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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.03.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180319015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918031901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918031901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-19
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
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Sette L Nr. 14L Morgen-Ausgabe ftetmer v»« Band d«r Landwirte. Er «ttaegnete: Mr dätte» vtel «ehr Brot, wen« nicht so stark aosgewohle« würde. A»f «einen «ernmn-erten Einwand erklärte er: Wenn wir das BUH «hatten ßoüen, brauchen wir Kleie. Wird da» Korn so hoch autaeaeahte«, ß» fällt keine Kleie ad. Deshalb mich jeder Bau«, «« sein Dich M erhalte», genügend Körnerfrüchte zurütklegen. Dadurch wird «ehr rohe» Getreide an daS Vieh verfüttert, als d« Gewinn am Auswahlen beträgt. — Ich fürcht«, der Mann hakte recht. — DaS andere Beispiel: Um daS Volk zu ernähren, entzieht man dem Braugewerbe die Gerste! Man gibt ste zu einem Teil den Malz- kosfeefabriken, und der Verbrauch« trinkt nun einen völlig ge haltlosen Sud statt des nährhaltigen Bieres. Richt genug damit, »an hindert damit, daß in den Brauereien genügend Treber her gestellt werden. Die Treber sind ein stark milchtreibendeS Abfall erzeugnis der Brauereien, das der Vlehwirtschaft mit dem besten Erfolg dient. WaS sehen wir als Ergebnis des an sich gewiß tadel losen DenkprozesseS in beiden Fällen: Statt deS Gewinnes einen Ausfall an Lebensmitteln. Und nun blicken wir unS um: Schon werden die Kaninchen gezählt, ein gewiß sehr löbliches Unter- sangen bei der bekannken geschlechtlichen Enthaltsamkeit gerade deS Kaninchens. Schon werden die Kleider enteignet. Um der Papiernot zu steuern, werden Tausende von Bestandsausnahmen mit steigendem Papierverbrauch für neue wirtschaftliche Mißgriffe eingeleitet. Kurz aus allen Poren unseres Wirtschaftslebens oricyt -er Wahnsinn verzweifelter Ratlosigkeit. Woher all dieses E end? Nur daher, weil man dem Staate eine Allgewalt anaedichtet hat, dl« « nicht leisten kann, weil man ihn über sich selbst hinaus ge steigert hat nnd weil man die höchste Zweckmäßigkeit nach den Gesehen der Logik durchsetzen wollte, statt die Vernunft der Dinge walten zu lassen. Und in diesem Augenblicke tritt ein Prophet auf, verkündet: ^Lasset die Kirche beim Dorfe!" und verlangt doch in dem gleichen Atemzuge: «Legt möglichst viele Dörfer zusammen, damit sie bloß eine Kirche zu benützen brauchen." Wer Ohren hat zu hören, der höre! Treten wir in den Friedenszuftand über mit dem gleichen Rezept wie in die Kriegswirtschaft, als wäre eS der Staat, der allein selig macht, als könnte der Verstand deS zweckersüllten Volkswirtschaftlers die Gesetze des Werdens auSschaltcn und dafür seine Zwecke herrschen lassen, dann saget daS letzte Geläute an auf allen Glocken, die noch im Lande schwingen! Der vaterländische Hilfsdienst (-) Berlin, 18. März. (Drahtdericht unserer Berliner Schrift leitang.) Der ReichStagSauSschuß für die Ausführung d«S Gesetze- über den vaterländischen Hilfsdienst erteilt in feiner gestrigen Sitzung über die Ausführung de« ß7 d«S Gesetzes sein« Zustimmung. Dieser Paragraph regelt di« Strafvorschrtften für die Hilfsdienstpflichtigen, die sich der Meldepflicht entziehen. Bisher war für Beschwerden bet solchen Bestrafungen daS Kriegsamt zuständig, und nach der neuen Bekanntmachung wird dies« Zuständigkeit auf die F-st- stellrmgSawSschüsse übertragen. Zu einer längeren Aussprache gaben mehrere Beschwerden über die Behandlung jugendkch« Ailfläenst- pflichtiger Veranlassung. Bor allem wird über die schlechte Be handlung dieser Hilfsdienst pflichtigen durch die Unter nehmer Klage geführt. Bon Rednern anderer Parteien wurden die Zustände als unhaltbar bezeichnet. Der Vertreter deS KriegSamteS machte ZuständigkeilSbedenken geltend, da Lothringen Krtegsgebiet set und für solche Beschwerden daher nicht das KriegSamt, sondern der Generalquartiermeister in Frage komme. Auf den einmütigen Wunsch d«S Ausschusses ab« stellte das Kriegsamt die Bedenken zurück und er klärte sich zu einer Untersuchung der Beschwerden bereit. Ueder daS Ergebni» soll in einer späteren Sitzung Bericht «stattet werden. * G Betti», 18. März. (Et-.Drahtdericht^ Di« Ah^orduote» Schweickhardt, Gonher und Dr. Thoma habe» lm Reich», tage folgende Anfrage eingebracht: Nach Mitteilungen d« inländischen wch französischen Presse sind die beiden bekannten französischen Fltegerofftziere Garros und Marchal aus deutsch« Ge fangenschaft entwichen und nach Frankreich entkommen. Welch« Vor sichtsmaßregeln gedenkt der Herr Reichskanzler zu treffen, um Wieder holungen ähnlicher Vorkommnisse nach Möglichkeit vorzvdeog«n? <-> Berlin, 18. März. (Drahtdericht unserer Berliner Schriftlettung.) Der Nationalllberale Dr. Stubmann hat folgende Anfragen eingedracht: Die französische Heeresleitung hat ein« Anzahl von dentschen Kanalschiffen nach Ausbruch deS Krieges in Ausführung von Requisitionen, t-üls mit den dazugehörenden Pserden, beschlagnahmt. DaS betreffende deutsche Eigentum ist nach behördlicher Auftastung rechtmäßig in französische Hand übergegangen. Ist der Herr Reichskanzler bereit, darüber Auskunft zu geben, ob die in deutschen Fluß- und Kanalhäfen bet Ausbruch d«S Krieges Vorgefundenen frau- zöflschen Schiffe gleichfalls brschlagnahmt und rechtmäßig in deutfch« Hand übergegangen sind? Bejahendenfalls: Ist beabsichtigt, mit diesem damit gewonnenea französischen Eigentum die durch die französisch« Beschlagnahme ge schädigten deutschen Fischer zu entschädigen bzw. die französischen Schiff« de» deutschen Binnenschiffern zur eigenen Nutznießung zur Verfügung zu stellen? Die Beschlagnahm« der in deutschen Gewerbe- und Verkehr»- betrieben vorhandenen Sparmetalie ist zu sehr niedrigen Pretsen Kunst und Wissenschaft Leipzig, IS. März. Klavierabend vou Adolf Waterman. Der Künstler spielte aus schließlich Beethoven; von den F-Dur-Bariationen an aufwärts bis zur Appastonata. ES war Geist und Gefühl in seinem Borlrage, Farbe und Gegenfarbe. Herr Waterman gab sich den zu lösenden Ausgaben voll kommen hin. Sein Ton hat Quantität und Qualität; nur ab und zu stört ein etwa- klangloses Forle, wurden (wie z. B im Finale der großen A-Dur-Sonate) die dynamischen Borzelchnungen vorübergehend in» Gegenteil verkehrt. Eine seine Leistung war die Wiedergabe der L-Moll-Sonate, voller Kaprize dann die der selten im Konzertsaal zu hörenden G-Moll-Phankaste. Jene eben gemachten geringen Ein wendungen sind, um mit Chopin zu reden, eigentlich nicht mehr noch weniger al» nur Schattierungen des Lobes. Denn das Spiel des Herrn Adolf Waterman hat doch sehr schätzenswerte, starke Impulse, die eine gut veranlagte musikalische Natur verraten, wie sein mannigfaltiger Ad- stosangen fähiges Piano musikalisches Gefühl offenbart. Die mit warmem Beifall oufgenommencn Darbietungen deS holländischen Künstler» zeigen sowohl Fleiß al» auch Berufung. Sie sind ebenso weit von bloß« Reflexion entfern», wie sie sonst nicht selten anzutreffende persönlich«, dem unleidlichen UedersubfektiviSmuS entstammende Ver stiegenheit merken lasten. Auch an diesem seinem zweiten Klavierabend wußte man den Künstler zu schätzen. Prof. Eugen Segnitz. Lh«at«rchroaik.. Direktor Erich Ziegel hat für die im Herbst d. I. Mr Eröffnung gelangenden Hamburger Kammersp'ele Wilhelm vou Scholz' Schauspiel «Gefährliche Liebe" und Viktor Georgen» Komödie «D«r blind« Gott", erworben, letzter« kommt im Lauf« d«» April am Leipziger Schauspielhaus« und an den Münchner Kammerspielen zur gleichzeitigen Uraufführung. v« ExpressiouiSmu« »ud die Büha«. Im Rahmen dar vom Königs berg« Doethedund veranstalteten Vorträge über Expressionismus sprach kürzlich Richard Rosenheim, der Ooerfpielleit« de» Königsberger Neu« Schauspielhauses, über di« Beziehungen dieser jüngsten Kunst- richtung zu« Theater. Seine klar gegliederten, auf «in umfangreiche» positiv«» Wissen gestützten Autführungen gipfelten in d« Ansicht, daß dem Expressionismus auf der deutschen Bühne noch eine Zukunft be- schieden sei. Voraussetzung sei allerdings, daß auch Darsteller, Regisseur und Padsikam expressionistisch fühlen und denken lernten Als Väter de» ExprefttonlSmuS bezeichnete Rosenheim Goethe, Strindberg, L »lst «t und, dem Gebiet ber Oper, den WagMr de» .Trist« n". Dau «A, «sspeaGttnifttsche Schauspieler ist nach setnar Ansicht Pallen- Letp-iger Tageblatt «folgt, dta dm» heutigen Wart bar Metal« «richt «utfprechen und di« größtenteils dta für die Ersatzteil« «fzawendeadea Kosta» nicht M back« uaruckßan. Raumdtng» sind Fälle uoeMkmuuw», i» bau« bl« MetaLwobUueackuugtjttL« bet der Anforderung dar betreff ende» Menge», dta durch dta Beschlag»ahme betreff«, wurden, auch noch dl« Frachftpesen auf«legte bis zu demjenigen Ott, von dem au» die Ab nahm« durch de» Vertreter der MekallmodtlmachungSstrll« «folgte. Was gedenkt d«r Ha« Reichskanzler gegen di« in diefeur Verfahren Üegeuden unbilligen Schädlgunger» zu Nm, die besonders bei kleinen Be trieben, die verhältnismäßig gering« Mengen abzullefern haben, in» Gewicht fallen? Artteil Sachse«» am Wiederaufbau ber deutsche« Handelsflotte DreSde», 19. März. (Drahtdericht unserer Dresdner Schrtftle 1 t » ng.) In der vergongenen Woche haben Vertret« der sächsischen Handels- und Gewerdekammern, deS Verbandes sächsischer In dustrieller, deS Sächsischen SvbmifstonSverbandeS und der sächsischen StaatSregierung Werften und Industrieanlagen in Bremen, Bre merhaven, Geestemünde und Hamburg besucht. Der Zweck der Reise war, der sächsischen Industrie und dem sächsischen Gewerbe einen entsprechenden Anteil an den Arbeiten zum Wiederauf bau der deutschen Handelsflotte zu sichern. Die Teilnehmer haben sich überzeugt, daß in gewissem Umfange das sächsische Gewerbe be reits jetzt mittelbar und unmittelbar an den Lieferungen für den Schiff bau beteiligt ist, daß aber dieser Anteil unschwer noch beträchtlich erwei tert werden könne. Allerdings würde sich dadurch ein noch engerer Zu sammenschluß des Gewerbes zu Lieferungsoerbänden nötig machen. Earp lehnt ab Wie», 18. März. (Eigener Drahtdericht.) Wie den Blätter» au» Bukarest gemeldet wird, hat Marghiloma« a» Earp das Ministerium des Aeaßern angetragen, um auf dies« Weis« di« Unterstützung der konservativen Partei lm Parlament herbei zuführen. Earp hat abgelehnl. Er forderte in seiner Antwort als Voraussetzung seiner Teilnahme an der Regierung Garantien für die Beseitigung ber Dynastie. Der Vizepräsident d« bulgarischen Sobranje Dr. Momlschilow machte in einer Unterredung mit dem Berichterstatter der .Bost. Zlg." Passarge u. a. folgende bemerken-wette Ausführungen: .Deutschland war bereit, ohne jedet Zögern den Marsch gegen die letzten Reste der rumänischen Armee aufzunehmen, waS ihrer endgültigen Vernichtung gleichgekommen wäre. War die» schon ein« mehr als überzeugend« Prob« der Korrektheit und Loyalität deS deutschen Verbündeten, so wird die Tatsache, daß Bulgarien durch di« tätige Mithilfe Deutschlands za sein« größten Genugtuung die Dobrudscha, diese rein bulgarisch« Provinz, zurückerhält, fürtmmerdie Freundschaft und das voll« Ver trauen der bulgarischen Ration gegenüber Deutschland und die dauernd« Dankbarkeit Bulgariens wecken und erhalten. Indem Deutschland ein Großbulgatten schafft, schafft eS sich ein Land, auf da» eS sich zu jeder Zeit und unt« allen Ilmständen stützen und verlassen kann. Denn da» bulgarisch« Volk, starrköpfig, wenn e» sich darum handelt, an» Ziel zu kommen, weiß auch dankbar und In seiner Dankbarkeit st arr- l» vpfig zu sein." Deutsche» Geschwader im Finnischen Meerbusen Zürich, 18. März. (Eigener Drahtdericht.) Die .Neue Zürcher Zeitung" berichtet von der finnischen Grenze, daß ein deutsches Geschwader Aland verlassen habe mit dem Finnischen Golf al» BestimmirngSziel. Stockholm, 18. März. (Eig. Drahtbericht.) Laut «i»eu> PttckMwtz« Tttatzrmm» w«b« d« ba'ubaflfche Laubta, t» unter de« Präsibtm» de» früh««, Mitglied«» Tscheids« eröftaet. Der Landtag faßte den Entschloß, sofort «tue» Fonk sprach auSMgede», worin « «klärt, be» Brester Friede» mit b« Türkei »lcht «Merken»«. Der Abendbericht «dt. Berit», 18. Mürz abe»d». AmMch. Vo» he» Kriegsschauplätzen «lchtt Reue». Oesterreichifchoungarifcher Heere» bericht Wien, 18. Mörz. AmMch »fr- gemeldek: Keine besonderen Ereignisse. Der Lhef de» Generalstabe». (W. T. B.) * Die Vereiulgaag ber Leipzig« Gewerkschaften gescheitert. Vor- gestern abend hat tn Leipzig eine Versammlung der GewerkschaflS- sunkttonäre auf Einladung deS Vorstande» der GewerkschastSkartell« stattgefunden, an der ». a. d« Vorsitzende d« Generalkommtsflon der freien Gewerkschaften, der RelchStogsabgeordnete Legten, tetlnahm. ES sollte durch eine Aussprache die seit November v. I. geplante Einigung herbeigrführt werden. Indessen waren die Vertreter der ausgetretenen Gewerkschaften nicht erschienen. Die Versammlung, die trotzdem stattfand, ging infolgedessen ergebnislos aus. Rassisch« Buchkunst. Das Leipziger Kulturmuseuin er- öffnet tn nächster Zeit ein« umfangreiche Ausstellung russischer Buchkunst, die ein interessantes Bild des literarischen und buch künstlerischen Schaffens Rußlands entrollen wird. Besonders reich wirb die Gruppe der Kinderbücher und Bilderbücher ver treten sein. Da Doppelstücke verkauft werden sollen, wird di« Aus stellung einen besonderen Anziehungspunkt für Düchersammler und Bücherfreunde bilden. Nach dem politischen Zusammenbruche Ruß lands und den dort herrschenden anarchischen Zuständen ist es von hohem Wette, daß in dem Leipzig« Kulturmuseum ein so reicher Besitz an russischer Literatur und Buchkunst vorhanden ist. st. Wiederherstellung elaer Ordensburg in Kurland. Ein« d« wenigen Bauten deS Deutschen Ordens, der der Zerstörung entging und bis tn die Neuzeit bewohnbar blieb. Ist di« Neuenburg, die zwischen Tuckum und Doblen tn Kurland gelegen ist. Im Jahre 1301 wurde diese Burg errichtet; von 1S66 an blieb sie dauernd im Besitze der Familie von der Recke. Erst in unseren Tagen «eilte sie ihr Schicksal: in den Jahren 1905/06, während der russischen Revolution, wurde ste verwüstet und ausgebrannt. Der gegenwärtige Besitzer läßt ste seit ein« Reihe von Jahren wtederherstellen; d« Bau soll dabel in seiner ursprünglichen Anlage wiederrlchtet werden. Wie der .Burgwart" «fährt, sind die Arbeiten an der Neuenburg jetzt so weit gefördert, daß sie tn der Haupt sache als abgeschlossen gelten können. Di« Goethe-Gesellscbaft wird, wie uns von unserem Korrespon denten in Weimar gemeldet wird, voraussichtlich erst im Herbst d. 2. wieder einmal eine Generalversammlung in Weimar adha ten. Ein endgültiger Beschluß wird «st am 24. Juni d. 2., an welchem Tage der Geschäftsführende Ausschuß und der Vorstand der Goethe-Gesell schaft anläßlich des 100. Geburtstage« de» ehemalrgen Protektors, des GroßberzogS Earl Alexander, zu einem Gedächtnisakt sich tn Weimar versammelt, gefaßt werden. Line Tagung, «le sonst Üblich, an den Pfingsttagen, «schien im Hinblick auf die gerade an diesem Termin ge steigerten DerkehrSschwierlgkrtten, de» weitere« aber auch hinstchtsch der VerpslegungSschwierigkeite», von denen man im Herbst eine Besse rung erhofft, nicht angebracht bzw. schwer durchführbar. Dagegen wird do» Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft wie sonst erscheinen und weder an Umfang noch Stofsmangel leiden. Der Geschäsi»führ«nd« A»»,'ch»ß der Goethe-Gesellschaft, der bekanntlich vor einiger Zelt seinen bewährten Vorsitze»-«,, Geh. Staatsrat Dr. Roehlmann. durch de» Tod verloren, hat in der Person de» Ministerialdirektors Dr. jur. Neumann- Weimar «tuen neuen Lett« «halten; mit diesem führen Oberbürgermeister Dr. Donndvrf und Professor Dr. Gerhard Gräf (beide tn Weimar) di« Geschäft«. Battasw»» der Herbartverfam ml»»a- Aus Jena wird uns ge- schrieben: Die Iahreüversammdmg der .Fravpb» H«rd»rttfch»r Dienstag, IS. PUl», ISIS Dee Fall Lammafch <Vs» »»fara» Wt«»«r. Mitarbeiters Da» bekamst« österreichisch« HeerenhauSmitglled Hofrat v». Lammasch, d« zugleich «la« führende Persönlichkeit der österreichische» politischen Gesellschaft ist, und dessen Aeußerunae» über Llfaß-Lothrtn- gen jüngst >m österreichische» Herrenhause Unwillen hervorgenft« haben, sucht stch jetzt t» »«schieden«» Interviews retnzuwafchen. So «klärte er dem Wiener Vertret« des .Pesti Naplo": .Wa» Llsaß- Lothringe» bekifft, hab« ich mit größter Entschiedenheit dafür ge sprochen, daß es unsere Pflicht set, dem Deutschen Reiche deizustehen, damit dieses Gebiet ihm erhalten bleibe. Mur habe ich für un» do« Recht tn Anspruch genommen, da« Deutsche Reich darauf hinzuweisen, daß allen Anzeichen nach «ine selbständige Stellung deS bisherigen RetchslandeS innerhalb dcS Deutschen Reiche« den Anforderungen Englands und Amerikas, der führenden Mächte der Entente, genügen werde, denen auch Frankreich schließlich stch werde fügen müssen. Amerika wäre, wie auS den letzten Botschaften WilsonS für jede» her- vorlcuchte, der nur halbwegs zwischen den Zellen zu lesen vecstehe, sehr gern bereit, beiden Parteien einen vernünftigen AuSweg auS dem selbstmörderischen Bernichtungskampf zu zeigen. Auf unserer Seite könne es nur die österreichisch-ungarlsche Monarchie sein, die befähigt sei, dazu mitzuhelfen.' Gegenüber dem auch von dem österreichischen Historiker Dr. Fried jung gegen Lanimasch erhobenen Vorwurf, daß er in einer den: Kaiser überreichten Denkschrift den Rat erteilt habe, den Frie den mit der Entente durch die Zusicherung anzustreben, daß Oester reich-Ungarn nach dem Kriege das Bündnis mit dem Deutschen Reiche nicht mehr erneuern werde, sucht stch Lammasch in ein« Unterredung mit dem Salzburger Mitarbeit« des .Prager TagdlatteS" folgendermaßen zu verteidigen: .Was den In halt einer dem Kaiser unterbreiteten Denkschrift betrtfst bzw. den In halt meiner wiederholten Unterredungen mit dem Mon- archen, so ist es selbstverständlich, daß ich darüber eine positive Mittei lungen nicht machen kann. Personen, die die Ehre haben, von Sr. Ma jestät empfangen zu werden, oder dem Kaiser Denkschriften zu unter breiten, sind verpflichtet, über den Inhalt ihrer Unterredungen und solcher Denkschriften sich jeder Mitteilung zu enthalten. Aber auch die len,gen, die von solchen Denkschriften amtlich Kenntnis erhalten, sind verpflichtet, da« Amtsgeheimnis zu wahren. Da ich eine Verletzung der Amt-pflicht nicht voraussetzen kann, muß ich schon aus diesem Grunde alle Mitteilungen in der Presse über eine solche Denkschrift für ein« Erfindung halten. Im besonderen Falle kann tch nur hinzufügen, daß die Sache, wenn überhaupt, so doch nicht in der von Dr. Friedjung dar gestellten Weise sich abgespielt hat." Inzwischen hat Fr > edjung eine Mitteilung veröffentlicht, in der er sagt: .Ls Ist sehr merkwürdig, daß Hofrat Dr. Lammasch behauptete, ich set irregeführt worden. Nun aber war Lammasch derjenige, der dies« Denkschrift meinem Gewährsmann, einem Gelehrten und Politiker von allgemein anerkannter Glaubwürdigkeit, lesen ließ, ohne ihm die Zusage der Verschwiegenheit aufzuerlegen. Ich bin de- rechtigt, Herrn Hofrat Dr. Lammasch auf seinen Wunsch diese Persönlich keit zu nennen, die nur nicht wünscht, selbst vor die Oeffentlichkelt zu treten. ES ist auch unrichtig, daß Professor Lammasch oder sonstwer verpflichtet sei, über das von Ihm unternommene Schweigen zu bewahren; die Pflicht der Diskretion besteht nur in bezug auf das, waS der Kaiser erwidert hat, oder wie er die Denkschrift aufnahm. ES ist also Tatsache, daß Professor Lammasch den Rat erteilte, das Bündnis mit dem Deutschen Reiche nach dem Kriege zu kündigen und die« schon sowohl unseren Feinden wie Kaiser Wilhelm mitzukeilen. Auf diese Welse — so legt« er dar — würden unsere Gegner von der Furcht vor dem mächtigen Block in der Mitte Europas befreit und zum Frieden williger sein." ck I« der .Neuen Freien Presse" erklärt Friedjung, sein Gewährs mann sei Lehrer an der Wiener Universität. Man kann gespannt sein, wie die Sache weiter verlaufen wird. We SmKtenMMe de«sch-Sftemichlfche KmdzebW Wie», 18. März. (Eigener Drahtdericht.) Ein sympto- »atifcher Beschluß ist aus Tirol zu mrldeu, dem Land« d« sprichwört liche» Kaisertreue. Die deutsch-freiheitliche Partei hat am letzten Sonntag eine Entschließung ber Bürgervereiu« von Meran, vou Oderma iS «ud Untermal« angenommen» in der e» heiht: .Slawen werden weiter mit Milde überschüttel, ja ihre Bestrebungen nach Selbständigkeit «erde« gewürdigt. Nicht einmal gegen jene Oesterreicher, die in feind lichen Armeen gegen Oesterreich kämpften, wagt die österreichische Re gierung auch nur die Anwendung des Gesetzes anzukündigen. Es muß al« aussichtslos bezeichnek werden, baß da« Deutschtum in Oe st er reich jemals sein« gebührende Stellung erhält. Die Deutschen haben bah« keine Ursache, sich weiter für einen Staat einzusehen, der sie ver- uachlässigt und zurückdrängt. Sie müssen ruhig Zusehen, wie die Grund lage» de» Staate« deharrlich untergraben werden und beste« weiterer Bestaub gefährdet wird. Auch wir Deutschen werden nu« tn Zukunft unbekümmert um da« Schicksal diese« Staate« nur auf uuser eigenes Wohl bedacht sein müssen." * Bei d« Wahl de« Berbandsdirektors sür den Verband Groß- Berlin wurde Stadtrat F i sch be ck-Berlin mit 5i gcgen 45 Stim men, die auf den bisherigen Berbandsdirckkor Dr. Steiniger entfielen, zum Berbandsdirektor gewählt. Außerdem wurden zwei weihe Zettel abgegeben. Pädagogik in Thüringen", die, wie wir meldeten, auf Ostern dieses Jahres nach Weißenfels einberufen war, ist, wie uns mitgeteilt wird, auf Sonnabend, den 1., und Sonntag, den 2. Juni d. 2., verschoben worden. Als Grund der Verlegung wird angegeben, daß der Vor sitzende der Vereinigung, UntversitStsprofessor Dr. v. Wilhelm Rein- Jena Ende März nach IleSküb in Mazedonien durch die Heeresleitung berufen worden ist, um hier an den .Hochschulkursen hinter der Front" als Dozent teilzunehmen und pädagogische Vorlesungen und Kurs« ab zuhalten. Hochschulnachrichten. Zum Nachfolger des Geh. Medizinalrates Iores auf dem Lehrstuhl der pathologischen Anatomie an der Universität Marburg ist Prosesior Dr. Max Löhlein, Prosektor am Kranken haus« Wcstend, zugleich Leiter des Unkersuchungäamtcs für ansteckende Krankheiten in Cyarlottenburg, berufen. — Wie wir hören, hat Prosesior Dr. Erich Hecke in Basel den Ruf an die Universität Göttingen als Nachfolger Pros Larathäodorys angenommen. — Zum Nachfolger deS Professors Beyerle in der Gvttinger rechtS- und staatswistenschaftlichcn Fakultät ist, wie die .Hochschulkorr." hört, der Ordinarius für deutsches bürgerliches Recht, deutsche Rechtü- geschtchte, deutsches Privat- und Handelsrecht in Breslau Dr. jur. Herbert Meyer ausersehen. ,WaS können ans«« Universitäten und Hochschulen für ihre im Studium gehemmtea Kttegsteiluehmer tau?" Erwin Grueber, Professor der Rechte in München, hat «ine kleine Schrift von 40 Setten üb« diese» Thema herauszeaeben tn der E. A. Beckschen Verlagsbuch handlung, München. (Geheftet 2 «K. Der Verfasser zeigt einen tn vier Semestern «probten Weg der Wiedereinführung in das Studium, d« den Kriegsteilnehmer in wenlgcn Wochen in den Stand setzt, Vor lesungen und Hebungen dort wird« aufzunehmen, wo er ste beim Ein tritt in da« Heer unterbrochen hatte; er begründet ferner ein« Kürzung der vorgeschrlebenen Studienzeit sowie die Dreiteilung des akademischen Studienjahre« in drei semestergleiche Studienobschnttte, weil nur diese die volle borukllche Vorbildung in gekürzter Zelt erreichen last«, uab befürwortet styließlich d'e Bereitstellung von Mitteln (Stipendien med Beihilfen), um den in Not geratenen Kriegsteilnehmern die Fortsetzung ihrer Studien zu exmöglichen. Prophezeiungen und Bekenntnisse. Wie e« zum Weltkrieg kam. Boa Läon Herd». F«d. Wyß, Verlag in Bern. Preis ILO Fr. Lt»e Sammlung von Zeitungsartikeln, Rot zen und Aeußerungen bekannter Persönlichkeiten, die den Weltkrieg voraussagten. Der Verfass« greift di« in den Anfang der neunziger Jahre, in den Werdegang der .Lateote coräinle" zurück, und endet in den Iulltaaen de« Jahre« 1914. E« ist eia« Vorgeschichte de« Kriege», die den Zweck der .Lateste coräiele^ kkrlegt,
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