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T sey - Åss hin - z: x - - km s unsre E gek. 2os. Tigliche Unterhaltuugsbeilue In den »Musik« Nachrichten-c 29. Juliä Unheilbar. Novelle von Konrad Telmatm Machst-L verboten-i Entsetzung-) Er hatte in steigende-: Bewegung gesprochen nnd dazwischen bunter noch manchmal mit der Hand ihren Scheitel gestreichelt, ohne baß sie es ihm wehrte. Von ihren Haaren mußte es wie Un eieltrisched Fluidum in ihn überströmenz denn seine Hand hatte allmählich zu zittern begonnen. Jetzt richtete Asta zum ersten Mal· ihre Stirn zu ihm empor, und aus ihren dunklen Fugen traf ihn ein heißer Blick » .Glanben Sie denn wirtlich,« sagte sie mit leiser, schüchterner I 111-, »ich hätte dein Gebot der Menschen, dem Gebot meiner - 111- gezgchen wollen, wenn ich nicht selber es für noth lesdig ein Geheiß der Sittlichteit gehalten hätte, weil ssell ich Sie liebes - ,Qlstal· rief er, halb erschrocken, halb wonnig durchschauert, G das wirklich wahr? Mich mich könnten Sie lieben? ist-H was hake ichshnzn zu bieten2l Ein zerstörtes Lebenl« .- Jeyt nahm sie seine Hand, die er ihr bot, feine beiden Qiinde nahm sie. «Eö giebt Menschenleben,« sagte sie, ,die so reich sind, daß sie auch in ihrer Zerstörung durch ein feindliches Schicksal noch immer Köstlicheres und Herrlicheres bieten, als ltausend unversehrte, unangetastete Leben von Alltagskindern.« « So standen sie einander gegenüber und hielten sich bei den Finden und blickten sich in die Augen. Lange sprachen sie kein · ort- Aber der ganze Zauber der lauen Frühlings-tacht wehte tm ge her. Dann legte Berndt seinen Arm um Astas Leib nnd «hrte sie, während sie ihren Kopf an feiner Schulter barg, iudazvauqz « « « - »Komm« sagte et und nichts sonst. So gingen sie. Halb unbewußt hielten sie an der Thüre, hinter der das Kind schlief, inne. Dann öffnete Berndt dieselbe, sub Es traten «ein.· « « . « , Es war dunkel darin, aber aus dein nebenan befindlichen Mode, in dein Afta schlief, fiel der Schein einer dort brennenden durch die offen gebliebene Thüre herüber, und dieser M erhellte das Bett, in dessen Kissen Leonie ruhte. Leise schlichen die Beiden näher heran. Das sind schlief ganz ruhig. Die blonden Locken fielen ihm in die Stirn herab, ein friedlicher ksusdruck lag iu dein fiißen Gesicht. Manchmal bewegten sich die rothen Lippen, wie wenn sie unhörbare Worte sprachen Und Tals After sich über die Schlummernde herabbeugte, innrnielte diese seiuinal aus dem Traume: ,Manial Liebe Maniai« Da umschlang Berndt die sich Wiederaufrichtende, die ihm Mulden Auges ins Gesicht sah, mit seinen beiden Armen Inddriickte sie an sich. ,Mein Weib i« sagte er leise, ,niein liebes Weibl« Und seine Likpen glühten zum ersten Mal auf den ihren. L »Ich kann Jhneii nicht verhehlen, here Director, daß ich iu dieser Beziehung anderer Meinung binl« sagte der Doktor Geb chirrdt niit eineni gewissen Nachdruck. st Director Rösler kraufte leicht die Stirn, ließ aber dann ein M niii seine Lippen gleiten. ,Lieber College, das kann vor « eu. Sie werden mir aber schwerlich verübeln, daß ich seinen eigenen, laiigjahrigen Erfahrungen mehr traue, als Jhrer ;- knoekjhetwaz griinen Wissenschaft. Deswegen keine Feindschaft, en e i .« """D3Ewr cebhardt verneigte sich. »Sichetlich nicht, Herr Direktor. Jch maße mir auch wahrhaftig Ihnen gegenüber kein »Mtigtes Besser-wissen an und weiß ganz gut, daß in der W M Il- W anders die Erfghruztg Hex Aus schlag giebt. Aber meine Ueberzeugnng rann ich deshalb doch nicht ändern. Und Sie wissen, daß ich mich ganz« speciell monate lang mit der Ueberwachnngund Beobachtung dieses Kranken be schästigt habe. Sie halten ihn jetzt fiir geheilt bis zum Grade der« Ungefährlichkeit, Sie denken an die Möglichkeit seiner Ent lassung, Sie gewähren ihm vielerlei Freiheiiem Jch muß Ihnen gestehen, daß er auf mich den Eindruck des Heimtückischen nnd Verschlagenen macht. Jch fürchte ihn geradezu. Jn feinen Angen winieln lauert so etwas, was inich besorgt macht, umsomehr, alsk er es oft, sogar meist zu verstecken weiß und seine gutmiithige, biedermännische Miene zur Schau trägt. Es thut mir leid, aber ich muß Sie pflichtgemäß noch einmal vor allzngroßer Vertrauens selizleit diesem Manne gegenüber warnen, Herr Director er ist gefährlicher, als Sie ahnen, glauben Sie mirl« « Wieder lächelte der Director überlegen. »Sie find ein Bischen nerviis, Herr College, Sie müssen sich mehr schonen-C sagte er gutmüthig. »Ein Jrrenarzt, der sich vor einem seiner- Patienten fürchtet das ist ein Unding. Nun, wir sprechen noch über die Sache, ich will selber wieder einmal nachschauen.· Vorläufig bleibt es also bei den Freiheiten, die Nr. 19 eingeräumt sind; der Wärter ist instrnirt. Und sonst? Jst sonst etwas Neues zu rapportiren?« »Nichts von Bedeutung, Herr Director.« ~Nr. 18 im gleichen Zustande?« »Ganz im nämlichen. Das körperliche Besinden vortrefflich, Apathie und Tiefsinn gleichniäizig fortdauernd. Die Momente, welche auf ein beginnendes, voriibergehendes Wachsen des Geistes konficäen tschliessen lassen, sind wieder seltener geworden, wie es ein .« »Sie hatten doch keine Hoffnungen etwa daran geknüpft?«, »Ich war mir nicht ganz klar darüber. Heute hoffe ich" jedenfalls nicht mehr.« »Dieser Optimisnius wäre auch sicherlich noch unberechtigterx gewesen als Jhre pessimistischen Auffassungen in dein vorigen Falle. Absolut unheilhar. Damit wären wir zu Ende?« Doctor Gebhardt verneigte sich. Der Director schüttelte ihm die Hand. »Ich danke Jhnen,s lieber College. Bis zum nächsten Mal. - Anf WiedersehenlJ Der junge Arzt verneigte sich noch einmal und verließ· das- Arbeits-stumm um den anderen Collegen, den Wärtern und-« sonstigen Anstaltsbeamien Platz zu machen, die mit ihren Be-· richten und Meldungen, Fragen und Anliegen jeder Art bei demi Director Eintritt suchten. Er ging seiner gewohnten Thätig keit pflichteisrig nach. Als er an der Zelle, deren Thiir die, Zahl 18 trug, vorüber-kam und mechanisch einen Augenblick den Schritt anhielt, hörte er drinnen ein leises Schluchzen. Das war ihm hier ein völlig fremder Ton, nnd er öffnete die Thüre leise, um einzutreten, - A Jn der einfach, aber wohnlich ausgestatteten Zelle, deren aroßes Fenster in den sonneniiberflutbeten Garten binansaina und über das Wipfelmeer seiner Bäume hinweg einen Blick auf weite Stromwiesen und duftblaue Hügelgelände eröffnete, saß eine noch»lunge, schlanke und schöne Frau auf dem Sopha, den Kopf in die beiden, iiber den Tisch vorgestreckten Arme gelegt. Sie richtete»sich aus ihrer schlafer Lage auch nicht bei dem Geräusch der Thure auf und nahm den Eintretenden entweder nicht wahr, oder wollte ihn nicht wahrnehmen. Sie weinte immer leise weiter, ohne sich im Uebrigen zu regen. Es war ganz still im Gemache, nur durch das halboffene Fenster-, dessen weißen Vorhang ein leiser Luftzug bewegte, scholl das Lärmen der Sperlinge, die druben in den Baumkronen ihr Wesen trieben. Jn dieser fried voll-traulig;:l Umgebung erschien das junge Weib wie ein Bild starren S »wes. Jhre herrlicher-. in seltener Regelnjaßiaxeii s- i