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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.04.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180416010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918041601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918041601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-16
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
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Seite 2. Nr. 1S1. Morgen-Ausgabe Leipziger Tageblatt flieht. dq- Wor^ deS griechischen Weisen findet nirgends so sein Bestätigung wie in Politik und Wirtschaft. Wer also nicht die Absicht hat. der Landwirtschaft künstlich Gegner z» erhalten, der hüte sich davor, alte Streitfragen, die in absehbarer Zeit zu praktischen Auseinandersetzungen nicht führen können, aus theoretischer Streitsucht zum Leben t» erwecken, Er wird der Landwirtschaft ebensowenig einen Dienst leisten, wie die« tentaen der Monarchie dienen, die die Sozialdemokratie aus einen Bvgschemel zur Ablegung eines monarchistischen Bekenntnisses zwingen wollen. Der Eigensinn politischer Parteien verlangt wie der Les Einzelmenfchen eine geschickte Behandlung, die auf ein Schuldbekenntnis verzichtet. Mer mag nach diesem -liege auch vorauüsehen, wie di« Mehrheitsbilduna in einem kommenden Reichstag« auSsteht! Nicht undenkbar ist eS, bah, wenn heute nach rechts und links die Mitlelparteien den Ausschlag geben, der Fort schritt einst das Zünglein an der Mage wird. Eine wahrhaft weit sichtige Politik muh heut« darin bestehen, der Landwirtschaft Freunde zu werben in allen Lagern, nicht Gegnerschaft künstlich zu 'rhalten und neu zu wecken. Die Aufgaben de» Reichstag» Am heutigen Dienstag nimmt der Reichstag seine Verhand lungen wieder auf. Man erwartet von der parlamentarischen Tätigkeit, dafz sie der immer günstiger werdenden militärischen Luge Rechnung trägt, nicht durch allgemeines Politisieren, sondern durch positive Arbeit. Der Slreit, ob die Reichstagsentschliehung vom 19. Juli 1917 überholt sei oder nickt, hat schon Schaden gestiftet. Richt nur die Parteien reiben sich darüber von neuem aneinander, auch innerhalb der Fraktionen häuft sich der Zündstoff, und es be steht die Gefahr, dasi es zu Brüchen und Abbröckelungen der Reichstagsmehrheit kommt. Das wäre sehr bedauerlich. Der Parteienblock, wie er nun mal nach peinlichen Krisen zusammen- yeschweiht würde, ist da, um dringend notwendige Aufgaben zu er- füllen. Auf ihm ruht die Kanzlerschaft des Grasen Hertling. Fallen infolge innerer Spannungen Steine aus dem Gebäude, so ist daS ganz« Werk gefährdet, ein Luxus, den man sich nicht während einer den Erdball erschütternden Entscheidungsschlacht erlauben kann. Wäre es da nicht geratener, den ganzen Streit üb«r di« Resolution vom 19. Juli auf sich beruhen zu »assen? WaS wert voll an ihr bleibt, läßt sich auch in neuer Form der neuen Lag« gegenüber sagen. Aber es wäre ein Fehler, jetzt im Reichstag viel über Krieg und Frieden zu sprechen. Man verliert nur di« Zeit sür die positiven Leistungen des Parlaments. Die Regierung hat am 22. Februar durch den Mund deS Herrn von Payer darauf hingewiesen, auf welchem Wege «in« -rspriehliche Zusammenarbeit mit der Volksvertretung beretlS ungebahnt sei und welche Ausgaben noch devorstehen. Auf dem Gebiet des Vereinsgesetzes, de» Militäraesetzbuchel und der Schutz hast hat der politische Mille der Parteien etwas durchgeseht, waS nur nach Ileberwindung starker alter und neuer Widerstand« zu erreichen war. Die Tragfähigkeit und Druckfestigkeit der RrichS- tagsmehrheit bewährte sich und läßt hoffen, daß sie auch den wei teren Anforderunden gewachsen sein wird. Diese Anforderungen sind erstens der Gesetzentwurf über Arbeit-Kammern, zweitens die Reueinteilnng der ReichstagSwahlkrelse in Verbindung mit einer teilweisen Einführung des Verhältniswahlrechts, drittens die Aufhebung des ß 153 der Reich-gewerbeordnuna. Dazu kommen noch die Entwürfe eines Gesetze- zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten und gegen die Verhinderung -er Geburten. Das ist bas kleine, das nächste Programm. Das große, überaus weittragende und verantwortungsvolle Programm siebt noch aus. Es ist verständlich, daß zuerst daS Er gebnis der achten Kriegsanleihe abgeworset werben soll. Aber dann wlrb män rasch an die Finanzausgabe herankreren müssen. Auf 2875 Millionen Mark schätzt man die Summe, dlacker-Aa-chs- hauShalt für das jetzige Ltatslahr zu seinem Ausgleich bedarf. ES ist der größte Bedarf seit Kriegsbegtnn. Ueber di« neuen Ein- nahmequellen, die dafür erschlossen werden müssen, fehlt noch da übersichtliche Bild. Die vereinzelten Anregungen und Betrach tungen müssen sich zu Vorschlägen verdichten, und es wäre aut, es entspräche der stärkeren Heranziehung der Parteien zur Re- gierung, wenn man nicht alles Heil von den amtlichen Entwürfen erwarten wollte, sondern selbsttätig mit eigenen Gedanken vor- ginae. Die Aeichstagsmehrheit könnte ihre Lebensfähigkeit und DasetnSnotwendigkeit gar nicht besser erweisen. Die Konser vativen auf der einen und die Unabhängigen Sozialisten auf der andern Seite sind wahrlich keine bequemen Widersacher. Sie wollen dl« Zwietracht in der Reichslagsmehrheit. Sehen sie aber Geschlossenheit und unbeugsamen Willen, so werden sie sich eher anbequemen. Dabei werden alle Parteien gewinnen, und die Würde deS Reichstags in dieser Zett unerhörten Geschehen- dleibt gewahrt. * Ponr t« ««rite. Der Reichsanzeiger' meldet di« Verleihung des Eichenlaubs zum Orden Pour l« mörite an die Generalleutnants von Lonta, Fretherrn von Lüttwth und an den Oberstleutnant D. Brvchmttller. Die Verleihung des Ordens Pour le msrit« an den Generalleutnant Ritter und Edler von Oetinger, an den Kapitän leutnant Horst Fretherrn Treusch von Buttlar-Bran- Teufels und an den Leutnant der Reserve 1l d et. Die Kostenordnung für Rechtsanwälte und Notare Zweite Kammer lDrahtderlckt unserer Dresdener S ck r i s t l «t t u n g.) (sö. Sitzung.) Dresse», 12. April. Am Regierungstischc: Staats,nintstrr Dr. Nagel. Präsident Dr. Vogel eröffnet die Sitzung um 1L2 llhr. Auf der Tagesordnung steht die allgemein« Vorberatung über das Dekr-1 Rr. 3t (Gesetzentwurf der Aenderung dsr K'ostenordnung fär di« Rechtsanwälte und Notar«), Abg. Vor« (Kons): Meine Fraktion ist mit der Vorlage «inver- standen, denn die allgemeine Teuerung trifft die Rechtsanwalt- schoft ebenso schwer wie all« anderen Berufsstände. Adg. Helbt (Soz.i: Wenn meine Freunde in Anbetracht der Kriegs teuerung ihre Bedenusn gegen die Erhöhung der Gebührensätze zurück stellen, so knüpfen sie daran dir Erwartung, daß die Anwälte die Lage thr«r Angestellten aufbrssern. SS sollt« ein Ausschuß aus An- gestellten gebildet »erden, der mit den Rechtsanwälten darüber verhan delt. In Berlin haben di« Rechtsanwälte von sich aus einen solchen Au-schuß gebildet. Abg- Dr. Zöphel sNatl.): Meine Fraktion steht der Vorlage sym pathisch gegenüber. Redner weist nach, wie schlecht die Ein kommen-Verhältnisse der Anwälts sind. Lin großer Teil hat noch unter .Ml) .st Einkommen jährlich, und «in wesentlicher Teil er. reicht roch nicht SWO st. ES ist ihnen aber nicht möglich, wie es sonsttqen geschäftlichen Unternehmung»,, möglich ist, die Unkosten auf die Kunden umzulegen, weil die festen Sätze der Gebührenordnung die» yerhlnder- ten. Infolgedessen sind die Rechtsanwälte auch bei der Entlohnung der Angestellten beschränkt. Menn di« Vorlag« auch nur für di« Krtogs- dauer Geltung hat, so könnten doch noch einige Aendervngen getroffen werden. Redner beantragt schließlich, die Vorlage an die Gesetz- gebungsbeputalion zu überweisen. Abg. Dr. Spieß (Kons.) legt ebenfalls dar, datz di« mißlich« Lag« der Rechtsanwälte es diesen nicht gestattet«, ihr« Angestellten immer so zu entlohnen, wie sie es selber gern« möchten. Jufstzminister Dr. Nagel: Ich begrüß« es, daß bi« Vorlage ein« so freundlich« Aufnahme aus allen Seiten des Hauses gefunden hat. Tat sächlich ist die Lage der Rechtsanwälte schlecht und bedarf dar Besserung. In h«r Deputation werd« ich auf all« Anregung«« im einzelnen etngehen. Der Zuschlag von 22 v. H. gegenüber de« reichs rechtlichen von -iO v. H. ist deswegen vorgeschlagen, well hi« reich-recht- ilchen Sätze au- dem Jahr« 1SS9 stammen, hie Sachsen- aher au- dem Jahre iSOt». Mit der Beschränkung d«r G«ltung-daver der Vor- lag« auf di« Kriog-zeit soll gerade wie im Reich« zum A»-drvck gebracht werden, bah «ine durchgreifend« Neuordnung »icht auf di« lang« Bank geschoben »erden soll. Der Minister schließt mtt d«. Hoffnung, daß au- den Deputatton-beratungen ein allseitig befrie digendes Ergebnis h«rvorgeh«n «erd«. Die Vorlage geht an dt« Vesetzgebungsdeputation. RUttwoch 12 llhr: Rechenschaft-fachen, Etat-Kapital, Nachtragsetat. Schluß gegen HS Uhr. * Staotsmtnlster Graf Mtzttz»« von Eckstäkt, der bekanntlich augenbltckUch in München wellt, besichtigte am Sonntag unter Führung des Reichsrat«- von Miller einen teil der Sammlungen de- Deutschen Museums. Gestern morgen bestchttate Graf Vitzthum in Gemeinschaft mit dem Ministerpräsidenten von Dandl und dem Staat-Minister von Brettretch Einrichtungen Ker Münchener Fleischversorgungsstelle, die auch vielfache Beziehung«» zu Sachsen unterhält. Am späteren Vor. mittag würbe «r vom König Lud»ig empfangen. AD«ts Friedrich Auairft» Dank a« seine Sachse« Ogg-tzem, 15. April. (Drahtbericht.) Seine Majestät der König i-on Sachsen hat dem Kommandeur der 241. Infanterie- b 1 vtston nachstehende- Telegramm gesandt: Der Oberkomman-ierende meldet mir, daß die Division sich unter Ihrer vortrefflichen Führung «ähren- der Tage vom 8. bis S. ausgezeichnet geschlagen und ihre Aufgabe voll erfüllt habe. Ich spreche d«r Division hierfür meine vollste Anerkennung und meinen besten Dank aus. Die LederfLtzrrmg der -eeresarrgehörigerr i«s Wirtschaftsleben V«st«, Id. April. (Drahtbortcht unserer Berliner Schriftleitung.) Die grundlegenden Vorarbeiten für die spätere Ueberführnng unserer Heere-angehörigen insWtrt- schaflsleben sind abgeschlossen. Ei« erfolgten im engsten Zusammen, arbeiten der Reichs- und Staatsbehörden und der matzgebenden In- stanzen des Wirtschaftsleben-. Gerade di« wichtigsten Aufgaben der Arbeit-Vermittlung sind btt in- einzelne mit Abgeordneten, Fachkennern des Ardelk-nachweises der Arbeitgeber und Arbeitnehmer beraten word«n. Die näheren Bedingungen «erden bekanntgrgeben werden. Es ist daher empfehlenswert, sich durch keine unrichtigen Nachrichten beunruhigen zu lassen. Di« Heeresverwaltung wird zu einem geeigneten. Zeitpunkte die lleberführung ins wirtschaftliche Frtedentleben ebenso vorsorglich und glatt zur Durchführung bringen, wie seinerzeit die gegen- teiligen Maßnahmen aus de« Wirtschaftsleben des Friedens in den Kriegszustand. Musik Leipzig. lS. April. Kammermnsikabend von Ann, Sisei«. Vielleicht ist dies« Schweizerin ein bißchen verwandt mit dem Geschlecht des wackeren Winkelried? Denn wie er den Eidgenossen eine Gast« bahnte, so versucht« fie gestern zwei Zeitgenossen Bahn zu machen. Und der groß« Erfolg belohnt« den Mut des Frl. Anny Eisele, die sich mit dem Fiedemann-Ouarteit zn solch löblichem Beginnen zusammengetan hatte. Es gab zwei wertvolle Erstaufführungen. Ewald Strähers, des Kölners Fis-Moll-Klavierquintett ist ein relativ kurz gefaßtes Werk. Zwei breit ausgeführte Lcksähe umschließen einen mittleren, der in un mittelbarer Folge zwei Episoven, drn langsamen Satz und das Scherzo, tn scharfen Kontrast bringt, ohne jedoch den ideellen Zusammenhang auf- äuheben. Dl« Sätze selbst steigern sich gefühlsmäßig nacheinander, und über dem Ganzen schein! ein gewisser Abglanz froher Jugendlichkeit zu liegen. Sträßer ist ein echter KammermosikuS. Sein Stil entspricht der Gattung. Interessant sind seine Themen; fern von Abstraktion ihr« Erfindung; plastisch ihre Bildung und von großem Reichtum die poly phon« Gestaltung und Durchführung. Die Sätze atmen leibhaftiges Leben, unb nicht einem merkt man die an sich strenge und fleißige Arbeit rm Da» Quintett ist rüdem von bedeutender Klangkraft erfüllt — alle in altem »iede, ein« sehr erfreulich« Bekanntschaft. — Der Name des Brünner Komponisten I. V Mraczek taucht« zuerst aus dem Gewand- bausproqramm aus. Arthur Nikifch verhalf der geistvollen Orchester- burleske in Vartationensvlm .Max und Moritz' damals zu ent schiedenem Erfolg. Demnächst wird dieses Tonsetzers Oper .Aebelö' "usgeführt, und in wenigen Tagen gilt es, im Kaufhaus« Fragmente Kiner Lyrik kennen zu lernen. Als Prolog zu alledem darf Mraczeks V.s Dur-Klavterquintett gelten, das gestern gleich jenem von Sträßer einen vollen Erfolg davontrug. Mich dünkt, es sei Zeit, sich mit diese« Tonroeten allmählich mehr zu befassen. Sein Quintett stammt «i» dem Jahre Ms. Ist als» »in Jvg«ndw«rk. aber eins, da- schon di« ansteigend« Linie der SchaffeKden vermuten läßt. Der Künstler arbeitet« hier «n- besangen und folgt« im besten Sinne naiver Empfindung. Alle- «ft Klar Übersichtlich. Die Sträher etwa den Norden, so repräsentiert Mraczek den Süden. Dl« Homophonie überwiegt das polyphon« Mcment, die Melodie liebt wette Bogen, und olle Instrument« «Awtckeln viel sinnlich schönen Klangreiz. Weicke Tonarten werden bevorzugt (z B. die .Legend«' in Leo-Du»). öi: Leidenschaft stürmte ebenso.häusig empor »,e da« Gefühl gern auch in Ruhe verharrt. Entzückend nimmt sich da» sehr kapriziöse Scherzo auS. Mancher möchte wohl den Komponisten beneiden um diese feinen Einfälle an Melodie und Metrik. Isi s auch recht oer- zwickt, so wird es dock nie grotesk. Auch als Hormoniker und Rhyth miker ist Mraczek sein eigner Herr, der sich aber danach noch ganz wesentlich entwickelt hat. Ich glaube, Mähren und Tschechen lieben sich nicht gerade schwärmerisch, ober etwas von böhmischem Einschlag meine ich doch hier und do gemerkt zu haben; keine Kopte, aber mal eine Wendung hin zu den benachbarten rot-weißen Grenzpfählen, oder eine kleine dialektische Annäherung. Was ich in Ansehung eines Anton Dvorak, des tschechischen Brahms, für kein Verbrechen halt«. Frl. Anny Stsele hat sich zu einer vortrefflichen Kammermusik spielerin entwickelt. Am Blüthner hielt sie der männlichen Uebermackt wacker Widerpart und verstand sich mit den Herren Fiedemann, Dro- batschewski, Kropt und Sokom aufs beste. Sie wußte sich ebensowohl anzupassen, als nötigenfalls das Regiment an sich zu reißen. Mit den Herren Fiedemann und Rudolph (Leipzig) spielte die Künstlerin zu Be ginn de- Abends das SS-Dvr-Trto (mit Horn) von Brahms. Auch hier fand stcl alles mit künstlerischer Erfindung abgewogen, und da- kammer musikalisch« Element geb den Ton an. Von außerordentlicher Wir- kung war. ohne Einschränkung im Ganzen zu sagen, die außerordentlich poetisch« Wiedergabe det Adagio, eines LonbtidrS nach LönS oder All- mer-, di« bewies, daß auch ber Geiger zu dem so ernsten deutschen Meister in enger geistiger Fühlung steht Der musikalische Ertrag de- Abends war bedeutend und die Zu hörer er»iesen sich dafür in hohem Maße dankbar, denn st« nahmen starke Eindrücke mit blnweq. Prof. Eugen Segnitz. Tzprefftorrtßtsch« Krmß. In d«r 'gestrigen Besprechung muß es ^vhplioplasttsch«' (nicht psychtoplastische) Kunst heißen — im Gegensatz zu .tdeoplostischer". TheaterchrontK. .Diskretion — Ehrensache', ein Schwank von Le» Kastner, erlebt« »m Hamburger Lhalia-Theater eine erfolgreiche Uraufführung. Anläßlich der I« hresoersanunl«», der G»s«Isch»st der Frernrd« Ker Dentscho» Väsheret am 22. März 1918 wurde eine Ausstellung von besonbers »ertooiten Werken, von Vorzugs-, Lnr.ro- unb Vivat drucken oerewftotte». Neben wissen'äresckcken Werken, großen Mappen- und Tafelwerken in kostbarer Ausstattung lagen bi« Hyperton. -rucke, die Drucke für die Hundert vnd Kundertsänfztg, bt« Dreianqel- Dienstag, 16. April 1V18 Zur Landung in Wladiwostok Ha«g, »2. April. (Utz D,»ht-o,tcht.) Hollän-o». bt« «s Amerika komme», erzähle», in Washington und Re» T»rb betzwWle man, daß der Plan einer Landung in Wladl«»-lok k«t«t»egs in Japan feibst entstaube«, sondern im Versailler Krieg-rot zuerst be sprochen »»rd«, sei. Der Kriegs»«« hob« sich la bi«f«r Angelegenhei« mit b«n »«rfchtedcnen russisch«, Gesan-te« ans ber Zarenzes« nn» mit bem ehemaligen Mochlh«ber Kne»ski «useinandergeseht. Diese seien all« darin einig gewesen, daß eine Landung der Ententetruppen das einzig«. Mittel wäre, der Auslösung Rußlands »»»-»beugen. Die russischen Vertreter hatten «ber manch« Schwierigkeiten gemacht. So -ab« ber Sohn von Kerenski» Sekretär, Saskiee, erklärt, daß ein lapanischer Einbruch genou so schlimm wär« wiy «in bevtscher Einmarsch Rußland könne sich nur unter ber Bedingung mit einer j«p«nifchen Landung einverstanden erklären, wen« Amerika eine Garantie -«für übernehmen würbe, bah es sich nicht um «in« bauernde, sonder« nur «m eine zeitige Besetzung handeln würd«. Dazu fei es «ölig, daß vorher «ine Abordnung amerikaaischcr Arbeiter nach Rußland kommen würde, um sich über bi« Besetzung au-zusprechen. Mit Dtplom«le» »der Senatoren, au» denen seinerzeit die Abordnung des Senators B»pl zusammengesetzt war. sei Rußland keineswegs gedient. Amerikanische Blätter, wie „New Bork Herold' heben «bensads hervor, datz die Initiative nicht völlig in den Händen Japans liege. Das Blatt schlägt vor, Roosevelt al- Leiter einer Expedition zu er- nennen, d« dieser da- volle Vcrtrauen Rußlands und Japans genieße, scktde« er den Frt«b«n zwischen Rußland und Japan in Portsmouth herbcigesuhrt habe. Amerika soll dieser Expedition 100 WO bis Ädftvü Mann mit Kaoalierie und Pionieren anweisen sowie eine halbe Milliarde Dollar zur Verfügung stellen. Diese Truppcnmacht werd: zusammen mit Japan landen, und seine Streitkräfte würden vielleicht genügeu, die transsibirische Verbindung wiederherzustellen, di« rassische Republik kräftig zu machen und Deutschland zu zwingen, sein« Zer stüchelung-plän« Ruhload« auszogebrn. Dadurch »erd« auch der Druck auf dl« Westfront verringert. Die Absendung der Truppen »ach Ruß land werb« Amerikas Hilfe an der Westfront nicht beeinträchtig?», da bl« Verbindung mit Aste« saft gefahrlos sei und japanisch« Transport, schiff« so»i« olle anderen Hilfsquellen Japan zur Verfügung stünde«. Eine Schwenkung Japans? D Berlin, IS. April. (Drahtb «r. unser, r Berlin«» Schsts Heilung.) Der Rücktritt de- japanische« Außenministers M »to » » ist vielsach als eine Schwenkung ber japanischen Politik an gesehen worden, da Motono als Anhänger einer großzügigen japanischen JnlervcnlionspoiUik in Sibirien gilt. Rach de« in Berlin vorliegenden Nachrichten scheint »ine Neuorientierung ber japanische« Politik sehr wahrscheinlich. Schldoharos Ernennung dürft« aber auf de« Wunsch Japan» zuräckzoführc« sein, mit Amerika gut« Beziehungen aufrecht- zuerhalleu, wo der neue Außenminister jahrelang als Vertreter Japans tätig war. Feindliche Kriegsberichte Englischer Heeresbericht vom 1s. April, vormittag-. Nach schwe rem, den ganzen Abend andauerndem Kampfe wurden starke, gestern nachmittag vom Feinde von Meteren bis Wulverghcm vorgetriepen« Angriffe zurückgeschlagen. In den ersten Nachtstunden griff der Feind wiederum bei Neuve Eglise, und zwar zum dritten Viole an diesem Tage, an und wurde abermals zurückgeschlagen. Außer den bereits gemeldeten Angriffen machte der Feind gestern abend einen ent schlossenen Versuch gegen unsere Verteidigungslinien in Gegend Festu- vert, er wurde zurückgeschlagen. An diesem Teile der Schlachtfront nordwestlich von Locon wurden zahlreiche feindliche Truppenabteilungen während des Abends aus kurze Entfernung von unserer Infanterie und Artillerie wirksam unter Feuer genommen. Am Ende dieses Tages ununterbrochener Kämpfe und häufiger Anstürme, von denen viele mit großer Stärke unternommen wurden, wurde gemeldet, daß unsere Linie an der gesamten Lys-Schlachtfront intakt ist. Es wird gemeldet, daß die feindlichen Verluste während des gestrigen Kampfes äußerst ernst (?) gewesen sein müssen. Im Lauf« der Nacht wurde der Kamps bei Neuo«' Eglis« wieder ausgenommen. Heute früh erneuerte der..Feind sein«, Angriffe in Gegend Bailleul. Der Kampf dauert an dieser Front an. Englischer Berichr vom 1s. April abends. Am Schlüsse eines viel- stllndigen, hartnäckigen Kampfes, der in der Nacht und heute früh um Neuve Eglise tobte, blieben unser« Truppen tm Besitze deü Ortes. Di« Angriff« deS Feindes in diesem Abschnitt wurden mit großer Ent- schlossenheit vorgetrieben. Sein« Verluste waren durchweg schwer. Tagsüber erneuerte der Feind seine Versuche, in den Besitz des Ortes zu gelangen; der Kampf dauert an. Lin Angriff, den der Feind heute am frühen Morgen bei Bailleul unternahm, wurde von unseren Truppen zurückgeschlagen. Ein anderer feindlicher Angriff, der später bei MerrIL unternommen wurde, war gleich ergebnislos- Am Vormittag versuchte die feindliche Infanterie auch nordwestlich Meroille anzu- areifen. Sie wurde von unserer Artillerie erfaßt und zerstreut. Bei Albert entfaltete di« feindliche Artillerie heute größere Tätigkeit. Ans der übrigen Front ist nichts von besonderem Interesse zu berichten. Französischer Heere-bericht vom 11. April, abends. Der Tag war nur durch wechselseitig« Beschießung an einigen Punkten der Front be zeichnet. ES fand kein Infanteriegefecht statt. Französischer Heere-bericht vom 12. April, nachmittags- In der Gegend von Hangurd führten die Franzosen eine Elnzrlunternehmung aus, die vollkommen glückte und uns etwa 10 Gefangene einbrachte. Seit dem 12. April machten die Franzosen 120 Gefangene in diesem Abschnitt Zwischen Montdidier und Noyon, in d:r Champagne und südlich Mont Letu gestatteten mehrere Handstreiche den Franzosen Sc- fangene einzubringcn. Deutsche Angttffsoersuche nördlich des Chen,in dcs Dame-, südöstlich Corbeny, bltebrn ohne Erfolg. Zeitweilig aus sehende Beschießung an mehreren Stellen der Fron». drucke, die Daphntsdruck«, deutsche Musterdrucke von Ohle in Düssel dorf, die Ausgaben der Ernst-Ludwig-Preffe in Darmstadt und der Bremer Presse, die Prospero-Drucke, die Rudolsinischen Druck«, Ver- öfsentlichungen der Maximilian-Gesellschaft und der Donnerstags.Ge sellschaft aus; daneben «ine große Fülle von Luxusausgaben der klassi schen Literatur, der neueren und neuesten Prosa und Lyrik und von Zeilschrtften die vollständige Reihe der „Blätter für die Kunst', .Das neue 'Pathos' und der .Mars-ds". Die Ausstellung befindet sich tm Ausstellungsraum der Deutschen Bücherei und kann noch während des Monats April vormittags zwischen 11 und 1 Uhr von Bücherfreunden besichtigt werden. Rene Mitglieder der preußischen Akademie der Wissenschafter». Der Historiker Geh. Oberreglerungsrat Prof. Dr. Paul Kehr. Ge- neraldtrektor der Staatsarchive und Direktor des Geheimen Staats- archivs, sowie die ordentlichen Professoren an der Berliner Univer- sität Geheimräte Dr. Ulrich Stutz, Direktor des kirchcngeschichtlichen Seminars, Dr. Emst Heymann, Direktor des Seminar- für deut sches Recht, und Dr. Michael Tanal. Direktor de- historischen Se minars, wurden zu ordentlichen Mitgliedern der philosophisch-histo- rischen Klass« der preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt vnd bestätigt. Für Geh. Koasistoriatra» Protestor Dr. Friedrich Loofs. Ordinartvs dcr Kirchcngcschichie an der Universität Halle, haben seine Freonde und Schüler aus Anlaß seine« 00. Geburtstage« am 19. Juni 191S ein« besondere Ehrung geplant. Der bekannt« Z.iber «iecoaorcu» -er Wittenberger Fakultät', mit seinen eigrnyürdiqen Eintragungen der alten Wittenberger Lehrer, ein Urkunde»duct, allerersten Ranges, «in« glänzend« Sammlung von Rcsormaloren-Au.oarnpben, soll dem Ge lehrten zu Ehren, zunächst teilweise, lithographisch vervielfaltigt «erde». Beiträge sind möglichst bit 1. Mai an Geh. Konststortalrat Professor Dr. Gerhard Ficker in Kiel «lnzusenden. Bet Zeichnung von min- dcsten- 10 wird gleichzeitig ein Exemplar, das dl« ersten sä Setten umfaßt, erworben, bei genügender Zeichnung von mindestens ?ß ist di« Herstellung der ersten Hälfte bis Seite ISO gesichert. Literarisch« Mitteilungen. Im Verlage S. Fischer, Berlin, ist eben ein neues Drama von Georg Kaiser .Frauenopfer' ols Buch erschienen. — Wie uns mttaetetlt wird, ist in Leipzig — Zürich—Wien ein Verlag .Amalthea' gegründet m n, der sich zum Hauptzweck die P.opagiernng junger Autoren seist. C» er scheinen dieser Tage von mindest«- einem Dutzend ?ika 12 Werke, meist schöngeistiger Richtung. Mit« die W Gras ( j»h p< wärst» -I .' e p t < irgend« U< Zeit«»! Gras«, Funkst verhau in Bei denen p "r,v« daß Ez aespteli werben mürbe» Dageg« Umslan der F .schrille bcsser i Verhör icgsblo raschen söhruw Blatt ' somit i angeno W tigen < A i»g. T Mann« c.>rt, v lichki werde. Kä meldet i ner w« ö'lemen i eUe Politik -D, er imm Wiener iön los Kaiser büßen. rcich-U könne. ! rnmpl reich w Briese; B' ndni worden Ausein V Karl der CK wehr, i der UN, Wind B« Clem Presse o Ocu Einige öings ( srogc >i blieben schreibe liegen von Oe cieleuä sein. — ö,scntlk ünlerh« Diplom, gemacht inan dü Fühluw Be wie di Ezcrnin tierte pella die Frl Notiveu Becösse 3 Pr, gestern Um 9 der nrb Dr. K i le.iungr was An d>e List bestig a ! ii n g < Frröino enstalte! Meng« die ve, Gans', stralion Adgeori an dem wurde r der W« L Tb X eil k
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