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IS f r«4. üelchrrt, s Sa»« «rbett»! t Grob «lmsnn llardech >arra r. «KI n 10. »NI!t«S, «, sttzr ttmltchr er 'man Nr. 123 Aauptschriflletter: Dr. Everth, Leipzig Freitag, den 8. März Verlaz: Dr. Reinhold L Co., Leipzig 1V18 r um-, rkan'c. ^r: lg rc »r- er^ an M he- >e« >es «, en 'N. »er en 8 kv m in »r n Schweizer Neutratttätsverletzrmg Felde flehen. Da« Vorgehen Japan« würde den Alliierte» neae Ver wickelungen bringen. — Man beschloß, ähnliche Versammlungen in allen Teilen de« Lande« abzahallen, und e* wurde der Wunsch ausgesvrochen, dah Lord LanSdowne persönlich die Führung der Bew«- gong übernehmen soll. Das Dabanque-Spiel der Entente Zürich, 8. Mürz. (Eigener Drahlberichl.) Der «Zürcher TageSanzeigcr* und mil ihm andere Schweizer Blätter beloaen, e« sei möglich, bah di« seht in Sibirien vordringenden Japaner pch plöhllch «ach Süden wenden und dem Land ihre« geheimen Sehnen«, nümllch Indien, zuflr:ben würden. Ein Feldzug Japan« durch ganz Rußland hindurch gegen Deulschland sei angesichts der rusfischen Unordnung ein gewagte« Unternehmen und b.deute eigentlich eia Vak'anqoe-Spiel der Enlenle, an dem da« schlaue Japan sich kaum beleiligeu dürste. Beacht.nswcrl s:l die verbSllnismähig an ständige Behandlung der deutschen SkaatSange» hörigen durch die Japaner, wo« cbensall« daraus schlicken lasse, daß Japan« Feldzug in Sibirien nlchl al« Ziel habe, gege» Deulschland z» marschieren. Basel, 8. März. (E i g. Drahkberlchk.) Die «Basler Nach richten* melden au« London: «Dai y Post* berichtet, daß mil Ge nehmigung der Regierung zu» scheu gewissen englische» und japa nischen Organen Verhandlungen im Gange sind, die da- hin führen sollen, die Handels- und industriellen Beziehungen de« Feinte« im äußerflcn Osten flir die Zett nach dem Kriege möglchfl zu beeinträchllgcn. Diese Derhantlungcn sollen auch Bankiuleressen berühre«. Die Ortsbebauungspläne der süchfischrn Regierung Dresden, 8. März. (Drahtberlchl unserer Dre«du«r Schriftleltung.) Die vor einigen Tagen an die Zweite Kammer gelangte Regierungsvorlage, nach der unler anderem die KreiShaupt- mannschafken unler gewissen Bedingungen Ort«bebauuug«plüae ausstellcu können, sicht sehr Harm o« au«, bedeutet aber trotzdem einen starken Eingriff in da« Setbfloerwallung«recht der Gemeinden, der besonder« den Großstädten wie Dresden» Leipzig und Lhemnlh erhebliche Schwlerlgkettcu bereiten kann. Die bauliche Entwicklung der Gemeinden und damit auch ihr Einfluß auf die praktische Gestellung der WohnuugSsürsorgc Kanu ihnen durch jcne RcgiernngSvo tage, weun sie Gesetz wird, au« der Hand genommen werden. Schau da« allein bedeutet «ine graste soziale Gefahr und rcchlsertigt es, tost all« Gemeinden, die ihrer Entwicklung keinen Damm verbauen wollen» dieser neuen gesetzgeberischen Absicht de« Ministerium« de« Innern mit großem Mißtrauen entgegeutreten. Da« wird auch im Landtag zum Ausdruck gelangen. I« der Zweiten Kammer werten die Ratianalllberaleu Sicherheiten für die Selbstverwaltung der Gemeinden auch aus dem Geb et« der Bebauung und örtlichen Erweiterung »erlangen. Im sächsische» Herrenhaus we ben an- den Kreisen der dortigen Vertreter der sächsische« Großstädte voraussichtlich die Bedenke« über die soziale und rechl ich« Stellung de« beabsichtigten Gesetze« hervorgehvbeu werden. Zn diesem liegt bei vorurleittlas«! Würdigung der Leistungen der selbständigen Vermattungen der sächsische» Gemeinden keinerlei Anlatz vor. E« kann leicht zu einem Hindernis ihrer gesunde« Entwicklung «erden, da« die Gemeinden zu einer Zet trifft, irr der voraussichtlich all« Verhältnisse dahin drängen, di« Wohnung«- fürsorge zu erleichtern, statt sie mit allerlei neuen fiskalischen Ver waltung« und AufsichlLmatznahmen zu bepacken. Auch in wohnung^ reformerischen Kreisen hat man daher Ursache, der En'schedung de« Landtage« Ster diesen Gesetzentwurf mtt großer Anteilnahme entgegen- zusehen. Indiskretionen Adors Sonntno erklärt, der Berner italienische Gesandte sel vor der deutschen Offensive gewarnt worden. Bern, 8. März. (Eigener Drahtbericht.) 3a der Reulralttälskommission Le« schweizerischen Nationalrat« erregte .ine Anfrage de« Nationalrat« Jäger Aufsehen und Beunruyi- aung, der Auskunft darüber wünschte, ob e« wahr sei, daß Bunde«rat Ador einen Bericht de« früheren schweizerischen Gesaudlen in Berlin, Dr. Haab, der das anmittelbare B e - vvrstehen der deutschen Offensive gegen Italien ankündigte, zu einer unneutralen Handlung benutzt und davon dem italienischen Gesandten in Bern Mitteilung gemacht habe; ferner ob der schweizerische Gesandte in Rom, Planta, in einem späteren Bericht festgesielll habe, dah die ita- Uenische Negierung dieser Indiskretion große Bedeutung bel- gemessen Hobe. In der gestrigen Sitzung der Neutralitälskommisslon wurde von Buudesrat Ador und Bundespräsident Cal ander Auf klärung über die Angelegenheit gegeben. Bundespräsident Ca- londer gab auf Grund der Untersuchung und der Akten die Er klärung ab, Latz nicht die geringste Inkorrektheit Ador« vorliege. Weder der Bericht von Dr. Haab, noch der Bericht Planta« hätten die erwähnten genauen Angaben enthalten. Der Bericht Haab« stabe nur eine allgemeine A n deutung auf eine offen sichtlich bevorstehende militärische Aktion der Zentralmächle ge macht, ohne ihre Richtung anzugeben. Der Bericht Planta« habe nur die Aussage eine« untergeordneten Beamten in Rom gemeldet. Aste« übrige, insbesondere der Zusammenhang zwischen dem Be richt von Haab und einer angeblichen Indiskretion de« Herrn Ador, sei eine Kombination. Beru.S-März. (LIg. Draht-eri-t.) Leber«er, I der trotz der beruhigende» Erklärungen de« BuudeSpräsidenIc» große« j Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Große« Hauptquartier, 8. März. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Bei Durchführung erfolgreicher Erkundungen worden öst lich von Merkem 30 Belgier, nordöstlich von Festubert 23 Engländer gefangengenommea. Der Artillerie- und Minen- »verferkampf lebte am Abend la einzelnen Abschnitten auf. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Sturmab.eilungea brachtea von einem Vorstoß östlich von La Neuville (südlich von Berry-au-Bac) eine Anzahl gefangener Franzosen zurück. Im übrigen blieb die Gefechts- tätigkeit auf Störungsfeuer beschränkt, da« sich auf dem west- uchen Maa«-Ufer vorübergehend steigerte- Heeresgruppe Herzog Albrecht. An der lothringischen Front entwickelte die fran zösische Artillerie zwischen Selle und Plaine rege Tätigkeit. Aufsehen erregt, wird in der «Berner Tagwacht* eia« ergänzende, au« den Verhandlungen der NculralilälSkommission schöpfende Darstellung der gesamten Kommissionssitzung geben. Die Erklärung de« KommlsfionS- prösidenlcu wirble wie ein Donncrschlag. Unler dem Eindruck der ersten Nachrichl spricht man von einer Affäre, die an Trag- weite alles Bisherige übertreffe. An Tatsachen liegt solgcndes vor: In einem Bericht PlanlaS, des schweizerischen Gesandten in Rom, wird ein Gespräch mit einem Beamten de« italienischen Mi nisteriums deS Beichern erwähnt, der Plant» gegenüber äußerte, daß Sonnino erklärt habe, der italienische Gesandte in Bern sei von Ador vor der deutsch-österreichischen Isonzo-Offensive gewarnt worden. Anderseits fleht fest, daß der schweizerische Gesandte in Berlin, Dr. Haab, dem BnndeSrat wieder holt über die Lage berichtete, aber nicht auf Grund irgendwelcher oktt- zieller Mitteilungen, sondern nur gestützt auf laosstzielle Wahrnehmun gen. BundcSrat Ador gibt zu, daß er mit dem italleni- chen Gesandten üb er di« Offensive gesprochen habe, »eslreilet aber entschieden, daß er sich auf die Berichte HaabS stützte und »aß das Gespräch zu einem Zeitpunkt erfolgte, dah man seine MU- «Uung als Warnung hätte verwenden können. Zudem habe er dem tatienischen Gesandten nicht mehr gesagt, als waS damals in alle» chwcizerischen Zeitungen zu lesen war. Die NeutralilälSkommissioa »alt« keinen Grund, die Darstellung zu bezweifeln, zumal da ihr keine andere Tatsache oorliegt, die andere Schlüße zuliehe. Freilich ist zu sagen, dah dem Gespräch offenbar die nölige Vorsicht mangelte und daß der italienische Gesandte wahrscheinlich die Gelegenheit benutzte, seine Unentbehrlichkeit möglichst vorteilhaft hcrauSzustrcichcn. Die Neu- lralitälSkommission hat nun beschlossen, durch ihre Unlerkommission für politische Angelegenheiten noch Einsicht in die Berichte von Dr. Haab und Plaula zu nehmen, und sie wird zweifellos nach Abschluß der Be handlung der Sache im Nationalrat Erklärungen abgcben. Amtlich wird in später Abendstunde folgende« milgeleilk: «Gegen über einem unbegründeten Gerücht, da« in der Neylralltälskommisflou zur Sprache kam, stellte der BundcSrat fest, daß die Behauptung, wo- nach der Chef de« politischen Departements im Herbst be« Nachrichten über den Zeitpunkt der Offensiv« der Zeulralmächle l» Itoüen »ttgeteill halte, durchaus unrichtig in. Es liegt keul>.r»et un korrekte Haltung do« Ches« de« politischen Departement« vor.' Do« den anderen Kriegsschauplätzen nicht« Neue«. Der Erste Generalquartiermejster. Lodeadorff. (W.T.B.) „Sie kommen nicht durch" Glue Anleihe Llemeaceao«. Bern, 8. März. (Eigener Drahtberlchi.) In» .Band* schreib: Stegemann: Der französische Ministerpräsident hat la der Sor- banne eine Ansprache gehalleu und darin von Beobachtungen erzählt, die er soeben an der französischen Front gemacht hab«. St« komme» nicht durch, haben mir unsere Soldaten geantwortet, sagte Cle nen eeau in dieser Ned«. Diese Worte, so meint Slegemann, be deuten die völlige Lmkehrnng der strategischen Ver hältnisse; denn da« Wort: «Sie kommen nicht durch*, ist voa d « u Deutschen im Febraar ISIS in der ersten Lhampagneschlacht geprägt worden, und in den Schlachten der kommenden Jahr« bi« zn de» arohe« Kämpfen bei Cambrai im November 1917 mtt verbissenen Zähnen immer und immer wiederholt worden. Di« Franzosen, die, wie di« Engländer, drei Jahre zur Offensive angehal «n waren, bedienten sich dieser Worte während de« Stellungskriege« nar einmal, nämlich vor Verdun, wo die «iazioe strategisch« Offensiv« der Deutschen stattfand, die die französisch« Wehrstellnag t» größte Gefahr brachte. Jetzt sind die Rollen aus beide» Seilen vertauscht worbe«. Slcoemann schreibt am Schluß seine« milltärischen Berichte«, bah man der Offensiv« seht nicht nur zeitlich, sonder» auch operativ belrächtlich nähergekommcn sei. Die Friedensbewegung tn England Versammlungen für LanSdowne« Politik. Haag, 8. März. (Eigener Drahtberlchl.) Wie der Nieuw« Rollerdamsche Courant* an« London meldet, sand dort «in« Versammlung statt, die de» Zweck hatte, die Vorschläge von Lord Lon«downe zu unterstützen. Den Vorsitz führte der HerauSoiber del .Sconomisie* Hearfi. E« lag «tn Brief de« Lord Por- moor vor, der Lonsdowne zu seinem denkwürdige» und historischen Bries becl"ck'viw'ckle. Der Bri.f wird al« die Aeusieranq eine« weisea Ssaal«- manneS mit re'cher Erfahrung d.zeichact. Der Vorstkeude Hearst erklärte, der Gedanke ngaag Lord Lansdownes »erd« vernmttich von d r denken den Mehrheit de« verewigten Königreiches übernommen werbe«. Di« Po itik dc« absoluten Siege« sei für vl?le «''rttche Menschen, di« eine« «erechlcn Fr eden wollten, «l» schwerer Schlaa gewesen. Da« Parla- ment Mitglied Io wett schlug vor, LanSdoum« für seinen zw it n Bries zu danken. Da« Parlamentsmitglied Le« Smiib erklärte, dle Marl- malfordenmge» sei«, nicht z» venvirkllche». ab« trotzdem bleib« ma» im Am Japans Waffenhilfe Jedesmal, wenn man tn Pari« und London in schwerer Sorge war, wandten sich aller Augen nach Osten, wo der rätselhaft« Bundesgenosse seit den Tagen von Kiautschau ruhig und ge lassen, fast wie ein Neutraler, aus das wilde Kriegstheater im Westen herabsieht und die Schätze einsammett, die ihm die KriegS- not des Abendlandes in den Schoß wirft. Für die Nöte seiner Bundesgenossen hatte er bald ein verbindliches Lächeln, bald beißenden Spott, und immer ein tüube« Ohr. Sein Krieg war zu Ende, er hatte ihm ja bei verschwindend geringen Blutopfera Früchte getragen, die, schon setzt überreich, sich heute in ihrer der- einstigen Gröhe und Bedeutung gar nicht übersehen lasten. Um die immer mißtrauischer werdenden Blicke aus London, Washing ton und Paris kümmerte er sich nicht; denn Nippon ist weit un- der Krieg so schwer. Aber diesmal ist der Notschrei, besonders aus Paris, so eindringlich wie noch niemals vorher tn dieser Kriegszeit. Im Westen zieht sich ein furchtbares Unwetter zu sammen, das gegenüber der Friedenssonne des Osten« noch ge fährlicher erscheint und das man vergeblich durch teil« drohend^ teils überhebliche Worte zu verscheuchen sucht. Darum hat London nach langem Sträuben seinen Widerstand gegen eine japanische Aktion im Osten aufgeaeben, und, wenn nicht alles trügt, werden auch die Männer der Wallstreet schließ lich ihren Widerstand gegen den bestgehaßten Freund und Bun desgenossen aufgeben. Der Entschluß tst sicherlich nicht leicht, das geht aus oll den gewundenen Erklärungen hervor, die Neuler aus London und Washington verbreitet. Die angelsächsischen Mächte wissen gut, daß eS ein gefährliches Spiel ist, dat sie im Osten spielen, daß sie ihren ganzen Einfluß, ihre ganze Macht verlieren können, dle der kluge Mann dort schon bedenklich un terminiert hat. Aber die Länge de« Krieges, die Wendung des Krteasglück«, die Not, die noch nie so war wie jetzt, nehmen jenes» Mächten die Wahl und lassen wenigstens die Franzosen noch lMKr nach dem trügerischen Blick japanischer Hilfe Haschen. So will man also, da« ist aus den Andeutungen Reuters he» auSzuiesen, schweren Herzens die japanische Hüte kür die Ge währung freier Hand in Ostasien erkaufen. Welche Wirkung aber, so fragt man sich, kann man von einer aktiveren Handlung Japans erwarten? Ein Eingreifen an der Westfront kann un möglich tn Frage kommen. Der Weg ist weit und gefahrvoll, an der vorhandene Schiffsraum für diese Zwecke nicht ausreichend. Die Entente erlebt hier wieder einmal das «Zu spät*. Wozu denn also der Lärm? Das französische Volk tritt zum letzten und schwersten, zum entscheidenden Wafsengang in die Schranken. Sein Herz, durch den furchtbaren Blutverlust schwächer geworden, braucht eine anregende Einspritzung, damit eZ mit neuem Hoffen dem Gegner die Stirne bieten kann. So erhielt eS PichonS Ent hüllungen und nun die Hoffnung auf Japans Hilfe. Japan hat sich aber bisher wie immer ausgeschwlegen, aber seine Truppen sollen bereits auf Irkutsk marschieren. Das er scheint glaublich und entspricht seiner bisherigen Politik. Die Mandschurei hat es bereits wirtschaftlich völlig durchdrungen, nun versichert es sich der Verkehrsmittel Sibiriens, ein wichtiger Schritt weiter, ein« Ekaope mehr zu dem künftigen japanisch astatischen Imperium. Und das alles jetzt mit ausdrücklicher Zu stimmung seiner natürlichen Nebenbuhler im Osten. Der japa nische David erstarkt zusehends, mit Billigung des englischen Goliath. Und wenn daS Ziel erreicht tst, — Japan hat bisher keinen Zweifel gelosten, daß es nicht gesonnen sei, für andere Kastanien aus irgendeinem Feuer zu holen. Man weiß tn Japan ganz wohl, gegen wen Wilson eigentlich rüstet. Darum hat man in Tokio auch nicht daS leiseste Interesse an einer schnellen Be endigung deS Krieges, wenigstens nicht eher, als bis auch die Ver einigten Staaten, nach England der gewichtlpste Konkurrent in Asten, einen gehörigen Aderlaß davongetragen haben. An Deutschlands Niederlage liegt Japan kaum etwas, es hat eher ein Interesse daran, daß in Europa ein Gleichgewicht der Kräfte zwi- schen der Entente und den Mittelmächten aufrechterhatten bleibt. Je stärker diese bleiben, destoweniger brauchte ei mit jenen za rechnen, wenn dle unausbleiblich« große Auseinandersetzung im Osten kommt. Aber Clcmenceau hat zunächst, was er will. Er hak den Fall Bolo, den Fall Laillaux und noch einiges andere und nun auch — wieder einmal — das Trugbild japanischer Waffenhilfe- Viel leicht hält eS sich wenigstens bis zu der großen FrühjahrSoffensive. * * * Von gukunterrichteker Seite wird uns geschrieben: Der Aufmarsch Japans in Sibirien ist keine plötzliche Un ternehmung der letzten Tage und Wochen, sondern wird seit einem Jahre systematisch vorbereitet. Schon im Frühjahr 1917 hatte Japan die ganze Mandschurei beseht. Briefe aus Lharbia tru gen nur noch die japanische Marke. Japan war nicht nur im Besitz der Post und deS Telegraphen, sondern der gesamten Ver waltung. Das war zu Miljukows Zeit. Daan kam Kerenski. Er willigte in die Abtretung der Elsenbahnstrecke Chardin- Kuantschendzy an Japan ge-ien Zahlung einer einmaligen Entschä digung. Für die bisher russische Strecke Mandschurei—Chardin- Wladiwostok stellt« eine neue japanische Finanzgesellschaft eine große Anzahl von Wagen und Lokomotiven der orooisorischeir Regierung zur Verfügung. Gegenleistung: Japanisches Kontroll recht. Die Eisenbahndirektton von Chardin wurde durch vier höhere japanische Beamte für den technischen und kaufmännischen Dienst verstärkt. Ebenso wurden die Streckenverwallungea in Ehailar, Zlzikar, Bodune, Lharbin und Kuantschendzy von japa nischen Kontrolleuren in dle Han- genommen. Japaner setzte» sich an die Kosten and Stellwerke. Sofort übernahmen auch Japaner das Pahwesen und di« Polizei längs der bet. en Bahn strecken und innerhalb des Huadertwerpgebietes links and rechts