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Vesper in -er AreuMrche Dresden, Sonnabend, den 21. Septbr. 1889, Nachm. 2 Uhr. 1. Präludium und Kuge <6-änr, fünfst.) von Carl Türcke. 2. Poppekchörige Motette von Joh. Seb. Bach (1685—1750). Fürchte dich nicht, ich bin bei dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen und habe dich erlöset. Choral im Sopran: Herr, mein Hirt, Brunn aller Freuden, du bist mein; Niemand kann uns scheiden. Ich bin dein, weil du dein Leben und dein Blut mir zu gut in den Tod gegeben. Du bist mein, weil ich dich fasse und dich nicht, o mein Licht, aus dem Herzen lasse. Laß mich, laß mich hingelangen, wo du mich und ich dich ewig werd' umfangen. 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 276, 6. O Gott, laß deine Güt' und Liebe mir immerdar vor Augen sein! Sie stärk in mir die guten Triebe, mein ganzes Leben dir zu weih'n. Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen, sie leite mich zur Zeit des Glücks, und sie besieg in meinem Herzen die Furcht des letzten Augenblicks. Uorlcsirriz,. 4. Geistliches Lied für Alt und Orgelbegleitung (Op. 16 Ar. 6) von Felix Dräseke, gesungen von Fräulein Elisa beth Nagel. Wenn alle untreu werden, so bleib' ich dir doch treu, daß Dankbarkeit auf Erden nicht ausgestorben sei. Für mich umfing dich Leiden, vergingst für mich in Schmerz, d'rum gcb' ich dir mit Freuden, auf ewig dieses Herz. Ost muß ich bitter weinen, daß du gestorben bist und Mancher von de» Deinen dich lebenslang vergißt. Von Liebe nur durchdrungen hast du so viel gethan, und doch bist du verklungen und Keiner denkt daran. Du stehst voll treuer Liebe noch immer jedem bei, und wenn dir Keiner bliebe, so bleibst du dennoch treu. Die treuste Liebe sieget, am Ende fühlt man sie, weint bitterlich und schmieget sich kindlich an dein Knie. Ich habe dich empfunden, o lasse nicht von mir, laß innig mich verbunden auf ewig sein mit dir! Einst schauen meine Brüder auch wieder himmelwärts und sinken liebend nieder und fallen dir an's Herz. 5. Künkimmige Motette (z. l. M.) von Karl Reinthaler. Frohlocket mit Händen, alle Völker, und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall! Denn der Herr, der Allerhöchste, ist erschrecklich, ein großer König auf dem ganzen Erdboden. Gehet zu seinen Thoren ein mit Danken! Denn er hat uns gemacht zu seinem Volk, und zu Schafen seiner Weide. Gott führet auf mit Jauchzen, und der Herr mit Heller Posaune, lobsingt ihm mit Jauchzen! Denn Gott ist König auf Erden. Er sitzet auf seinem heiligen Stuhl! Die Fürsten und Völker sind versammelt zu einem Volk, dem Gotte Abrahams. Druck von Ltevsch und Neichordt NI Dresden.