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Morgen-Ausgab« «ezugsprets: L M »Uk««Il»dklI<h M. los f«k A»d-l«r >»-«!IIch en. t.7Si 4«rch «U«k4 ,»1wLrtla«n I»« -«,4 ,«4r«ch> »»»«tllch M. LZ» ILHkUch M.«LL »irch »t« V»ft Ui»«kd«l4 „«al l» M. 7L5, ,I,r«,!!«dklIch M I7S; SNor««>.U»4««tz« M. 1Z» Atz4«^»U4^»4 M. ».SV, M. 0^0 m«G«lUch («u«,chll»tzU» p»ftv«ft«»a«d»»r>. Harwtlcdriftleiter: Dr. Erich Everth, Lelpsig. handels-AeUung Amtsblatt des Rate» und des poltreiamtes -er Stadt Letprig 112. Jahrgang l-t»« «NH4>«4» »t« » Vs. «.»«Irl» » «4 Sestlerj««^» «U plOtzVsrlchrlst«" » vr«i<4 «d»»«. M. 7-— »4 «»«Ichl. polI«4»«tzL tl Vf. — v»»- »» F«fi1a,4 li PI- »ilchl«» R«. 14««. 14«« »»» 144,4. - V»ai»«ckt«M a» S»IM4tNm« 4« e<XdM4«,4» »4.4 Verlag: vr. Reinhol» K La. LeivU«, Nr 1S2 Sonnabend, den SO. März 1918 70000 Gefangene, 1100 Geschütze Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Gröhes Hauptquartier, 29. März. Westlicher Kriegsschauplatz In örtlichen Kämpfen zu beiden Selten der Scarpe orachen wir in die vordersten englischen Stellung«»» eia und machten mehrere tausend Gefangene. Bei und nördlich von Albert fetzte der Engländer erfolglose und verlustreiche Gegenangriffe fort. Zwischen Somme und Ao re griffen wir erneut an. Aus alte» Stellungen und tapfer verteidigten Dörfern warfen wir de» Feind über Warfuföe-Abancourt «ad Plessles nach Westen und Nordwesten zurück. Gegen einzelne Abschnitte unserer neuen Front zwischen Montdidier und Noyon führte der Franzose mehrfach heftige Gegenangriffe. Sie scheiterten unter schweren Verlusten. Die bisher festgestellke Beute seit Begin» der Schlacht beträgt: 70000 Gefangene, 1100 Geschütze. Die Armee des Generals Hutier brachte davon allein 40000 Gefangene mrd 600 Geschütze ein. An der lothringischen Front hielt gesteigerte Fener- tätigkeit an. Rittmeister Freiherr o. Mchkhofen errang seine» 74. Luftsieg. Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erst« Seneralquartiern»elste». Lvdendorff. (W.T.B.) vid. Berlin, 29. März abends. (Amtlich.) Auf dem Schlachtfeld« nörtülch von der Somme ruhiger Tag. Erfolg reiche Kämpfe zwischen Somme und Avre. * Den warme« Sonnenschein der letzten Tage hat blttere Kält« ab gelöst. ES weht eia schneidender Wind. Dl« Ränder der Schlamm trichter sind vereist. Trotz der Unbilden der Witterung Haden die deutschen Truppen weitere Angriffs«-folge erzielt «ad de« Feta^ «1»« Reih« zäh verteidigter Dörfer «ad Stellungen entrisse«. Zugleich wiesen sie wiederholte massierte Gegenangriff« der Engländer und Franzosen unter schwersten feindliche« Verluste« ad. Di« gleichen Divisionen, die seit Offensivbeginn »»greisen, stehe« größtenteils, vor allem im Süd«« de< Schlachtfeldes, auch heute noch l« vorderster Linie. Sie lehnten nach wie vor die angeborene Ablösung ad. Die stets zu- nehmenden Erfolge lasten alle Mühe« und Strapazen vergesse«. Bei» Sturm auf Warfusöe—Abancourt wurden zahlreiche feindlich« Bagagen u«d Kolonne« überrascht -nd gefangen. Die E«glä«d«r setzte« die Verwüstung« » französisch.« La-deS fort «nd verschütteten dl« Bronnen, zerstörte« di« Wohnstätte« «vd vernichtete« di« Baumkolturen. Sofort getroffene dentsch« Gegeamatzaah»«» Heden di« beabsichtigte Wirkung aus, die lediglich die schwergeprüfte« LaadeS- eiawohaer trift. Französisch« Offiziere verhehle« aicht ihre Enttäuschung äd«r de« Wert der krlegS«ag e wo h»te» Amerika««-. Sie seien höchstens bakaillsnSwelse zwischen eugNscher und französischer In fanterie zu verwenden, zur Lösung selbständiger Ausgaben sedvch gänz lich unfähig. Oesterreichrsch-urrgarischer Heeresbericht Wien, 29. März. (Drahkbericht.) AmMch wird ^wesdek: 3m Oste» und i» 11 alie » keine besondere« Ereignisse. Der Chef des Se uerat stabet. (W. T. Ai) » Lugano, 29. März. (Eigener Drahkbertcht.) Nach einem amtlichen italienischen Bericht herrschr Trommelfeuer an den äußersten Linien der Kampffront, am heftigste» t» der Küstenzone. Dorpostendämpfe werde» aus Naüauz^ vom Piaveufer sowie aus Montello berichtet. Hindenburg dankt Dem Erfolg unserer tapferen Truppe» und der GUI dtzsem Anlaß mir durch meinen kaiserlich«« Herrn verliehene» Aus zeichnung verdanke ich viele freundliche Telegramme und Zuschriften aus allen Kreisen der Heimat. Jauner noch läßt die Tat deutsche Herzen höher schlagen. Ich kann aus Rücksicht auf meine Dienstpflichten nicht dem einzelnen antworten, um für den Ausdruck der Liebe zu Kaiser und Reich, der Siegeszuversicht an der Opferwilligkeit im Kampfe für Deutschlands Zukunft zu danken. Weswcher Kriegsschauplatz, 29. März 191L von Hindenburg, Generafteldmarfchatl. Die Eroberung von Montdidier vtd. Berll«, LS. März. Um 10 Uhr abends hattcn die Deutschen Montdidier geuommen. Re Franzosen, die seit Schlachtbegin« auanlerbroche« gekämpft hatten, ?rren wiederholt aus den zähe gehaltene« Stellungen geworfen worden. L?in deutsches Regiment verfolgte den Gegner ungestüm 12 Kilometer weil und drang sogar über Montdidier vor. Der Rückzug d:r Franzose« wendete sich schließlich in regellos« Flucht. Ge- i chre, Patronentasche«, Helme, selbst Mäntel wvrde« fortgeworfe«. Än der Strotze Roye—Montdidier lagen Maste« unversehrter Ar- iüleriemvnition. darunter u«g«zählte Granate« schwerste» Kalibers. Ja- s^lge der scharfen Verfolgung konnte der Feind das Slädtche« aicht ur Verteidigung eiarichlcn. ES blieb daher von deutschen Arkilleri«- scuer verschont. Nur am Ostrande brache» einige Granate« de« Widerstand. Als dann aber di« deutsche Artillerie die Höhe« östlich Rontdidier krönte, litten die Franzosen furchtbar bei ihrer Flucht über Rn» Bach südwestlich des Orte«. Dort läge« in dichten Reihe« dl« grau flau gekleideten Franzosenleichen. Die Kümpfe arr der Searpe Am 28. März erfolgte nördlich der Scarpe ein TeUangriff. Rach starker wirksamster Artillerievorbereitung aller Kaliber trat«« Misere Truppe« zum Sturm aa. Auf der ganze« AngriffSfrout wurden wichtige Ortschaften, Stützpunkte «ad beherrschende Aöheastellmrgea genommen und unsere Ziele voll erreicht. Die blutigen Verluste d«S FeiadeS sind sehr ernst. Außerdem bätzte der Feind hier weitere 2000 Ma»u an Gefangenen ei«. Besonders hervorzuhede« ist die Erstürmung kcr starken Stellang von Roe«? «Srdstch der Scarpe, die das Flutztal i eherrfcht. Südlich der Scarpe durchstieße« unser« Divisionen ia grober Tiefe die britische« Stella«gen «ad zwangen di« Engländer zum Rück züge. Hier ist die Erstürmung d«S wichtige« Franziska»erberaeS westlich Mauch» and des ebeaso bedeutenden KaalncheabergeS östlich Mer- catel bemerkenswert. Infolge der hier erreichte« bedrohlichen Ein buchtung der englischen Front liegen die nunmehrige« feindliche« Stellun gen «ater dem Flankenfeaer onserer Batterie». Französisch« E«tlast««gSdlvlflo«e« omrde« sofort nach der Ausladung, ohne die Artillerie adzawarle«, «iNgp i» de« Kampf v worfen, um den zertrümmerte» englische« Divisionen Zeit za« Sam meln zu tosten. Der überstürzt« Einsatz rächt« sich »atürNch sehr b'lb mit ber völligen Riederwersaag dkeser Trappe». Besonders schwer« Verluste erst« hierbei die französische 128. Infanterie- dioision, ebenso di« 1. Kürosfierdivlfion, die unmittelbar ins Gefecht traten. «««Nsche Stimmungsmache «id. Berlin, 29. März. (Drahtbericht.) Zwei gefangene eng lische Offiz««» verschiedener Divisionen sagten übereinstimmend ans, -aß nach unserem großen Erfolge am 24. März der Truppe offiziell mftgeteilt wurde, daß die Engländer Ost en de vnd Donal genommen hätten. Realer bemüht sich, die «wNfche» Vertäfle atS nicht beträchtlich, di« unsrlgen als aaßervrveallich schwer hi»,»stelle». Das englisch« Heer zählt einschließlich der in Italien befindlichen Teil« 82 Divisionen. Davon waren an den v«— miS sängst angegriffenen Frontteile» 2Z Divi sionen in Slellung. Im Verlasse der Kämpfe wardea von den Reserve» bisher weitere 18 Divisionen eingesetzt, d«S sind bis henk« also SS Divi sionen. Veu» ckne« sich tapf« «ck zäh »itzn,M», GeWM, «M de« Engländer, 70 000 Gefangene — sie betreff«» hauptsächlich diefe» — abgeaommen werden, so läßt schon dieser Umstand eine» Rückschluß ans sein« blaüge» Verlast« za. Adgesehea davon liege« <mf de« Schlacht feld« die aafgefand««en Toteaz« Hasse«. DaS bestätigt aodererseitS die ««erhörten Leistungen der deutschen Trappe« aufs «en«, am so mehr, als auch die Franzose« sich de» bratschen Vonnarfch ml» bisher IS Divisloaen enlgegenwarfe«. Vergeblich ver kachle« also bis zar Stande aicht weniger als 82 fetudüche M Visionen, darunter zwei Drittel der englischen Wehrmacht, de« deutsche« Aagfflft aafzuhattea. vtb. Berlin, 29. März. (Drahtbericht.) Teile der S. englischen Divi sion weigerten sich anzugreifen, worauf 180 Man« von Ihren Offizieren erschossen wurden. Weitere hervorragende Erfolge unserer Luft- ftreitkrüfte iu der Kaiserfchlacht Am 27. «ad 28. März ist es unsere« Luststrettkräfle« gelangen, dem Gegner ihre« frischt» Angriffsgeist a«d ihre lleberlegenhett zu beweise« und ihm wiederum ganz besonders schwere« Schade« zuznfüge». 4V feindliche Flugzeuge wurden aa beiden Tage» vo« >«S abgeschosten. Rittmeister Frhr. v. Rlchthofea hat seine« 74. Gegner besiegt uad so la drei Tage« sechs Flugzeuge erledigt. Unsere Flugabwehrkanone« halte» acht Abschüsse auszaweisen. Sie haben sich auch i» anderer Be ziehung besonders ausgezeichnet u«d das Vertraue«, das «aser« In fanterie i» fle za sehe« pflegt, eraeitt befestigt. So «ahm ei» Flak a» der Erstürmung von Albert hervorragende« Anteil. Alle »aser« Flakgeschütze «Nie» nnserer Infanterie, die während diese« Scmachtlagen vo« de« feindlichen Flieger« besonders heftig «»gegriffen wurde, im starken feindliche« Maschinengewehrfeaer bis i« di« vordersten Stellungen zu Hilfe. Dabei wurde «i» Flakzog vou 14 f«i«dliche» Fliegern gleichzeitig beschoss««. Dies« wardea dadurch erfolgreich abgewehrt, datz eia weiteres Geschütz i» stärkster Gangart den bedrohte« Kamerad«« z» Hilf« eilte «nd mit gröhter Geschwindigkeit sei« wirkvagSvolleS Feuer aus sie eröffnet«. Unser« eige««« geringe» Verluste, di« während der beiden Tag« nur drei Flameng« und zwei Ballone betrage«, stad mm Teil durch diese erfolgreich« Tätigkeit nuferer FlatS za erkläre«. Dabei behaupteten di« Engländer noch kurz vor unserem Angriff, st« hätten unsere Luftstreitkräst« z» Krüppel» ge schlagen. Paris irr Alarmbereitschaft Vern, 29. März. (Drahtberichk.) Wie sich auS verschiedenen Zei- lungen entnehmen läßt, lebt Paris seit drei Tagen unter be- stSnd 1 gem Alarm. Am 24. März wurde viermal Alarm geschlagen. Ob die verschiedenen Explosionen durch Beschießung aus weittragenden Geschützen oder durch Luftangriffe veranlaßt waren, war nicht zu er mitteln. Die Zahl der Opfer scheint nach einer Andeutung im .In- tranflgeant" ziemlich beträchtlich zu sein. Genf, 29. März. (Eigener Drahtbericht.) Westschweize- rische Blätter berichten, datz die geheimenStaatSarchtve schon am Dienstag nach Bordeaux gebracht ward««. Dagegen ist di« Verlegung der Regierungsstellen a»S Paris bisher »och nicht erfolgt. Sperrung der deutsch-schweizerische« Grenze? Lugano, 29. März. (Eigener Drahtbericht.) Wie hier verlautet, soll di« deutsch-schwelzerilche Grenze für drei WoW» gäsch loffe» ««he». — * . . Schwarz-Meer-Fahrt Nach einer halbamtlichen Mitteilung sind die beiden erste» deutschen Dampfer in Odessa eingetroffen. Die Schiffahrt nach den wichtigsten ukrainischen Exporlplähen kann damit als eröffnet gelten. Die deutsche Heeresleitung war sich der ungeheuren Be deutung Odessas bewußt. Nicht umsonst schickte sie in Eilmärschen die Truppen nach der wichtigen Hafenstadt, nicht umsonst haben die Bolschewik» mit äußerster Zähigkeit den Deutschen den Weg zu verlogen gesucht. Wer Odessa beherrscht, hält auch den russi schen Schwarz-dNeer-Handel in der Hand. Ein neuer Aufschwung steht dem Schwarz-Meer-Geschäft bevor. Es unterliegt keinem Zweifel, daß unsere Feind«, in erster Linie England, bestrebt sein werden, dem militärischen Kriege den Wirtschaftskrieg folgen z» lassen. Nur an verhältnismäßig wenigen Stellen der Wett wirk unser Handel sogleich sich erfolgreich betätigen können. Zu diesen wenigen Gegenden und Nationen gehören in ganz besonderem Maße die Landstrecken um das Schwarze Meer und die Htnter- la»de bis nach Mittelasien und Persien hinein. Bor dem Kriege schon war der Berk ehr über daS Schwarz» Meer bedeutend. An ihm hatten reichlich den HauptanteU Eng land, Griechenland und Italien, -er deutsche Handel entwickelt« sich gleichfalls in erfreulichem Maß«. Hauptsächlich war es der Seeverkehr über das Mlttelmeer und den Atlantik nach Hamdvrg und Bremen, der für Deutschland in Frage kam, während di« ed- aentlich« Schiffahrt auf dem Schwarzen Meer selbst zum größten Test i» nichtdeutschen Händen lag. Die Güter, die hauptsächlich über das Schwarze Meer gingen, waren von Deutschland aus In- -ustri«erz«ugniffe, Maschinen, landwirtschaftliche Maschinen, und dann, da diese wenig Raum und wenig Gewicht einnahmen, als Zuladung Kohle. Di« Rückfracht bestan- in der Hauptsache aus Rohprodukten: Süd ruß land, die Ukraine, lieferte gewaltige De- treldemengen, Odessa war ein riesiger Umschtagshafen für Welze», Nikolajew liefert« hauptsächlich Geräte, vom Asowsch« Meere kamen Weizen und Geräte, überall waren und sind wohl h«tt» noch die großen Elevalvranlagen und Speicher, die russisch«, griechisch«, englisch« und deutsche Firmen besaßen. Roworessysk lieferte Oelkuchen, Datum mit seinen großen Feldern Petroleum, dann auch Oelkuchen; über Nikolajew und Datum gingen außer dem sehr bedeutsam« Mengen Manganerz. Die Schiffe, die an diesen Transporten beteiligt waren, passierten alle das Mittel ländische Meer, in die Donaumündung trugen sie ihren HandÄ nicht. Dem bedeutenden Umfang entsprechend, -en diese Schiff fahrt einnahm, waren in den genannten Haapthäfen Lade- und Löschetnrichtungen bereitgestellt, die einen glatten Umschlag ermög lichten. Heute Kegen die Verhältnisse wesentlich anders. In sehr er höhtem Maße sind wir aus den Berkehr nach Südosten an gewiesen, sei es, daß die Levankefahrt in Betracht kommt, sei es, daß die Donau zum Transport mit heranaezogen wird. Die Le vantefahrt hatte immer einen gewissen Teil ihrer Rentabilität darin zu erblicken, daß nicht nur Südrußland ais Endziel an gelaufen wurde, sondern daß auf der Ausreise wie auf der Rückfahrt Häfen in Spanien, Nordafrika, Italien, Griechenland unü der Türkei gleichfalls berührt wnrden. Hierin mag sich vorerst manches ändern. Der Wirtschaftskrieg mag zur Folge haben, daß für eine Reihe von Jahren in den alten Fahrplänen vieles wird geändert werden müssen und daß dadurch der Handel mit großer Wahrscheinlichkeit auch den anderen Weg über die Donau suchen wird. Unter allen Umständen müssen wir uns jene Gebiete der Rohstoffbeschaffung sichern, zumal da in der ganzen Weit zweifellos ein Wettlaufen nach Rohstoffen, mit enormen Preissteigerungen, einsetzen wir-, wenn es nicht dem Friedensschluss gelingt, eim- Art internationaler Rationierung der Rohstoffe einzuführen, ein frommer Wunsch, der wohl kaum Aussicht auf Berwirklichnna hat. Mag dem sein, wie ihm wolle, auf all« Fälle kann man sagen, datz zweifellos eine neue Schiffahrt sich entwickeln wird, und das ist di« Schwarz-Meer-Fahrt. Schon der jetzt mit der Ukraine geschlossene Frieden läßt dies klar erkennen. Die Ukraine als grosse Kornkammer wird suchen, ihren Ueberschuss an Getreide koszuwerden, und da bieten gerade ihre Nachbarn, die mittel europäischen Staaten aufnahmefähige Abnehmer, um so mehr, als auS Amerika und Australien für sie vorerst vielleicht kaum etwas zu holen sein wird. Auch die Erzfahrt und der Transport von Oelkuchen und Petroleum wird sich ungemein steigern, besonders in dem Maße, in dem der mit grosser Kraft einsehende Handel die Htnterlande erschliesst und Transportwege an die Küste schafft. Daher erscheint es für die deutsche Reederei als eine sehr aussichtsreiche Sache, dieser Schwarz-Meer-Fahrt in erhöhtem Maße ihr Augenmerk zuzuwenden, und zwar in der Hauptsache als Zubringerfahrt für den Donauverkehr und die grosse über seeische Reederei. Freilich kann diese Art Schiffahrt wirtschaft lich nur mit Fahrzeugen betrieben werden, die sich den Berhätt- nissen des Schwarzen Meeres möglichst anpassen, und dazu gehört in erster Linie ein« gewisse Beschränkung des Tiefganges. Ab gesehen von den bisher üblichen grossen Seeschiffen bietet die Schwarz-Meer-Fahrt für die Küstenfahrt zwischen den einzelnen Häfen des Landes wirtschaftlich sehr aussichtsreiche Möglichkeiten. Diese Transporte sollten der weitaus grössten Hauptsache nach in deutsche Hände kommen und in deutschem Besitz verbleiben. Für diese Fahrten soll man zweckmäßig nicht allzu große Schiffe ver wenden. vor allem den Tiefgang beschränken, um möglichst weit in die Flußmündungen hinauf gelangen zu können. BoraoSsetzung ist freilich die Aufhebung der fast unerschwinglichen Abgaben, di« vor dem Krieg« Rußland für nicht russische Küstenschifse erhob. Ls dürft« aber wohl gelingen, derartige Bestimmungen in die z» schließenden Handelsverträge aufzunehmen. Für dl« Reedereien, die sich mN dieser Schiffahrt beschäftigen wollen, ist es dringend zu empfehlen, mit ihren Schtffsbestellungen nicht allzu lange zu warten, weil dann die Gefahr besteht, dass ihnen ein großer Teil des gerade in den ersten Friedensjahren guten Geschäftes ver loren gehen würde; erfordert doch sowieso heut ein derartiger Ba» nahezu drelvtersel Jahr, wem» Nicht mehr. Ant dte erhöhte« Bst»-