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L. Veilage. Sonntag, 7. April 1S18 Leipzig »«b Umgebung VevvlLernngspolttit non einst DSrttr lend er- Lezeich- t4. Lausen. erhält '-Zehn, Grand) erhand d jeder >ic sind spielt erlrert: IZ den nlichcr ittmer, llunkc- lerner, uaustc schein, rn in jreiber Halle, Unter 'rofsiz. lde. e. Nach jede« Krieg« ist BrvSlkenmgspolUik a«tri«d«a »«chaa. Davon wird aach das derzckttg« Bölk«rrw»«n «tt setuar beispiellos«» Mensch«n»«nichtun- k«tn« Ausnahoc« mach«». D«w Reichstag« -ab«» bereits di« ersten bevvlkerungspot! tische» Gesetzenttosrf, voraeiege». weitere werden in allernächster Zett folgen. Da liegt «4 nur allzunahe, di« entsprechenden Mahnahmen aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen und Siebenjährigen Kriege zu betrachten. Vergleicht man doch auch in so manch anderer Hinsicht diese beiden großen Kriege mit dem gegen- wärtigen. Angesichts der nach dem Dreißigjährigen Krieg« drohenden Lnt- vdikerrmg der deutschen Staaten — die Menschenzahl verminderte sich von 17 Millionen auf 5 Millionen — mußte eine übernormale Be- uölkerungsvermehrung angestrebt werden. Der bekannteste deutsche ökaatsrechtslehrer jener Zeit, v. Seckendorfs, wollte denn auch die Staatsmacht bewußt für die Volksvermchrung eingesetzt wissen. Ihm ging der. Zweck der Gesetze dahin, «daß der leuke und nnterthancn viel und dieselben auch gesund und als» zu ihrer Verrichtung taug lich und geschickt seyn mögen'. Ilm dieses Ideal zu erreichen, vertral v. Seckendorfs eine Reibe sozialpolitischer Forderungen, so vor allem hygienische Schutzmaßnahmen, insbesondere die Verbesserung der Geburtshilfe, die Beschaffung .lüchiigcr' Nahrungsmittel und dle Fürsorge für arme und notdürftige Menschen. Andere Zeitgenossen sahen gleichfalls in der Menge des Volkes dis Wurzeln der Macht und deS Reichtums eines Staates: sie forderten u. a. eine kräftige Siedlung-- und Wohnungspolitik. Um schon auf direktem Wege eine schnellere Bc- völkerungsvermehrung zu erzwingen, wurden die absonderlichsten Ehe gesetze erlassen. Die Vielweiberei wurde als , daS souveränste Mittel, ein Land zu peuplieren', angesehen. Sodann wurde allen männlichen Personen unter 00 Iahren der Eintritt in die Klöster verboten. Den Priestern und Pfarrherren, soweit sie nicht durch ein klösterliches Ge lübde gebunden waren, wurde die Heirat erlaubt, igensteucrn für beide Geschlechter wurden vielerorts cingesührt. Die Iuden dagegen muhten, «um ihre Vermehrung zu verhindern', außer ihrem Schuhgeld noch ein« hohe Verchelichuiigssteuer entrichten. Durch die Regelung der Gin- und Auswanderung erreichte Brandenburg-Preußen einen doppelten Zweck. Erstens die Vermehrung der Bevölkerung, zum andern aber di« Urbarmachung weiter Landstriche. Mährend der Große Kurfürst Hugenotten und niederländische Ansiedler ins Land rief, bot sei» Enkel Friedrich Wilhelm I. den 17 000 vertriebenen Salzburgern ln Preußlsch-Lltauen eine Freistatt. Durch dies« Innenkolonisation soll sich Preußens Bevölkerung bis zum Iabre 1740 um etwa 600 000 Menschen, gleich 25 Prozent der Gesamteinwohnerschast, vermehrt haben. Friedrich der Große, der Vater der drei Schlesischen Kriege, setzte, um der in seinem Lande eingekretenen Bevölkerungsvcrmindcrung zu be gegnen, die AnsiedlungSpolitik tatkräftig fori. Daneben half er aber auch durch allerlei Lockmittel der Volksvermehrung nach. Als er nach dem Siebenjährigen Kriege die Zahlenlotterie .zum guten Fortgang der Mauvfakturwaren' einführte, bestimmte er, daß bet jeder Ziehung fünf armen, im Lande geborenen Mädchen zum Zwecke ihrer Verheiratung eine dar« Aussteuer von 50 Talern ausgezahlt werden sollte. Di« BevölkerungSpolitik der Gegenwart bewegt sich bekanntlich mehr auf sozialpolitischem und hygienischem Gebiete. Es fehlt aber auch nicht an Reformern, die die «Populosttät' mit ähnlichen abstrusen Ehe gesetzen auSbrelten wollen, wie es besonders nach dem Dreißigjährigen Kriege der Fall war. Ob sie hiermit Erfolg haben werden, ist bei dem gesteigerten moralischen Empfinden unserer Zeit wohl noch fraglicher als dazumal. Denn wir erfahren nicht, daß jene Ehegesetze immer zur Nutzanwendung gelangt sind. DaS beste Mittel zur Erhaltung unserer VoUrSkraft dürste darin liegen, daß man solide Grundbedingungen schafft, auf denen sich unser Geschlechtsempfinden gesund entwickeln kann. * Das Elfen,« Kreuz r. Klaffe erhielten die Postboten Max Fischer (Gefr. d. Res.) und Hugo Streu bet (Feldpostitlion). Leipziger Tageblatt * SobUckm». Das hiesig« Besatz- und Spitzenhaus Ant»nO«hl«r Aachs, könnt« vor elntg«n Lasen auf ein ttOjährtget Bestehen zurück- btickom Dor atlttnig« Itthador der Firma, H«rr Paul Weigel, ficht sott Ausbruch dos KrsogoS tu» Feld«. * Dlouffjudllar». Dor Bahnhofsvorsteher Kurt Singer HM dar Bettiabsbtreklivn Leipzig II und der Slsenbahnaffiftont Ernst Blumo beim Hauptbahnhof Leipzig konnten ihr 25 jähriges Dienstjubiläum d«- gehen. * Von der Klejumess«. Auf dem Meßplah am Frankfurtcr Tor nimmt am heuttgcu Tage die Kl « inmesse ihren Anfang. Sie zeig!, besonders was di« Schaumekse aubelangl, eine gut? Beschickung. Hin gegen sind die Reihen der Verkaufsbuden erheblich gelichtet. Das hak der Krieg so mit sich gebracht. Hoffentlich führt diese erzwung'ne Konzentration, die ja zum großen Teil auf Wo.reninougel zurück- zusühren ist, dazu, daß die erschienenen Händler einen guten Absatz verzeichnen können. * Keine Fleischspeisen ohne Marken! Infolge Verordnung des Reichskriegsernährungsamtes werden jetzt wieder besonders strenge Nachprüfungen in den Gastwirtschaften vorgenommen, ob etwa Fletsch, das markenpflichtig ist, ohne Marken erworben oder an die Gäste ohne Marken abgegeben wird. Jeder Wirtschafts inhaber befolge daher genau die bestehenden Vorschriften, da jede Zuwiderhandlung hohe Strafe und strenges Einschreiten gegen die Wirtschaft nach sich zieht. * Zur Kaffee-Ersahmittelanurelbung. X Pfund Kaffee-Ersatzmittel wird zugeteilt auf den Teil mit dem Aufdruck «24.2, ^(krppen. L Vordr. Rr. 1' deS Kopses der Brotkarte 24,2 (nicht 24,!) für Erwachsene und auf den Teil mit dem Ausdruck «K. 24,2, Wappen, 1918' des Kopfes der Brotkarte 24,2 (nicht 24,1) sür Kinder. Der Teil des KartcukopfeS, der Namen und Wohnung der Haushaltung trägt, ist an den Brotkarten zu belassen. Bet der nächsten Kartenverteilung wird für die folgenden Kaffee-Ersatzmitteivertctkulgen ein« besondere Kaffee-Ersatz- ml ttelkart« zur Ausgabe kommen. Bedarfsanmeldungen, di« bis Dienstag, den 9. April zu erfolgen haben, bürten nur von den Ge- schäften mit Schild «Verkaufsstelle für Kasfee-Ersatznuttcl gegen Mar- nen unter städtischer Aufsicht' entgsgengenommen werden. Den für die Kastee-Ersahmittelverteilung nicht zugelassenen Händlern ist verboten, etwa durch Vermittelung eines zugelassenen Geschäftes Marken zu be liefern. * Krlrgsausschuh soztattäUger Vereinigungen. In verflossener Woche wurden insgesamt 36 595 Mahlzeiten verausgabt, und zwar: «Deutsches Haus' 7715. «Italienischer Garten' 1924, «Lrcelstor' 1728. Reustädter Gasthof 3323, .Golden» Säge' 9594, Zschocherlche Straße 71, L.-Plagwitz, 2989, Kanzlerstrahe 29b, L.-Lindenau, 1486, Hofer S!raßr2, L.-Stötteritz, 2601, «RetchShalle»' 1395 und .Kuchengarten' 3862 Mahl zetten. Außerdem ln der MlttelstandSküch» lm «Deutschen Hans«' 8260 Mahlzelten. Nr. 17V. Sornrtags-ArrsgDde. Sette S Nittsbefchlüsie vH, Audeuke« Lr. Ott» Gewalt. Vor «ntrttt tu ble To-eck- ordllimo -ab Lsr Vorsitzen-« der tiefen Trauer Ausdruck -der dat Hinfckeiden det OberollrgermetsterS a. D. Geheim«» Ratet Or. jur. et mect. b.c. Georat und gedachte tn tiefer Dankbarkeit der großen Verdienste, dis sich der Verstorbene tn mehr alt SrjLhrtger Amtszeit als Stadtverordneter, Bürgermeister und Oberbürger meister um unsere Stadt erworben hat. Seiner werde allezeit tn Ehren gedacht werden. Zum Zeichen ehrenden Gedenkens er hoben sich die Rattmltglieoer von ihren Plätzen. Leipzig und Sofia. Man nahm Kenntnis von einem Tele gramm des Bürgermeisters von Sofia, tn dem er mittels -aß der -en zur Mustermesse hier gewesenen Vertretern Bulgarien» gewordene herzliche Empfang in der Heimat große Freude auS- gelSst hat. Der Hauptstadt des verbündeten Reiches ist geant wortet worden, daß wir uns der Anerkennung der bulgarischen Meßbesucher sehr freuen, auf eine weitere Ausgestaltung -er Han delsbeziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien hoffen un dec Stadt Sofia unsere Grüße entbieten. Heimatdank-Stlstung. Von mehreren ansehnlichen Stif tungen für den Verein Heimatdank wurde danken- Kenntnis genommen. Stadlorchester. Auf Vorschlag des MusikausschvfseS beschloß man, die zweite hervorgehobcue Stelle bei der 2. Violine -et Stadtorcheslcrs von GehaltSklasse v nach zu versetzen. — Zu stimmung der Stadtverordneten ist erforderlich. 17S Prozent Einkommensteuer! Weiter beschloß man, fßr das Jahr 1918 175 Prozent des von Steuerklasse 11 ab durch Zu schläge erhöhten Norma.'steuersahes als Gemeinde- und ' Schul- einkommenstener zu erheben, nnd zwar 132 Prozent als Gemeinde einkommensteuer und 43 Prozent als Einkommeasteoer der evangelischen Schulgemeinde. — Zustimmung der Stadtverordnete« ist einzuholen. Schul-, StiftungS- und Bauwesen. Dem Vers in fllr Mädchenhorte wurde für den in L.-Mockau zu errichtenden Hort ein Jahresbeitrag von rund 2400 Mark bewÜliat. Zu stimmung der Stadtverordneten Ist einznholcn. — Einem Antrags der Stadtverordneten entsprechend, sollen die Empfänger von Stiftungsgeldern veranlaßt werden, auf den Quittungen Stand und Wohnung anzugeben. Den Stadtverordneten ist Mit teilung zu machen. — Dem l. Nachtrag zum BebauunaSptan L.-bellerkausen—Nordwest und zum Bebauungspläne L.-Selter- hausen—Nord wurde zugestimmt. Die Stadtverordneten sind u» Zustimmung zu ersuchen. Leipziger Mindelwoch«. Dem Nationalen Fraueu- dtenst Leipzig wurden zur Bestreitung der Kosten für die ln der Zett vom 1. bis 4. Mal 1918 in Aussicht genommene Wtndelwoch« 3000 Mark als DerechnungSgeld zu Lasten det Betriebes be willigt. Städtische technische Werke. Denr OrtSgesetz über den auf Grund von 8 26 deS OctSstatutS für die Stadt Leipzig errichtete« gemischten Ausschuß für -ie städtischen technischen Werke (Verwaltungsrat) und den Richtlinien für den Geschäftsver kehr der städtischen technischen Werke nach dem OrtSgesetz ffber den gemischten Ausschuß für -ie städtischen technisch«» Werke (Verwaltungsrat) wurde zugestimmt. — Zum OrtSgesetz ist Zu stimmung -er Stadtverordneten erforderlich. Di« Versorgung L.-Sch-nefel-s mit elektrische« SlttE de- Aloh man in -er Meise zu regeln, -ah die Stadt -en Strom Großabnehmerin vom Gemetnoeverbande bezieht und ihn selbst an die Verbraucher abgibt. VN >aui cker von nc auch l nw r.17. i>iinnttni«i«nnnnrrnniiuuouuuL,nuuonniii>iiiiiiktNllNNNNNiiniiiiiai>»mLSS^??E7fl7ffmnnNNNttrr idosfleserank Damen - Aanciselmbe 62°° ANeng«nabgabe Vorbehalten cluntel gemustert. . - 7.75 5^0 Zefileierstosf, w«4 g«fnckk, 115-120-m breit 18.50, ZOO Ickileierskoff, «Ko -«stickt,«. 75 -m br. 8^ AeLfeierstvff, M druckt,«. 70 -mt«. 11^ smteierskoff,ea. 80 em breit 8^ Hepkir, gestraft. ea. so «m br«it 950 ZÄcienskofse Messakineseicle. mittlere A-rben, ea. 48 em breit . - 8.50, s Zailketteseiäe.-a. 85 -m breit, 26.75, 19^ praelitvolke darbenesfeble, ea. 100 em breit clunbke moclerne Zarben, ea. 100 em breit ^9 OeLappevoike. bübfck- srisck« Aarb., -a.100cmbrell...!... 17.50, 1M0 UNmocl. Streifen uncl Karo», ea. 75 em breit 15.50, Ic) 0 WasMoffe Dam^n -"XkeiäunA ^8su,^SN au» getupftem ^Dasckvoile, jugenciliebe Iorm ^61U aur sckicarz gestickk/lDasckva ile, «leg. Norm mit oroh.^ragen, z. Trauer pass. sescsie mocl. Iorm, mit Gürtel u. gras' Sasm. au« weitem Äipr- keinen ^QL^SN^SidSk au» vorzüglichem . schwarzen Ivoktstofs '. !<)800 Zaeken^keicler au* äugten<woll. stoffen, moclerne flotte Würfelform IO0 ^eslreisle^O^MU^e tin^eidel' - mtt 2")^ u. Älansckekk. garr>. 105.- o9 ZugenätieÜS Zeiäenkteiäer Mik Zckappevoile-Äbeckkeiä u. Klick, verz. I k C^IäTi^L^ au» guter Moires«icle, seltr flott« '/i lang« Aorm mit großem Kragen, « Acknaklen unä Knopfverzierung I^rO au» guter Safsekfeiäe, lang«, . - fescke^'ürteksorm, mikgrofi-Krag. u.Eafcken 195 0 ^Oll^etten au» festem, l elkgemustert. . Itvff, keickk», b«q««me Iorm i60 fincl cla» Deste, wa» cieukfesle Incluflrie hervorzu-rin-en vermag Eigene groHe Aabrikatton in unci außer ciem Klause — in Damen -^X^iäung claker grüßte Leiskungefäfligkeit Meine Analikaken stnci erMkassig - Meine Treise sind ötkftg ———— O - - — ——§71 ein — neues Aekmkkmusker- Aköum ist erschienen ATlefir ak» 800 äer fefiünsken uncl vorne funflenMoäefte, wekc^e aus ersten cleuksekien u. MenerlDer^ stäkten siervorgegangen sinkt, Ka den clarin ^iufnadme gesunden Meine Schnitte zeiefinen sicki aus kturcki forgfülftgste Deraröeikung uncl ka6ekkosen Sih Deir 6er Ätbumr 1 ML. ^Iwirn-ie)anäsEfiuLe.sckvnfort.SarL. vorzügl. ^Vafck-2ualitäk 4aar 2.50, Zeiäene K)anäseLuLe, fcksn sortiert. Jarkmn, vorzügkicke Gualikäk. . . -staar 7.50, kaeE-ic)anclseLuLe. weiß, prim» Dualität Sa« §02 ^saeS-KranäscLuLe.'veiß.m.fckwa^. Äufnasik Sa« O?" ^inäer^eiäung ^DasokiLteicler u. Mittel m »«iß« unä farbigen tkoffen, Filter 2-4 3akv« 8.50, 7HO. ^DaseL^keicler für größer, snklck«», in einfarbigen uncl gemusterten ^Vafckfkoffen 49.00, 51.00, Zporkbtusen für «ttne Knaben in streiften 10afckfkoff«. 12.00, 9.00. /00 Möbelstoffe Müöelskoffmuster in »«rfckieä. e-»,. 15.00, 10.00, 8.00, 500 tDueröeLünge au» Suck ««4 Skvfck 12.00. 10.00. 7.50. ZOO