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4 Reiter- und Kriegsiieder a) Schenkenbachs Reuterlied / Tezt und Musik um 1513 YftP fr«» bq wnl w ir loben Mariam. die reine Maid. sie sitzt so hoch dort oben, kein Bitt sie uns verfait, uns armen Reutersknaben, die nicht viel Goldes haben, nur hin und wieder traben, sie thut uns gnädig sein, dieselbig Jungfrau rein. Sanct Jörg, du edler Ritter, Rottmeister soltu sein! Lescher uns schöne Gewitter, tu uns dein Hilfe schein! Daß wir nit gar verzagen, wo wir im Feld umjagen, das gütlein zusammen tragen, errett uns arme Knecht vor allem strengen Recht! Hilf Gott, daß wir bezwingen der Bauren Übermut, die uns umbs Leben bringen, viel manchen Reuter gut! Irn Hochmut soll man brechen, soll sie unter die Merhen stechen; manch guten Gesellen rächen bringt ein groß Ungemach: singt uns der Schenkenbach. b) Landsknechtssländchen / Orlando di Lasso Mädchen, du gnadenreiches, mir armen Knecht genad! Ein Landsknecht unterm Fenster ist dir gut Kamerad. Don don diri diri don. Tust gut, auf mich zu hören, wie schön ich singen kann: so weich, so voll Verlangen, wie’s ziemet dem Galan. Don don diri diri don. O, daß ich war’ dein Jäger, ich brächt’ dir von der Jagd ein frommes braunes Rehlein, dir gleich, liebsüße Magd. Don don diri diri don. Kann dich mein Sang nicht rühren, schleich ich mich still davon. Petnarka saß auch durstig am Quell des Helikon. Don don diri diri don. Sobald du mich erhörest, hast du mich zahm gemacht; kannst streicheln deinen Landsknecht ohn’ Sorg’ bei Tag und Nacht. Don don diri diri don. c) Bitte an St. Raphael / Lied aus dem 30j;ibrigen Krieg Trost die Bedrängten umLhilLdm Kranken, Sankt Raphael! Bresten und Schaden uns überladen, o hilf, Sankt Raphael! Ach, tu das Beste, halt’ ab die Feste, Sankt Rapbael! Fieber und Plagen sich zu uns schlagen, o hilf, Sankt Raphael! Wann wir uns legen, tu’ unser pflegen, Sankt Raphael! Unsere Schmerzen nehme zu Herzen! 0 hilf, Sankt Raphael! d) österreichisches Reiterlied / (1915) Rudolf Mauersberger Drüben am Wiesenrand hocken zwei Dohlen, Fall ich am Donaustrand, sterb ich in Polen? Was liegt daran? Eh’ sie meine Seele holen, sterb ich als Reitersmann. Drüben am Ackerrain schreien zwei Raben. Werd’ ich der erste sein, den sie begraben? Was ist dabei? Viele Hunderttausend traben in Österreichs Reiterei. Drüben im Abendrot fliegen zwei Krähen. Wann kommt der Schnitter Tod, um uns zu mähen? Es ist nicht schad! Seh’ ich nur unsere Fahnen wehen auf Beigerad! (Zuckermann)