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l> Johannes Bvshms. Dior ^digeunerlieder für gemischten Lhor mit Klavierbegleitung. Aus Werk M2. As Himmel strahlt so hell und Har, Heller strahlt mir dein Augcnpaar. Du, meine Rose, mir ins Äuge blick', Danach dich segne in meinem Glück. Vögleins Lied so lieblich erklingt, Süß'res Lied, wenn mein Liebchen singt. Tu, meine Rose usw. Sonne lüßt das ganze Erdenrund, Heißer küßt mich dein Noßenmund, Du, meine Rose usw. Hs Rote Rosenknospen Künden schon des Lenzes Triebe; Rosenrote Wangen Deuten Mädchens erste Liebe; Kleiner Vogel, flieg herab zur roten Rose! Bursche geht zum roten Mädchen kosen. es Brennessel steht an Weges Rand; Neider und Feinde Hab' rch in Stadt und Land. Neidet, haßt, verleumdet, Doch das bringt mir keine Not, Wenn mir nur mein süßes Liebchen Treu bleibt bis zum Tod. cs) Liebe Schwalbe, kleine Schwalbe, Trage fort mein kleines Brieschen! Flieg' zur Höhe, fliege schnell aus, Flieg' hinaus in Liebchens Haus! Fragt man dich, woher du kommst, Wessen Bote du geworden, Sag, du kommst vom treu'sten Herzen, Das vergeht in Trcnnungsschmerzen. (Nalli dem Ungarischen von Hugo Emirat.) 2. Joachim Raff. Alorgenwanderung, Lied für dreistimmigen Lhor Klavierbegleitung. Werk f84, Ilr. 6. Mer recht in Freuden wandern will, Der geh' der Son»' entgegen, Da ist der Wald jo kirchenstlll Kein Lüftchen mag sich regen. Noch sind nicht die Lerche n wach, Nur im hohen Gras der Bach Singt leise den Morgensegen. Die ganze Welt ist wie ein Buch, Darin uns ausgeschrieben I» bunten Zellen mancher Spruch, Wie Gott uns Iren geblieben; Wald und Blumen nah und fern Und der Helle Morgenstern Sind Zeugen von seinem Lieben. Da zieht die Andacht wie ein Hauch Durch alle Sinnen leise, Da pocht ans Herz die Liebe auch In ihrer stillen Weise, ' Pocht und pocht, bis sichs erschließt, Und die Lippe übeifließt Von lautem, jubelndem Preise. Und plötzlich läßt die Nachtigall Im Busch ihr Lied erklingen; In Berg und Tal erwacht der Schall Und will sich aufwärts schwingen, Und der Morgenröte Schein Summt in lichter Glut mit ein; Laßt uns dem Herrn lol singen! (E. Geibel.) 3. Alfred Sittard. Drei Lieder für gemischten Lhor. Komp. sstOs. u) Gefunden. Ich ging im Walde so für mich bin Und nichts zu suchen, das war mein Sinn. Im Schatten sah ich ein Blümlein stehn, Wie Sterne leuchtend, wie Äuglein schön. Ich wollt' es brechen, da sagt es sein: „Soll ich zum Welken gebrochen sein?" Ich grub's mit allen den Wurzeln aus. Zum Garten trug ich's am hübschen Haus, Und pflanzt es wieder am stillen Ort, Nun zweigt es immer und blüht jo fort. e) Aus alten W b) Der Schäfer. Es war ein fauler Schäfer, Ein rechter Siebenfchläser, Ihn kümmerte kein Schaf. Ein Mädchen tonnt' ihn fassen, Da war der Tropf verlassen, Fort Appetit und Schlaf. Es trieb ihn in die Ferne, Des Nachts zählt er die Sterne, " Er klagt und härmt sich brav. Run, da sie ihn genommen, Ist alles wiederkvmmen, Durst, Appetit und Schlaf. (Goethe.) ircheu winkt es. Aus alten Märchen winkt es hervor mit weißer Hand, Da singt es und da klingt cs von einem Zauberland, Wo große Blumen schmachten im goldnen Abendlicht Und zärtlich sich betrachten mit bräutlichem Gesicht. Wo alle Bäume sprechen und singen wie im Chor, Und laute Quellen brechen wie Tanzmusik hervor; Und Liebesweisen tönen, wie du sie nie gehört', Bis wunderjüßes Sehnen Dich wundersüß beiörl! Ach. könnt ich dahin kommen und dort mein Herz erfren'n Und aller Qua! entnommen und frei und selig setn. (Keine.)