1 Jos. Lheinkerger: Jung Werner. Sp. 44, Ar. i. Gekücht von Lcheffel. 1. Lindduftig hält die Maiennacht jetzt Berg und Thal umfangen, da komm ich durch die Büsche sacht zum Herrenschloß gegangen. Im Garten rauscht der Lindenbaum, ich steig in seilte Äste, und singe aus dem grünen Raum hinaus zur hohen Feste. 2. Jung Werner ist der glückseligste Mann im römischen Reich geworden, doch Wer das Glück ihm ang'ethan, das sagt er nicht mit Worten, das sagt er nur mit Juchhei I Wie wunderschön ist der Mai! Feinslieb, ich thu dich grüßen! 3. Im Wipfel hoch die Nachtigall stimmt ein mit süßem Schlagen, durch Berg und Thal wird iveit der Schall, der Schall des Lied's getragen. Drob schauen rings die Vögel auf, der Sang thät sie erwecken: bald schmettert laut der Helle Laut aus Busch und Zweig 'und Hecken. Jung Werner u. s. w. 4. Die Welle hört's, die Welle brinat's stromabwärts an die Häuser, aus nebelgrauer Ferne klingt'S zurück mir leis und leiser. Und oben hoch im Morgenduft seh' ich zwei Engel fliegen, wie Harsenton kommt durch die Luft, ihr Sang herabgestiegen: Jung Werner u. s. w. 2. Korl Löwe: Die Hochzeit der Thetis. Große Gantate für Llolo, Ghorgessng und Glsvirrkiegleitiing. Sp. IM. Wie lieblich erklang der Hochzeitgesang, den zu der Zither tanzlustigen Tönen, zur Schalmei und zum lichtscheu Rohr, Sang der Ka'mönen versammelter Chor, auf Pe'leus Hochzeit und Thetis der Schönen. Wo die fröhlichen Becher erklangen auf Pelions wolkigem Kranz, kamen die zierlich Gelockten und schwangen goldene Sohlen im flüchtigen Tanz. Mit dem melodischen Jubel der Lieder feierten sie der Verbundenen Glück, der Berg der Centauren hallte sie wieder, Pelions Wald gab sie sännetternd zurück. Unter den Freuden des festlichen Mahles schöpfte des Nektars himmlische Gabe Jovis Liebling, der phrygische Knabe, in die Bäuche des goldenen Pokales. Fünfzig Schwestern der Göttlichen hüpften lustig danehen im glänzenden Sand, tanzten den Hochzeitreigen und knüpften reizende Ring' mit verschlungener Hand. Grüne Kronen in dem Haar und mit fichtene», Geschosse, Menschen oben, unten Rosse kam auch der Centauren Schaar. Angelockt von Bromius Pokale kamen sie zum Göttermahle: Heil Dir, hohe Nereide! Heil Dir, Heil dem schönen Sterne, der aus Deinem Schoß ersteht! Heil Dir, sang der Mädchen Chor. Und Apoll, der in der Ferne der verborgenen Zukunft späht, und der auf den unbekannten Stamm der Musen sich versteht, Chiron der Centaure, nannten beide schon mit Namen ihn, der ! zu Priam's Königsspitze kommen würde an der Spitze seiner Myrmitonenschaaren, in des Speeres Wurf erfahren, wüthen dort mit Mord und Brand in des Räubers Vaterland. Auch die Rüstung, die er würde tragen, künstlich, von Hephästo's Hand aus gediegnem Gold geschlagen, ein Geschenk der Göttlichen, die den Göttlichen empfangen. So ward von den Himmlischen Thetis Hochzeitfest begangen. (Friedrich v. Schiller.) 3. Gsknr Weriiiüiiii: Iwki Nkükr für dreistimmigen Ifrmienchor mit Klavier begleitung. a) Vorfrühling. 1. Nun fangen die Weiden zu blühen an, auf, jauchze, mein Herz! Schon zwitschern die Vögel danir und wann, auf, jauchze, mein Herz! Und lst's auch der holde Frühling noch nicht mit schönem Grün und Blütenlicht, wer weiß, über Nacht kommt er mit Macht, und bald mit all' seiner Lust und Pracht! Auf, jauchze, mein Herz! 2. Weiß rauschen die Bächlein herab in's Thal, viel muthiger lacht schon der Sonne Strahl, jauchze, mein Herz! Und liegt auch noch in den Furchen der Schnee. Und thut der Reif den Blüten weh: Wer weiß, über Nacht kommt er mtt Mackt, und bald mit all' seiner Lust und Pracht! Aus, jauchze, mein Herz! 4. Fürwahr, schon spür' ich die Lüftchen lau, auf, jauchze, mein Herz! Am Bache, da nicket ein Blümchen schlau, ans, jauchze, mein Herz! Und schwimmt auch noch auf den Seen das Eis, und wartet Frühling kluger Weis', wer weiß, über Nacht kommt er mit Macht, und bald mir all' seiner Lust und Pracht! Auf, jauchze, mein Herz! b> AbenÜruhk. 1. Seht, der Abend senkt sicb wieder auf die müde Erde nieder, unser Tagwerk ist vollbracht. Hört, das Glöcklein ruft: Vollende! Falte betend deine Hände! Gott der Liebe, süße Ruh Sende du den Deinen zu! 2. Seht, der Sonne Strahl verglühen, seht die Herden thalwärts ziehen, halte Rast, o Wandersmann! Glöcklein thut za allen läuten; Feierabend soll's bedeuten! Gott der Treue, laß uns rein, wie die Kinder leblosen ein! 3. Seht, es ruht die Welt im Schatten, bis der Mond beglänzt die Matten und uns zeigt das Kämmerlein. Glöcklein hör' ich nicht mehr läuten, will zur Ruhe mich bereiten! Herr des Lebens, halte Wacbt über uns in dieser Nackt!