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Vesper in der RrenMrilik. Dresden, Sonnabend, den 27. April 1895, Nachm. 2 Uhr. 1. Grgclvorspiel. 2. Gsterlied für fünfstimmigen Chor von G. Vierling. Jauchzet, ihr Himmel, jubelt, ihr Lüfte, was in den Höh'n, in den Grüften! Düstere Stunden sind nun ver schwunden: des Hohen, Frommen Glanz ist gekommen. Frühling, erwache, Blumenflor, lache, hier auf den Feldern, dort in den Wäldern! Rosen, Violen duftet ver stohlen, streut in die Lüfte würzige Düfte! Laßt die hohen Lieder entfließen, dlles in Sang sich ergießen: Christ ist erstanden aus Todesbanden! Wie er gelehret, wieder gekehret. Klinget, ihr Wellen, singet, ihr Quellen, Berge und Thale, alle zumale: Christ ist erstanden rc. 3. Arie für Sopran von Carl Reinthaler, gesungen von Frau Martha Hohlseld, Concertsängerin aus Leipzig. ^ ^ ./ Dank sei dem Herrn, denn er ist freundlich und seine ^ / ^ Güte währet ewiglich. Dich will ich preisen mit meinem ^ ^ Liede, denn deine Gnade ist groß über mir. Der Herr hat ^.75 seinen Stuhl im Himmel bereitet, seine Augen schauen auf die Völker. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 317, 1. Ich will dich lieben, meine Stärke, ich will dich lieben, meine Zier; ich will dich lieben mit dem Werke und immer währender Begier; ich will dich lieben, schönstes Licht, bis mir das Herz im Tode bricht. Vorlesung. 5. Geistliches Lied von Osk. Wermann (op. 59 Nr. 3), ge sungen von Frau Martha Hohlfeld. O Jesu Christ, wenn du nur bei mir bist, wie sollt' ich zagen! Getrost bleib' ich zu aller Frist, kann frohen Muthes Alles Alles tragen! Wenn du nur bei mir bist, v Jesu Christ. Du süßes Licht! Verlöschest du nur nicht, kann mir nicht bangen! An deinem heil'gen Angesicht laß mich voll Inbrunst all'zeit nur hangen: Verlösche du nur nicht, du süßes Licht! Mein ew'ger Hort! Dir trau' ich fort und fort fest bis zum Sterben! Du führest mich zum sichern Port; bleib' ich an dir, ich werde nicht verderben. Dir trau' ich fort und fort, mein ew'ger Hort. 6. Zwei Kstorlieder von Frz. M. Böhme. u> Wenn alles eben käme, wie du gewollt cs hast, wenn Gott dir gar nichts nähme und gäb' dir keine Last; Wie wär's dann um dein Sterben, du Menschenkind, bestellt! Du müßtest fast verzagen, so lieb wär' dir die Welt. Nun fällt eins nach dem andern, manch' süßes Band dir ab, und heiter kannst du wandern gen Himmel durch das Grab. Dein Zagen ist gebrochen und deine Seele hofft. Das ward schon oft gesprochen, doch spricht man's nie zu oft. b) Es giebt ein Lied der Lieder, das singst du immer wieder, wenn du es einmal singen hörst; kein Mensch hat es ersonnen, das Lied so reich an Wonnen, und doch so lehrreich, tief und ernst. Es singt von reiner Liebe, vor der des Lebens Trübe, Wie Nebel vor der Sonne flieht. Wie weichen alle Schmerzen, wenn man so recht von Herzen anstimmen kann das schöne Lied: Ich Hab' mich Gott ergeben in diesem Pilgerleben; er lenket gütig mein Geschick; die Schmerzen und die Freuden bis zu dem Ziel der Leiden in meinem letzten Augenblick. Druck von Lievich L Reickiardt in Dresden.