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Vesper in der Areiijlmllic. Dresden, Sonnabend den 14. Octbr. 1893, Nachm. 2 Uhr. 1. Auge für Orgel (0-moII) von Joh. Seb. Bach. 2. Motette (z. l. M.) von Ludw. Samson. Nach dir, Herr, verlanget mich. Mein Gott, ich hoffe auf dich und harre dein. Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige. Leite mich in deiner Wahrheit. Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit. Nach dir, Herr, verlanget mich rc. 3. Arie von Stradella, gesungen von Frl. Rosa Kühne. Laß für die Sünden, Gnade mich finden, Herr der Barm herzigkeit! Schenke Erbarmen, Herr der Barmherzigkeit, Gnade mir Armen vor deinem Thron! Durch Qual und Leiden erwarb den Sündern all' himmlische Freuden dein hoher Sohn. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 390, 1. Ach Gott, verlaß mich nicht, gieb mir die Gnadenhände, ach führe mich, dein Kind, daß ich den Lauf vollende zu meiner Seligkeit. Sei du mein Lebenslicht, mein Stab, mein Hort, mein Schutz; ach Gott, verlaß mich nicht! Vorlesung. 5. Geistliches Lied von Alb. Becker, gesungen von Frl. "Rosa Kühne. Siehe, alles in der Welt, hoch und tief und nah und fern wankt und weicht und fleucht und fällt. Aber du? Du nur weiche nicht vom Herrn. Siehe Mund und Wangen roth, sieh' dir's heute au und lern: Morgen weicht's dem stillen Tod. Aber du? Du nur weiche nicht vom Herrn. Denn er spricht: Getrost und still! Wanke alles hin und her, weich' und fleuch' wohin es will! Aber ich bleibe bei dir, ich, dein Herr. 6. Zwei geistliche Khor-Lieder (op. 15, Nr. 4 und 5) von Oskar Wermann. a) Groß sind die Wogen und brausen gar sehr: Fürchte dich nicht, dein Fels ist der Herr! Nacht aller Enden, kein Sternelein mehr: Fürchte dich nicht, dein Licht ist der Herr! Zitternd die Kniee, das Kreuz, ach! so schwer: Fürchte dich nicht, dein Stab ist der Herr! b) Birg mich unter deinen Flügeln bis der Sturm vorüber ist! Du kannst Wind und Wogen zügeln, Herr, der du ihr Meister bist; birg mich unter deinen Flügeln bis vorbei die bängste Frist! Birg mich unter deinen Flügeln bis verweht das Grau'n der Nacht! Du gebeutst und ob den Hügeln hell die Sonne wieder lacht; birg mich unter deinen Flügeln bis es tagt, voll Huld und Macht! Friedrich Os er. Druck von Liev'ch L Reichardt in Dresden.