laufe diese« und der nächsten Tage der feindliche 3nfan- teriebestand sehr viel stärker gewesen als der der Artillerie, wo- durch erneut zutage tritt, wie geschickt unsere Oberste Heeres- leitung mit dem ersten großen Einbruch auf Amiens handelte. Stellt es sich doch jetzt mehr und mehr heraus, daß die Engländer alles irgend entbehrliche Geschützmaterial — besonders an schwerer Artillerie — damals von den übrigen Fronten in den Raum bei derseits der Somme geworfen haben. Dort steht es jetzt im Kampf, von unseren Batterien festgehalten, während man es nörd lich der Lys so nötig braucht. Südlich dieses Flusses hatten sich am gleichen Tage Truppen des Generals von Bernhardt den Uebergang über die Lawe erkämpft und waren auch dort bis an die Höhen von Merville und in das Gelände nordwestlich Bethune vorgestoßen. . , Der große Sprung, den unsere Truppen damit am 11. bei derseits der Lys gemacht hatten, fand am 12. noch eine schöne Auswertung. Bei der Nordgruppe wurde der Angriff über die Höhen von Mcesen und den Steenbach weiter vorgetragen, der Ostrand von Wulvergem erreicht und der stark verdrahtete Ploegsteerter Wald — wieder im Frontalangriff ausgelassen — durch Umfassung von Norden her genommen. Somit entstand hier eine Flankierung des schwierigen BerggelandeS, gegen das die Nachbarqruppc nach Ueberschreiten der Bahnlinie Armen- tieres—Bailleul von Süden her gestoßen war. Fortschritte, dte am 13. noch bedeutend erweitert wurden, da an diesem Tage der Anariss südlich Wulvergem über Neuve Eglise (Nieuwekerke) hin- au7bis hart südöstlich Son Bailleul führte und am 15 durch Er- stürmunq von Wulvergem und der nördlich anschließenden Hohen ich zur vollen Rückenbedrohung auswuchs. Die Trupoen der SüügVenze hatten inzwischen ihren Stoß ,n nordwestlicher und westlicher Richtung vorgetragen. Schon am 1^ hatten sie süd- metklick Bailleul üie Bahnlinie nach Hazebrouck erreicht: nord- wes ch MerviUe waren sie bis an den Ostrand des Waldes von NiAA vorgcdrungen, der, stark verdrahtet und mit Maschinen- aewebren gespickt, zunächst weiterem Vordringen Einhalt gebot. §"dlich de? Lvs wurde die Clarence überwunden und im Vor- dringen aut Bethune nach Erstürmung von Locon der La-Bas ee- Kanal nordwestlich Bethune erreicht. Der 13. brachte auf diesem Abschnitt nur einen größeren Raumgewinn m der Richtung aut HaMrouck, der uns über Morris und Vieux Berquin hinaus auf Die Neuen Steuervorlagen Die Wochen zwischen Ostern und Pfingsten werden schwere Arbeitstage für den Reichstag bringen. Die Beratungen des Etats sind noch nicht sehr weit fortgeschritten. Sie werden noch manche Sitzung erfordern. 3m neuen Reichshaushaltetat ist ein Defizit von 2875 Millionen Earlr zu decken. Dem Reichstag wird also die Aufgabe zufallen, für neue Steuern in einem Umfange zu sorgen, wie niemals zuvor. Die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung" sagte darüber am Dienstag morgen: .Weder die Regierung, die die ungeheuren von dem Kriege und seinen Begleiterscheinungen ver schlungenen Mittel anfordern, noch der Reichstag, der sie be willigen, noch auch die Bevölkerung, die sie aufbringen muß, er warten hier besonders freudige Ueberraschungen.' Die Entwürfe sind inzwischen am Dienstag dem Reichstag zugegangen. Ver öffentlich wurden bisher nur die Titel der neuen Stevern. Der Bundesrat hak nämlich den nachfolgenden Steuer gesetzentwürfen seine Zustimmung erteilt: Entwurf eine« Gesetzes über da« Branntwein monopol, Entwurf eines BiersteuergeseheS, Entwurf eines Weinsteuergesetzes, Entwur eines Gesetzes Mr Aenderung des S ch w e i n st e u e r g e f e tz e s, Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Besteuerung von Mineralwässern und künstlich bereiteten Getränken, Entwurf eines Gesetzes, betreffend Aenderung des Gesetze«, betreffen- eine mit den Post-und Telegraphen gebühren M erhebende außerordentliche Reichsabgabe, vom 24. Juni 1916 (Reichs-Gesehbl. S. 577), Entwurf eine« Gesetzes über die Kriegssteuer der Gesells chafken für da« vierte Kriegsgeschäftsjahr, Entwurf eines Gesetze« zur Aenderung de« Reichs stempelgesetzes, Entwurf eine« Gesetze« Mr Aenderung des Wechsel- stempelgesehes, Entwurf eine« Umsahsteuergesetze«, Schluß -LL^Donmckg